Saudi-Arabien sanktioniert Niederlande: Keine Tulpen aus Amsterdam
Saudi-Arabien hat Wirtschaftssanktionen gegen die Niederlande verhängt. Der Rechtspopulist Geert Wilders hatte auf Aufklebern verbreitet, der Islam sei eine Lüge.
RIAD dpa | Saudi-Arabien hat wegen einer islamfeindlichen Aktion des Rechtspopulisten Geert Wilders Handelssanktionen gegen die Niederlande verhängt. Ein Sprecher des saudischen Außenministeriums sagte dem Nachrichtenportal Sabq am Dienstagabend, die Behörden und Unternehmen hätten mit der Umsetzung einer entsprechenden Direktive des Königs Abdullah begonnen.
Der niederländische Abgeordnete hatte bereits vor etwa fünf Monaten grüne Aufkleber drucken lassen, die der saudischen Flagge ähneln. Anstelle des Satzes „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet“, der auf der saudischen Flagge steht, ließ Wilders auf seine Aufkleber in arabischer Sprache drucken: „Der Islam ist eine Lüge, Mohammed ist ein Verbechrer, der Koran ist Gift.“
Obwohl sich die Regierung in Den Haag von der Aktion des Parlamentariers distanziert hatte, sollen niederländische Firmen ab sofort nicht mehr bei Ausschreibungen in Saudi-Arabien berücksichtigt werden.
Saudische Firmen wurden angewiesen, keine Waren aus den Niederlanden mehr zu importieren. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten liegt bei rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei