RWE-Kraftwerke schaden: 1,5 Millionen verlorene Jahre
Das NewClimate Institute berechnet, wie viele Tote der Weiterbetrieb der RWE-Kohlekraftwerke bis 2030 noch kosten wird.
Eine Berechnung des NewClimate Institute hat ergeben, dass durch die Luftverschmutzung der etwa 50 RWE-Kraftwerke in Europa bereits mehr als 36.000 Menschen vorzeitig gestorben sind. Da die Feinstaubpartikel aus Kohlekraftwerken Tausende von Kilometer zurücklegen können, sind nicht nur Menschen in unmittelbarer Umgebung der Kraftwerke von diesen Gesundheitsschäden betroffen, sondern ganze Landstriche. Bis zum geplanten Ausstieg von RWE aus der Kohleindustrie 2030 könnten weitere 1.234 vorzeitige Tode und 1.993 Tode durch Lungenkrebs hinzukommen, heißt es in der Studie. Die Berechnung ergibt 50.426 verlorene Lebensjahre zu den bis jetzt bereits knapp anderthalb Millionen verlorenen Lebensjahren, die die RWE-Kohlekraftwerke gekostet haben.
Grundlage dieser Berechnung ist ein Modell des NewClimate-Instituts, das die Gesundheitsauswirkungen von Luftverschmutzung durch Kohle- und Gaskraftwerke kalkuliert. Häufigste Erkrankungen durch Luftverschmutzung sind Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, ischämische Herzkrankheiten und Schlaganfälle, deren Häufigkeit laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenfalls mit hoher Luftverschmutzung zunimmt.
Verlorene Lebensjahre
Das Institut hat das Sterblichkeitsrisiko eingeschätzt, indem es die Veränderung des Feinstaubs in der Luft betrachtet hat. Es hat dabei auch die altersgewichteten Sterblichkeitsraten nach Krankheiten berücksichtigt.
Die Forscher berechnen die verlorenen Lebensjahre aus der verbleibenden Lebenserwartung in jedem Alter mit Rücksicht auf Bevölkerungsmerkmale wie Altersverteilung. Natürlich können mit einem solchen Modell lediglich Annahmen getroffen und nicht tatsächliche Todeszahlen untersucht werden.
Für die Berechnung der Gesundheitsschäden durch die RWE-Kraftwerke hat das Institut die Laufzeiten der RWE-Kraftwerke auf Grundlage des Global Plant Trackers in das Modell eingespeist und den Kapazitätsfaktor auf 80 Prozent angepasst. Dem unabhängigem Informationsdienst Clean Energy Wire zufolge gilt dieser als realistischerer Wert für Kohlekraftwerke in Deutschland.
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