piwik no script img

Russlands PropagandaschlachtMit Stopfake.org für die Wahrheit

Der Ukraine-Konflikt ist auch ein Krieg der Bilder. Ein Zugunglück in Kanada wurde als Aufnahme aus Slawjansk ausgegeben. Studenten decken das nun auf.

Kein Fake: Russlands Präsident Wladimir Putin. Bild: reuters

KIEW dpa | Junge Ukrainer versuchen, Russland einen Propagandakrieg gegen ihr Land nachzuweisen. Dazu haben sie im Internet die Initiative Stopfake.org aufgebaut. „Bekämpfung unwahrer Informationen über die Ereignisse in der Ukraine“ nennen die beteiligten Studenten und Absolventen der renommierten Journalistenschule der Kiewer Mohyla-Akademie das neue Projekt.

Dabei decken sie etwa auf, wie das russische Staatsfernsehen blutige Szenen aus anderen Konfliktgebieten benutzt, um ein möglichst katastrophales Bild der Lage in der Ostukraine zu zeichnen.

Bilder und Fotomontagen beispielsweise aus Syrien oder den früheren Kriegsgebieten Tschetschenien und Südossetien würden von russischen Medien in einen anderen Kontext gestellt, heißt es auf der Seite.

In der Ostukraine gibt es zwar tatsächlich Blutvergießen und großes menschliches Leid. Doch haben es russische Journalisten nicht immer leicht, eigene Bilder dort zu besorgen. Ukrainische Behörden verwehren ihnen oft die Einreise wegen tendenziöser Berichterstattung. Einige Reporter des vom Kreml gesteuerten Fernsehens fanden sich zudem zeitweilig in Gefangenschaft von Regierungstruppen wieder. Das Vorgehen der Behörden in Kiew gilt als Reaktion auf die russische Staatspropaganda.

Zehn Freiwillige

So entpuppte stopfake.org ein Bild von der angeblich brennenden Separatisten-Hochburg Slawjansk als Foto eines Zugunglücks im kanadischen Quebec. Die Veröffentlichungen zeigten durchaus Wirkung in Russland oder führten sogar zum Rückgang von Falschinformationen, sagte Mitgründerin Tatjana Matytschak der Nachrichtenagentur dpa in Kiew.

Im Mai etwa räumte Moskaus Staatsfernsehen einen Fehler ein, nachdem Tote einer Anti-Terror-Operation aus dem russischen Konfliktgebiet Nordkaukasus als mutmaßliche Opfer in der Ostukraine gezeigt wurden. „Das war vielleicht ein Fehler im Computer. Oder eine junge Montage-Nymphe hat irgendetwas Unrichtiges von irgendwoher genommen. Es gibt eine Menge Möglichkeiten dafür, wie dieser Fehler sich einschleichen konnte“, sagte der stellvertretende Generaldirektor des Staatsfernsehens, Dmitri Kisseljow.

Ein Team von knapp zehn Freiwilligen hat inzwischen mehr als 200 Gegeninformationen in russischer und englischer Sprache ins Netz gestellt. Im Schnitt informieren sich täglich etwa bis zu 60.000 Menschen auf der Website, seit dem Start im März verzeichnen die Betreiber über zwei Millionen Besucher. Um Hackerattacken abzuwehren, haben die Seitenbetreiber einen eigenen Programmierer.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

43 Kommentare

 / 
  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    Stopfake.org wird nach eigenen Angaben bezahlt von der International Renaissance Foundation (Open Society Foundations/ George Soros) und der National Endowment for Democracy. Die pikanten Details zu diesen Stiftungen kann jeder selbst recherchieren.

    http://www.stopfake.org/en/about-us

  • Wieder mal ein bis zur Selbstaufgabe neutraler taz-Bericht. Dabei wurden gefakte Satellitenfotos für russische Armeekonzentrationen an der ukrainischen Grenze und gefakte Fotobeweise für die Präsenz russischer Offiziere in "Neurussland" ganz ohne stopfak(n)e aufgedeckt.

     

    Währenddessen geht der Krieg weiter [ Ukraine SITREP June 13th 2014 http://unurl.org/2Pfa ] und man fragt sich, ob es sich bei den Angriffen mit weissem Phosphor auf Slavyansk nun um stopfakne handelt oder um versuchte Brunnenvergiftung: "If there is going to be large amounts used it can also be a poison - large amounts can be set to contaminate water supply." [ ebda. ] - mit dem Ziel, den "Frieden" aka Friedhofsruhe in Süd-Ost-Ukraine wie versprochen doch noch bis zum Wochenende zu bringen.

     

    Dann doch lieber das lustige Bild des eigenen, unermüdlich gegen Hackerattacken kämpfenden Programmierers. Ein wenig Spaß muss sein. :D

  • "eine junge Montage-Nymphe", wie schoen! Symbolphoto heisst es bei uns., Hauptsache, die Geschichte stimmt, und dafuer spricht einiges, auch wenn es vielleicht nicht die ganze Geschichte ist.

     

    Die Argumente des Westens sind alle so formal. Es zwischern die Spatzen aus amerikanischen Medien, dass der Osten fuer den Westen nicht zu halten ist. Und es versteht sich von selbst, dass es unter der Ebene des Voelkerrechtes auch die Gesellschaft und kein Ende der Geschichte gibt. Grosse und kleine Risse im roten Imperium. Der ukrainische Staatschef sollte seine Strategie aendern. Weg von der amerikanischen Strategie der erbarmungslosen Maximalforderung hin zu einer pragmatischen Maximalbereitschaft. Irgendwo muss eine Grenze gezogen werden, was immer das dann fuer eine Grenze wird. Vielleicht eine Gasgrenze.

    • @fritz2:

      Printmedien-interessant darf man fragen wo in etwa-oder genau?

  • Und einen weiteren Zweck verfolgt die Desinformation des Ukrainian Crisis Media Center (UCMC). Sie soll allen vorliegenden Foto- und Videobeweisen pauschal die Unwahrheit unterstellen, oder bestenfalls, zu mindestens den Zuschauer (in Abwägung) an einen Fake glauben lassen.

    Hier nun Belege von Salvenbeschuß (Mehrfachgeschosswerfer) mit Brandgeschossen https://www.youtube.com/watch?v=AOKOEzFIBLE, https://www.youtube.com/watch?v=7maMp-9wkiM

    Welchen Zweck hat eigentlich die Veröffentlichung in der TAZ...

    • @NETS_ROT:

      Ja, so sehe ich das auch. Generell soll allen Infos, die aus Rußland oder der Ostukraine kommen, Falschheit unterstellt werden. Und diese Strategie des Infokrieges zeigt leider bei vielen Wirkung. Und wenn bei RT oder RIA vermeldet würde, daß Wasser naß ist und der Himmel blau, würden manche es anzweifeln, weil die "falschen" Medien dies sagen.

      Infokrieg erleben wir auch in Deutschland. Nicht nur der böse Putin und der harmlose, friedliebende Schokokönig spielen da rein, auch und immer wieder Verschweigen und Weglassen. Besonders frappierend war das beim Massaker in Odessa. Na ja, und die Nachricht vom heutigen Besuch des OSCE-Generalsekretärs bei ukrainischen Flüchtlingen in Rostow und seinem Friedensappell findet man ebenfalls nur mit großer Mühe in den deutschen Medien.

  • Interteressanten Beitrag zum Thema Wahrheit-Manipulation fand ich heute hier http://terraherz.wordpress.com/page/2/ und hier https://www.youtube.com/watch?v=oo1u_pufmvc

    • @NETS_ROT:

      Interessanten, Interessant, Interesse

  • Die DPA hat in der Ukraine Berichterstattung total versagt. Nicht nur das, sie hat Meinung manipuliert.

     

    DPA Meldungen gehen bei mir nur noch unter Meinungsmache durch. Eingebettete Berichterstattung. Bildzeitungsniveau.

     

    Dies gilt auch für Berichte aus Syrien und Irak. Die dpa Meldungen muß der Leser, wenn es ihm um Objektivität geht, immer mit anderen Quellen abgleichen.

  • und nein es wird keine "Wahrheit" verkündet, es wird mit viel tam tam eine Sicht auf den Konflikt dargestellt. Beim Überfliegen dieses Pamphletes fiel mir auf eine ganz wichtige "Fälschung" soll gewesen sein die in einem Russischen Beitrag gezeigten Mehrfachwerfer Grad sollen keine Ukrainischen gewesen sein. Natürlich fehlt der Hinweis auf den Beitragstext.

    In Anbetracht der Bedrohung der Zivilbevölkerung durch Flächenwaffen (Eine Batterie von sechs BM-21-Systemen deckt mit insgesamt 240 Raketen eine Zielfläche von 450 × 450 m (rund 190.000 m²) ein. ) eine solche Attacke eines Werfers dieses Typs darzustellen ist noch lange keine Fälschung - meisten wird solche Bebilderung begleitet mit Texten „wie hier im Bild“, „Werfer wie diesen“ hier bei Manöver usw. Nur das im fernsehen Bilder des direkten Attacken nicht gezeigt werden heißt auch nicht im Umkehrschluss das Kiew nicht lügt wenn es behauptet das keine Grad im Einsatz wären. In diesem Falle kann ich bestätigen die Waffen auf dem Marsch gesehen zu haben außerdem wurde von der Volksmiliz schon seit Tagen von 122mm Kaliber Artillerie Beschuss berichtet und auch entsprechende Dummies bzw. Blindgänger präsentiert.Auch die TAZ kommt uns schließlich mit einem Fall von Anfang Mai daher weil es wahrscheinlich sonst nichts dergleichen zu vermelden gab – was einer Nachprüfung Standhält. Und es ist vollkommen egal, es reicht bereits 1 Foto oder Video um die Verbrechen der Junta in Kiew anzuprangern -nur leider gibt es hunderte Authentische Aufnahmen davon.

    • @NETS_ROT:

      Arbeiten Sie mal an Ihrem deutschen Satzbau und Ihrer Interpunktion. So hat man einfach keine Lust mehr, Sie zu lesen, was auch immer Ihre politischen Positionen sind.

      • @Irma Kreiten:

        Ja, sorry es war schon etwas spät. In angesprochenem Punkt kann ich Ihren Hinweis durchaus nachvollziehen. Doch kommt es mehr auf den transportierten Inhalt an, als auf die Wort -Hülse. Schachtelsätze sind auch nicht jedermanns Sache, nur manchmal sprudelt es eben nur so auf die Tastatur.

        Dies ist natürlich unabhängig davon dass für manch einen auch die Tatsachen und daraus resultierende Wahrheiten unangenehm sind.

        • @NETS_ROT:

          Besser "transportierte Inhalte",

          als konstruierte Tadel. :)

          • @H.-G- S.:

            ;-))

  • Soso:

    "Junge Ukrainer haben im Internet die Initiative Stopfake.org aufgebaut."

     

    Es gibt bedenkliche Äußerungen aus div. Pressemeldungen:

     

    "..Das "Ukraine Crisis Media Center“ (UCMC) ist ein PR-Netzwerk, das das Ziel verfolgt, Medien mit einer pro-westlichen Sichtweise der Ereignisse in der Ukraine zu versorgen

    Finanziert wird das Zentrum auch von Investor-Mogul George Soros. Es ist nicht auszuschließen, dass ein Großteil des auch vom ZDF zur Ukraine-Krise verwendeten Pressematerials vom UCMC vermittelt wird, dessen einseitige, emotionalisierende Berichterstattung, auch vor Falschmeldungen nicht zurückschreckt.

    Nun enthüllte die Wochenzeitung „Freitag“, dass der Eindruck, in zahlreichen deutschen Medien und dabei auch im gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk würde einseitig über die Ereignisse in der Ukraine berichtet, auch einer näheren Betrachtung standhält.

    So gibt das ZDF zu, Pressematerial eines so genannten „PR-Netzwerkes gegen russische Propaganda“ zu nutzen, das die umstrittene neue, euronationalistische Regierung im Kiew mittels einer Image-Kampagne unterstützen soll..."

    Ziel des UCMC ist nach eigener Angabe, v.a. folgende Botschaften weltweit in der internationalen Presse zu verankern: Die Ukraine sei Opfer einer „russischen Aggression“, die ukrainische Übergangsregierung sei legitim, die Behauptung einer rechtsradikalen Gefahr sei Teil der russischen Propaganda (obwohl das EU-Parlament selbst noch in einer Resolution am 13. Dezember 2012 feststellte, dass die Regierungspartei Swoboda in den vergangenen Jahren „rassistische, antisemitische und ausländerfeindliche Auffassungen“ verbreitete) und Gleiches gelte auch für den Verdacht, die Erschießungen von Polizisten und Demonstranten des Maidan seien im Auftrag der jetzigen Regierungskoalition geschehen..."

  • Warum erzählt man uns von russischen Fälschungen ? Dann berichtet doch in der taz endlich selbst einmal,ob mit oder ohne Bilder, wie eine -vom demokratischen Westen unterstützte- Regierung mit schwerem Militär gegen die eigenen Städte vorgeht - fast wie in Syrien. Dabei werden doch sicher mit Granaten und Bomben nicht nur lauter russische Freiwillige zusammengeschossen.

    • @unSinn:

      Ja, völlig richtig. Die tragischen Vorgänge in der Ukraine werden maximal nur gestreift. Da ist es ganz normal, daß man sich auch anderswo informieren will.

  • Bei all den schockierenden Bildern (sowohl Foto als auch auf Youtube) die ich bisher ansehen musste, sehe ich kyrillische Schriftzeichen, typisch sowjetische Architektur bzw. Infrastruktur und Waffen - solche Details blitzschnell zu erfassen dafür habe ich ein Auge, nachdem ich selbst 100erte Nachrichten Beiträge geschnitten habe. (über Quellen der bemängelten Bilder wäre ich sehr dankbar)Fernsehbeiträge haben im Unterschied zu Print- oder Radio das "Problem" das gesagtes permanent optisch untermauert werden muss. In der Realität greift man (teilweise unter Zeitdruck) auf Ticker bzw. das Archiv zurück, indem entweder Mitarbeiter Material bereitstellen, oder selbst anhand von Archivnummern und dazugehörigen Datentabellen Bildmaterial herausgesucht werdem muss (gilt ähnlich auch für Serverarchive). So kann es tatsächlich durch Fehlbeschriftung, Unachtsamkeit usw. zu Fehlern kommen - alarmierend wird das Ganze wenn es gehäuft auftritt (wie zb. In der Libyen- und anfänglich Syrienberichterstattung). Im aktuellen Konflikt ist mir „nur“ ein Problem mit einem Interviewpartner bekannt der scheinbar unter verschiedenen Identitäten auftrat.

    Bis die vorgeworfenen Bilder , Beiträge nicht belegt sind gehe ich daher von einer Ente bzw. gezielten Desinformation des Ukrainian Crisis Media Center (UCMC) aus.

    • @NETS_ROT:

      Ach ja und von "Bildernot" kann im Zeitalter von Handyvideos, die noch dazu relativ zeitnah bis über SAT in Echtzeit übertragbar sind kaum ausgegangen werden -eher von einer Qual der Wahl

  • 0G
    0564 (Profil gelöscht)

    10 Freiwillige arbeiten unermüdlich, das klingt ja nicht so dolle. Warum werden die für ihre gegenpropagandistische Arbeit nicht bezahlt? Sind das am ende richtig stramme Nationalisten, die sich sagen, erst die Ukraine dann wir. Schöner Idealismus.

    • @0564 (Profil gelöscht):

      Die Frage nach der Finanzierung stellte sich mir ebenfalls. Denn selbst wenn das "Team von knapp zehn Freiwilligen" (Also neun? Oder acht?) und der "eigene Programmierer" die ganze Sache unentgeltlich in ihrer Freizeit durchführen sollten, bleibt immer noch die Frage nach den Kosten für den Server usw. Ebenso wie auf der ähnlich gelagerten Seite Inforesist gibt es nämlich scheinbar auch hier kein Impressum, nur einen Spendenaufruf. Ich dachte immer, jede Homepage MÜSSTE ein Impressum haben?

      Insgesamt finde ich es wichtig und richtig, daß Fehlinformationen, "Fakes" und Fälschungen als solche bloßgestellt werden. Wobei die Sache zuweilen, wie die Diskussionen auf der Homepage zeigen, nicht ganz so eindeutig zu sein scheint wie bei den im Artikel genannten Beispielen.

      Gut, daß die komplizierten Arbeitsbedingungen auch für die russischen Journalisten eingeräumt werden. Objektiven Journalismus gibt es leider selten, und wenn Kiew meint, den unbotmäßigen Osten des Landes mit Militärgewalt zur Räson bringen zu müssen, sollte Kiew auch akzeptieren, daß darüber berichtet wird. Aber das ist wie bei jedem Regime nicht erwünscht.

      • @Der_Peter:

        Wie war denn die internationale Berichterstattung beim russischen Tschetschenienkrieg? Russland hat auf jeden Fall eine unfreiere Presse als die Ukraine, siehe Analyse von Reporter ohne Grenzen. Im Korruptionsindex liegt dagegen die Ukraine etwas schlechter (2013) als Russland, beide jedoch grottenschlecht. Georgien liegt dagegen relativ gut, besser als Italien und Griechenland.

        • @Gabriel Renoir:

          Ähem, was genau hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

        • @Gabriel Renoir:

          Sie verfehlen schon wieder einmal das Thema - scheint Programm oder besser Provokation zu sein, ja wie war es denn in Tschetschenien?

          Ihre ständig zitierten "Reporter ohne Grenzen" "haue" ich ihnen demnächst um die Ohren erst einmal nur soviel Präsident von RoG, Robert Ménard, „Damit würden wir das Risiko eingehen, einige Journalisten zu verstimmen, uns die großen Pressebarone zum Feind machen und uns den Zorn der Wirtschaft zuziehen. Aber um in die Medien zu kommen, brauchen wir die Mithilfe der Journalisten, die Unterstützung der Pressebarone und das Geld der Wirtschaft.“ Zu der Frage, aus welcher Richtung denn Gelder an Reporter ohne Grenzen fließen, hat sich Robert Ménard ebenfalls öffentlich geäußert und dabei zugegeben, daß der Etat seiner Organisation „teilweise von US-Organisationen finanziert werde, die eng mit der Außenpolitik der Vereinigten Staaten in Verbindung stehen“

          • @NETS_ROT:

            Reporter ohne Grenzen ist eine ursprünglich französische Organisation. Ménard ist nicht mehr Präsident. ROG verfügt über ein jährliches Budget von rund 4,8 Millionen Euro. Die Organisation gibt die Zusammensetzung ihrer Einkünfte im Jahre 2010 folgendermaßen an:

            45,5 Prozent kamen aus selbstgenerierten Quellen wie Auktionen, Kalenderverkäufen und den Erlösen dreier Bildbände.

            17,8 Prozent des Haushaltes stammten von Unternehmen und Stiftungen.

            18 Prozent stammten aus öffentlichen Institutionen, darunter das Europäische Instrument für Demokratie und Menschenrechte (EIDHR), die Französische Entwicklungsagentur und die Internationale Organisation der Frankophonie.

            Auf 7 Prozent der Einnahmen belief sich das 2010 erhaltene Preisgeld für den Roland-Berger-Preis für Menschenwürde.

            Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden kamen 4,7 Prozent.

            • 0G
              0564 (Profil gelöscht)
              @Gabriel Renoir:

              Die sind also nur davon abhängig ihre Katzenkalender an den Mann zu bringen. Über so viel Freiheit von den Zwängen und Nöten von Märkten und Mächten kommen mir vor Gutwill gleich die Tränen. Dann wäre das ja geklärt, die Kalenderkäufer werden ja nun wirklich nicht verlangen, dass sie die Statistiken in ihrem Sinne fälschen, die haben ja keine politische Ambition, die wollen ja nur wissen, welchen Tag wir heute haben. Aber was sind denn nun die Kritisieren nach denen gemessen wird? Was heißt denn unfreier als... , wie kommt man zu solchen Aussagen? Könnten sie das etwas spezifizieren, denn wenn schon National rumwerten, dann doch bitte die Kriterien für Tabellenaufstellung angeben. Bye the way, was hat denn die Wertung über die Möglichkeiten "freier" Berichterstatung mit dem Korruptionsindex zu tun, woher kommt das denn auf einmal? Sollen "wir" jetzt den Hans und Wurststaat Georgien abfeiern und Russland den Krieg erklären, weil da weniger an Staatssubventionen (Korruption) getätigt wird? Gibt es Bomben auf Deutschland, wenn sie dieses Jahr nicht Fußballweltmeister werden, da sich hierdurch letztgültig die hiesige Herrschaft als unbrauchbar erweist?

              • @0564 (Profil gelöscht):

                Der Zeit-Chefredakteur sitzt zB im beratenden Kuratorium von Reporter ohne Grenzen Deutschland.

                Hohe Korruption ist ebenfalls ein Zeichen für ein humanistisch wenig entwickeltes Staatswesen. Russland liegt in beiden Parametern schlecht, zB auch im Gini-Index, der Lebenserwartung der Männer, Zunahme von HIV. Putin hat eben den Verteidigungshaushalt um 20% erhöht und den Gesundheitshaushalt verringert. Alles schechte Zeichen. Eine problematische Politik. Aufbauend auf Jelzin hat Putin sicher seine Meriten verdient. Er sollte jetzt aber den Platz frei machen für einen Wirtschafts- und Gesellschaftsreformer.

                • 0G
                  0564 (Profil gelöscht)
                  @Gabriel Renoir:

                  Teil1: Der Zeit Chefredakteur ist ein Garant wofür? Als Herausgeber der miesesten Wochenzeitung der Welt, heißt dass was für die Reporter ohne Grenzen? Stilistisch wie analytisch ist diese Zeitung eine Katastrophe, aber gut, das führt ja zu nix. So ein allumfassendes, leeres Wertkriterium wie humanistischer ist in Bezug gesetzt zum vorzufinden Korruptionmaß nicht sehr sinnvoll, denn es gibt bestimmt auch Länder mit einem niedrigen Korruptionsindex, indem die Mehrzahl der Leute nix zu lachen haben (ewiges Beispiel: Nazideutschland (oder gibt es da eine Statistk, die zeigt, dass da gleich nach der Machtübernahme die Antikorruptionsnadel in dem Land der Mörder und Henker tief nach unten sich senkte?) Korruption hängt ja nicht von der humanistischen Entwicklung eines Staatswesen hab, also seiner... moralischen Erwachsung, sondern ist abhängig von den ökonomischen Möglichkeiten eines Landes. So holt sich der Polizist sein Lohn direkt beim Kontrollierten ab, da sein Gehalt im zu niedrig erscheint. Er widersetzt sich der direktive des Staates. Es gibt aus finanziellen Gründen keinen gescheiten, zuverlässigen Überwachungsapparat, der garantiert, dass der Polizist im Sinne seinen Auftragsgebers handelt. Des weiteren existieren in vielen sogenanten korrupten Staaten keine oder nur teilsweise auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig Wirtschaft, damit diese aber am Laufen bleibt, ist sie von Subventionen abhängig. Diese Geschäfte laufen notwendigerweise über Seilschaften zur Politik ab.

                • 0G
                  0564 (Profil gelöscht)
                  @Gabriel Renoir:

                  Teil2: So halt auch in den ehemaligen Ostblockländern, in welchen sich nach der Wende "Oligarchien" das "Volkseigentum" angeeignet haben. Die Betriebe werden mittels Korruption am laufen gehalten. Darüber kann man sich tierisch aufregen, und sich ein "gesunden" der Wirtschaft wünschen, einen "korrekten" freien Markt, dass dies aber erstmals den Zusammenbruch jenes bedeutet ist ja gerade die Erkenntnis, die die neue russische Elite (Putin) unter Jelzin gewann. Die Verelendung in Russland, die sie ansprechen hat wahrhaftig viel mit schlechter Politik zu tun, nämlich dem herbeigeführten Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Installieren einen Weltoffenen kapitalistischen Systems, mit einer Wirtschaft im Rücken, die diesem Weltmarkt nicht gewachsen ist. Ein neuer Gesellschafts- (was ist das, ein Gauck?), Wirtschaftsreformer wird daran nichts ändern können. Russland wird nicht wie durch ein Wunder demnächst Deutschland ökonomisch in die Schranken weisen, auch wenn wir uns alle nichts sehnlicheres wünschen. Was Russland aber trotz allem noch zu einem ernstzunehmenden Gegner für deutsches Interesse macht, ist sein Militär.

              • 0G
                0564 (Profil gelöscht)
                @0564 (Profil gelöscht):

                und ich habe keinen Bock diesen tollen Reboter ohne Kränze Bericht durchzulesen, sie verweisen darauf, also können sie's ja einem mit eigenen Worten wiedergeben, beziehungweise zumindest einen Link zur Kriterienauswahl posten, dann schaut man sich das mal in Ruhe an und kann sich danach weiterunterhalten und eventuell wirklich ein paar interessante nationale Differenzen in der Berufspraxis des Journalistendasein herausfinden.

            • @Gabriel Renoir:

              knapp 2 Millionen (2010) für Bildbände, und Kalender -sauteure Produkte - Wer kauft soetwas und was kommt bei denen unter den Hammer ausser die Wahrheit über ihre Budgets und Sponsoren.

              • @NETS_ROT:

                Das waren 2 Mill. € nicht nur für Kalender. Als NRO muss "Reporter ohne Grenzen" eine seriöse Buchhaltung führen. Wenn man zB die Ermordung der russischen Journalistin und Tschetschenien-Expertin Politkowskaja nimmt, die schlechte Beurteilung Russlands durch "Reporter ohne Grenzen" und die Ergebenisse der letzten Putin-Wahl in Tschetschenien (99% der Tschetschenen sind angeblich für Putin), dann passt das Bild gut zusammen.

                • 0G
                  0564 (Profil gelöscht)
                  @Gabriel Renoir:

                  Das passt für dich immer alles hervorragend zusammen, weil du auf biegen und brechen darauf aus bist Putin zum mießesten der mießesten zu erklären, worum geht es dir in deinem Feldzug? Oben outest du dich ja ein wenig als Führsorgler des russischen Volkes und wünscht einen weißeren, lieberen Herrscher, der das Land zu neuer wirtschaftlicher Blühte führt. Dann lass uns doch über deine Ideen für dieses Riesenreich reden, wenn du jetzt König von Russland wärst, was würdest du da als erstes machen? Verwundert bin ich schon über deine Fixierung auf Putin, gabs da ein private Fehler oder was ist los? Verzeih, jetzt wirds gemein, bin einfach nur langsam etwas ratlos, irritiert von deinen Äußerungen.

                  • @0564 (Profil gelöscht):

                    Nein, ich hab mir Putin nur als demagogisch-rhetorischen Angriffspunkt herausgepickt, da er genügend Angriffpunkte bietet. Lukaschenko ist dazu zu unbedeutend, um sich mit ihm zu beschäftigen. Denn ich finde ein erheblicher Teil der anti-amerikanischen Beiträge hier so was von demagogisch-rhetorisch und einseitig, dass ich nur ein bisserl Gegengewicht schaffe. Dabei bin ich durchaus für Snowdon, Wikileaks und wie das alles heißt. Aber die Piraten haben es auch nicht weit gebracht, da sie sich auf keine Positionen einigen konnten, außer Heroin in der Apotheke, was ich sehr gut finde.. Politiker ist ein Scheißjob. Z.B. auch weil man dauernd 100 Besserwisser mit dem Megaphon vor sich stehen hat, die aber selber nicht effektiv politisch tätig werden wollen.

                  • @0564 (Profil gelöscht):

                    Ich bin überhaupt nicht gegen Putin im allgemeinen, ich finde jedoch die Einseitigkeit vieler Kommentare seltsam. Russland ist im Vergleich zu den USA und der EU ein weit weniger entwickleltes Land mit einem Halb-Diktator, der Wahlen fälschen lässt. Er würde die Wahlen vielleicht auch ohne Fälschung gewinnen.

                    • 0G
                      0564 (Profil gelöscht)
                      @Gabriel Renoir:

                      Ist ja o.k. das du lieber dich in Usa auffhälst und froh darüber bist deutscher und nicht russicher Staatsangehöriger sein zu müssen, glück gehabt zu haben einen höheren Lebenstandart zu genießen als Menschen in Sachalin. Aber es geht doch um die Kritik an nationalistischer Politik, Politik, die die Ursache für den ersten und zweiten Weltkrieg ist. An solchen Konfrontationen beteiligt sich natürlich Russland auch, aber ebenso die ökonomisch stärkeren Machtgebilde USA und EU. Auch wenn du es hier sehr schön findest und mit deinem Lokalpolitiker um die Ecke gern ein Bierchen zischst, wird von "unseren" politischen Eliten, die du nicht per Megaphon kritisiert haben möchtest, eine agressive, gewalttätige Politik betrieben. Das zu leugnen, damit tust du dir keinen gefallen. Es wäre glaube ich gut, wenn du dich über die Mechanismen des kapitalistischen Systems aufklären tätest, um nationaler Auhetzung Vorschub zu leisten. Mit lieben Gruß Jonathan

                    • 0G
                      0564 (Profil gelöscht)
                      @Gabriel Renoir:

                      Ist ja o.k. das du lieber dich in Usa auffhälst und froh darüber bist deutscher und nicht russicher Staatsangehöriger sein zu müssen, glück gehabt zu haben einen höheren Lebensstandart zu genießen als Menschen in Sachalin. Aber es geht doch um die Kritik an nationalistischer Politik, Politik, die die Ursache für den ersten und zweiten Weltkrieg ist. An solchen Konfrontationen beteiligt sich natürlich Russland auch, aber ebenso die ökonomisch stärkeren Machtgebilde USA und EU. Auch wenn du es hier sehr schön findest und mit deinem Lokalpolitiker um die Ecke gern ein Bierchen zischst, wird von "unseren" politischen Eliten, die du nicht per Megaphon kritisiert haben möchtest, eine agressive, gewalttätige Politik betrieben. Das zu leugnen, damit tust du dir keinen gefallen. Es wäre glaube ich gut, wenn du dich über die Mechanismen des kapitalistischen Systems aufklären tätest, um nationaler Auhetzung Vorschub zu leisten. Mit lieben Gruß Jonathan

                • @Gabriel Renoir:

                  Sie vergaßen die Goldwerten Bildbände und Auktionen -die Bemerkungen Robert Ménards zur Finanzierung stammen übrigens aus 2005 „Völlig richtig. Wir bekommen Geld vom National Endowment for Democracy. Wir haben damit überhaupt kein Problem.“ bzw. wurden dort erneuert. Also es hat sich nichts geändert als, davon ist auszugehen, die Höhe des Budgets und zwar energisch nach oben,! Die Mithilfe der Journalisten, die Unterstützung der Pressebarone und das Geld der Wirtschaft haben wohl eine eher gestiegene Priorität.

                  • @NETS_ROT:

                    Selbst wer Geld von Teufel kommt, kann eine gute Arbeit leisten. Beispiel: Nobel, der Dynamit-Produzent, und der Nobelpreis. Reporter ohne Grenzen liefern hervorragende Analysen. In Russland wird die Presse und Journalisten mehr und mehr gegängelt. Erinnert an die McCarthy-Ära in den USA: Mir ist Florida lieber als das russische Kaliningrad-Gebiet. Einfach hübscher und interssanter das, nur mal so, wenn ich ausschweife und Russland und die USA vergleiche.