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Rechtspopulisten treffen sich bei LeipzigHeilsbringer im Verfolgungswahn

Böse Feministinnen und zeugungsunwillige Homos. Die „Souveränitätskonferenz“ des Compact-Magazins ähnelte einer populistischen Gruppentherapie.

Wünscht der taz die Insolvenz an den Hals: Thilo Sarrazin. Bild: dpa

LEIPZIG taz | Als „Souveränitätskonferenz“ war dieses zweite Treffen der Geistheiler am deutschen Volkskörper in der „Globana“-Halle unweit des Schkeuditzer Autobahnkreuzes bei Leipzig angekündigt. Aber statt demonstrierter Souveränität glich die Konferenz am Sonnabend einer versuchten Gruppentherapie gegen eigene Phobien und Komplexe.

Man befürchtete den Untergang des deutschen Volkes, verantwortungslos befördert durch zeugungsunwillige Homosexuelle. Die zu vier Fünfteln männlichen Teilnehmer ängstigten sich vor mäandrierenden Feministinnen, vor der Zwangsumwandlung in den androgynen Einheitsmenschen. Und verfolgt von den „gleichgeschalteten, amerikanisierten“ Medien fühlen sich diese Meinungsfreiheitskämpfer um Spiritus Rector Jürgen Elsässer ohnehin immer.

Noch vor zehn Jahren hätte man diesen Medienprofi nicht auf einer solchen rechtsintellektuellen Konferenz vermutet. Elsässer war immerhin einmal Chefredakteur der Jungen Welt, schrieb für konkret und das Neue Deutschland. Am Sonnabend aber lehnte da ein Chefideologe am Rednerpult, der die Demonstranten für sexuelle Toleranz und gegen ein antiquiertes Familienraster draußen als „antidemokratisches Gesindel“ und „geschichtsvergessene Idioten“ beschimpfte. Als Chefredakteur des Compact-Magazins hatte er zur zweiten „Souveränitätskonferenz“ eingeladen, die dem Thema Familie gewidmet war.

Dieser Einladung folgten mit etwa 500 Teilnehmern rund 200 weniger als im Vorjahr. Abgesagt hatten auch VIPs wie Peter Scholl-Latour. Die ehemalige Fernsehmoderatorin und Mutterkreuzverteidigerin Eva Herman schickte eine kampfesmüde Audio-Botschaft. Fernmündlich wetterte sie gegen „totalitäre EU-Gender-Ideen“ und „Zwangsbetreuung“ von Kindern in Kitas.

Krause Theorien

Die familienpolitischen Positionen dieser Versammlung ähnelten doch denen der CDU/CSU, wandte sich Elsässer gegen einen unterstellten Rechtspopulismus. Er verteidige auch die Liberalität gegenüber Homosexuellen. Aber angesichts des Geburtenrückgangs müsse man die Ehe besonders schätzen.

Draußen in der Diskussion mit einigen der 400 Demonstranten traten indessen krause Theorien über eine umweltbedingte Zunahme „homosexueller Neigungen“ und deren Ursache in genetischen Defekten zutage. Verschwörungsängste gipfelten in Fragen wie „Wer hat ein Interesse daran, auf diese Weise unser Volk sterben zu lassen?“.

Gerettet werden sollen die tradierten Werte des Abendlandes nun vom neosowjetischen Russland, namentlich von Müttern des neuen Gesetzes gegen „homosexuelle Propaganda“ wie Elena Misulina und Natalia Narotschinskaja aus der Duma.

Insolvenzgrüße an die taz

Schließlich Warten auf Sarrazin. Auch Thilo der Geächtete schien traumatisiert, referierte umfänglich sein vor drei Jahren erschienenes Buch „Deutschland schafft sich ab“, bevor er zu einer finalen Kanonade gegen Armutseinwanderung ansetzte. Zwei Zwischenrufer ließen die Apologeten der Meinungsfreiheit aus dem Saal entfernen.

Der taz, mit der er wegen der persönlichen Attacke eines Redakteurs im Clinch liegt, wünschte Thilo Sarrazin die „endgültige Insolvenz“. Und dass jemand der von der Konferenz ausgeladenen Zeitung diese Botschaft überbringe. Was hiermit geschieht.

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60 Kommentare

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  • Wuerde die Taz vernuenftige Gehälter zahlen, wäre sie insolvent.

  • C
    Christian

    Die Würde des Menschen wird verletzt, wenn er daran gehindert wird, seine Meinung zu äußern, privat oder öffentlich, durch Wort, Schrift oder Bild,egal wem ggü.. Meinungs-und Meinungsäußerungsfreiheit sind Konstitutionsprinzipien der Demokratie. Zur Meinungsfreiheit gehört u.a, daß man jede geäußerte Meinung zur Kenntnis nehmen kann und darf, die Informationsfreiheit aus allgemein zugänglichen Quellen. Meinung ist der Beitrag zur Wahrheit und Richtigkeit.

    Wenn die Bürger sich nicht äußern können, dürfen oder wollen, nehmen sie an der Willensbildung des Volkes nicht teil. Der Volkswille, der allgemeine Wille, der sich in den Gesetzen manifestiert, begründet die Verbindlichkeiten, die ein freies Leben im Gemeinwesen erst ermöglichen. Der Respekt vor der Meinung des anderen, vor der anderen Meinung gehört zum Friedensprinzip des freiheitlichen Gemeinwesens, der Republik. Zwang gegen andere wegen deren Meinung, die auch in Lebensformen zum Ausdruck kommen kann, ist nicht nur strafbar; sie ist eine Mißachtung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Sie verletzt Demokratie und Rechtsstaat im Kern. Nicht nur staatlicher, sondern auch privater, gesellschaftlicher

    Zwang, um Meinungsäußerungen zu unterbinden, ist zutiefst rechtlos. Er ist durch keinen Moralismus zu rechtfertigen, der die Verbreitung irgendeiner politischen Sichtweise behindern oder verhindern will. Nur das Argument, welches zu überzeugen versucht, ist sittlich gerechtfertigt.

    Vor allem ist es Pflicht der Medien, deren Freiheit und Aufgabe die öffentliche Meinungsbildung ist, allen Meinungen, die sich an die Grenzen der Gesetze halten, Relevanz zu verschaffen. Vielfach hetzen sie jedoch gegen Meinungen auf und gefährden damit den Frieden im Lande.

    In Leipzig wurde mit gewaltsamen Maßnahmen versucht, eine Konferenz zu verhindern, welche sich mit den Problemen der Familie befassen will. Ein wichtiges Thema. Warum wurde von den Übergriffen nichts hier gesagt?

  • Der Sarrazin-Vortag ist bei Youtube eingestellt.

     

    Vielleicht kann mal einmal einer der Experten anhand dieses Vortrags erläutern, was an alledem so gemein und rassistisch ist, dass man dieses Getöse und die Hexenverbrennungsaktionen veranstalten muss.

     

    Und bitte nicht nur: Schlimme Verharmlosung, Traumatisierung, Klima in der Gesellschaft, wir sind alle Lampedusa u.ä.

    • @Claudia Cometh:

      Neulich traf ich einen Neonazi, der mich fragte, was denn an den Reden von Adolf Hitler beim Reichsparteitag rassistisch gewesen sei.

  • C
    Christian

    Liebe taz,

    mit leichtem Befremden habe ich die Berichterstattung und auch die im Vorfeld geführte Diskussion hier verfolgt.

     

    Zum einen wundert es mich, dass Elsässer ständig als "rechter" bezeichnet wird. Alleine die Tatsache, dass dieser mit der "jungen Welt" und "Neues Deutschland" nicht mehr Zusammenarbeitet und in diesem Einheitsbrei mal polarisierte macht ihn nicht zum Rechten.

     

    Zur Konferenz: Diskriminierung von anderen Lebensformen ist verachtenswert. Allerdings ging es doch dort um die "Zukunft" der Familie.

    Ist es nicht diskriminierend von den Demonstranten, dass diese alle Teilnehmer der Konferenz als Rechte, Verschwörer oder von einer "versuchten Gruppentherapie gegen eigene Phobien und Komplexe" zu sprechen.

     

    Genauso wie die Homosexuellen um ihre Lebensform kämpfen, dürfen doch Heteros oder Verfechter des klassischen Familienbildes sich auch versammeln und über die Zukunft dieser Lebensform reden.

    Deswegen vermisse ich in diesem Artikel auch einige Punkte: Die Versammlung wurde vehement von Gegendemonstranten torpediert. Das Fernsehen berichtete auch, dass dort Teilnehmer gehindert wurden diese Kongresshalle zu betreten und wurden bespuckt.

     

    Zudem wurde eine Duma-Abgeordnete am Vortag von Gegenern der Konferenz getreten. Auch wenn diese Frau die Urheberin des umstrittenen Gesetz "gegen Homosexuelle Propaganda" in Russland war, so rechtfertigt dies noch keine körperliche Gewalt.

     

    Also bitte auch mal die Kirche im Dorf lassen. Auch wenn man kein Fan von Elsässer ist. Diffamierungen in die rechte Ecke sind keine guten Argumente gegen missfallende Ansichten.

     

    Viele Grüße ein Freund der taz.

  • LF
    lunatic fringer

    Wenn man die kraftvolle Kritik und Klugheit von Michael Bartsch in seinem Hauptwerk "Das System Biedenkopf" mit seinem Text zur (sicherlich streitbaren) Leipziger Veranstaltung vergleicht, ist die Entwicklung zur bloßen Polemik etwas traurig.

     

    Er nutzt inzwischen gleichfalls das übliche opportunistische Verfahren: Mit der Form auch den Inhalt herabzuwürdigen.

  • @Sören Schon eine kurze Aueinandersetzung mit ihren Beitrag, zeigt wie falsch sie leider liegen.

     

    1. Aber wer sich gedanklich so stark von der Realität entfernt hat, wird sich irgendwann auch im Recht sehen, wenn er nicht nur mit Worten gegen Missliebiges vorgeht (siehe A. Breivik, NSU).

     

    Wer hat sich so stark von der Realität entfernt. Z. B. Sarrazins RekordBuchverkäufe, seine extrem hohen Zustimmungswerte in der Bevölkerung deuten eher darauf, dass seine Gegner und Hater sich von der Realität entfernt haben!!!

     

    Es sind doch die Linken, die nicht nur mit Worten gegen ihnen Missliebiges vorgehen - die ständigen Gewaltakte der sog. Antifa sind ein trauriges Beispiel dafür.

     

    >>Wer glaubt, irgendjemand würde daran arbeiten, das deutsche "Volk" aussterben zu lassen, überschätzt maßlos das Interesse an unserem Land in der Welt

    • @Magnalia:

      Wie, die angeblich extrem hohen Zustimmungswerte für Sarrazin deuten Ihrer Meinung nach darauf hin, dass er Recht hat?

       

      Nach dieser abstrusen Logik müssen dann wohl auch die Nazis Recht gehabt haben. Deren Zustimmungswerte sollen schließlich auch ganz enorm gewesen sein. Und Millionen Fliegen können halt nicht irren.

       

      Noch bizarrer ist Ihr Leugnen rechtsextremer Gewalt. Sören hält Ihnen als Beispiele die rechtsextremistisch motivierten Morde von von Anders Breivik und des NSU vor, und Sie antworten: "Es sind doch die Linken, die nicht nur mit Worten gegen ihnen Missliebiges vorgehen - die ständigen Gewaltakte der sog. Antifa sind ein trauriges Beispiel dafür."

       

      Dass ist schon krass. Nicht nur, dass Sie in Ihrer ideologischen Verbohrtheit die mörderische Realität rechtsextremistischer und rassistischer Gewalt quasi vom Tisch wischen, Sie erklären noch dazu (wie man es von Rechten allerdings leider kennt) die geistigen Wegbereiter solcher Täter zu Opfern. Als sei ziviler Widerstand gegen Rechts, selbst wenn er von jugendlichen Chaoten für Schlägereien mit Polizisten genutzt wird, genau dasselbe wie (wenn nicht sogar schlimmer als) rechtsideologisch begründete Mordanschläge. Es fällt wirklich schwer, für solche Relativierungen und Verharmlosungen überhaupt Worte zu finden. Denn sie als "ignorant" oder "zynisch" zu beschreiben, wäre noch eine starke Untertreibung!

  • Was sind das für Leute, die gegen diese Veranstaltung aufmarschieren und durch tierisches Verhalten- ihre Geschrei und Hysterischen Rufen ihre eigene argumentative Unterlegenheit so grandios unter Beweis stellen.

     

    Was sind das für Linksradikale, die ausgerechnet gegen dieses Treffen aufmarschieren müssen.

     

    Warum wenn sie denn demonstrieren müssen, demonstrieren diese Linken nicht gegen einen FDP Parteikonvent oder zeigen ihren "Protest" vor einem Parteitag der CDU.

     

    Wieso wenn diese Linksradikalen so links, radikal und nach eigenen Bekunden s y s t e m f e i n d l i c h sind, protestieren sie nicht gegen die neoliberalen, kapitalistischen, und wirtschaftslobby-hörigen und system-tragenden Parteien dieses Staates auf?

    • @Magnalia:

      Es mag dich ja überraschen, aber einige Leute betrachten nicht nur "das System", sondern kümmern sich um *Menschen*. In wie weit die Veranstaltung jetzt pro- oder anti-systemisch ist, ist sekundär. Worum es geht ist, dass sie zur Diskriminierung von *Menschen* aufruft. Und das ist wesentlich inakzeptabler als alles was mit dem ominös-abstrakten "System" zu tun hat.

    • @Magnalia:

      Wo genau haben die Protestler erklärt, sie seien "systemfeindlich"?

    • @Magnalia:

      Gewaltloser Widerstand gegen problematisches Gedankengut ist wichtig!

       

      Mit Argumenten sind diese Menschen leider nur noch selten zu erreichen. Die Diskussion ist ritualisiert und kaum noch fruchtbar.

       

      @THO12

       

      Familie ist da, wo Menschen dauerhaft Verantwortung für einander übernehmen. D.h. zum Beispiel finanzielle Verantwortung, also wenn Lebenspartner keinen Anspruch auf staatliche Fürsorgeleistungen haben.

      • LF
        lunatic fringer
        @Dhimitry:

        Sie beschreiben eine unbefristete Interessengemeinschaft bzw. GbR.

         

        Gehört es nicht zur Freiheit von Partnerschaft, sie jederzeit beenden zu können? Worauf stützt sich Dauerhaftigkeit als Kriterium? Warum sollte Familie nicht befristet sein können?

         

        Finanzielle Verantwortlichkeiten übernimmt auch eine Versicherungspolice.

      • @Dhimitry:

        1. "Problematisches Gedankengut" Wer soll bestimmen was "problematisches Gedankengut" sein soll oder nicht. Der linksradikale Mob etwa, für den jeder, der kein antieuropäischer Rassist ist, "problematisches Gedankengut" vertritt?

         

        Also meiner Ansicht vertreten etwa Sie ein äußert problematisches, weil antidemokratisches Gedankengut!

         

        2. Gewaltloser Widerstand. Der Widerstand der Linksautonomen ist aber gewalttätig - Schreien, Kreischen, Pfeiffen und Blockieren ist wenn keine physische so doch eine psychische Form von Gewalt. Leider bleiben die Aktionen der Linksautonomen selten "nur" auf nicht-physische Gewalt beschränkt - Angriffe auf Polizisten, Angehörige der Gegenseite oder Zivilisten sind regelmäßige Blegleiter ihrer Aktionen.

  • Ein sehr einseitiger Artikel. Er stellt die Demonstranten als Freiheitskämpfer hin, obwohl sie nicht freidlich für ihre Sache oder Toleranz geworben haben, sondern antidemokratisch gebrüllt, gepöbelt, getrommelt, gestört und das Grundstück rechtswidrig betraten. DAs alles hat mit Toleranz recht wenig zu tun, eher mit dem Übertreten von Grenzen in einer Auseinandersetzung.

     

    TAZ erklärt nicht, was am Familienbegriff er denn antiquiert findet. Pluralität bedeutet verschiedene Familienbegriffe.

     

    Elsässer kann man mögen oder nicht, was mit „rechtspopulistisch“ habe ich nicht entdecken können, TAZ schreibt selbst den Zusammenhang mit CDU/CSU- Positionen.

    Queer und Co waren ja eingeladen.

     

    Sorry Taz, ich hab manche Berichterstattung in den letzten Monaten gut befunden, das hier ist ein echter Tiefpunkt.

    • 2
      21oht
      @Tho12:

      "TAZ erklärt nicht, was am Familienbegriff er denn antiquiert findet."

      Wer ist denn dieser ominöse Herr TAZ? :)

  • S
    Sören

    Sicher kann man solche fast schon an Wahnvorstellungen grenzenden Ansichten nur schwer ernst nehmen. Es ist auch zu bezweifeln, dass man mit ihnen auf einer sachlichen Ebene argumentieren kann. Aber wer sich gedanklich so stark von der Realität entfernt hat, wird sich irgendwann auch im Recht sehen, wenn er nicht nur mit Worten gegen Missliebiges vorgeht (siehe A. Breivik, NSU).

     

    Wer glaubt, irgendjemand würde daran arbeiten, das deutsche "Volk" aussterben zu lassen, überschätzt maßlos das Interesse an unserem Land in der Welt. Wer glaubt, die Eheschließung wäre irgendwie für das Zeugen von Kindern notwendig, hat im Bio-Unterricht eher schlecht aufgepasst. Wer die Gleichberechtigung der Frau nicht will, muss erklären warum.

     

    Thilo Sarrazin ist sicher eine Art "Star der Irren". Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit eine neue Rassekunde zu präsentieren, ist wohl eher eine Pervertierung dieser Freiheit. Seine andauernde Mitgliedschaft in der SPD wird für immer eine Schande für diese Partei bleiben.

     

    Wie man ein sich ein solche menschenverachtendes Weltbild zusammenbrauen kann, ist wohl nur schwer nachvollziehbar. Es ist sehr bedauerlich, wenn so ein Denken in einem zivilisierten Land existiert, und es ist sicher das hässliche Gesicht unserer Gesellschaft.

  • Die Neusprech-Anwendlung reaktionärer Idioten lassen mich doch immer wieder den Kopf schütteln. Sicher zu stellen, dass alle Eltern sich dafür *entscheiden* können eine Kita zu benutzen ist also "Zwang", und Individualität einengende Geschlechterrollen abzubauen ist "Totalitarismus". Ja ne, is klar.

     

    Alle Personen, Gruppierung oder Bewegungen die sich mit so einen Scheiß assoziieren haben sich damit automatisch in allen Bereichen disqualfiziert. Die AfD hat ja noch mal die Notbremse gezogen, aber genau wegen so etwas ist sie unwählbar, und *egal* wie richtig sie beim Euro liegen mag.

  • G
    ghj

    "Ich werde Herrn Sarrazin ewig dankbar sein, dass er die Mechanismen der Reichsmeinungspolizei offengelegt hat und habe hohe Achtung vor dem, was dieser Mann erträgt."

    Ohja, ich könnte es mir auch vorstellen, es zu "ertragen", der Autor eines Bestsellers zu sein und mir keine finanziellen Sorgen mehr machen zu müssen.

  • H
    Henryk

    @ ALI:

    dann solltest Du weniger private Mainstream- und Staatsnachrichten verfolgen. Kein Wunder, dass wir die wirklichen Hitlers unserer Zeit nicht erkennen, wenn wir ständigen mit falschen Hitlers abgelenkt werden sollen.

  • Bis dieser selbsternannte Genealoge Sarrazin auf der Bildfläche auftauchte bzw. aus der SPD hervorgebiert wurde, war ich der Meinung, Deutschland sei eines der zvilisiertesten Staaten dieser Welt.

  • EJ
    Echt jetzt?!

    Ich als Überzeugter Nichtdenker bin bestürzt, wie Feministinnen, die ihnen unrechtmäßig zugekommene Bildung, dazu benutzen via Gentechnik Männer zu Homos zu machen. Liebe Aufrechte deutsche Männer, ich weiß ihnen ist in den letzten Jahren viel zugemutet worden. Sie sollen sich an der Verhütung und an der Erziehung beteiligen. Welche Paradoxie. Sie sollen Arbeiten, aber ständig müssen sie mit Frauen konkurieren. Die nehmen ja noch mehr Arbeitsplätze weg wie Ausländer. Vllt. sollten wir lieber alle Frauen abschieben!

    Seien wir ehrlich: Wahre Liebe gibt es nur unter Männern und die Wissenschaft, die die von Männern gemacht wird, die hat auch Lösungen!

    Wer, frage ich, verhindert eigentlich die Entwicklung von Gebärmüttern mit Turbolader für den Mann? Es sind die selben ewig gestrigen die schon immer nicht verstanden haben das am deutschen Wesen, und nur daran, der totale Frieden geschaffen werden kann.

    Und ich sage ihnen es sind die Frauen, diese schwulen Penisverweigerinnen, die mir jeden Wunsch abschlagen und mich dadurch zwingen, ja diese Barbarinnen, zwingen mich es endlich mal mit Vernunft zu versuchen und nicht mit Emotionen. Die kann ich als Mann natürlich nicht durchschauen.

     

    P.S.: liebe Väter, seid euch eurer Verantwortung bewusst, verbannt die

    Frau aus der Küche, bevor dieses böswillige Geschöpf, durch Hausmannskost und aus ihrem aufrechten, blauäugigen Burschen

    einen Schwulen macht, der keine Autos, Schützenvereine und korrupte

    Männerclubs mag, es sei denn er wird bei der Stange gehalten!

     

    P.P.S.:

    Ich finde gut, dass jemensch Adolf Hitler in die Debatte führt.

  • RG
    @Real Günni

    Ihresgleichen ist dabei zu verlieren. Meine ich die Linken? Nein, keinesfalls. Ich meine den selbstgerechten Teil der Linken, der nicht im Ansatz verstanden hat, was Meinungsfreiheit bedeutet. Wenn ich mich in meinem (großteils linken) Freundeskreis umblicke, sind sie ebenso abgestoßen wie ich (als ehem. Linker) von der unsäglichen Intoleranz vieler Linker. Ach, wenn diese Leute sich wenigstens ihre Überheblichkeit intellektuell leisten können! Für eine starke diskussionsfähige Linke ohne überheblichen Dogmatismus!

  • Z
    Zumbino

    Ich verstehe nicht, wieso man diese Veranstaltung nicht schon im Vorfeld hat verbieten lassen. Es kann doch nicht sein, dass erzkonservative, intolerante und rechte Leute unsere Demokratie zerstören wollen, in dem sie ein krudes Familienbild von Vater, Mutter und Kind bis in alle Ewigkeit hinein verteidigen. Gut, dass genügend Gegendemonstranten den TeilnehmerInnen klar angesagt haben, was sie erwartet, wenn sie sich nicht endlich tolerant, wertschätzend und somit demokratisch geben.

  • ich kann nicht anders, immer wenn ich den sarrazin sehe, denke ich an den adolf des 21.jahrhunderts

    • @the real günni:

      Na ja, wenigstens für sein Aussehen kann er ja nun nichts. Und er ist zwar ein Rassist und ein Eugeniker, aber zumindest Gaskammern dürfte er dann doch nicht in Betracht ziehen.

    • K
      Klaus
      @the real günni:

      Für was Sie denken kann Thilo aber nichts. Gut das sie nicht in Verantwortung sind. An wichtigen Stellen sehen Politiker ja auch andauernd den nächsten Hitler und fangen dann Kriege an.

  • Der Grund, kein Wort über die Drohungen und Blockaden der Veranstaltungskritiker zu schreiben, ist jetzt welcher?

    • @Horsti:

      @Vollhorsti

      Wie meinen?

    • R
      Ruhberg
      @Horsti:

      Wie sieht es eigentlich mit der Toleranz der Veranstalter gegenüber Homosexuellen und Migranten aus? Kein Wort von Ihnen zu den ausfallenden Tiraden von Herrn Elsässer. Das spricht Bände.

  • J
    Jizzyb

    Ich bin - als überzeugter Linker - immer wieder entsetzt, wie wenig die Meinungsfreiheit einigen linken Gruppierungen gilt!

    Stören um jeden Preis, nur nicht zuhören. Und der Autor dieser Kolumne war mit Sicherheit nicht anwesend, sonst würde er anders schreiben.

     

    Kein Wort über die Randale meiner linken "Freunde", für die ich mich als aufrechter Linker bei den Veranstaltern entschuldigen muss, nur Häme und Spott.

    Kein Wort darüber, dass Eva Hermann und andere nicht gekommen sind, weil sie genau diese schon fast faschistoide Gewalt befürchtet haben.

     

    Denkt doch mal an Rosa Luxemburg:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.

     

    Außerdem liegen diese "Andersdenkenden" gar nicht so falsch!.

    • G
      Ügon
      @Jizzyb:

      Klassische Antwort von Rechten, die sich als Linke ausgeben und dabei natürlich darauf hinweisen, dass die "andere Seite" doch "gar nicht so falsch liegt". Wenn Sie mal Herrn Sarrazin in einer Diskussion erlebt haben, dann wissen Sie, wie er mit Andersdenkenden umgeht.

      • @Ügon:

        Ganz genau. Wenn Leute sich als "überzeugte Linke" oder "ehemalige überzeugte Linke" bezeichnen, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit Märchenstunde angesagt. Genauso auch, wenn Leute angeblich "viele linke Freunde" haben (die ihnen praktischerweise zustimmen).

        • @Ella:

          Wenn Du mir ein einziges hartes widerspruchsfreies Argument sagen koenntest, warum Du Dich fuer links haelst und was das fuer Dich bedeutet, waere ich uebergluecklich, aber ich fuerchte, Du kannst es auch nicht. Lechts und rinks hat sich ausgetobt.

          • @fritz:

            Bitte was? Erstens habe ich nirgends gesagt, dass ich mich für links halte; zweitens müsste ich, hätte ich es doch getan, Ihnen gegenüber bestimmt nichts "begründen"; drittens hätte die Stringenz einer subjektiven "Begründung" null und gar nichts mit der faktischen Relevanz von "rechts" und "links" als politische Kategorien zu tun. Meine Güte!

    • C
      cosmopol
      @Jizzyb:

      "als überzeugter Linker" -> "Außerdem liegen diese "Andersdenkenden" gar nicht so falsch!"

      Da widerspricht sich aber was. Zumindest in so fern "Links" nicht als Ortsangabe sondern als Marker emanzipatorischer Politik benutzt wird.

       

      Einen klaren Faschismusbegriff haben Sie wohl nicht. Ansonsten wäre klar, wie albern es ist hier von "faschistoider Gewalt" zu schreiben. Und bzgl. dagegen durchaus faschistoider Inhalte:

      Die "Freiheit" rassistisch zu diskriminieren lässt sich kaum mit Rosa Luxemburg begründen. Vielleicht sollten Sie das Zitat auch einfach mal im Kontext lesen. http://www.sachsen.rosalux.de/news/36786/breslauer-gefaengnismanuskripte-zur-russischen-revolution.html

    • @Jizzyb:

      klaeren sie mich auf: die andersdenkenden sind beleidigt, weil sie von den wieder anderen kritisiert werden. kritisiert, weil sie nun nur anders denken, oder weil ihr anderes denken die wieder anderen als minderwertig betrachtet und nicht nur kritisiert, sondern diffamiert - an diesem punkt komme ich immer ins stocken, mal so ganz ehrlich und objektiv und so

  • Mut zur Wahrheit. Wohl eher: Mut zur Dummheit.

    • @Freisein:

      Jau, so wie AfD ja auch eher die Alternative für Dumme ist.

  • G
    Gastleser

    Gegen die Rosa-Luxenburg-Konferenzen war das hier ja nur Kindergeburtstag.

  • T
    ThiloFan

    Ich schließe mich gern Herrn Sarrazin an.

    • @ThiloFan:

      Ich hoffe, Sie kaufen noch 100 Exemplare seines Pamphlets, damit über die MWSt Geld in die Staatskasse gespült wird.

      Die hat's nämlich nötig, um seine fette Pension zu bezahlen.

  • T
    tahelia

    An Frau Cometh,

    es heisst: Wessen bedarf es nicht(Genitiv), "der Wünsche von Herrn Sarazin..."

    Sie sehen, in diesem Fall können Sie irren;-

    • @tahelia:

      Dessen bin ich sicher, dass Sie völlig recht haben, meiner mitunter nicht, und das liegt natürlich nur an der Tastatur :-).

  • "Apologeten der Meinungsfreiheit"

     

    Immer dasselbe: Toleranz einfordern und dann die Leute mit "Gegendemonstration", Trommeln gegen die Wände, Lärm, Gekreische, Schreierei und Hysterie (sog. "Diskussionen" traktieren (um nicht zu sagen "terrorisieren").

     

    Die Sarrazin-Hysterie ist eine der schlimmsten Episoden der Presse- und Geistesgeschichte dieses Landes. Ich werde Herrn Sarrazin ewig dankbar sein, dass er die Mechanismen der Reichsmeinungspolizei offengelegt hat und habe hohe Achtung vor dem, was dieser Mann erträgt. Ich wäre wahrscheinlich längst ausgewandert.

     

    Wenn man das einmal erkannt hat, ist das Muster bei den Folgekampagnen (Wulff, Twittertanten, Lampedusa, Olympia, "Flüchtlinge") leicht zu durchschauen. Eine hoffnungslos vergrünisierte Presse, die alle Maßstäbe und Handwerklichen Fähigkeiten verloren hat. Im Grunde genommen erklärt man durch so geschriebene Artikel die eigene Insolvenz, die Wünsche von Herrn Sarrazin bedarf es dazu nicht.

    • @Claudia Cometh:

      Das ist ein sehr guter und kluger Kommentar, dem man als unvoreingenommemer Mensch nur zustimmen kann oder besser gesagt muss.

       

      Danke dafür.

    • @Claudia Cometh:

      "Claudia Cometh" schrieb:

      "Ich werde Herrn Sarrazin ewig dankbar sein, dass er die Mechanismen der Reichsmeinungspolizei offengelegt hat und habe hohe Achtung vor dem, was dieser Mann erträgt."

       

      Alles, was dieser Mann "offengelegt" hat, ist, dass der Schoß immer noch fruchtbar ist, aus dem das kroch. Und zwar so fruchtbar, dass er mit seinen Rassetheorien zum Multimillionär werden konnte. Das wäre in jedem Land der Welt eine Schande, aber in Deutschland wiegt diese Schande doppelt.

      • @Ella:

        Ich glaube, wir werden uns nie über Herrn S einigen.

         

        Aber das Brecht-Zitat paßt nun wirklich nicht mehr. Brecht dachte zu dieser Zeit an noch Lebende und eine lebendige Ideologie. Und das ist derzeit höchstens bei den Brüdern im Geiste zu besorgen.

         

        Modern gefast würde es vielleicht lauten: Fruchtbar ist der Witz des Gregor noch.

        • @Claudia Cometh:

          Dass Sie die Aussagen Sarrazins systematisch falsch wiedergeben, ist eigentlich schon schlimm genug, aber nun auch noch Brecht? Das tut weh! Der Epilog aus Arturo Ui ist natürlich keineswegs überholt. Er ist eine Mahnung und eine Warnung. Gemeint sind nicht die damals noch lebenden Alt-Nazis, wie Sie es darstellen (das wäre dann doch etwas arg banal), gemeint ist natürlich ihre Geisteshaltung. Und deren jederzeit mögliche Wiederkehr.

           

          Wie berechtigt Brechts Warnung auch heute noch ist, beweist unter anderem das mörderische Treiben des NSU. Wer das nicht wahrhaben will und stattdessen einen dummen Reim auf Gregor Gysi macht, hat nicht nur Brecht nicht verstanden.

          • @Ella:

            Das ist nicht richtig. Brecht ging es natürlich immer um die richtige Haltung, aber Brecht dachte sicher nicht an irgendwelche Gespenster, dafür war er viel zu lebensnah. "Fruchtbar" ist nach noch-Lebende, nicht irgendwelche Geister und er spricht von einem "Schoß", aus dem etwas "kroch" und nicht von einem Gespenst.

             

            Und das war als er es schrieb nicht banal, sondern er schrieb es, weil er Veranlassung sah, und damals hatte er recht. Aber heute paßt es bestens auf Sarah und Gregor, und die sonstigen Apologeten der "kommoden Diktatur" aber sonst sicher nicht mehr.

            • @Claudia Cometh:

              Von "Gespenstern" hat auch keiner geredet außer Ihnen; überhaupt: Was für ein wirr formulierter Blödsinn!

               

              Deshalb zum zweiten Mal: Brecht warnte vor der jederzeit möglichen Wiedergeburt (Renaissance) einer nazistischen Geisteshaltung oder auch Bewegung. Wie recht er damit hatte, sieht man nicht nur am Beispiel des NSU. Ihre von jeder Kenntnis unbeleckte Fehlinterpretation bezweckt nicht nur erkennbar die Relativierung der eigenen Ideologie und die gleichzeitige Verleumdung des politischen Gegners, sondern wirft darüber hinaus auch ein peinliches Licht auf Ihre Bildungslücken. (Si tacuisses....)

              • @Ella:

                Na, wenn Sie meinen und den armen Brecht weiter fehlinterpretieren und für die falsche Sache vereinnahmen wollen wollen, weil er sich nicht mehr wehren kann, nur zu.

                 

                Außerdem hat Brecht auch viel Unsinn geschrieben.

                 

                Aber war ein großer Dichter, unsterblich, und das allein zählt für mich.

                 

                Und das wäre sicherlich der Brecht'sche Kommentar zu Sarrazin, "Lampedusa" und "Olympia".

                 

                BERTOLT BRECHT

                Die Lösung [1953]

                 

                Nach dem Aufstand des 17. Juni

                Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands

                In der Stalinallee Flugblätter verteilen

                Auf denen zu lesen war, daß das Volk

                Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe

                Und es nur durch verdoppelte Arbeit

                Zurückerobern könne. Wäre es da

                Nicht doch einfacher, die Regierung

                Löste das Volk auf und

                Wählte ein anderes?

                [brecht, Gedichte VII: 1948-1956, Frankfurt a.M. 1964, S.9]

    • @Claudia Cometh:

      Ach, so lange die verbraunten Bevölkerungsteile ihre kruden Maßstäbe und handwerklichen Fähigkeiten des Brandstiftens nicht aufgeben, so lange können Sie von mir aus die Presse als vergrünisiert bezeichnen. Ein Blick durch den Großteil der heutigen Medien verrät mir, dass Sie mit "vergrünisiert" meinen, dass die Presse zu weiten Teilen nur noch den "Auftrag" der Massenverblödung und -unterhaltung erfüllt.

      Und vielen Dank für Ihre geistige Insolvenzerklärung.

      • @anteater:

        Klar. Die Bevölkerung ist zu blöd, die Avantgarde schreitet mit Lenin voran, weil sie einen weltgeschichtlichen Heilsauftrag hat.

        • @Claudia Cometh:

          Der IQ ist normalverteilt, ergo ist nicht "die Bevölkerung" blöd, sondern lediglich ein bestimmtes Segment davon. Als jemand, der das Buch eines Hobby-Intelligenztheorektikers als Bibel betrachtet, sollten sie so viel eigentlich wissen.

          Aber was haben Sie eigentlich mit Lenin; kommen Sie aus der ehemaligen DDR?

  • S
    Super

    Naja, bei diversen "Plenas" dürfte es schlimmer zugehen.

  • LB
    Lew Bronstein

    Wer hier eindeutig paranoide Reaktionen zeigt, ist für mich noch nicht klar.

  • Bizarr, lustig, tragisch, traurig.

    • D
      DasNiveau
      @Regenwetter:

      Sowohl vor als auch hinter den Toren der Veranstaltung.

       

      Wenn Menschen schon mit Drohungen vom Mist erzählen abgehalten werden müssen.