Reaktion auf den Fall Tönnies: Charles M. Huber tritt aus CDU aus
Der Schauspieler will nicht mehr Teil der Partei sein. Grund sind relativierende Aussagen des Afrikabeauftragten der Bundesregierung zum Fall Tönnies.
![Der Schauspieler Charles M. Huber. Der Schauspieler Charles M. Huber.](https://taz.de/picture/3603016/14/Huber.jpeg)
Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04, hatte in der vergangenen Woche den Bau von Kraftwerken in Afrika empfohlen, damit „die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen“ und „Kinder zu produzieren“. Nooke forderte mit Blick darauf, über die „angesprochenen Probleme wie das Verschwinden des Regenwalds und das Bevölkerungswachstum auf dem afrikanischen Kontinent“ müsse „gesprochen und gegebenenfalls kontrovers diskutiert werden“. Er kritisierte zugleich Tönnies' Wortwahl.
Huber kritisierte nun mit Blick auf Nooke, es seien sich wiederholende und im Tenor ähnliche Aussagen, die das Bild eines Manns zeichneten, der sich nicht durch Kompetenz einen Namen gemacht habe. Stattdessen habe Nooke seine Position als Afrikabeauftragter häufig dafür benutzt, den Kontinent, seine Bewohner, ihre Diaspora und Menschen afrikanischer Abstammung „in vereinfachter Art und Weise demütigend darzustellen“.
In seiner Funktion habe Nooke Deutschland und afrikanische Länder einander nicht näher gebracht. Afrika werde somit „gezielt zum Fußabstreifer der deutschen Innenpolitik“ gemacht. „Somit sehe ich diesen Schritt als eine logische Konsequenz“, schrieb Huber mit Blick auf seinen Parteiaustritt.
Huber wurde durch die Fernsehserie „Der Alte“ bekannt. In der Serie spielte der Sohn eines senegalesischen Diplomaten fast zehn Jahre lang den Inspektor Henry Johnson. Von 2013 bis 2017 saß Huber für die hessische CDU im Bundestag. Seit Ende 2018 lebt er im Senegal.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche