Russland feiert den 9. Mai: Kleine Party bei Putin
Der Kreml lädt am 9. Mai zu jährlichen Siegesfeier über Nazi-Deutschland. Indiens Regierungschef sagt ab.

Die Siegesparade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau geht ohne Indiens Regierungschef Narendra Modi über die Bühne. Indien werde nicht auf höchster Bühne vertreten sein, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit. Auch die zunächst zugesagte Teilnahme des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić ist gefährdet. Vučić hatte in der vergangenen Woche einen Staatsbesuch in den USA vorfristig abbrechen müssen und war sofort nach seiner Ankunft in Belgrad in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die offizielle Diagnose lautet Bluthochdruck.
Demgegenüber wird sich Xi Jinping nach Moskau begeben. Chinas Staatspräsident werde zu einem viertägigen Besuch erwartet, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax. In dieser Zeit sei auch ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin geplant.
Die üblichen Verdächtigen kommen
Ansonsten werden sich die üblichen Verdächtigen in Moskau einfinden: der slowakische Ministerpräsident Robert Fico sowie Milorad Dodik, Präsident der serbischen Teilrepublik, der Republika Srpska, in Bosnien und Herzegowina. Hochrangig vertreten sind die Mitgliedsstaaten der Geinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), sie wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 ins Leben gerufen, und Repräsentanten von Staaten wie Südafrika, Burkina Faso, Venezuela und Brasilien.
Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche rund um den 9. Mai eine mehrtägige Waffenruhe mit der Ukraine vorgeschlagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert indes, die Waffen 30 Tage ruhen zu lassen und spricht von einer „Theaterinszenierung. Die Ukraine, sagte Selenskyj, könne die Sicherheit der Staatsgäste während ihres Aufenthaltes in Moskau nicht garantieren.
„Die Russen bitten um eine Waffenruhe zum 9. Mai und schießen selbst jeden Tag auf die Ukraine. Das ist Zynismus im höchsten Ausmaß“, schrieb Selenskyj bei Telegram. Seinen Angaben zufolge hat das russische Militär die Ukraine innerhalb einer Woche mit 1.180 Drohnen und 1.360 gelenkten Fliegerbomben attackiert.
Allein in der Nacht zu Sonntag seien 165 Drohnen gegen Kiew, Charkiw, Tscherkassy und Mykolajiw gestartet worden. Seit dem Morgen würden die Gebiete Donezk und Sumy vom Flugzeug aus mit schweren Fliegerbomben angegriffen. (mit dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
USA und AfD
„Getarnte Tyrannei“
Gesichert rechtsextreme Partei
Rufe nach einem AfD-Verbot werden lauter
Geflüchtete Jesid:innen
Abgeschoben in das Land des Genozids
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer
Und das soll bürgerlich sein?
Blockade in Gaza
Bittere Hungersnot mit Ansage
Dobrindt als Bundesinnenminister
Anheizer. Analytiker. Alexander