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Russlands Außenminister kritisiert WestenSergej Lawrow wittert Umsturzpläne

Die westlichen Sanktionen hätten einen Regimewechsel in Russland zum Ziel, kritisiert Lawrow. Derweil erhält die Ukraine Kriegsgerät aus den Vereinigten Staaten.

Was der Westen wohl noch so alles vorhat? Sergej Lawrow vermutet das Schlimmste Bild: imago/Itar-Tass

KIEW/MOSKAU/HAMBURG dpa/afp | Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat dem Westen vorgeworfen, mit den im Zuge der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen einen „Regimewechsel“ in Russland anzustreben. „Der Westen zeigt unzweideutig, dass er (Russland) nicht zwingen will, seine Politik zu ändern, sondern dass er einen Regimewechsel erreichen möchte“, sagte Lawrow am Samstag in Moskau. Die Regierung in Kiew warf Russland derweil vor, 7500 Soldaten im Osten der Ukraine zu haben.

Im Westen würden „öffentliche Figuren“ derzeit dafür plädieren, gegen Russland weitere Sanktionen zu verhängen, „die die Wirtschaft zerstören und öffentliche Proteste provozieren“, sagte Lawrow bei einer politischen Diskussionsveranstaltung in Moskau laut der Nachrichtenagentur Tass. Die USA und die EU haben mehrere Runden von Sanktionen gegen Russland verhängt, um es im Konflikt in der Ukraine zum Einlenken zu bewegen.

Der Westen wirft Moskau vor, die prorussischen Separatisten im umkämpften Osten der Ukraine mit Kämpfern und Waffen zu versorgen. Moskau bestreitet dies. Die Sanktionen, die sich insbesondere gegen die wichtigen Energie-, Finanz- und Rüstungsindustrien richten, haben den Rubel abstürzen lassen und die Inflation in die Höhe getrieben. Im Gegenzug hat Russland die Einfuhr von Agrarprodukten aus den USA und der EU verboten.

Kiew warf Russland am Samstag vor, etwa 7500 Soldaten im umkämpften Osten des Landes einzusetzen. Diese trügen zur Verschlechterung der Lage in den von prorussischen Separatisten beanspruchten Gebieten bei, erklärte Verteidigungsminister Stepan Poltorak. „Leider hängt die Stabilisierung der Situation im Osten der Ukraine nicht nur von uns ab“, beklagte er.

Nachtsichtgeräte aus den USA

In der Krisenregion Donbass war es trotz einer offiziellen Waffenruhe erneut zu Kämpfen zwischen Regierungseinheiten und Rebellen gekommen. Dabei seien innerhalb von 24 Stunden mindestens vier Soldaten getötet worden, teilte die prowestliche Führung in Kiew mit. Zehn Armeeangehörige wurden zudem verletzt.

Unterdessen erhält die ukrainische Armee für ihren Kampf gegen prorussische Separatisten Kriegsgerät aus den USA. Washington liefere dem krisengeschüttelten Land unter anderem Radareinrichtungen zur Artillerieaufklärung sowie Nachtsichtgeräte und Schutzwesten, berichteten Medien am Samstag in Kiew. Einen Teil der Ausrüstung habe US-Vizepräsident Joe Biden bei seinem Besuch in der früheren Sowjetrepublik am Freitag übergeben, hieß es.

Die Ukraine hatte den Westen um Kriegsgerät für die Gefechte gegen die Aufständischen im Osten des Landes gebeten. Die Nato lehnt die Lieferung von Waffen und Munition ab.

Steinmeier warnt vor unnötiger Schärfe im Dialog

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einer dauerhaften Abspaltung der Ostukraine vom Rest des Landes gewarnt. In der Region seien „die Dinge hoffentlich nicht entschieden“, sagte Steinmeier dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Er nehme „Russland beim Wort, dass es die Einheit der Ukraine nicht zerstören will“. Die Realität spreche aber derzeit „eine andere Sprache“, sagte Steinmeier. Das Ende des Konflikts sei offen.

Der Minister warnte vor einer unnötigen Schärfe im Dialog mit Russlands Staatschef Wladimir Putin. „Die rhetorische Eskalation zwischen den Hauptstädten“ sei beim Gipfeltreffen der 20 weltweit führenden Industrie- und Schwellenländer vor einer Woche im australischen Brisbane und danach „gefährlich angeschwollen“, sagte er. Es sei unklug, wenn Gipfel wie diese, „wo letzte Möglichkeiten zum direkten, vielleicht vertraulichen Gespräch bestehen, als öffentliches Forum inszeniert werden“, sagte Steinmeier.

Am Rande des Gipfels hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lange mit Putin gesprochen. Später meldete sie sich mit scharfer Kritik zu Wort und warf Moskau wegen der Ukraine-Krise „altes Denken in Einflusssphären“ vor, das „internationales Recht mit Füßen tritt“. Der Minister sagte nun, es gebe keine Meinungsverschiedenheiten mit Merkel. Solche Behauptungen seien „an den Haaren herbeigezogen“.

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40 Kommentare

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  • @Vladimir Snoden Sie haben Hunter Bidens Fracking-Pfründe in Slavynask vergessen.

     

    @Igrid Werner Russland hat die Krim - und auch den Donbas - nicht angegriffen, auch wenn die westlichen Medien schon zum x-ten Mal eine russisches "Invasion" haluziniert haben. (Mein Gott, bei einer russischen Invasion ist die gesamte Ukraine innerhalb von drei Tagen platt.)

     

    Aber ich habe hier trotzdem noch etwas für Sie und ihre amerikanischen Freunde: Russian commander warns US could control whole Gulf of Mexico | http://unurl.org/2US9

     

    Das ist aber noch eher spassig. Nicht so spassig ist dies: Project Ukraine Complete | http://unurl.org/2USa

     

    Es fing also an mit einer Demo gegen die Oligarchenherrschaft. Die Demo hat sich leider die falschen Freunde gesucht - oder vielmehr: wurde von ihnen ausgesucht. Nun hat sie Oligarchen und einen Bürgerkrieg, der leider schlimm ausgeht.

  • Man muss wissen, dass die Soldaten von Herrn Kadyrow könnten nicht nur in Syrien, auch noch in der Ukraine, im Interesse von Herrn Putin Aufträge erfüllen. Einige Sachen aus Vergangenheit verbinden Herrn Putin und Herrn Kadyrow sehr stark.

  • Herr Putin und Herr Lawrow können nicht den anderen die Schuld für eigene politische Inkorrektheit im eigenen Land geben. Russland ist in der Korruption, insbesondere betreffend Behörden wie Polizei, Politiker usw., versunken.

     

    Die Opposition, die das russische Volk auf dem demokratischen Wege aufklären wollte, wurde vorwiegend mit ungesetzlichen Mitteln zerschlagen. Darum könnten Putins Gegner in Russland auch an einen Umsturz des Regimes von Herrn Putin möglicherweise denken.

     

    Dabei gab es schon in der Geschichte Russlands, im Jahr 1917 eine Erlösung des Volkes, wovon Putin natürlich Angst hätte, dass das nicht wieder eintritt. Schließlich ist Herr Putin, wie auch viele seiner nahen Freunde und Verwandte, sehr reich. Dagegen leben Millionen von Menschen in Russland in Armut. Wie ist das möglich, dass ein Präsident, mit einem bescheidenen offiziellen Gehalt, doch zu der Reichsten der Welt nachweislich zählen dürfte?

     

    Einige Europäer denken, Putins persönliche Reichtümer könnten vielleicht auch so, wie einst durch Putin beschuldigte Chodorkowski, mit Steuersparmodellen verdient worden sein? Warum hat Herr Putin den G 22 Gipfel vorzeitig verlassen? Da wollte man noch über Steuersünder, internationale Steuersparmodelle und deren Bekämpfung sprechen. Hatte Herr Putin etwa Angst, dass er so stark in der Kritik wegen der Ukraine geraten ist, dass er beim Treffen auch noch wegen etwas anderem noch mehr in die Kritik geraten würde?

     

    Die Umstände in Russland sind viel schlimmer als in der Ukraine. Das belegen viele Pressemeldungen. Natürlich hat Herr Putin Angst, dass die Menschen in Russland an den Jahr 1917 denken würden und die damalige Zeit und Umstände mit heutigem Russland vergleichen. Die Revolution in 1917 hat die Zarenherschaft dort beendet.

     

    Auch darum bemüht er sich ständig, durch Gesetze die Demokratie in der Politik, in der Öffentlichkeit und im Internet einzuschränken oder gar abzuschaffen.

  • @vergessene Liebe "Naja.. die Frage ist ja, wie stark ist Putins "Wir" ?"

     

    Wie ich es sehe, kann sich Putin innenpolitisch gar nicht leisten, den Donbas - Novorossiya - im Stich zu lassen. Die Stimmung in Russland trifft Martin Hoffmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Deutsch-Russischen Forum e. V., recht gut, und man sollte sich den Artikel genau durchlesen: Wir verlieren Russland | http://unurl.org/2URB

     

    Putin hat - ohne den Begriff zu benutzen - eine "rote Linie" gezogen. Nur die westlichen Regierungen von Berlin bis Washington verstehen das nicht - oder sie handeln so, weil ihnen die Konsequenzen klar sind: dass ab einem bestimmten Punkt der Russischen Regierung nichts anderes übrig bleibt, als wirklich militärisch einzugreifen.

     

    Den neuen Kalten Krieg sollen wir alle bezahlen. Die Marktwirtschaft aka Kapitalismus ist in der Krise von Arbeitslosigkeit bis Umwelt und Klima. Das einzige - neben der Finanz-Zockerei - was noch Profit bringt, ist Rüstung. Aber der Kalte Krieg V2.0 ist gefährlicher als der Kalte Krieg V1.0, nicht zuletzt weil die technologische Entwicklung rasanter ist.

     

    Wir - NATO - sind jetzt direkt an die Grenzen Russlands vorgestoßen. Es wird katastrophale Konsequenzen haben, den Bären weiter in die Enge zu treiben. Wahrscheinlich sind die erst nötig, damit wir endlich die politischen Geisterfahrer in unseren Regierungspalästen zum Teufel jagen.

    • @h4364r:

      "dass ab einem bestimmten Punkt der Russischen Regierung nichts anderes übrig bleibt, als wirklich militärisch einzugreifen." wie wirklich ist bei ihnen "wirklich"?, der Putin hat doch schon eingegriffen, bereits Ende Februar. Nicht der Westen hat einen Krieg angefangen, dafür könnten die Russen nicht mal gefälschte Sattelitenaufnahmen aufbieten.

    • @h4364r:

      Danke für den Klartext! Danke für den Link! Deine Sicht- die ich teile- setzt den Vorstoss Herrn Platzeck´s in sehr gutes Licht.

      Die westliche Kalkulation: durch Sanktionen usw Russlands Willen zu brechen und in Russland und dessen west fixierten Oligarchen Unwillen gegen Herrn Putin zu erzeugen... hat offensichtlich das Gegenteil bewirkt:

      Russland fixiert auf die Eurasische Union und erfährt interne Solidarität.

      Die einstmals höflich/distanziert/ friedliche Kultur der Annäherung hat sich gewandelt in `Kalte Distanz´.

      ------------

      Der "Schlüssel zum Glück" : zu erneuter Annäherung..

      liegt m.E. in der EU primär in den Händen der BRD, im zivilen Denken der Kultur Willy Brandts!

      Allein durch auftauchen des Begriffes `Sezession´ in Respekt auf die Krim und Donbass Bevölkerungen erscheint die Logik der Sanktionen und Isolation gegen Russland verfehlt!

      Zuletzt geht es darum das hasserfüllte Kriegstreiben in der Ukraine zu beenden!

      • @vergessene Liebe:

        Nicht nur ihre Liebe scheinen Sie vergessen zu haben, sondern nebenbei auch noch völlig die Orientierung verloren zu haben. Die Sezession hat es nie gegeben, alles von Putins Spin Doctors, Söldnern u Girkins organsiert. political engineering nennt sich das heute in RU. Die Solidarität die Putin angebl erfährt ist auch nur aus Knebelkrediten generiert.

        • @ingrid werner:

          Danke! Syntax ok, keine Rechtschreibfehler... Jedoch: Du hast den Sinn meines Kommentars ..( evtl. den dieser Forumsdebatte?) offensichtlich nicht verstanden! Du bauscht lediglich propagandistische Feindbilder auf! Willst wohl gerne nen richtigen Krieg da, wa?

          "bad political engineering" wat du da machst!

          Mir geht es um Annäherung und Deeskalation, um ein ENDE der Schiessereien in der Ukraine- damit es irgendwie zivil weitergehen kann dort!

  • Selbst in der FAZ konnte man es – unaufgeregt und rechtlich auseinandergepuzzelt – lesen: Es war keine Annexion.

    „…Was auf der Krim stattgefunden hat, war etwas anderes: eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm…“

    Eine tatsächliche Annexion löst eine „… nach Artikel 51 der UN-Charta Befugnisse zur militärischen Notwehr des Angegriffenen und zur Nothilfe seitens dritter Staaten aus – Erlaubnisse zum Krieg auch ohne Billigung durch den Weltsicherheitsrat….“

    „… Schon diese Überlegung sollte den freihändigen Umgang mit dem Prädikat „Annexion“ ein wenig disziplinieren…“ Ein Rat, den man berücksichtigen sollte.

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-krim-und-das-voelkerrecht-kuehle-ironie-der-geschichte-12884464.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

    • @GWalter:

      ja, nur was der verehrte Herr Prof aus Hamburg nicht wusste, war, dass die Ergebnisse der "Abstimmung" gefälscht waren (so auch bestätigt v der Menschenrechtskommission des Russischen Präsidenten. - irgendwann wird uns Putin auch sagen, dass er nie etw anderes gesagt hat, nur dass er zum Schutz der Krim- Bürger und im Interesse Russlands die Abstimmung korrigieren musste. Absolut logisch) Ganz zu schweigen von den Umständen der Abstimmung: Ukrainer u Tataren, die sich erlaubten zu protestieren, wurden vermöbelt, entführt und umgebracht. Man denkt auch eine solch essentielle Frage wie Sezession/ Anschluss an Russland müsste erst einmal monatelang, wenn nicht über Jahre intensiv u öffentl diskutiert werden, Befürworter u Gegner liefern sich Debatten im TV etc. nichts da, die Krimsche Bevölkerung entscheidet sich ad hoc binnen 20 Tagen und der Republikchef, dessen Partei bis zur Machtübernahme im Handstreich nur über 4 Sitze im Krimparlament verfügte, erklärt die Sezession schon wenige Tage vor der Volksabtimmung für vollzogen. Und mit dem unter diesen Umständen erbrachten Ergebnis schließt sich die Krim dem Sponsor u Organisator der ganzen Ereignisse, Russland, an. Völlig klar, keine Annexion, kein Rechtsbruch- und die Bürger sind auch vollends zufrieden, dass ihre nichtabgegebene Stimme in ihrem Sinne umgestzt wurde.

  • Wenn Russland sein Gas nicht mehr gegen US-Dollar verkauft, ist das Spiel vorbei.

    Laut der heutigen Nachrichten, plant Russland gemeinsam mit Saudi-Arabien (OPEC) einen einheitlichen Öl- und Gaspreis.

     

    Die Zeiten des Petro-Dollar sind bald vorbei.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=KXGPzDq45gM

    • @GWalter:

      Geniales Interview, vor allem ca. ab der 6. Minute. :-)

  • Genscher warnt vor neuem Kalten Krieg

    -

    Ich bin gottfroh dass es noch den einen und anderen klaren Kopf gibt. Herr Steinmeier, bitte weiter so, Frau Merkel, sie sollten sich mal Obamas Gehirnwäsche entledigen und wieder selber das Denken anfangen. Oder haben sie einfach noch eine private Rechnung mit dem "Osten" offen?

    -

    Selbst Henry Kissinger sieht die Verantwortung zu der Situation beim Westen bzw. bei der USA (siehe Interview im Spiegel). Und was war das auf dem G20 Gipfel, von wegen Putin isoliert von der Welt, schön hat es sich ARD und ZDF das, Wort wörtlich, zusammengeschnitten. ….Zum Glück ist es auch nicht so.

    -

    Es geht nur im miteinander, in einem Krieg verlieren alle... Frau Merkel, das sollten sie sich auch noch einmal in Erinnerung rufen!

  • Biden war da. Dann kann die "ATO" ja wieder anlaufen...?

     

    Um nochmal an Putins ARD-Interview zu erinnern: "Wir werden das nicht zulassen."

    • @h4364r:

      ..Naja.. die Frage ist ja, wie stark ist Putins "Wir" ? Ein Teil der westlichen Sanktionen blockiert ja reiche Oligarchen des Ostens: die sind nun alle in ihrer Teilnahme in der westlichen Konsumkultur behindert. Viele von denen hassen Putins Politik, als auch viele von denen sich auf die Eurasische Union fixieren.

      Tragisch ist es, das die Möglichkeit der Ukraine, als friedliches Bindeglied zwischen USA/EU und der Eurasischen Union sich zu manifestieren, durch dumme JA/NEIN , west oder ost.. Logik durch Machtpolitische Manipulation westlicher Habgier kaputtgemacht wurde!

      Vielversprechend, um weitere

      Kriegstrommelei, weitere Spaltung zu verhindern, ist der Vorstoss Herrn Platzecks...

  • Jeder Regimewechsel wäre ein Segen für das dortige korrupte Wirtschafts-, Justiz- und Demokratiesystem. Der dann einsetzende wirtschaftliche Aufschwung ist aber das genaue Gegenteil von Lawrows Annahme.

     

    Putins Bedrohung kommt daher aus dem Inneren, insbesondere aus der eigenen Wirtschaft. Das Ausland, der "Westen" hat damit nichts zu tun

    • @Arcy Shtoink:

      Jaja, Aufschwung durch Regimewechsel, das kennen wir. Der letzte vor 25 Jahren hat der BRD einen 25 Jahre dauernden Abschwung beschert.

    • @Arcy Shtoink:

      "Jeder Regimewechsel wäre ein Segen für das dortige korrupte Wirtschafts-, Justiz- und Demokratiesystem."

       

      Schaun wir mal. Die mit Abstand stärksten Parteien nach "Einiges Russland" sind die Kommunisten und die Nationalisten. Von welcher der beiden Parteien erhoffen Sie sich denn den wirtschaftlichen Aufschwung? Oder mehr Demokratie? Oder eine gerechtere Justiz?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Trauen Sie Putin keinen Kurswechsel zu? Trauen Sie Russland nicht mehr Demokratie zu?

        • @Arcy Shtoink:

          "Trauen Sie Putin keinen Kurswechsel zu? "

           

          Doch. Aber ich hatte unter einem Regimewechsel den Sturz Putins verstanden. Und ich traue Russland durchaus zu, einen eigenen Weg zu einer echten Demokratie zu finden. ich glaube aber nicht, dass die Übernahme westlicher Strukturen viel hilft. der Versuch ist in den 90ern gescheitert.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Vor allem glaube ich dass ein Sturz zwar die westliche Hochfinanz entzückt, indem man sich all die staatlichen und halbstaatlichen Konzerne unter den Nagel reißt, aber die Bevölkerung entzückt es nicht. Die Russen wollen nicht, nachdem sie es halbwegs schafften sich nach dem Fall der Sowjetunion zu stabilsieren (nach Riesenchaos) schon wieder das Gefühl haben vom Westen aufgefressen zu werden.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Wie das mist den Gefühlen so ist... und wie steht es mit den Realitäten, nach meiner Beobachtung, ist es Russland, dass Gebiete seiner Nachbarländer frisst, und Gazprom, dass sich überall auf der Welt in Unternehmen des Energiesektors einkauft, nicht dass ich das verurteile, machen westl Firmen ja auch... Aber der Westen frisst Russland? Wohl nur ein Gefühl, noch dazu eins, das eher auf der im Staatsfernsehen konstruierten Fiktion aufbaut.

  • Die imperialistische Politik der USA ist nie vorbei gewesen, unter Obama und vorher Bush hat sie im Gegenteil einen neuen Aufschwung erlebt! Es geht für die USA ganz einfach um die Kontrolle der Welt! Und da stören Leute wie Putin natürlich.

    Unsere Dienerin Merkel unterstützt aus welchen Gründen auch immer die agressive Poltik der USA. Aber wer will, ausser ihr, schon den Weltherrscher USA? Und wollen wir zuschauen, wie weltweit die Menschenrechte zugunsten der USA ausser Kraft gesetzt werden und wir jederzeit mit tötlichen Drohnenangriffen bedroht werden (mit Zieldatenunterstützung durch die BRD)? Nein Danke!

    (23112014,13:34)

  • Fazit -

    wie schon mal vorgeschlagen -

    Einen Völkerrechtler von Format -

    wie beispielsweise

    Michael Geistlinger, Salzburg,

    oder von ähnlichem Kaliber hier in der taz mit Interview - Beitrag etc

    die komplett unübersichtliche Gemengelage aufdröseln lassen.

     

    KLEINE BITTE -

    keine aus dem Dunstkreis von

    Tomuschat, himself oder ähnlicher Provenience -

    die sind lediglich darauf erpicht via Gutachten für GroßKotz sich die Taschen zu füllen -

    =das Papier also nicht wert;

    kanns gleich der Steffen Seibert machen,

    den passenden Haarschnitt

    hat er ja schon.

     

    Oesterreicher stehen in der Tradition eines Hans Kelsen, dem Vater des modernen Völkerrechts -

    die Russen schwören auf ihn -

     

    und -

    auch praktisch nicht zu verachten -

    es war bekanntlich das unvergleichliche Schlitzohr

    in dieser Tradition

    Bruno Kreisky -

    der alle vier Besatzungsmächte aus dem Land expedierte.

     

    Wir dürften also gespannt sein -

    und etwas mehr Fleisch an den klappernden Knochen erwarten.

     

    GO ON TAZ

  • @Micha Mille

     

    Hauptsache Russland verhält sich Völkerrechts konform.

     

    Genau da liegt der Hase im Pfeffer -

    und so einfach -

    wie ständig kolportiert in Politik und Medien -

    stellt sich das Szenario dieses Scherbenhaufens der westlichen,

    aber auch der russischen Politiken nicht dar.

     

    Denn - das haben die weitgefächerten Foren hier in der taz - wie auch anderwo gezeigt -

     

    Nichts genaues weiß man -

    jedenfalls wir Fußvolk nicht -

     

    Ausgehend von den beiden statements/Interviews der beiden

    ex-US-Botschafter von Berlin & Moskau

    - komplett verfehlte Westpolitik bzgl Russland postWende -

    stellen sich folgende Fragen -

     

    Hat Gorbi wirklich die Glacis der

    UdSSR im 4:2-Abkommen geräumt ,

    OHNE Sicherheitsgarantie bzgl Langstreckenraketen Richtung Russland?/NATO-Ausdehnung nach Osten? (- sorry - kaum vorstellbar)

     

    ODER - ist vereinbart -

    10min Flugzeit Abstand.

    (Küppi - Raketen a Kuba/Kanada)

     

    Die einen sagen so - die andern sagen so -

     

    FERNER - selbst wenn -

    also unterstellt Gorbi habe sich über den Tisch ziehen lassen -

    dann wären alle Westpolitiken danach

    also post Wende -

    politisch-wirtschaftliche

    Imperial-Einkreisungspolitik;

    WAS genau -

    sagt das Völkerrecht dazu?

     

    Egal aber wie genau -

    die mörderischen Folgen fliegen allen Beteiligten gerade um die Ohren.

     

    ff folgt

  • Ach, werden Lawrow und Putin wohl nervös? Dem Westen ist es doch völlig Wurst wer dort regiert. Hauptsache Russland verhält sich Völkerrechts konform. Also haben sie es selbst in der Hand wieder getätschelt zu werden. So jedenfalls nicht.

    • @Micha Mille:

      "Dem Westen ist es doch völlig Wurst wer dort regiert. Hauptsache Russland verhält sich Völkerrechts konform."

       

      Das stimmt aber gleich doppelt nicht. Als die Sanktionen gegen russische Oligarchen verhängt wurden, geschah das mit der Begründung, diese zur Abkehr von Putin zu bewegen. Wenn das keine Hoffnung auf einen Umsturz ist.

       

      Was das Völkerrecht betrifft, so haben die letzten beiden amerikanischen Präsidenten mehrmals erklärt, dass es für die USA nur bindend ist, wenn es ihren Interessen dient. Das Völkerrecht kann also nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.

       

      PS: Warum sollte jemand nervös sein, der 70...80% Zustimmung in der Bevölkerung hat? In Moskau hat nur keiner Bock darauf, dass der Rest für Unruhen missbraucht wird.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Wenn das keine Hoffnung auf einen Umsturz ist." Aber wieso? es muss doch kein Umsturz sein, Russland ist doch eine Demokratie... da kann man den doch abwählen, oder geht das in der russ Demokratie nicht?

        • @ingrid werner:

          Schon. Aber die nächste Wahl ist erst 2018. Und das ist den Demokraten im Westen dann doch zu lang.

           

          Übrigens. Nächstes Jahr hätte man Janukowitsch ganz normal abwählen können.

        • @ingrid werner:

          Ja, in einer Demokratie kann man als Oberhaupt auch abgewählt werden. Nur - wie soll es bei Putin bei Zustimmungsraten von 60-80% dazu kommen? Da muß "der Westen" halt etwas "nachhelfen", ganz "demokratisch" mit Sanktionen, Druck, NGOs, bunten "Revolutionen"...

          • @Der_Peter:

            Aber dagegen hat die wehrhafte russische Demokratie doch auch ihre Mittel, es müssen doch nicht mehr Parteien als nötig zugelassen werden und nicht wirklich jeder "Präsidentschaftskandidat" ist präsidiabel, das werden die zuständigen Behörden mal überprüfen, auch muss nicht jeder Kandidat mediale Präsenz erhalten oder überhaupt bekannt sein. Alles streng legal, versteht sich.

            • @ingrid werner:

              "Alles streng legal, versteht sich."

               

              Da haben Sie recht. Nicht schön, aber legal.

  • Es wird sicherlich schwierig sein Putin aus seinem Amt zu enthebeln und einen Regiemewechsel hervorzurufen, trotz der Konsequenzen von Sanktionen, die jeder russische Staatsbürger, durch die hohe Inflation zum Beispiel,zu tragen hat. Das Trauma der 1990er Jahre und die Vorstellung, das Land könnte erneut in ähnliche chaotische Zustände geraten, festigen Putins Amt als Presidenten und seine Politik. Durch solche scharfen Töne, die Lawrow ausspricht festigt dieser den russischen Zusammenhalt.

    • @columbus zab:

      Es gibt auch Stimmen für einen Regime Change in den USA

       

      "That Regime Change must happen in America!" http://www.rense.com/general96/regchange.html

       

      http://edition.presstv.ir/detail/205318.html

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Ja klar, es gibt sicherlich genug Stimmen, die auch in Russland einen Regimewechsel fordern, das will ich hier nicht leugnen. Aber auf absehbare Zeit kann ich mir nicht vorstellen, dass dies friedlich passiert.

        • @columbus zab:

          ne, ich meinte es gibt auch Leute (Amis) die in den USA gerne einen Regimechange herbeiführen würden. Also nicht Russland gemeint...

  • Ungeschminkt im Klartext:

     

    Russlands Rohstoffe und Bodenschätze ('freiwillig' und 'freiheitlich'-'demokratisch'-'menschenrechtlich') für's westliche Finanz- und Monopolkapital oder westliche US-EU-Sanktionen und CIA-BND-Regimewechsel!

    • @Reinhold Schramm:

      Bitter - aber war

       

      Warum haben wir bloß diese

      beiden Weltkriege geführt,

      kapitalgebased reicht 'schland

      doch jetzt ohne einen Schuß

      locker mindestens bis zum Ural.

       

      Nee nich von Gerd - von Volker

  • Die westlichen Sanktionen hätten einen Regimewechsel in Russland zum Ziel, kritisiert Lawrow. Derweil erhält die Ukraine Kriegsgerät aus den Vereinigten Staaten.

     

    Na bongo -

    Putin soll sich von seinem Freund

    GazPromGerd schon mal

    dessen Wildpferdlederstiefelette

    für die UN ausleihen.

     

    NIEMAND WILL RAKETEN

    VOR RUŚSLANDS HAUSTÜR

    AUFSTELLEN

     

    by FDJ'schlandkettchen