Rede von Puigdemont im Parlament: Katalonien verschiebt Unabhängigkeit
In seiner Rede hat Kataloniens Regionalchef Puigdemont die Unabhängigkeitsbestrebungen untermauert, eine Abspaltung von Spanien aber nicht explizit ausgerufen.
Er wolle keine Drohungen oder Beschimpfungen aussprechen, sagte er. Die Situation dürfe nicht verschärft, sondern müsse deeskaliert werden. Der einzige Weg vorwärts sei derjenige der Demokratie und des Friedens. Dazu müsse man miteinander sprechen.
Die spanische Regierung hat die Erklärung des katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont zurückgewiesen. Die „implizite“ Erklärung der Unabhängigkeit Kataloniens sei „unzulässig“, erklärte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Madrid.
Puigdemont hatte die Ansprache kurz zuvor um eine Stunde verschoben, weil eine Gruppe von Abgeordneten ein Treffen über einen Antrag der Opposition zum Absagen der Parlamentssitzung abhalten musste. Fraglich war bis zuletzt, ob Puigdemont in der Rede tatsächlich die Unabhängigkeit Kataloniens ausrufen würde.
Puigdemonts Regierung hatte nach dem Referendum vom 1. Oktober erklärt, dass sie durch das Votum das Mandat für eine Unabhängigkeitserklärung erhalten habe. 2,3 Millionen Katalanen – oder 43 Prozent der Wahlberechtigten – hatten dabei nach Darstellung der katalanischen Behörden zu 90 Prozent mit „Ja“ gestimmt.
Die Zentralregierung in Madrid hingegen erkennt das Referendum nicht an, weil es trotz eines Verbots der spanischen Justiz abgehalten worden war.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu