Sachstandbericht offenbart Missstände: Bremer Polizei nutzt Leihautos
Vize-Polizeipräsident Dirk Fasse hat den Beiräten den Fortschritt der Polizeireform vorgestellt. Dabei legt er krasse Ressourcenprobleme offen.
Im Sommer 2017 hatte Innenminister Ulrich Mäurer (SPD) die Pläne für eine Polizeireform bekannt gegeben. Seitdem laufen die Planungen – auch in Absprache mit den Beiräten, die nun über die Umsetzung ihrer Wünsche unterrichtet wurden.
Dabei sorgt einiges für Unbehagen unter den Stadtteil-Vertreter*innen. Etwa die starke Reduzierung der derzeit elf Reviere zu Gunsten regional übergeordneter Kommissariate. Sechs davon soll es zukünftig über die Stadt verteilt geben, eröffnet werden einige schon im kommenden Jahr.
Eine verkleinerte Grundausstattung – bestehend aus Revierleitung, Kontakt- und Verkehrspolizist*in sowie einem Fahrzeug – sollen an den jetzigen Standorten bleiben. Dennoch fürchten die Beiräte um Sicherheit – und Sicherheitsgefühl der Anwohner*innen.
„Unsere Polizei kennt ihre Pappenheimer“, sagte Falko Bries (SPD), Sprecher des Huchtinger Beirats. Er fürchtet, dass ein zentrales Kommissariat zu mehr Anonymität führe. Ähnliche Sorgen sind auch in anderen Stadtteilen spürbar.
Fasse hingegen ist überzeugt: Die Zentralisierung habe keine Nachteile für die Stadtteile. Und die derzeitige Ausstattung der Polizei mache eine Neustrukturierung unumgänglich. „Der Polizei Bremen fehlen derzeit 200 Mitarbeitende. Die fehlen vor Ort in den Revieren als Kontaktpolizisten, die fehlen in den Hundertschaften“, so Fasse.
Bei der Kriminalpolizei sei der Ausfall so groß, dass drei Kommissariate nicht abgedeckt würden. Ressourcen fehlten auch bei der Versorgung aller Reviere mit Streifenwagen. Da jedoch ist die Polizei mittlerweile findig. „Zu Terminen fahren wir ab und an mit Carsharing-Autos. Es gibt nicht genügend funktionierende Streifenwagen – die wenigen brauchen wir in den Einsätzen.“
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