piwik no script img

Schiffshavarie in SudanTausende Schafe ertrunken

Im Roten Meer ist ein völlig überladendes Frachtschiff beim Auslaufen gen Saudi-Arabien gekentert. Die Besatzung konnte sich retten.

Das umgekippte Schiff im Hafen von Suakin: Alle Schafe an Bord ertranken Foto: al-Sudani

In einem sudanesischen Hafen am Roten Meer sind am Sonntag 15.800 Schafe ertrunken. Der eigentlich für 9.000 Schafe ausgelegte Frachter Badr 1 sank am Sonntagfrüh noch vor Morgengrauen mit 15.800 Tieren an Bord im Hafen Suakin beim Auslaufen Richtung Saudi-Arabien, wo die Schafe geschlachtet und gegessen werden sollten, teilten die Hafenbehörden mit.

Das Schiff hatte laut Hafenpolizei Schlagseite und sei noch im Hafenbecken umgekippt. Sudanesischen Berichten zufolge wurde das Schiff geborgen und die Besatzung lebend gerettet, nicht aber die Fracht.

Ein Hafenverantwortlicher äußerte Sorge, die Tausenden toten Schafe im Wasser könnten den Hafenbetrieb beeinträchtigen und eine Umweltkatastrophe herbeiführen. Das Schiff fuhr unter der Flagge Tansanias und gehörte einem Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate.

Für Sudans kriselnde Wirtschaft ist der Export Richtung Saudi-Arabien über das Rote Meer überlebensnotwendig. Der Schafexport war erst im April nach dreimonatiger Sperre aus epidemiologischen Gründen wieder zugelassen worden. Suakin ist die zentrale Quarantänestation für diese Lebendtierexporte.

Suakin war jahrhundertelang der wichtigste Hafen dieser Region Afrikas, ist aber mittlerweile hinter das nahe Port Sudan mit seinem Ölterminal zurückgefallen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Nutztierhaltung heißt immer auch, Massenverbrennungen, Massenertrinken etc. in Kauf zu nehmen. Unfälle geschehen und je mehr Tiere gehalten werden, desto öfter. Ebenso wie Ausbrüche von Erkrankungen und Zoonosen, wo dann gleich Tiere in Massen getötet und ihre Körper der Tierkörperbeseitigung zugeführt werden. Eine humane Nutztierhaltung gibt es nicht.

    Der wissenschaftliche Forschungsstand ist mittlerweile überwältigend. Wir müssen von einem ähnlichen Leid- und Schmerzerleben ausgehen.

    Diejenigen, die dies feststellen, vermenschlichen nicht Tiere, sondern die, die diesen Vorwurf erheben, leugnen die Wirklichkeit.

    Wenn das Erleben von Schmerz und Leid ähnlich ist, dann sind aber auch die Handlungen, die diese verursachen, ähnlich verbrecherisch.

    Eine weitere Tragödie, die unterstreicht, dass der einzige Weg zur Humanisierung der Nutztierhaltung ihre Abschaffung ist.

  • Denkt jetzt irgendwer "die armen Schafe"? Gestorben, kurz bevor sie umgebracht wurden...