Reparieren statt verschrotten: E-Bikes sollen länger leben
Jedes Jahr werden Millionen Elektroräder verkauft. Hersteller müssen sicherstellen, dass sie repariert und recycelt werden können, fordern die Grünen.
E-Bikes erleben einen anhaltenden Boom. Allein 2020 wurden in Deutschland zwei Millionen Stück verkauft, Tendenz steigend. Das bedeutet auch: Werden Hersteller nicht verpflichtet, Ersatzteile zu liefern und für die Recyclingfähigkeit zu sorgen, entstehen enorme Mengen an Schrott. „E-Fahrräder müssen so gebaut werden, dass sie möglichst langlebig, reparierbar und recyclingfähig sind“, forderte Gelbhaar. E-Bike-Akkus müssten gut austauschbar sein.
Hintergrund für Gelbhaars Forderung ist die Antwort auf eine Anfrage an die Bundesregierung zur Ökodesign-Richtlinie der EU. Sie sieht vor, dass die Umweltbeeinträchtigungen von Produkten, die Energie verbrauchen, minimiert werden müssen. Hersteller müssen gewährleisten, dass sie reparierbar und Teile ersetzbar sind. Doch für Verkehrsmittel und damit E-Bikes oder die ebenfalls immer populärer werdenden E-Roller gilt die Richtlinie nicht. Die Bundesregierung will daran auch nichts ändern – obwohl es zur Zeit Verhandlungen über eine Erweiterung gibt. „Seitens der Bundesregierung gab es keine Bestrebungen, sich für eine Ausdehnung des Geltungsbereiches einzusetzen“, heißt es in der Antwort aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Gelbhaar empört die Haltung der Bundesregierung. „Sie setzt sich nicht einmal während der aktuellen Überarbeitung der Richtlinie dafür ein, dass E-Fahrräder oder auch E-Roller nachhaltig gebaut werden müssen“, kritisierte er. Wer wolle, dass Produkte lange genutzt werden, müsse Reparaturen attraktiv machen. Dazu gehöre auch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Fahrradreparaturen.
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