Schadensbilanz der Versicherungsbranche: Klimakrise ist richtig teuer
Naturereignisse haben laut Rückversicherer Munich Re 2021 weltweit Kosten von 280 Milliarden Dollar verursacht. Das ist auch Folge des Klimas.
Konzerne wie Munich Re versichern Unternehmen wie die Allianz oder Axa, die Policen an Unternehmen oder Privatleute verkaufen, damit die auch extrem hohe Belastungen stemmen können. Deshalb bündeln sich Schäden bei Rückversicherern, so dass sie einen guten Überblick haben. „Die Katastrophen-Statistik 2021 ist auffällig“, sagte Ernst Rauch, Chef-Klimatologe der Munich Re. „Denn etliche der extremen Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger oder schwerer werden.“
Dazu gehören nach seinen Angaben schwere Gewitterfronten in den USA auch im Winterhalbjahr sowie der Starkregen mit Hochwasser in Europa im vergangenen Sommer. Bei Hurrikanen sei davon auszugehen, dass der Anteil der starken Stürme mit extremen Niederschlägen durch den Klimawandel zunimmt. „Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet werden können, so liefert die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte hinweg plausible Indizien für einen Zusammenhang mit der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane“, sagte Rauch.
Für Europa war die Überflutung, bei der im deutschen Ahrtal mehr als 130 Menschen starben und hunderte verletzt wurden, die bislang teuerste Naturkatastrophe der Geschichte. Starkregen und Überschwemmung haben dort Werte in Höhe von 46 Milliarden Euro zerstört, davon 33 Milliarden in Deutschland.
Dominiert wird die globale Schadensstatistik für 2021 aber nicht von diesem Ereignis, sondern von ungewöhnlich starken Naturkatastrophen in den USA. Tornados, Hurrikans und eine Kältewelle haben dort zu Schäden von umgerechnet rund 128 Milliarden Euro geführt.
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