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Schottland nach dem Brexit-ReferendumNeuer Anlauf für die Unabhängigkeit

Die regierende Schottische Nationalpartei will erneut die Unabhängigkeit anstreben. Schon nächste Woche soll es einen Gesetzentwurf für ein Referendum geben.

Plant ein weiteres Referendum: die Erste Ministerin von Schottland, Nicola Sturgeon Foto: ap

Glasgow dpa | Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon strebt weiterhin eine Unabhängigkeit von Großbritannien an. Die Regierung in Edinburgh werde kommende Woche einen Gesetzentwurf für ein weiteres Unabhängigkeits-Referendum veröffentlichen, kündigte sie beim Parteitag der Schottischen Nationalpartei SNP am Donnerstag in Glasgow an.

Einzelheiten nannte Sturgeon allerdings nicht. 2014 war ein Referendum zur Loslösung von London knapp gescheitert.

Vor allem das britische Brexit-Votum Ende Juni hatte das schottische Unabhängigkeitsstreben weiter angefacht. Die Schotten sind EU-freundlich und hatten mehrheitlich für den Verbleib in der Europäischen Union gestimmt.

Sturgeon versucht in Brüssel eine Lösung zu erreichen, bei der ihr Land weiterhin in der EU bleiben kann.

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5 Kommentare

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  • ja, die schotten sind schon ein schrulliges voelkchen...

  • ob nun gerade mehrheit oder nicht - ihr bleibt ja nichts anderes uebrig, als das referendum anzusetzen. dann koennen sich die schotten in ruhe ueberlegen, was sie wollen.

    • @the real günni:

      Das Volk fragen, was es will? Was für ein subversiver Gedanke...

  • Nicola Sturgeon hat momentan für ihr Unabhänigkeitsreferendum angeblich keine Mehrheit unter den Schotten.

    Problematisch ist außerdem, dass sie für einen Austritt und bereits für das Referendum dazu das Placet aus London benötigt, das nimmer kommt. Anderenfalls könnte sie nur im Wege einer militärischen Machtergreifung Schottland vom Rest des UK abtrennen. Und selbst dann würde es wahrscheinlich aus Madrid, Paris, Brüssel und Rom aus verständlichen Gründen keine Anerkennung für den frischgebackenen schottischen Staat geben, die Genannten würden sonst die Saat sähen, die im eigenen Land aufgehen kann.

    Die von EU-Rechtlern vorgeschlagene Alternative - Schottland als einen in der EU verbliebenen Rest Großbritanniens aufzufassen und gesondert zu behandeln - dürfte sich als völkerrechtliches Jahrhunderträtsel erweisen.

    • @hedele:

      "Anderenfalls könnte sie nur im Wege einer militärischen Machtergreifung Schottland vom Rest des UK abtrennen."

       

      Vielleicht mit grünen Männchen in Röcken? Sie könnte ja mal zur Schulung nach Sewastopol reisen :-)