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Schülerin über Kopftuch-EmojiHidschab gehört aufs Handy

Die Berliner Schülerin Rayouf Alhumedhi kämpft für ein Novum auf der Smartphonetastatur: Sie fordert ein Emoji mit Kopftuch.

Und so könnte das Emoji aussehen Foto: Rayouf Alhumedhi/Aphelandra Messer
Interview von Julia Lorenz

Rayouf Alhumedhi fordert ein Emoji mit Kopftuch, in weiblicher wie männlicher Version. Eine Illustratorin hat die Symbole bereits entworfen. Alhumedhi erarbeitete einen Antrag für das Unicode-Konsortium, das Vorschläge für Emojis annimmt. Nun hat sich sogar der Mitgründer der Online-Plattform Reddit eingeschaltet.

taz: Warum brauchen wir ein Hidschab-Emoji?

Rayouf Alhumedhi: Mir geht es bei meiner Forderung um Repräsentation. Es gibt so viele MuslimInnen auf der Welt, man sieht sie überall, ob in den Straßen, Schulen oder im Fernsehen. Den Weg zu mehr Sichtbarkeit und Anerkennung, den die Gesellschaft in vielen Lebensbereichen schon eingeschlagen hat, sollte man auch in der Alltagskommunikation verfolgen.

In welchen Momenten würden Sie das Kopftuch-Emoji benutzen?

In allen möglichen Situationen, etwa, wenn ich mit meinen FreundInnen zum Ausgehen verabrede. Vielleicht würde ich es auch auf Instagram in die Selbstbeschreibung neben meinem Profilbild einfügen – als eine Art Kurzbiografie, um meine Mitmenschen wissen zu lassen, wer ich bin.

Ist der Hidschab Teil Ihrer Identität?

privat
Im Interview: Rayouf Alhumedhi

Rayouf Alhumedhi ist 15 Jahre alt und kommt aus Saudi-Arabien. Seit vier Jahren lebt sie in Deutschland und besucht eine Schule in Berlin.

Ich trage mein Kopftuch, seit ich 13 bin, weil ich das Gefühl mag, kontrollieren zu können, was ich anderen zeige und was nicht. Für mich ist der Hidschab ein Symbol von Freiheit, meine Mutter meinte immer zu mir: Sag mir, ob du es wirklich tragen willst. Und ich wollte. Ich bin stolz darauf, Kopftuch zu tragen.

Wie wollen Sie die Idee umsetzen?

Ich hoffe, mir hilft die Aufmerksamkeit aus den sozialen Medien. Bisher habe ich eine Menge positives Feedback bekommen, viele Instagram-Accounts unterstützen meine Idee. Und nun hat mich sogar Alexis Ohanian kontaktiert, der Mitbegründer von Reddit. Wir haben uns über Skype unterhalten, und er ist begeistert von der Idee.

Glauben Sie, dass Sie mit Ihrem Wunsch Gehör bei den Zuständigen finden?

Mittlerweile denke ich, dass meine Chancen ganz gut stehen, mit dem Vorschlag durchzukommen. So viele Medien berichten über das Emoji, es ist einfach Zeit dafür. Selbst, wenn ich am Ende scheitere, bin ich glücklich, weil ich weiß, dass viele Menschen das Emoji genauso sehr wollten wie ich.

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174 Kommentare

 / 
  • Ich finde es gut das sich jeder mit den Emojis identifizieren kann. Anstatt immer auf andere Kulturen rumzuhacken sollten wir andere akzeptieren.

    Schau mal hier https://www.de.emojipudding.com/

    und schaut mal ein Kopftuch Emoji wirklich stört.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    wir hier wirklich ernsthaft über eine emoji diskutiert?

    was für eine welt...

    mein skateboard ist wichtiger als deutschland!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Oh, geht´s hier etwa um Schland? Schland bedroht von einem Emoji? Bißchen dünnhäutig, finden Sie nicht?

  • Endlich einmal Jemand, der das "akademische" Niveau einklagt. Das war sehr notwendig. "kulturwissenschaften (gender-studies), soziologie, demokratie-theorie (politologie) und (ethno)psychoanalyse so alles zum thema repräsentanz zu sagen haben" Jawoll, selber denken muß ganz schnell abgeschafft werden

    • @Jürgen Matoni:

      Plädoyer für ein postfaktisches Zeitalter.

       

      Frei nach dem Motto: "Was interessiert uns denn noch Wissen? Wir glauben doch schon..."

  • Entspricht genau dem Zeitgeist. Der überbordende Wunsch nach Originalität, Individualität und Selbstdarstellung allenthalben. Nur folgerichtig, dass Leute versuchen, solche Gefühlssymbolchen um ihre Identitätsmerkmale zu erweitern, um sie der Welt zu präsentieren.

    Wers braucht soll das tun, lässt sich eh nicht aufhalten.

  • Man sollte generell mal darüber nachdenken, ob unsere Gesellschaft nicht schon viel zu freizügig ist.

     

    Ein bisschen mehr zu verhüllen, wäre vielleicht viel heilsamer für alle, als man so beim ersten Blick glauben mag...

    • @Nobodys Hero:

      Da mögen Sie durchaus recht haben.

  • Liebe TAZ, bitte überlasst die Bildzeitungsgeschichten dem Original...

    • @Grisch:

      Klingt für mich eher nach "Bravo girl, DITIB edition"

      "Ich und mein Kopftuch, best friends forever. Denn es gibt mir die Freiheit, die ich brauche..."

  • Also bei aller Skepsis gegenüber Hijabs und Burkas und so weiter, sollte man eines nicht vergessen:

     

    Vielleicht tut es der deutschen oder mitteleuropäischen Gesellschaft doch gar nicht so schlecht, wenn Menschen mit eher älteren Rollenbildern mit uns leben. Haben sich nicht alle die letzten Jahre über zu viel Feminismus und Gender-Mainstreaming aufgeregt?! Die gleichen Leute, so scheint es mir, sind jetzt auf einmal gegen Kopftücher und wollen auf einmal gegen die Unterdrückung der Frau kämpfen.

     

    Eigentlich sollten diese doch froh sein, daß das Pendel dann evtl. mal wieder zu gunsten der armen, gebeutelten Männern ausschlägt.

    • @Nobodys Hero:

      Das hat mich auch gewundert. Häufiger Kommentar bei der Diskussion um Rechte für Trans- und Intersexuelle: "Von diesen Menschen gibt es viel zu wenige, da diskutieren wir nicht drüber. Die Anliegen der Mehrheitsgesellschaft sind wichtiger!" Ich gehe mal davon aus dass die Anzahl der Burkas in Deutschland geringer ist als die von Queers. Da ein Verschleierungsverbot nichts an der Unterdrückung dieser Frauen ändern würde sehe ich die Forderung danach nicht als einen Akt der Frauenbefreiung.

  • Was für eine lange und vollkommen hysterisch geführte Debatte mal wieder. Zeigt gut, wie gut links und rechts mittlerweile auf Reizwörter anspringen und sich dann gegenseitig ihre vorgefertigten Standard-Argumente um die Ohren hauen. Sinn der Debatte? Null, nada.

    Worum geht es in diesem Artikel? Eine Schülerin hat offensichtlicherweise nicht verstanden, wozu Emojis da sind und möchte diese für religiöse Darstellung nutzen. Soweit so gut so vollkommen falsch. Emojis sind Gefühlsausdrücke und das Gefühl "ich fühl mich heute so Kopftuch" ist keins. Und so wie es weder den Judenstern noch das Kreuz als Emoji gibt, gilt das ganze NATÜRLICH auch für das Hijab. Vielleicht hilft es der Debatte ja einfach auch schon weiter, wenn man die Dame mal fragen würde, warum sie ihre Religion eigentlich auf das Tragen eine Kopftuches reduzieren möchte.

    Achja, die "Argumente" des Kopftuchs als Möglichkeit zu entscheiden, was man zeigen möchte und was nicht, ist übrigens... nunja, ich möchte nicht sagen Unsinn, aber klingt sehr stark nach auswendig gelernt (um das Wort indoktriniert zu umgehen). Im ersten Part mit der Sichtbarkeit der Muslimen widerspricht sich die Dame hier übrigens auch.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Cypher:

      Und was genau ist an dieser Diskussion jetzt hysterisch?

    • @Cypher:

      Naja, es gibt zumindest ein Emoji mit Heiligenschein! ;)

      • @Nobodys Hero:

        Irgendein Witzbold hat sogar schon die gesamte Bibel in Emojis "übersetzt".

         

        Und natürlich gibt es auch längst Emojis mit Kippa und Gebetsschal.

  • Gibt es eigentlich auch Nazi-Emojis? Die wären doch sicherlich auch der Renner...

     

    Klassische Glatze, Frau mit blonden Zöpfen u.v.m.

     

    Für mich macht das Kopftuch-Emoji wirklich keinen Sinn, da es meines Wissens nach um einfach symbolisierte Gefühlsausdrücke geht oder mal ging. Unabhängig davon, ob ich eine Hose, einen Minirock, ein Kopftuch oder einen Hut trage oder im Rollstuhl sitze.

  • Am besten individualisieren wir diese Gefühlszeichen doch gleich ganz:

     

    Ein Selfie und eine App, die das Bild in ein "Symbol" nach Art der Emojis umwandelt. Mehr braucht es doch nicht, oder?

     

    Mich interessieren diese Gemüts-Teile bis auf 3 einfache Grundausdrucksformen nicht. Gehört für mich zum Sachgebiet "Was die Welt nicht braucht" und nerven mich eher.

  • auch lustig: an das männliche (?) emoji traut sich keiner ran.

    hat da wer angst, es könnte sich als king Salman ibn Abd Al-Aziz entpuppen?

    • @christine rölke-sommer:

      Mit Verlaub: Ist das so was wie ein Insider-joke, Frau Kollegin?

       

      Ein Hijab-Emoji trägt nichts zur Funktion eines Handys bei.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        genausowenig wie das eines polizisten

  • Dann schauen wir mal, wann eine erste Auswahl von Kupftuch-Emojis für unseren jungen islamischen Mitbürgerinnen zur Verfügung stehen wird.

    • @Nikolaj Nikitin:

      tomaten auf den augen?

      oder glauben Sie, das männliche teil trüge hijab?

      • @christine rölke-sommer:

        Warum sollte es im Islam keine Transgender-Personen geben?

    • @Nikolaj Nikitin:

      Ich frage mich schon die ganze Zeit, was für eine Gefühlslage ein Emoji mit Kopftuch ausdrücken soll, was eines ohne diesen Lappen nicht ausdrücken könnte.

      • @Tom Tailor:

        wie wäre es mit "freue mich auf unsere liebesnacht!"?

        • @christine rölke-sommer:

          Dieses Argument, verehrte Frau Kollegin Frau RÖLKE-SOMMER, wenn Sie erlauben, scheint mir m.E. etwas heikel.

           

          Bedenken Sie bitte, dass das Mädchen gerade mal 15 Jahre alt und unverheiratet ist und einer Religion angehört, wo man "vorher nicht darf", wenn ich das mal etwas salopp formulieren darf, wenn Sie gestatten, bitte.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Sie könnten glatt bei der wahabitischen sittenpolizei, abteilung gefühlskontrolle, anheuern.

      • @Tom Tailor:

        „Emoji ohne Kopftuch“ = habe Gefühlslage

         

        „Emoji mit Kopftuch“ = habe Gefühlslage und en Mop aufm Kopp

         

        Doch ganz einfach!

        ;-)

  • Emojis....es geht um emojiiiis...und hier versuchen Leute tatsächlich politische Disdussionen zu führen und die Gschicht künstlich-akademisch aufzublasen!

     

    Spart euch lieber die Luft für wichtigere Themen.

     

    Emojis...

    • @Kubatsch:

      1. wird hier ja politisch 'diskutiert'

      2. tät dieser diskussion sog. akademisches nicht schaden

      akademisches niveau erlaubte

      3. frau-mann sich darüber klar/er werden, was u.a. kulturwissenschaften (gender-studies), soziologie, demokratie-theorie (politologie) und (ethno)psychoanalyse so alles zum thema repräsentanz zu sagen haben

      was

      4. geeignet wäre, vom bisherigen genöle weg zu einer diskussion hin zu finden.

       

      zum warmwerden schlage ich vor, http://www.diam-training.at/images/stories/Erleben_und_Sprache/Kulturtheorie/Klaus_Theweleit_Vorlesung_2014_final_V_02.pdf

      zu lesen

      • @christine rölke-sommer:

        Gut, nächstes Thema:

         

        Wurst!!!

        Wurst sollte eine andere Form kriegen

        • @Kubatsch:

          boudin!

          • @christine rölke-sommer:

            Das meinte ich....inhaltsloser Schund...

             

            und von oben herab

            • @Kubatsch:

              uijuijui

              ein empfindliches seelchen

              hat angst vor anderes wissen

              • @christine rölke-sommer:

                HAHAHA... du hast dir ja ganz klar schon alles im Kopf zurechtgelegt.

                Viel Spaß noch am Leben

                • @Kubatsch:

                  viel spaß noch bei der schnappatmung

    • @Kubatsch:

      Es geht nur vordergründig um Emojis.

       

      Eigentlich geht es darum, dass die taz, und andere Medien, mit ganz vielen Artikeln zum Thema, versuchen das Kopftuch als etwas positives oder zumindest neutrales, normales zu etablieren.

      Das stört viele, gerade aus dem linken Spektrum, weil sie im Kopftuch ein Zeichen für Patriarchismus sehen, und Religionen gegenüber generell skeptisch gegenüber stehen.

      Deswegen die ganze Aufregung.

      • @karlei:

        "Ich trage mein Kopftuch, seit ich 13 bin, weil ich das Gefühl mag, kontrollieren zu können, was ich anderen zeige und was nicht."

         

        dein patri-Argument kommt bei dieser veröffentlichung nicht weiter

        • @Kubatsch:

          Doch, das bestätigt das "PatriArgument" sogar.

          Man hätte halt mal nachfragen müssen, warum es so wichtig, was sie wann zeigt. Und vielleicht mal recherchieren, wer sich das ganze ausgedacht hat. Frauen oder Männer? Wer erstellt denn die islamischen Rechtsgutachten zum Thema?

      • @karlei:

        Ich verlange einen Burkaemoji, ansonsten wäre das diskriminierend.

      • 2G
        24636 (Profil gelöscht)
        @karlei:

        Sie sollten Skripte für die Sendung mit der Maus schreiben.

        • @24636 (Profil gelöscht):

          würde ich gerne machen, da hätte ich Spaß dran. Vielleicht können Sie mich vermitteln?

          • 2G
            24636 (Profil gelöscht)
            @karlei:

            Nicht vermitteln, aber wenn sie sich bewerben sollten, schreib ich ihnen eine Empfehlung unter Bezug auf ihre Kommentare als taz-Kommunarde.

      • @karlei:

        taschentuch!

        mir laufen die lachtränen!

        • @christine rölke-sommer:

          Vielleicht stimmt mit den Emotionen etwas nicht, wenn so ein Kommentar zu Lachtränen rührt.

          • @Chutriella:

            den verdacht, dass mit mancher einem emotionen was nicht stimmt, habe ich hin+wieder auch.

            bzw. dass manche einer für emotion hält, was nichts anderes ist als aus dummheit gespeistes ressentiment.

  • Ein Kind will ein Emoji und in der TAZ wird sofort tagelang diskutiert. Dabei könnte das Kind sich seins einfach selber gestalten.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      falsch: 1 kind hätte gern 2 emojis.

      • @christine rölke-sommer:

        Auch zwei kann es ohne weiteres bekommen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Es ist ohnehin verblüffend, das sich das damals 13 Jährige (!) Kind darüber Gedanken gemacht hat, wieviel es von seinem Körper zeigen möchte.

      • @Tom Tailor:

        Naja, das hat man ihr halt so beigebracht. Wie vielen Christenkindern erzählt man im Religionsunterricht, dass eine Jungfrau ein Kind geboren habe und sie glauben es sogar, obwohl der Biologielehrer etwas anderes sagt.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Früher brauchte man noch ein Thermometer, heute reicht ein Kopftuch-Artikel/Interview um Fieber zu messen.

    • @24636 (Profil gelöscht):

      Ich habe es gerade versucht, konnte aber damit kein Fieber messen.

      Hätte ich den Artikel vielleicht ausdrucken müssen?

      :-P

      • @karlei:

        aufessen, dann klappt's bestimmt mit dem thermometer.

        aber nur rektal.

  • Nach meinem Eindruck ist es offizielle taz-Position, dass es eben dazugehört, dass Musliminnen Kopftuch tragen. Zumindest Daniel Bax vertritt ja offensiv die Ansicht, dass "gegen Kopftuch sein" Rassismus ist. Als ob einer Muslimin das Kopftuch quasi angewachsen wäre.

    Dass es eh schon einen sozialen Druck auf Musliminnen gibt ein Kopftuch zu tragen um als "richtige Muslima" zu gelten, und dass der durch diese Haltung steigt, scheint nicht zu stören. Genauso wenig, wie es stört, dass die Behauptung gegen Kopftuch zu sein gleichzusetzen mit Rassismus sei, selbst rassistisch ist, wei sie impliziert: muslimische Frau=Kopftuch.

     

    Von daher ist die Forderung des Artikels inkonsequent. Es müsste nicht nur ein Kopftuch-Emoji geben, sondern jedes Emoji, wie zb das "Zwincker-Smiley" müsste auch in Kopftuch-Version verfügbar sein.

    Schließlich wurden mit dem Rassismus Argument ja auch die meisten Emojis in verschiedenen Hautfarben verfügbar gemacht.

     

    Beispiel: das "Daumen nach oben" Zeichen gab es früher nur in gelb, inzwischen in allen Hautfarben, und in Zukunft auch mit Handschuh für die Niqab-Trägerin :-P

    • @karlei:

      "Beispiel: das "Daumen nach oben" Zeichen gab es FRÜHER nur in gelb, inzwischen in ALLEN Hautfarben"

       

      Früher hatten wir nur die Simpson-Hautfarbe!!!

      Heute ist alles wesentlich komplizierter

    • @karlei:

      Nun, woher wollen Sie denn wissen, dass Muslima das Kopftuch nur unter Zwang tragen? Muß man etwa Christen auch zwingen, ihr Kreuzchen am Hals zu tragen, muß man Juden etwa zwingen, ihre Kopfbedeckung zu tragen? Zieht der traditionsbewusste Bajuware seine Lederhosn erst nach Strafandrohung an?

       

      Ihre Argumentation ist m.E. nicht stichhaltig. Vielmehr scheinen Sie, wenn ich das so sagen darf, fast so etwas wie ein quasi pauschalisierendes Bild von der orientalischen Frau zu pflegen, in dem sie vergleichsweise willenlos und dumm zu erscheinen scheint.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        "Nun, woher wollen Sie denn wissen, dass Muslima das Kopftuch nur unter Zwang tragen?"

        Das habe ich doch gar nicht behauptet! Lesen Sie bitte noch mal was ich geschrieben habe.

        Ich habe geschrieben, dass so etwas wie ein sozialer Druck existiert. Dass Musliminnen auch in Deutschland öfter mal gefragt werden, warum sie denn kein Kopftuch tragen.

        Vielleicht ist das neu für Sie, aber es gibt durchaus viele gläubige Musliminnen, die KEIN Kopftuch tragen, weil sie es für ihren Glauben als nicht notwendig betrachten, und/oder es als Instrument und Symbol des Patriarchats erkannt haben.

         

        Übrigens ist es mir völlig egal welche Emojis die Leute benutzen. Und ich will auch kein Kopftuchverbot. Aber ich finde dass man das Kopftuch bzw. die dahinter stehende Ideologie kritisieren sollte, und nicht ständig abfeiern und als "Befreiung" verkaufen, wie es viele Medien derzeit machen. Oder noch schlimmer, eine Rassismus-Debatte daraus zu machen, Musliminnen mit dem Kopftuch gleichzusetzen, wie es die Bax-taz macht.

        Damit fällt man den Musliminnen in den Rücken, die unter Druck gesetzt werden ein Kopftuch zu tragen, und in der Realität sind das immer noch das weit größere Problem, als dass sie keines tragen dürften.

        • @karlei:

          Was haben Sie denn gegen sozialen Druck? Diesem ist in Deutschland jeder ausgeliefert, der sich nicht hinreichend "deutsch" verhält: Veganer, Antialkoholiker, Erwerbslose, Homosexuelle, Kommunisten, Althippies, Punks, Aussteiger, Bundesligadesinteressierte, ARTE-Zuschauer....

        • @karlei:

          Sie haben leider die Frage noch nicht beantwortet, lieber Kollege KARLEI.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Die Frage, woher ich wissen will ,dass Musliminnen das Kopftuch nur unter Zwang tragen?

            Wie soll ich das denn beantworten, wenn ich das doch gar nicht behauptet habe!?

            Ich bin im Gegenteil überzeugt davon, dass es nicht wenige gibt, die das Kopftuch freiwillig, gerne, und aus Überzeugung tragen.

            Das ändert aber nichts daran, dass ich nicht verstehe wieso man das, gerade aus linker Sicht, fördert statt kritisch hinterfragt.

            • @karlei:

              Warum sollte man es aus "linker Sicht" kritisch hinterfragen, wenn die Leute es gerne und freiwillig tun?

              • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                Bitte mal Gramsci lesen. Hegemoniale Ideologie und so...Oder gleich Marx, Religion = Opium DES Volkes (nicht FÜR). Oder, für Nicht-Marxisten, Goethe: "Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein."

              • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                Also Ihrer Ansicht nach war es ein Fehler, dass die Linke das Patriarchat hinterfragt hat, denn mit Sicherheit gibt es genug Frauen die auch das toll finden.

                Es gab auch Leute für die es die Erfüllung war ein Leben als Sklave zu führen. Und es gibt heute auch Leute, die freiwillig in obskuren Sekten sind und sich selbst schaden.

                Es geht doch nicht, dass das Kopftuch hier promoted wird. Klar, man kann es nicht verbieten wenn es freiwillig getragen wird. Aber man muss doch zu seinen eigenen Überzeugungen stehen und dann kritisch hinterfragen. Sowohl die Weltanschauung, für die das Kopftuch steht, als auch die Freiwilligkeit angesichts der Sozialisation und dem sozialen Druck.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @karlei:

      Volle Zustimmung!

       

      In linken kreisen ist das Wort "Rassismus" doch kaum mehr sinnvoll zu gebrauchen. Fast alles ist irgendwie "rassistisch". Nur Minderheiten nicht, die können ja angeblich nicht mehr rassistisch sein.

      Um die Behauptung Minderheiten könnten doch rassistisch sein abzuschmettern hat man sich sogar noch extra ein Wort ausgedacht: "Reverse-Racism". Um weißen Menschen die Kritik an Minderheiten zu verbieten gibt es auch eins: "Whitesplaining". Das ist abgeleitet von "Mansplaining", dem Wort der Wahl wenn man als Frau kritik von Männern abweisen will,... natürlich ohne die Argumente inhaltlich betrachten zu müssen. Diese Dame bringt die hinter solchen Wörter stehende Haltung ziemlich genau auf den Punkt (https://goo.gl/C3isjy).

       

      Insgesamt hat die Linke mit der Sprache ziemlichen Schindluder getrieben, indem Definitionen von völlig gängigen Wörtern immer weiter ausgelegt oder einfach komplett umdefiniert.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Wieso "Minderheiten können nicht rassistisch sein"? Nazis sind doch auch eine Minderheit und trotzdem rassistisch.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Nazis werden nicht in diesem Sinne als Minderheit anerkannt. Habe ich ehrlich gesagt auch kein Interesse dran. Ich meinte natürlich die typischen "Oper"-Minderheiten.

          • @33523 (Profil gelöscht):

            haben Sie da nicht ein N vergessen?

            • @christine rölke-sommer:

              Immer dieses Grammatik-Zeugs....

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Danke für die Zustimmung, aber ein paar Sachen haben Sie offensichtlich falsch aufgefasst. ;)

         

        Es behauptet doch niemand, dass Minderheiten nicht rassistisch sein können. Von den 1Mio Zugewanderten aus 2015 haben zb. viele eine rassistische Einstellung Schwarzen gegenüber und sind homophob.

        Was Sie ansprechen meint lediglich, dass zum Rassismus, oder sagen wir besser den (Aus)wirkungen von Rassismus, auch immer die Machtposition betrachtet werden muss. Es macht zB einen Unterschied ob Sie aus der Position der Mehrheitsgesellschaft heraus einen Obdachlosen beschimpfen, oder er Sie beschimpft. Denn was der über Sie sagt kann Ihnen im wesentlichen egal sein, weil es "keine Sau" interessiert was ein Obdachloser sagt (ich weiß, es sollte nicht so sein, faktisch ist aber leider etwas dran). Wenn Sie ihn beschimpfen ist das hingegen aus einer Machtposition und er muss befürchten, dass die Mehrheitsgesellschaft sich gegen ihn wendet, weil er in seiner schwächeren Position auf diese angewiesen ist um zu überleben.

         

        Das Problem mit den heterosexuellen, weißen Männern aus der Mehrheitsgesellschaft, ist, dass diese sich gar nicht vorstellen können, wie es sich anfühlt nicht als "normal" zu gelten. Unbewusst sieht es nämlich jeder so, dass diese die Normalität abbilden und alles andere eine Abweichung davon ist, und zwar weil es in der Vergangenheit faktisch so war. Ich fürchte, wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man es nur schwer nachvollziehen wie es sich anfühlt nicht dem "Goldstandard" anzugehören.

         

        Das Mansplaining bezeichnet nicht wenn eine Frau Kritik von einem Mann abweisen will, sondern die eigenart vieler Männer Frauen die Welt erklären zu wollen und dabei grundsätzlich davon auszugehen, dass diese weniger weiß als er. Es gibt viele solche Exemplare, und die können sehr nerven, wenn Frau zB. ungefragt Tipps beim Fahrrad reparieren bekommt, selbst wenn diese vielleicht sogar doppelt so viel Ahnung davon hat. ;)

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @karlei:

          Doch leider gibt es sehrwohl Menschen die behaupten Minderheiten könnten nicht rassistisch sein. Präziser: Sie können gegenüber der Mehrheit nicht rassistisch sein.

          Das ist übler Unfug. Rassismus ist ein Ismus, also ein Gedankengebäude. Es reicht daran zu glauben wegen seiner Hautfarbe überlegen zu sein um ein Rassist zu sein. Das gilt selbstverständlich auch für Schwarze die glauben sie sein wegen ihrer Hautfarbe besser als Weiße.

           

          Die Menschen sehen es hierzulande als Norm an weiß zu sein weil die überwältigende Mehrheit der deutschen weiß ist und wir sehen es als Norm an heterosexuell zu sein, weil Homosexuelle klar in der Minderheit sind. Das ist schlicht eine realistische Erwartungshaltung.

           

          Sie haben in der Theorie recht was die Wörterbuchdefinitionen von Whitesplaining, Mansplaining, *normativity,... angeht. Was daran so Toxisch ist ist die tatsächliche Verwendung.

          In der Diskussion erlebe ich diese Begriffe fast ausschließlich als Instrument um Menschen ruhig zu stellen deren Meinung nicht kompatibel zum "Liberalen" Weltbild ist. Liberal heißt in diesem Zusammenhang natürlich autoritär und weit Links.

           

          In Deutschland sind weder diese Begriffe, noch die damit oft verbundene Heuchelei sonderlich verbreitet aber ich befürchte das wird in den kommenden Jahren noch schlimmer.

          • @33523 (Profil gelöscht):

            Einverstanden, ich stimme Ihnen zu, dass es da Missbrauch gibt. Vielleicht haben einige Linkspopulisten auch tatsächlich vergessen was Rassismus eigentlich bedeutet. Oder Begriffe wie das von Ihnen genannte mansplaining. Oder sie verwenden die Begriffe absichtlich missbräuchlich um sich besser durchzusetzen. Ich weiß es nicht.

             

            Anderseits stellen aber auch Rechtspopulisten die Bedeutung von Begriffen wie Gender-Mainstreaming oder mansplaining absichtlich (oder auch unwissend?) falsch dar, um den Gegner zu diskreditieren und sich über ihn lächerlich zu machen. In Ihrem ersten Beitrag hat es sich leider ein bisschen danach angehört.

             

            Diese Begriffe und die Konzepte sind in ihrer wahren Bedeutung aber sehr sinnvoll und notwendig. Deswegen muss man beiden Seiten den Missbrauch vorwerfen und sie korrigieren, wenn sie die Konzepte absichtlich (oder unwissentlich) falsch darstellen.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @karlei:

              Gender-Mainstreaming ist ein heikles Thema. Ich habe damit auch meine Probleme. Das Fach steht nicht ohne Grund häufig im Verdacht ideologisch geprägt zu sein.

              Dieser Artikel gibt meine Sicht auf das Fach ziemlich akkurat wieder ohne es dabei komplett zu verreißen. (https://goo.gl/IrWtBm)

              Man kann natürlich auch in diesem Fach unabhängige Resulatete generieren. Das sowas an Instituten wie dem "Feministischem Institut Hamburg" oder dem "Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung" passiert ist aber eben nicht zu erwarten.

              Darum wird dieses Fach eben nicht nur von Rechtspopulisten sondern auch in den Kommentarspalten der taz von vielen kritisiert. Das gleiche gilt auch für den Feminismus und den Umgang mit Migranten und dem Islam im Besonderen.

               

              In diesen Themenbereichen haben viele Linke eine dogmatische Haltung eingenommen die extrem heuchlerisch ist. Die sind dann auch gerne bereit grundlegende Freiheiten über Bord zu werfen um ihre Positionen zu verteidigen. Zum Beispiel waren im Fall Gina Lisa viele Feministinnin, zumindest in der Sprache, kurz davor die Unschuldsvermutung für unnötig zu erklären.

               

              Mein erster Beitrag war absichtlich etwas reißerisch geschrieben. Ich muss sagen ich bin ziemlich entnervt von dem was aus der Linken geworden ist.

              • @33523 (Profil gelöscht):

                Eigentlich ging es aber ja gar nicht um das Hochschulfach gender studies, sondern um gender mainstreaming, und das ist eigentlich nur das politische Ziel der Gleichstellung der Geschlechter.

                Deutschland hat sich dazu vertraglich verpflichtet, und es steht sogar im Grundgesetz, dass die Politik die Geschlechtergerechtigkeit fördern soll. Von daher weiß ich nicht was daran auszusetzen sein soll.

                • 3G
                  33523 (Profil gelöscht)
                  @karlei:

                  Dann finde ich das Wort massiv unpassend. Es ist eben ein sehr geladenes.

                  Sowohl Feministen als auch Maskulinisten vereinnahmen dieses Ziel ja für sich. Glauben schenke ich darin keiner dieser Bewegungen. Die Unglaubwürdigkeit fängt da ja bereits in Namen an!

                   

                  Wie man es jetzt nennt ist letztlich auch egal ich sehe keinen Spieler auf dem Feld der sich ehrlich und unbefangen für Gleichberechtigung einsetzt. Gleichstellungspolitik ist praktisch noch immer vor allem Politik von Frauen für Frauen. Ein echtes Interesse an Gleichberechtigung sehe ich da nicht, dafür aber viel Lobbyismus.

              • @33523 (Profil gelöscht):

                Ich habe Ihren Artikel gelesen, muss aber zugeben, dass ich nicht ganz verstanden habe was der Autor sagen will, außer dass er sich benachteiligt fühlt. Vielleicht wären ein paar Beispiele hilfreich, dass man versteht, was ihn an dem Fach gender studies stört.

                Ich habe aber das Gefühl dass alle immer über gender studies reden und niemand so genau weiß was da überhaupt geforscht wird. Ich ehrlich gesagt auch nicht, ich bin bisher gescheitert das herauszufinden, obwohl ich mich für das Thema Geschlechterforschung sehr interessiere. Mit Sicherheit gibt es in dem Fach aber auch unterschiedliche Positionen von unterschiedlichen Professoren.

                Allerdings sind mir zwei deutliche Fehlannahmen in dem Artikel aufgefallen: 1. hat er anscheinend, wie die meisten Kritiker, Probleme den Unterschied zwischen sex und gender zu verstehen. Er spricht im laufe des Textes auch immer nur von Geschlecht, wobei man dann nicht weiß ob er das körperliche oder soziale meint... Es gibt zB Kulturen, in denen Mädchen in der sozialen Rolle als Junge aufgezogen werden.

                2. Behauptet er, dass das Geschlecht heutzutage gar keine Rolle mehr spielen würde. Alleine diese Aussage bezeugt völliges Unverständnis für das Thema.

                Ich würde ihm, oder auch Ihnen, mal den Vorschlag machen ihr sex, also das körperliche Geschlecht für ein paar Wochen oder Monate zu wechseln. Sie müssen ja nicht gleich Hormone nehmen, oder sich operieren lassen, sondern können das ganze ja nur mit Kleidung, etc. simulieren. Jedenfalls lernen Sie dann kennen, welche Bedeutung sex auf gender, also die soziale Rolle, hat, wie sie fast alle Lebensbereiche betrifft, und wie sehr die Rollen sich unterscheiden ;)

                Sex und gender sind jedenfalls Forschungsfelder von hoher Relevanz, die in der bisherigen Wissenschaftsgeschichte sträflich vernachlässigt wurden.

                Z.B werden Herzinfarkte bei Frauen oft nicht erkannt, weil sich die Symptome zu denen der Männer unterscheiden. Forschung und Lehre waren bisher eben immer auf Männer ausgerichtet.

                • 3G
                  33523 (Profil gelöscht)
                  @karlei:

                  Wie mein Vorredner schon sagt: Der Autor ist Professor für Gender-Studies, von daher versteht er sicher mehr von dem Fach als Sie oder ich.

                  Den Artikel mag ich deshalb so gerne weil er auf eine sehr differenzierte Art und Weise aufzeigt das diese Disziplin unter dem Idealismus ihrer Akteure leidet. Wie in meinem Post zu ihrem vorherigen Beitrag schon geschrieben habe ich eben nicht den Eindruck das es Feministen oder Maskulinisten wirklich um Gleichberechtigung geht.

                • @karlei:

                  Ihre Kritik läuft relativ ins Leere, da der Autor selber u.A. Professor für Gender Studies ist, man darf ihm also unterstellen, dass er den Unterschied zwischen sex und gender (genauer gesagt, die verschiedenen Ausdifferenzierungen, wie sie in der Literatur vorkommen) besser kennt als die meisten von uns. Ich kann eigentlich die von Ihnen geäußerten Einschätzungen dem Originaltext nicht entnehmen. Der Autor fühlt sich nach meiner Sicht auch nicht benachteiligt, er äußert eine Metakritik an Gender-Studies selber. Genauer gesagt, an ihrer Entwicklung und real existierenden Ausformung.

                  Seine Kritik ist eben nicht, dass es sich um eine unwichtige Wissenschaft handelt, sondern, dass sich der Mainstream mit erheblicher Schlagseite von wissenschaftlichen Prinzipien zunehmend entfernt und der Anspruch, eine Wissenschaft zu sein, oftmals nur noch als Label vorkommt. Ganz sicher aber vertritt der Autor nicht solch platte Ansichten wie von Ihnen skizziert. Für sowas müssen Sie schon bei Kopp, Junge Freiheit & Co. vorbei schauen (oder was die AfD-Frau-an-den-Herd-Fraktion sonst noch so konsumiert).

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @karlei:

      "Nach meinem Eindruck ist es offizielle taz-Position, dass es eben dazugehört, dass Musliminnen Kopftuch tragen"

       

      Soweit würde ich zwar nicht gehen, aber ich denke schon, dass es im "taz-Milieu" nicht gern gesehen wird, wenn man Symbole des Islam kritisiert oder auch nur ihre Bedeutung thematisiert oder diskutiert.

       

      In der Warnehmung dieser "Islamversteher" ist jede Kritik an diesen Dingen Wasser auf die Mühler der AfD und anderer Rassisten.

       

      Bei einer derartig einseitigen und schlichten Wahrnehmung kann oder will man das religiöse roll back und die Zunahme oder überhaupt das Vorhandensein islamistischer Milieus nicht wahrnehmen oder darüber sprechen.

       

      Dem entspricht dann die ostentative Leugnung eines Zusammenhangs zwischen Islam und islamistischem Terror.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    ....inzwischen auch auf englisch, italienisch, niederländisch

    • @61321 (Profil gelöscht):

      verstehe.

      französisch ist ja auch nicht ganz so einfach zu verstehen, n'est-ce pas

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        -

        saperlotte!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      -

      @CHRISTINE RÖLKE-SOMMER 03:59

  • richtig ist: wir haben andere probleme. http://www.taz.de/!5336355/ z.b.

    wenn wir der auseinandersetzung über asyl für kindliche bräute aus.. aus dem weg gehen wollen

    • @christine rölke-sommer:

      Jedes Kind hat bei Bedarf auch völlig unverheiratet Anspruch auf Asyl.

  • ganz wichtige frage: darf ein "Mädchen aus Saudi-Arabien" überhaupt sprechen? mit einer reporterin gar?

    • @christine rölke-sommer:

      Offenbar ja. Über den Inhalt ließe sich jedoch diskutieren.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        ein lehrer!

        • @christine rölke-sommer:

          Mit denen haben Sie ein Problem, ich weiß. Warum eigentlich, Frau Kollegin?

  • Bitte, bitte, bitte - warum muss in der taz jede Woche mindestens 1 Kopftuch-Artikel erscheinen? Es geht so auf den Senkel! Als wär'n die verehrten Kopfbedeckten heute der Nabel der Welt. Ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auf uns Barköpfige mit dem Finger gezeigt wird. Und wenn ihr hier schon so viel über Muslima berichtet: Mich würde ja mal viel mehr interessieren, was diese Frauen, die sich muslimische Feministinnen nennen, eigentlich so vom Selbstbestimmungsrecht der Frau halten, von Verhütung, Abtreibung, dem Umgang mit Vergewaltigungsopfern, Missbrauch in der Familie (und sagt nicht, dass gibt es dort nicht!) Bis jetzt hab ich dazu kein klares Statement vernommen von dieser Seite. Einzig und allein: Ich habe selbst entschieden das Tuch zu tragen, keiner unterdrückt mich, etc. Na und? Mir ist das so pupsegal. Die Damen sollten das selber wissen und sollten auch in der Lage sein, sich ihr eigenes Emoji zu kreiren. Und der ganz besondere Hammer ist ja die Kopfbdeckung des Wüstenscheichs, die üblich ist ein einem Lande, in dem Frauen das Autofahren verboten ist.

     

    Liebe taz, es gibt so viel anderes , über was es wirklich zu berichten lohnt. Vielleicht mehr über Frauen, die um ihr Recht auf Selbstbestimmung kämpfen, über die Bedingungen unter denen Mädchen in muslimischen Ländern aufwachsen (wenn wir schon bei diesem Thema sind) Wem hilft es eigentlich, wenn bei jeder sich bietenden Gelegenheit nur darauf hingewiesen wird, wie "frei" die Frau sich unter dem Tuch fühlt? Das ist doch nur oberflächliches Wischiwaschi. Mir macht das die "Betuchten" keinesfalls sympatischer, im Gegenteil bin ich gerade auf dem Weg, eine ausgesprochene Antipathie zu entwickeln. Und nebenbei werd ich das Gefühl nicht los, dass diese Debatte, die sich immer wieder nur ums Tuch dreht, vor allem ablenkt, von den echten Problemen, mit denen Freuen in der muslimischen Welt zu kämpfen haben.

    • @mwanamke:

      auffällig ist: welch etliche müssen sich unbedingt darüber aufregen, dass eine 15-jährige mit tuch auf kopf gern so emo-dingse hätte, die aussehen wie ein jüdisches ehepaar aus Yemen.

       

      die ein bißchen zu killern macht spaß. ein bißchen.

      richtig vögeln kann das allerdings auch nicht ersetzen.

      • @christine rölke-sommer:

        Warum sexualisieren Sie die Diskussion unnötig?

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          unnötig?

          Sie halten lust+himmlisches vergnügen für unnötig?

          oiwawoi!

          • @christine rölke-sommer:

            Wie schon Cohn-Bendit sagte: Kinder brauchen auch die heiße Liebe?

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              ob Sie nicht vielleicht doch besser fachkundige hilfe suchen?

              Ihre überbordenden pädophilie-fantasien geben langsam grund zu besorgnis.

      • @christine rölke-sommer:

        Das Kopftuch jüdischer Frauen wird allerdings im Nacken gebunden.

      • @christine rölke-sommer:

        Sie mit Ihren Juden-Dingse. Übersehen ham'se aber wohl, dass das Mädchen aus Saudi-Arabien kommt.

        • @mwanamke:

          Und übrigens: Haben Schwarze schon mal dunkle Emojis gefordert? Nee, glaub ich eigentlich nicht. Denn eigentlich sollte so ein Emoji was aussagen über die derzeitige Stimmung der Sendenden, nicht über die Persönlichkeit oder politische/religiöse Einstellung. Und wie gesagt: Wenn manche das wollen, bitte schön, selber machen. Warum dieses penetrante Aufmerksamkeits-Geheische?

          • @mwanamke:

            Emoji in black¿ - Geht klar!

             

            "Waas - kein schwarzer Rasierschaum? Sie machen wohl Witze?!"

            Kari - Rabenkalender - 2012(?) ~>

            Am Badspiegel;)

            kurz - Soon Bart!

          • @mwanamke:

            gehn'Se gucken http://getemoji.com/

            emojis gibt es auch in black.

             

            was sagt eigentlich der pop!stolizist in emoji aus? oder ist das garkeiner sondern ein straßenbahnschaffner?

        • @mwanamke:

          ja und?

          die emo-dings sehen trotzdem aus wie ein jüdisches ehepaar aus Yemen bzw. Äthiopien, wenn die haut noch ein bißchen nachgedunkelt wird.

          • @christine rölke-sommer:

            Trotzdem kommt das Mädel aus Saudi-Arabien, weshalb wohl die Verbindung zum Wüstenscheich nahe liegender ist. Sei's drum. Mit Ihnen zu diskutieren ist letzten Endes nicht anders, als gegen ne Wand laufen.

            • @mwanamke:

              trotzdem...

              sehe ich nicht das verordnete sondern ein jüdisches paar aus Yemen/Äthiopien. vor hunder jahren auch ein christliches paar aus ebenda.

              was ich eher nicht sehe ist ein fellachenpaar aus Palästina....

      • @christine rölke-sommer:

        Ihre Ausführungen bleiben mir ein Rätsel. Wahrscheinlich fehlt es mir an Intelligenz.

        • @Nikolaj Nikitin:

          wenn Sie es sagen, dann möcht da vielleicht was dran sein...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @mwanamke:

      Danke für diese wichtigen Worte

       

      Frauen dürfen bei den Saudis ja jetzt wenigstens Radfahren

      (mit Vorbehalt)

       

      Wiviele Mädchen auf dieser Welt dürfen nicht lernen was sie möchten, nicht gehen wohin sie wollen

      während das Brüderchen ein Prinzchen ist?

       

      Es ist an der Zeit für uns, den Blick zu schärfen wem Solidarität gehören muss!

       

      Über fehlende Emojis reden ist Luxus

      und muss irgendwo wohl auch sein

       

      Aber in dieser Zeitung: Anderes

       

      Bitte!

       

      Danke!

      • @61321 (Profil gelöscht):

        und immer wieder der hit in tüten!

        sagt eine frau aus z.b. Iran, für iranerinnen sei der tschador nicht das größte problem, da gäb es wichtigeres/drängenderes, kriegt sie aufs maul, aber so was von.

        sagt irgendein eierschaukler dasselbe, dann liegen ihm alle anderen eier+eierinnen zu füssen.

         

        mich erheitert das immer ungemein.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          Abnousse Shalmani

           

          Khomeiny, Sade et moi

           

          Grasset, 2014

          • @61321 (Profil gelöscht):

            http://www.boredpanda.com/iranian-women-fashion-1970-before-islamic-revolution-iran/

            meint sie nicht.

            ganz bestimmt nicht.

            • @christine rölke-sommer:

              Vielen Dank für diesen Beitrag aus den 1970ern. Ich muss sagen, gefällt mir deutlich besser als das Frauengewand im kontemporären Iran. Doch einmischen würde ich mich nicht in die inneren Angelegenheiten dieses Landes. Wir können nur bei uns eine freiheitliche und liberale Kledung für sich in der Öffentlichkeit bewegende Frauen erwarten. Doch damit fallen wir in unsere alten Diskussionen zurück, die regelmäßig im Dissens zwischen uns enden.

              • @Nikolaj Nikitin:

                "Wir können nur bei uns eine freiheitliche und liberale Kledung für sich in der Öffentlichkeit bewegende Frauen erwarten."

                 

                Erwarten können wir diesbezüglich überhaupt nix. Kleidervorschrift ist dermaßen Jungvolk.

  • Schön ist es nicht. Aber wenn es denn sein muss

    http://www.west-info.eu/files/untitled73.jpg

    • @Nikolaj Nikitin:

      Hm, hat aber was ;)

  • Einfach machen.

    Nicht rumpöbeln oder Forderungen stellen. Einfach die Emoji entwerfen und sie über die API verwenden. Kann jedeR, die sich etwas bemüht und man muss da keine politische Frage draus machen.

    Wenn es aber darum geht, die eigenen Emojis den anderen zur Verwendung aufzudrängen, sieht das natürlich anders aus.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      So ist es!

       

      Diese Forderung ist ähnlich dummdreist wie die der Verlage Google solle ihre Inhalte nicht indexieren und für Google News benutzen, dabei gibt es die Robots.txt schon seit Jahrzehnten. Was man eigentlich wollte ist natürlich wieder eine ganz andere Sache,...

  • Unsere Großmutter und Urgroßmütter haben es mühsam geschafft, das Koptuch in der Öffentlichkeit abzulegen. Dies ist ein gelungener emanzipatorischer Akt zur Befreiung der Frau, den man nicht hoch genug bewerten kann. Nun fordern Einzelne eine noch stärkere Präsenz dieses ohnehin schon zu häufig wieder sichtbaren Zeichens der Unterdrückung der Frau. Dies ist ein eindeutiger zivilisatorischer Rückschritt.

    • 7G
      7332 (Profil gelöscht)
      @Nikolaj Nikitin:

      Unsere Großmutter und Urgroßmütter haben es mühsam geschafft, das Koptuch in der Öffentlichkeit abzulegen. Dies ist ein gelungener emanzipatorischer Akt zur Befreiung der Frau.

       

      Das ist völliger Quatsch! Das Kopftuch hatte hygienische Gründe, z.b. bei der Feldarbeit. Die Straßen sind inzwischen asphaltiert und stauben nicht mehr und warmes Wasser kommt aus dem Hahn, statt es mühsam auf dem Kohleofen zu erwärmen. Somit ist regelmäßiges Waschen der Haare nicht mehr unbedingt nötig da diese nicht verstaubt sind und wenn trotzdem gewünscht sehr leicht möglich. Nix mit Emanzipation oder Unterdrückung, einfach der Wunsch unter widrigen Umständen gepflegt auszusehen.

       

      Das Kopftuch wurde hierzulande übrigens beim Betreten eines Raumes sofort abgenommen, ebenso wie Hüte. Man trägt nämlich normalerweise in geschlossenen Räumen keine Kopfbedeckungen! Auch keine verkehrt herum aufgesetzte Baseball Mütze!

    • @Nikolaj Nikitin:

      wo bleibt eigentlich der emanzipatorische akt zur befreiung des mannes?

      zu mühsam?

      • @christine rölke-sommer:

        Da ich keinen Hut mehr tragen muss, ist dieses wohl auch erfüllt.

      • @christine rölke-sommer:

        hat der feminimus nicht die befreiung und emanzipation der männer UND frauen vom Patriarchat zum ziel?

        • @pippilotta_viktualia:

          schon.

          nur die buuwe zieren sich.

      • @christine rölke-sommer:

        Männer sind noch nicht in der Zivilisation angekommen und deshalb unfrei. Frau sind hier schon weiter. Das wissen wir doch, Frau Rölke-Sommer.

  • "Ich trage mein Kopftuch, seit ich 13 bin, weil ich das Gefühl mag, kontrollieren zu können, was ich anderen zeige und was nicht. Für mich ist der Hidschab ein Symbol von Freiheit "

     

    Ich finde, dieses Argument, man kontrolliere gern, was man zeige und was nicht, ist das einzig durchschlagende bei verhüllten Frauen. Immerhin nimmt es dem ganzen eine religiös-frauenverachtende Symbolik. Bei so einem Smiley ist das ganz etwas anderes - deshalb verbitte ich ihn mir.

  • Kopftücher werden übrigens auch von vielen jüdischen und manchen christlichen Frauen getragen. Nur der "Hijab" ist "spezifisch islamisch".

  • Oppala - dess habi mir doch glei denkt! Gehste mal umme Ecke & Däh! - ok Normal! &

    Alle Postiers sind - Wie apart -

    Aus der Hüfte schwer am Start!

    Lassen sichs nicht nehmen - nö -

    Ihren Senf darob zu geben!

    Wäre alles doch gelacht! gell!!

    Warum hab - ichs nich selbst gedacht!

    Ja ja - Gell - Dess sind so Fraare -

    Von der Wiege bis zur Bahre!

    Emoji - Emoji - her&hie

    Hijap hie & Hijap mi -

    Bedenkt bleibt Kopf&Knie!

     

    Eine Schülerin popelt wohlfeil in der Nase - trocknets aber net in ner

    Streichholzschachtel - nö!

    Ab ins Netz damit & der längst Widerlegte Pawlowsche Hund füllt

    Fugendichtgrau Bellowing -

    De Spalten du netz im Swing ;)) ~>

    Scrolling Kollaps classic - fin!

     

    Aber gemach - Schon ein nächster

    App - für die N&Z-Wort&Hijap-Jäger:

    "SEI FREI - SEI DU - Schnitz di -

    Dein ganz persönlich Emoji!" - garant -

    Für Tastenbelegung is at hand!

    "Entscheide du - Welches Zeichen -

    Dir's emojoying sein soll!" -

    Na bitte - Geht doch! woll! &

     

    Wieder ists schön still & kalt

    Im e-& Blätterwald! Jau!

    Jedoch & Das - ja doch - das behagt!

    Geferkelt schon die nächste Sau ~>

    Durchs nächste Dorf gejagt!;() Schon!

    You made my day! Really Really!

    Ganz ohne Häme - ohne Hohn.

  • da ich so was nicht habe, habe ich mir mal http://getemoji.com/

    angeguckt - und verstehe die aufregung immer weniger.

     

    ein versuch, zu verstehen: wessen männerbild gerät wann+wie durcheinander, wenn auf einem kopf ein der kefiya ähnliches tuch sitzt? und daneben auch noch diesem mann seine frau zu erscheinen scheint - oder erscheint er neben ihr?

  • Das erinnert mich an die Debatte mit den Ampelmännchen, Ampelfrauchen, schwulen/hetero Ampelmännchen-/weibchen

    • @Nicky Arnstein:

      ach? ein smartphone ist eine ampel?

      • @christine rölke-sommer:

        wenn Sie wüssten, wofür ich mein smartphone benutze, sie würden aus dem fragen gar nicht mehr rauskommen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Na warum auch nicht.

     

    Trotzdem sollte man fragen, was an diesem religiösen roll back eigentlich so toll ist.

     

    Im Kreuzberg-Museum gab es mal eine Fotoausstellung über den Stadtteil in den 70er Jahren.

     

    Viele türkische Frauen waren zu sehen, keine einzige trug ein Kopftuch.

     

    Schwuppdiwupp, gut 40 Jahre später ist es ein Symbol für Freiheit.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Männer trugen in Deutschland ab irgendwann auch keine Hüte mehr, jetzt sind sie wieder In.

       

      Ich bin vorsichtig, eine automatische Verengung von Glaubensvorstellungen dahinter zu sehen. Vielmehr sehe ich eine Wellenbewegungen. Vor 40 Jahren sah ich in unserer Stadt viele Frauen mit Kopftuch, das war nie ein Problem. Damals.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lesebrille:

        Und welche religiöse Bedeutung hatten die Hüte gleich nochmal?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Emojis sind überflüssig wie ein Kropf.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          was ist denn an der (denk)möglichkeit, etwas könnte mal mit 'religion' zu tun gehabt haben, so verstörend?

          • @christine rölke-sommer:

            Hüte hatten aber nie was mit Religion zu tun, sondern wurden zwecks Sonnenschutz oder Mode getragen. Insofern brauchts in diesem Sinne kein Nachdenken darüber, bzw. keine "(denk)möglichkeit".

            • @Kerstin Baben:

              irrtum+echt lustig.

              hüte wurden getragen, um sie vor gott und jedem sonstigen ranghöheren zu ziehen. die einen bedecken das haupt aus demut, die anderen entblößen es.

  • Ich komme da langsam einfach nicht mehr mit. Wir haben in den 70ern noch für die Emanzipation der Frau gekämpft, auch für die in der arabischen Welt. Was ja leider spätestens mit dem Sturz des Schahs vorbei war. Nebenbei bemerkt kämpft die Jugend des Iran in diesen Augenblick darum sich von der Verschleierung zu befreien. Warum interviewt man nicht mal diese Leute? Die könnten einiges erzählen und würden sicherlich gerne auf dieses Emoji verzichten :-)

    • @Alfred Sauer:

      Mal abgesehen davon, dass unterm Schah nicht mal die Männer sich emanzipieren durften und auch die zuvor geschaffene Demokratie mithilfe des großen Bruders aus Übersee rasch wieder eingestampft worden ist....

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        "nicht mal die Männer sich emanzipieren durften"

        you made my day!

    • @Alfred Sauer:

      "Wir"? In den 70er Jahren waren es verdammt wenig Männer, die für die Emanzipation der Frau kämpften. Da redet sich wohl so mancher Mensch die Vergangenheit schön... .

    • @Alfred Sauer:

      ja ja, nachdem der große frauenbefreier shah reza pahlevi weg war, fehlte der bündnispartner, wa.

      bloß gut, dass frauen sich davon nicht haben beeindrucken lassen.... die haben ohne ihn+Sie weitergemacht.

    • @Alfred Sauer:

      Ich komm da auch schon lange nicht mehr mit: wir erleben ein fulminantes hardcore-religiöses Rollback, dem sich auch Kinder unterwerfen (müssen). Und die TAZ feiert dies als Befreiung ab. Verkehrte Welt

      • @Tom Tailor:

        Manchmal wird der Blick klarer, wenn man nicht fragt, wofür sondern wogegen jemand kämpft. Die Rechten kämpften gegen die Linken. Also hielten sie konservative christliche Werte hoch. Nun kämpfen die Rechten weiter gegen die Linken, nehmen aber die Flüchtlinge als Anlass und halten deshalb plötzlich progressive, säkulare emanzipatorische Werte hoch. Dass sie sich da selbst widersprechen, kümmert sie wenig. Doch auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus: Viele Linke und auch die taz kämpfen gegen die Rechten. Daher halten sie die Freiheit der Ausländer_innen und deren Religiösität hoch. Scheinbar widersprechen sie sich ihrem gleichzeitigen Kampf für progressive emanzipatorische säkulare Werte. Aber das ist auch hier nur ein Scheinwiderspruch. Die eigentlichen Gegner sind auf beiden Seiten gleich geblieben und die Argumentationen nie wirklich ernst gemeint, sondern immer nur Mittel für diesen Kampf.

        • @Velofisch:

          tja, die Zeiten ändern sich eben. Da das Säkulare und Emanzipatorische inzwischen etabliert ist, ist die Erhaltung dessen eben der neue Konservativismus ;)

          So widersprüchlich ist das gar nicht, wenn man bedenkt, dass sich die Werte im Verlauf der letzten 100 Jahre eben geändert haben und konservativ eben bedeutet die Werte zu bewahren.

          Wenn sich aber die Linken weiterhin über den Kampf gegen den Rechtskonservatismus definieren, müssen sie eben jetzt für das Religiöse sein. Das erleben wir doch gerade.

          • @karlei:

            Eigentlich ist es immer noch ein Freiheitskampf: früher dagegen, religiös sein zu MÜSSEN. Heute dafür, religiös sein zu DÜRFEN. Und zwar egal welche.

        • @Velofisch:

          ... und immer noch können 'männer' besser gucken als denken...

          • @christine rölke-sommer:

            Das kann durchaus von Vorteil sein, beispielsweise beim Einparken...

  • Ist denn das Döner-Emoji bereits eingeführt oder harrt es noch seiner Zulassung?

    • @Marius:

      Essensemoji kulturell zu diversifizieren macht ja auch Sinn. Kontemporaere religioese Tabus in einen Zeichensatz fuer die Ewigkeit zu giessen hingegen finde ich Verschwendung und bedenklich. Nirgendwo steht, welche Frisur die dargestellten Menschen haben sollen. Wenn jemand sich ein Iconset installieren moechte, wo die Menschen alle Kopftuecher tragen, ist das nicht nur seine Privatsache, sondern sogar mit dem Unicodestandard vereinbar. Aber jetzt eine Extrawurst fuer Kopfbedeckungen braten, nur weil Kopftuecher unter Muslimen gerade hipp sind? Bin ich schwerst gegen.

  • "Ich trage mein Kopftuch, seit ich 13 bin, weil ich das Gefühl mag, kontrollieren zu können, was ich anderen zeige und was nicht. Für mich ist der Hidschab ein Symbol von Freiheit "

     

    Wenn ich ein Kopftuch trage, dann habe ich mich dafür entschieden, meine Haare nicht zu zeigen - nicht mehr und nicht weniger. Und wenn das Tragen eines Kopftuchs für sie ein Symbol von Freiheit ist, dann ist der Begriff "Freiheit" für dieses Mädchen sehr eingeschränkt. Schade, dass Frau Lorenz nicht die richtigen Fragen stellte. Leider ein Manko bei vielen Interviewern - nicht nachzuhaken.

    • @Nicky Arnstein:

      Warum? Frauen überlegen doch ebenso, ob und wann sie Minirock, tragen - und wann nicht. Wird ein langer Rock damit eindeutig zur eingeschränkten Freiheit??

      • @Lesebrille:

        Die Frage wäre die, ob die Frau mit Minirock in der Öffentlichkeit IMMER Minirock trägt, oder nur wenn sie will.

         

        Analog mit dem Kopftuch: Immer ist keine Freiheit. Wer jeden Tag Alkohol trinkt, sollte auch nicht von Freiheit reden.

         

        Genau das ist immer der Punkt, wo die freie Wahl der Bekleidung nur Schutzbehauptung ist. Zwang oder Zwanghaftigkeit erkennt man am einfachsten an der Ausschließlichkeit.

        • @Mustardman:

          Ist es denn Freiheit, NIE ein Kopftuch tragen zu können?

        • @Mustardman:

          Lustiger Vergleich!

          Mir wäre allerdings neu, dass man sich von einem Kopftuch eine Leberzirrhose holt... .

           

          "Immer ist keine Freiheit." Und das legen Sie jetzt für andere Menschen fest?

           

          Schon witzig, dass überwiegend Männer Frauen vorschreiben wollen, wie deren Freiheit auszusehen hat... .

    • @Nicky Arnstein:

      ach? Sie sind Rayouf Alhumedhi?

      sehr interessant!

  • Und wo im Alltag trifft man auf den Mann mit Kopftuch?

    • @Brigitte Sanders:

      Beim Volk der Tuareg in Nordafrika sind die Männer (!) diejenigen, die verschleiert sind, und die Frauen nicht:

      http://womenpla.net/wp-content/uploads/2015/08/tuareg-couple1.jpg

       

      Im Jahr 1990 schrieb der "Spiegel" diese bemerkenswerten Sätze über die Turareg:

       

      "(...) Zwar bekennen sich die Tuareg, bei denen die Männer ihre Gesichter verhüllen, zum Islam, doch ihr religiöser Eifer ist begrenzt. Anders als viele Moslems leben sie monogam und unterdrücken ihre unverschleierten Frauen nicht, auch nicht sexuell. 1903 entdeckte der französische Missionar Charles de Foucauld, Autor des ersten Wörterbuchs der Tuareg-Sprache Tamaschek, daß sie kein Wort für Jungfräulichkeit kennen. (...)"

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501108.html

    • @Brigitte Sanders:

      "Es gibt so viele MuslimInnen auf der Welt, man sieht sie überall, ob in den Straßen, Schulen oder im Fernsehen."

      • @christine rölke-sommer:

        Es gibt aber auch verdammt viele NichtmuslimInnen, die man überall sieht.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          schtümmt. weihnachtsmänner und osterhäsinnen in allen formen+farben.

      • @christine rölke-sommer:

        Frau Sanders wollte wissen, wo das starke Geschlecht mit Kopftuch rumläuft. Also in muslimischen Gesellschaften steht es außer Zweifel, aber in der christlich-jüdischen wohl kaum. Männer mit Käppis und Tiara mag sein, aber mit Kopftuch eher selten.

        • @Nicky Arnstein:

          welches gechlescht?

          • @christine rölke-sommer:

            haben Sie heute einen Clown gefrühstückt?

            • @Nicky Arnstein:

              sein'Se froh, dass ich nicht "welches geselchte?" gefragt habe!