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Rassistische Krawalle in ClausnitzPolizei gibt Flüchtlingen Mitschuld

Ein weinender Flüchtlingsjunge im Bus, grölende Demonstranten davor: Die Tumulte aus Clausnitz werfen viele Fragen auf – auch an die Polizei.

Der Leiter der Polizeidirektion Chemnitz während der Pressekonferenz am Samstag Foto: dpa

Clausnitz/Chemnitz dpa | Nach ihrem umstrittenen Einsatz bei fremdenfeindlichen Protesten vor einer Asylbewerberunterkunft hat die sächsische Polizei mehreren Flüchtlingen eine Mitschuld für die Eskalation gegeben. Sie hätten in Clausnitz aus dem Bus heraus gefilmt und mit Gesten wie dem Stinkefinger die davorstehenden Demonstranten provoziert, sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann am Samstag.

Deswegen seien drei Flüchtlinge von der Polizei gewaltsam aus dem Bus geholt worden. Dies sei „absolut notwendig und verhältnismäßig“ gewesen, betonte Reißmann. Zugleich räumte er ein, dass die Polizei am Donnerstagabend Probleme hatte, der Situation in dem kleinen Erzgebirgsort Herr zu werden.

An dem Abend hatte sich ein fremdenfeindlicher Mob – zeitweise bis zu 100 Menschen – vor dem Flüchtlingsheim versammelt und versucht, die Ankunft der Asylbewerber mit einer Blockade zu verhindern. Anfangs war dabei nur eine Polizeistreife vor Ort.

„Aus heutiger Sicht war das eine Fehleinschätzung“, sagte Reißmann. Ein Beamter habe den Demonstranten einen Platzverweis samt Konsequenzen angedroht und dafür nur Gelächter geerntet. Danach gefragt, warum der Platz nicht geräumt wurde, sagte der Polizeipräsident: “Es hat dafür die Kraft gefehlt.“ Zum kritischen Zeitpunkt seien weniger als 20 Beamte vor Ort gewesen. Die Demonstranten stammen seinen Angaben zufolge weitgehend aus Clausnitz selbst.

Leiter der Einrichtung AfD-nah

Seit dem Einsatz sorgen Videoclips im Internet für Empörung. Zu sehen sind verängstigte Flüchtlinge in dem Bus, ein Polizist zerrt einen Jungen rabiat aus dem Fahrzeug. Dies sei zum Schutz des Jungen erfolgt und abgesprochen gewesen, erklärte Reißmann. Es sei davon auszugehen gewesen, dass er in dem Gebäude sicherer sei als in dem Bus. Aus der Erfahrung früherer Einsätze habe man damit rechnen müssen, dass die Demonstranten Steine oder Böller auf den Bus werfen.

Das ZDF berichtete, der Leiter der Unterkunft gehöre der rechtspopulistischen AfD an. Auf Anrufe und Rückrufbitten der dpa reagierte der Mann nicht. Die AfD weist ihn im Internet aber als Mitorganisator von Parteiveranstaltungen aus. Nach Angaben Reißmanns hatte der Bürgermeister des Ortes die Einwohner über die Ankunft der Flüchtlinge informiert.

Doch augenscheinlich aus Angst vor den Protesten und der chaotischen Situation hatten die 20 Flüchtlinge den Bus zunächst nicht verlassen wollen. Sie berichteten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass die Polizei auch einer Frau die Arme auf den Rücken gedreht und sie zwangsweise aus dem Bus geholt habe.

Der Junge aus dem Internetvideo ist nach eigenen Angaben 14 Jahre alt und stammt aus Tripoli im Libanon. Er ist mit seinem Bruder und seinem Vater seit drei Monaten in Deutschland und war zunächst in Dresden untergebracht, wie er der dpa sagte. Der Bruder ist auf dem Video zu sehen, wie er freiwillig, aber weinend den Bus verlässt.

Clausnitz Thema im Bundestag

Der sächsische Grünen-Landesvorsitzende Jürgen Kasek sagte mit Blick auf die Vorfälle: “Das sind keine Bilder, die wir hier in Deutschland sehen wollen. Das, was am Donnerstagabend passiert ist, darf nie normal werden.“ Linke-Landtagsfraktionschef Rico Gebhardt betonte: „Menschen, die Busse blockieren, die hilflose Kinder, Frauen und Männer zusammenschreien, kann ich nur als Rassisten bezeichnen.“ Zudem müsse das Verhalten einzelner Polizisten aufgeklärt werden. Ein rabiater Umgang mit Kindern sei nicht zu entschuldigen.

Grünen-Bundeschef Cem Özdemir forderte, den leitende Polizeibeamten des Einsatzes zu suspendieren. Er sei seiner Verantwortung nicht gerecht geworden. Polizeipräsident Reißmann sagte dagegen, er sehe keinen Anlass für Konsequenzen. Die Grünen wollen den Polizeieinsatz am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestags thematisieren. Die Fraktion bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung des MDR.

Derzeit geht die Polizei 14 Anzeigen etwa wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht oder Nötigung nach. Reißmann rechnete damit, dass es noch mehr werden. Auch schloss er Ermittlungen gegen einzelne Flüchtlinge nicht aus. Zudem seien mehr als 50 Online-Anzeigen wegen des Polizeieinsatzes eingegangen.

Für Samstagabend war in Clausnitz, einem Ortsteil von Rechenberg-Bienenmühle, eine Solidaritätskundgebung für die Flüchtlinge geplant.

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52 Kommentare

 / 
  • Scheiss Situation würd ich mal sagen. Gewaltlos die Businsassen dem Lynchmob überlassen oder selbige notfalls auch mit Gewalt in Sicherheit bringen. Kann man fein drüber meckern, wenn man nicht drin steckt.

    • @Rudolf Fissner:

      Polizei muß mit Scheißsituation umgehen können - und zwar souverän. Wer sonst, wenn nicht sie, die das Gewaltmonopol des Staates ausübt?

  • @EMMO - mal eben & schnell¿;()!!

     

    Als einzelner ne Org - drehen - nen jahrhundertlang ziemlich eindeutigen Kurs haltenden Tanker - den Kurs biegen? Geht's noch.

    Niemand rennt only the lonely

    Gegen nen rollendem Güterwagen!

     

    Noch dazu in einer Zeit - um das 68-Gang-durch-… - gleich anzubiegen - Wo eine vermutete Offenheit Erkennbar gerade nicht besteht.

    Vielmehr via Berufsheer - statt Verteidigungsarmee -

    Mit out-of-area-Einsätzen

    Lie-ing-gepuscht & die rechtswidrige Verpolizeilichung der Öffentlichen Räume aber sowas von evident ist!

    Das ekelDuo - grad wieder am Start -

    FrozenThomas&Heiko-ohne-Mass&Ziel -

    Mal als trübfunzelige Leuchten -

    Der Verabschiedung des Rechtsstaates - angeführt!

    Klar arm-in-arm als Ergänzung der

    Demontage des Sozialstaats - via

    Hartz IV/Gröfimaz & Eifel-Else!

    (sollte sich jefraumand übergangen fühlen - Soll sich mitgemeint fühlen!

    Bitte - dannichfür!)

     

    (ps: war selber mal von derart größenwahnsinniger Selbstüberschätzung befallen -

    Den Zahn zogen mir Milchreisbubi Dankenswerter die Reste der Arbeiterklasse des Ruhrgebiets;)

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      " Justizminister Maas warnte vor wachsender Gewaltbereitschaft."

       

      (Heute auf tagesschau.de; ist doch süß, nicht wahr? Er könnte doch auch gleich "stagnierende "Gewaltbereitschaft fordern, käme auf's selbe raus -;))

      • @571 (Profil gelöscht):

        Der komplette ewige Obersekundaner -

        "Herr Lehrer im Keller brennt Licht -

        Ich habs ausgemacht!"

        Nich tonn uthollen!

  • "Der sächsische Grünen-Landesvorsitzende Jürgen Kasek sagte mit Blick auf die Vorfälle: “Das sind keine Bilder, die wir hier in Deutschland sehen wollen. Das, was am Donnerstagabend passiert ist, darf nie normal werden.“"

     

    Ach so, jetzt verstehe ich erst, warum Grüne wie Kretschmann, Palmer und Özdemir sich für "sichere Herkunftsländer" und "sichere Grenzen" stark machen.

  • Gewalt kann in modernen Gesellschaften nie eine Loesung wahrgenommener Probleme sein. Weder im rechten noch im linken Spektrum. Die Lehre aus Gewalt kann darf aber nicht nur darin bestehen, die Taeter zu verfolgen - und dann weiterzumachen wie bisher. Ein wachsender Teil der Deutschen fuehlt sich durch die in Europa einmalige Willkommenspolitik der Merkel-Regierung nicht mehr politisch vertreten. Das Land zerreisst, wenn hier nicht schnellstens die Ursachen (naemlich das Merkelsche Staatsversagen) bekaempft werden.

  • Ich finde es schade, dass meine Kommentare regelmäßig nicht veröffentlicht werden. Falls doch, werde ich gern einige Fragen beantworten. Angeblich wollt Ihr die Gartenzwerge ja verstehen.

     

    Ich fang mal an:

    1. Es ist ein Querschnitt des Volkes. Vom arbeitslosen Wendeverlierer bis zum Professor und erfolgreichen Unternehmer.

     

    2. Es sind keine Fremdenfeinde. Gegen japanische Musikstudenten hätte da niemand demonstriert.

     

    In Ungewissheit der Veröffentlichung, verbleibt ein Gartenzwerg. Falls veröffentlicht, beantworte ich gern weiter.

    • @Jarosh Viktor:

      "Ich fang mal an:"

       

      Ich mach mal weiter:

      1. Dann müßten sich auch andere Verlierer, Professoren und erfolgreiche Unternehmer so verhalten. Warum tun sie es nicht?

       

      2. Die haben ja auch gegen die nichtjapanischen Nichtmusikstudenten nicht demonstriert, sondern randaliert, provoziert und terrorisiert.

  • Dem Spuk könnte relativ schnell ein Ende gesetzt werden, wenn sich vermehrt Linke (oder einfach auch Liberale) bei der Polizei bewerben und dort Karriere machen würde.

    Wir können den Staat bzw. Institutionen nicht ändern, ohne uns da zu engagieren. Mit Lamentieren erreichen wir gar nichts!

    • @Emmo:

      Bei der Personalauswahl wird die Polizei eine feine Nase für gehorsame, unterwürfige autoritäre Charakter haben. Der Fisch stinkt vom Kopf.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Die Polizei als vor Ort praktizierender Teil der Exekutive muss halt auch zu deren Rest passen.

        Wo kämen wir auch hin, wenn sich dort unabhängige Denker tummelten?

      • @lions:

        Na, wenn Gandhi und Mandela es geschafft haben, Gesellschaften zu verändern (und die Grünen in den 80er Jahren in den Bundestag ;-)), sollte auch die Demokratisierung der Polizei möglich sein.

        So sehr ich Ihre Meinungen schätze, Anamolie - es liegt an jedem einzelnen, den Staat zu verändern.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Emmo:

          Das Problem ist nicht rechts und links, sondern arm und reich. Links und rechts sind nur nützliche Nebelkerzen für die vermögende Elite. Das Problem sind Verteilungskämpfe, Hackordnung, Neid auf die Schwächsten, Frustrationen: "Wenn ich bei mir im Betrieb mich umhöre, wird viel auf die Flüchtlinge geschimpft, gerade in Bezug auf die finanzielle Situation. Viele haben auch Kinder, und die sagen ganz klar: Für unsere Kinder wird eh nicht so viel getan. Aber die Flüchtlinge, die kriegen jetzt hier einen schönen neuen Bau dahingestellt oder einen renovierten Bau. Da muss immer alles tippi toppi für die sein, die müssen eine anständige Lebensqualität haben, und das bleibt für uns auf der Strecke.“

          Quelle: http://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/sozialer-sprengstoff-100.html

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            "Das Problem ist nicht rechts und links, sondern arm und reich."

            Schon möglich, aber nur zum geringen Teil.

            Links standen einst die Armen, heute sind es oft die Besserverdienenden, die dem linksgrün-pazifistischen Parteienspektrum nahestehen.

            Rechts steht inzwischen die ehemalige Mitte, darin eingebettet das ängstliche Verlierertum, das die Montagsparolen dankbar aufnimmt und sich als Teil einer "Bewegung" fühlt.

             

            "Links und rechts sind nur nützliche Nebelkerzen für die vermögende Elite." ist nicht mehr als eine Phrase und der Rest sind Abfallprodukte aus der Kommunikation auf Rattenfängerebene der sozialen Netzwerke.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Wenn Sie sich den ARD Monitor Beitrag angesehen hätten, wüssten Sie, dass der Rest gerade kein "Abfallprodukt aus der Kommunikation auf Rattenfängerebene der sozialen Netzwerke" ist. Aber die Volgel-Strauß Einstellung ist natürlich bequemer.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Das "ängstliche Verlierertum" schafft der FN in Frankreich hervorragende Wahlergebnisse. Ich befürchte, wenn sich die "Besserverdienenden" aus dem "linksgrün-pazifistischen Parteienspektrum" nicht langsam auf die Verlierer zu bewegen mit deutlichen Forderungen nach einer angemesseneren Umverteilung und diese dadurch angemessenen partizipieren lassen, wird es zu extremen Radikalisierungen auch in Deutschland kommen.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Erstaunlich, was auf einmal alles Links ist und was alles Rechts. Na ja einst ist die vermögende Elite in diesem Land schon mal begeistert ein Zweckbündnis eingegangen mit einer national und sozialistisch gesinnten Partei. Das war damals leider keine Phrase, sondern bittere Realität.

  • Hätte es Stinkefinger gegeben, ich hätte es auch verstanden. Oder hätten die grölenden "Demonstranten" mit einem Diener begrüßt werden sollen.

    Hier wenigstens meinen Stinkefinger !

  • Ich les wohl nicht richtig?!"… hat die sächsische Polizei mehreren Flüchtlingen eine Mitschuld für die Eskalation gegeben. Sie hätten in Clausnitz aus dem Bus heraus gefilmt und mit Gesten wie dem Stinkefinger die davorstehenden Demonstranten provoziert, sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann am Samstag. Deswegen seien drei Flüchtlinge von der Polizei gewaltsam aus dem Bus geholt worden. Dies sei „absolut notwendig und verhältnismäßig“ gewesen, betonte Reißmann.…"

     

    kurz - Polizeilicher Würfelhusten -

    Vom Feinsten - da hat jemand die dienstliche Integration post Wende

    Satt verschlafen!

    Aber sowas von gomblett - no newahr!

    Nu - Gemnidss! - Mei Gudschde'r -!!

    Nich meh - Ga'l-Ma'gs - Newahr!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Der ehemalige Ministerpräsident Sachsens, Kurt Biedenkopf, hat kürzlich noch erklärt, es gäbe kein "rechtslastiges Problem" in Sachsen. Hunderte von Bürgermeistern in den neuen Bundesländern sehen das ebenso. Vor dieser Kulisse kann es gar nicht möglich sein, dem braunen Drecksmob wirksam zu begegnen. Ein Uwe Reißmann ist selber ganz offensichtlich rechts angehaucht, er und seine Polizei haben total (!) versagt. Versagt hat auch die Landesregierung, die fest die Augen verschließt vor der Wirklichkeit. Ansatt den Geflüchteten zu helfen, werden sie beschuldigt. Das hat es vor etwa 80 Jahren auch schon gegeben...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @1714 (Profil gelöscht):

      Rechte hatten noch nie ein "rechtslastiges Problem".

      Warum auch?

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Ja, so gesehen wird einiges verständlich...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Man gewinnt immer stärker den Eindruck, als wolle die sächsische Polizei das dortige neuere Brauchtum schützen.

    So kommen einem die fremdenfeindlichen Übergriffe dort schon seit Monaten vor, denen seitens des Freistaats bisher wenig entgegengesetzt wurde. Was meint denn Tillich zu dem Vorfall?

  • Den Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann sollte man zuerst in die psychische Verfassung des Jungen versetzen und in dann so behandeln wie den Jungen. Bliebe abzuwarten ob er das Vorgehen seiner Untergebenen bei sich selbst dann auch noch rechtfertigen würde.

  • Das Antlitz des Polizeipräsidenten spricht Bände. Meine Hoffnung: Wenn die Neurowissenschaften fortschreiten ist bald die Empathiefähigkeit messbar und es könnten (analog der bisweilen erforderlichen Körpergröße) Ausschlusskriterien für Machtpositionen definiert werden.

    • @Joe Brother i.a.:

      Damit begäben sich die Neurowissenschaften und jene, die sie sich zu Nutze machten, auf altbekannt totalitäres Terrain.

  • Da verschlägts einem irgendwie die Sprache. Ich frage mich gerade ob sich Teile der sächsischen Polizei da nicht eventuell als "Freund und Helfer" von "Hassbürgern" verstehen.

    • @Zeitwesen:

      Nein. Die denken, Hassbürger seien die Normalität.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Sachsen ist nachweislich ein failing state! Es wird Zeit, dass dieses Land Entwicklungshilfe bekommt und von Bundesbeamt*innen verwaltet wird. Sonst bleibt es ewig eine Schande für Deutschland.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ich habe die Bundesbeamten 1990 einfallen sehen. Leider waren die meisten genau dieses Geistes. Auf dem rechten Auge blind und konsequent gegen alles, was links von der CDU stand. Zusammen mit den Idioten vor Ort hat das eine extrem unappetitliche gebräunte Suppe ergeben...

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Herr Reißmann hat die Brauchtumpflege (siehe @ KLAUSK) sozusagen mit der Muttermilch mitbekommen und leistet deshalb auch seit 25 Jahren "Entwicklungshilfe".

      "Reißmann stammt aus Bayern, begann 1973 bei der Polizei. 1991 wechselte er nach Sachsen, war Leiter der Direktionen Plauen und Zwickau, bevor er 1999 Polizeichef für Chemnitz und das Erzgebirge wurde."

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ich befürchte, wenn die AfD bald Wahlergebnisse wie die FN in Frankreich einfährt, wird ganz Deutschland zum failing state.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Warum dieser Pessimismus?

        Ist denn F schon ein failed state?

         

        Müssen doch nur alle Demokraten zur Wahl, um der AfD die Grenzen ihres Wachstums aufzuzeigen.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Nennen wir es besser failed society. Das ist weniger an Staat und Nation gebunden und führt daher weniger in die Irre.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Die angeblichen Demokraten sind damit beschäftigt, Asylgesetze zu verschärfen, Zäune zu errichten und Auffanglager für Millonen Menschen zu organisieren. An der Praxistauglichkeit wird bereits jetzt gezweifelt. Leider kein Pessimismus, sondern nur Realismus.

  • Grundgesetz - du hast keine Beschützer mehr -hoffentlich nur in sachsen

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @DonPedro:

      Das GG hat auch in SA uneingeschränkt zu gelten, nur fällt das immer weniger auf.

  • Mag sein, dass die Situation vorher unterschätzt wurde, mag sein, dass nicht genug Kräfte vor Ort gewesen sind. Das kann alles passieren; aber UZw gegen Kinder? Sorry, das geht mal gar nicht. Die Pressekonferenz hat alles nur noch verschlimmbessert...

  • ich seh wohl nicht richtig?!!

    " Auch schloss er Ermittlungen gegen einzelne Flüchtlinge nicht aus."

    wegen retraumatisierung, flashback, dekompensation oder einfach nur angst oder gar flax, wie der sachse sagt, gegen pöbler?

    meine güte!

    was hat der pappnas auf der pop!stolizei-schule nur gelernt?

    • @christine rölke-sommer:

      Bitte keine Vorverurteilung, von einem paar Sekunden langen Video auf den ganzen Abend zu schließen ist nicht seriös.

    • @christine rölke-sommer:

      Ich empfehle die aktuelle "Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 5–7/2016) - Dresden" der Bundeszentrale für politische Bildung (kostenfrei):

      http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/219413/dresden

       

      Oder auch online:

       

      Z.B. das (entsetzte) Essay einer gebürtigen Dresdnerin (Jg. 1979):

       

      "Die Dresdner, die mir aus der Ferne noch fremder waren als aus der Nähe, die Dresdner, die sich so viel einbilden auf ihre Bildung,..."

      http://www.bpb.de/apuz/219400/mein-dresden?p=0

       

      Mein Stichwort immer wieder: Die sächsische "Bildung" - ein Graus bzw. Horror (sicher noch schlimmer außerhalb der Großstädte).

       

      Der Polizist hat aus seiner (sächsischen) Sicht vermutlich wirklich alles richtig gemacht. Das Problem scheint mir wieder mal die (eingeschränkte) Sicht auf die Dinge und Verhältnisse.

      • 7G
        70023 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Ich bin der Meinung, dass die Mobs aus Sachsen wie der Ministerpräsident und Polizeipräsident laufen mit ihren Scheuklappen und verunsichern sie den Gegend.

        Ein Freund (Deutscher) ist Prof. an der Uni Dresden. Ich besuchte ihn im Jahr 2014 in Dresden. Sie erzählen Horror Geschichten von den Nachbaren und aus der Stadt. Er und seine Frau schämen sich, dass es so ein menschenverachtende Mobs gibt. Die Kinder sind nach dem Abi nach Westen gegangen, wo sie herkamen. Es gibt kaum Ausländer in Dresden. Er sucht eine neue Stelle in Westen.

  • Herr Reißmann nennt die Art, wie der Polizist den Jungen aus dem Bus zerrt also „absolut notwendig und verhältnismäßig“ ... ich glaube Herr Reißmann hat vor dieser Stellungnahme verhältnismäßig viel gekokst. Die Demonstranten lachen die Polizei aus, die Flüchtlinge wollen nicht aus dem Bus ... super Sache, dann ist ja genug Zeit, Verstärkung zu rufen und 100 Nazis hinter Gitter zu bringen. Stattdessen wieder so ein Spruch von Reißmann: Es habe die Kraft gefehlt. Sowas sagt doch niemand, der noch mehr als fünf Tassen im Schrank hat.

    • @Christian:

      Blöde, aber notwendige Frage:

       

      Was wäre passiert, wenn es 100 "linksaffine" Demonstranten gewesen wären, die sich den Ansagen der Polizei in Claußnitz verweigert hätten?

      • @Hanne:

        Oder blockiere mal bei einem Castortransport mit einem PKW die Schienen. Ob die Polizei da auch geduldig wartet bis man der Aufforderung nachkommt den Wagen zu entfernen?

      • @Hanne:

        Eben.

      • @Hanne:

        Ein SEK hätte um 6 Uhr morgens am nächsten Tag alle Häuser des Dorfes gewaltsam gestürmt und durchsucht.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @JoWall:

          Stimmt, in Berlin in der Rigaer Straße klappt das doch auch. Komisch, dass das bei Rechten nicht klappt.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Wäre doch alles viel einfacher, weil ausgewogener, wenn mehr Linke bei der Polizei wären.

             

            Oder auch bei der Feuerwehr, je nachdem.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Da scheint wohl was beim Human Capital Management noch nicht so richtig zu klappen. Links scheint ein K.O.-Kriterium zu sein.