Protokoll einer Romni: „Keiner weiß, dass wir Roma sind“
Diana S. spricht sieben Sprachen und arbeitet als Dolmetscherin. Sie verheimlicht ihre Herkunft – aus Sorge vor Diskriminierung.
Der Unterschied zwischen Rumänien und Deutschland ist, dass ich in Rumänien meine Identität nicht verstecken konnte. Jeder hat mich sofort als Romni, als Roma-Frau, erkannt, es wäre sinnlos gewesen, das verbergen zu wollen. Deswegen war Diskriminierung für mich normal. Ich bin damit aufgewachsen und kannte es gar nicht anders.
Ich war die einzige Romni auf meinem Gymnasium, niemand hat mich ernst genommen. Die Mitschüler wollten nichts mit mir zu tun haben, jeder hat mich für minderwertig gehalten. Erst, als ich an der Universität war und andere Roma-Studenten kennen gelernt habe, habe ich verstanden, dass ich das Recht auf Gleichbehandlung habe.
Ich spreche heute sieben Sprachen, übersetze auf Konferenzen und bin die erste Romni, die beim EU-Parlament, der EU-Kommission und dem Europäischen Gerichtshof als Dolmetscherin akkreditiert worden ist. Manchmal fliege ich mehrfach pro Monat nach Brüssel oder Straßburg. Ich bin Roma-Aktivistin, aber hier zu Hause muss ich das vertuschen.
Mein Mann und ich wohnen in Hamburg, in unserer Nachbarschaft weiß keiner, dass wir Roma sind. Wenn sie fragen, welche Sprache ich mit meinen Kindern spreche, sage ich, es sei Rumänisch. Diese Vertuschung ist gegen meine Prinzipien und sie macht mir zu schaffen. Ich schäme mich nicht für meine Identität, ich kämpfe für Roma-Rechte, und trotzdem kann ich in dieser Welt meinen Stolz, Romni zu sein, nicht immer zeigen.
Die Kinder wissen nicht, dass sie Roma sind
Ich bin 32 Jahre und komme aus einer kleinen Stadt in Rumänien. Meine Familie ist Teil einer traditionellen Gruppe von Roma. Die Frauen kleiden sich mit langen Röcken und Kopftüchern, sie tragen niemals Hosen. Die Familie ist bei uns wichtiger als alles andere.
Müssen Frauen heute noch darum kämpfen, aus der Unsichtbarkeit zu treten? Die Reichen und Schönen nicht.
Diana S. hingegen kämpft um ihre Sichtbarkeit als Romni. So wie andere Frauen auch: Die Freundin eines katholischen Priesters, die ihre Liebe verstecken muss. Die Putzfrau, die übersehen wird, kaum dass sie ihren Kittel übergestreift hat. Die isolierte Gefangene, die keinen Besuch bekommt. Die Iranerin, die so sichtbar wurde, dass sie fliehen musste. Die Kranke, die nicht mehr arbeiten kann. Eine Prostituierte, die für ihre Kinder und ihre Nachbarschaft mit diesem Beruf unsichtbar sein will. Die Arbeitsmigrantin aus Rumänien. Und was denkt die Souffleuse am Bühnenrand?
All diese Frauen erzählen etwas über ihre Unsichtbarkeit. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag. In der taz.
Auch mein Mann ist Rom, er stammt aus dem Kosovo, wir haben 2003 in Hamburg geheiratet. Weil er als geduldeter Flüchtling Deutschland nicht verlassen durfte, konnte er meine Familie nicht vor unserer Hochzeit besuchen, wie es der Tradition entspricht. Wir mussten alles per Telefon klären, unsere Familien haben sich dann hier getroffen.
Heute ist er selbstständig. Wir glauben beide an Gott, aber ich bin Christin, mein Mann ist Muslim. Bei uns wird alles gefeiert. Mein Sohn ist beschnitten, aber unsere Kinder, sie sind 6 und 8 Jahre alt, sollen sich später selber für eine Religion entscheiden. Wenn sie älter werden, werde ich ihnen den Unterschied erklären.
Ich werde ihnen auch erst später erzählen, dass sie Roma sind, vielleicht, wenn sie elf sind. Bis jetzt sage ihnen nur, dass wir aus Rumänien stammen. Mein Sohn hat so schon genug Probleme in der Schule. Er ist dunkelhäutig, sie nennen ihn „Cola“. Einmal habe ich ihn mit einer Salbe eingecremt, er hat mich dann gefragt, ob er davon heller wird. Er geht auf eine freie Schule, es war nicht einfach, dort einen Platz zu bekommen. Es gab 89 Bewerbungen auf 24 Plätze. Auch bei der Bewerbung habe ich nicht gesagt, dass ich Romni bin, sonst hätte ich niemals einen Platz für ihn gekriegt.
Automatisch für eine Diebin gehalten
Ich bin mit Deutschen befreundet, mit Polen, Russen, ich kenne sie vom Spielplatz oder aus dem Kindergarten. Sie wissen nicht, dass ich Romni bin. Sie würden den Kontakt zu mir abbrechen. Eine Deutsche hat das getan, als sie es erfahren hat, obwohl wir da schon drei Jahre befreundet waren. Ich habe es danach noch zweimal Müttern, die ich kannte, erzählt, dass ich Romni bin. Eine hat es freundlich aufgenommen, die andere sagte, sie freue sich, dass ich „es so weit geschafft“ habe, aber ich habe gespürt, dass sie danach Abstand genommen hat.
Als ich einmal mit einem langem Rock, hochschwanger, auf der Mönckebergstraße zusammengebrochen bin, hat mir niemand geholfen. Ein Herr, den ich gebeten habe, einen Krankenwagen zu rufen, hat gesagt, er habe keine Zeit. Einmal war ich bei H&M, mit meinem Mann, wir wollten einkaufen und wurden die ganze Zeit von einer Verkäuferin verfolgt. Als ich mich beschwert habe, hat man mir gesagt, ich solle ruhig sein, die Filialleiterin drohte mir mit der Polizei.
Ich habe mich dann an die Zentrale von H&M in Schweden gewandt, die Filialleiterin musste sich dann bei mir entschuldigen. Solche Geschichten passieren mir die ganze Zeit. Wenn ich in ein Geschäft gehe und traditionell gekleidet bin, kommt es vor, dass die Verkäuferinnen eine Durchsage für die anderen Kunden machen: „Bitte passen Sie auf ihre Taschen auf!“ Dabei habe ich noch nie in meinem Leben etwas geklaut.
Wenn ich mit anderen Roma-Frauen darüber spreche, sagen die nur: „Na und, das machen die doch immer.“ Jetzt trage ich nicht mehr so lange Röcke, eher kürzere und unauffällige. Die Leute geben mir sonst einen Stempel, sie sehen mich nur noch als Romni. Ich habe darüber nachgedacht, Deutschland zu verlassen, 2004 wurde mir ein Job in Brüssel angeboten. Aber den konnte ich nicht annehmen, weil mein Mann in Deutschland geduldet war und Hamburg nicht verlassen durfte.
Überall nur Hürden
In meiner Schulzeit wollte meine Lehrerin für Rumänisch mich nicht zum Abitur zulassen, ich habe dann beim Zentralabitur eine der besten Prüfungen gemacht. Über 50 Prozent aller Schüler sind durchgefallen, ich habe bei Rumänisch 9,5 von 10 Punkten bekommen. Dabei war Rumänisch eine Fremdsprache für mich, meine Familie spricht Romanes.
Ich hätte danach fast nicht zur Uni gekonnt, mein Vater konnte mein Studium nicht finanzieren. Meine Mutter hat gesehen, wie ich darunter gelitten habe, sie ist dann mit mir nach Bukarest gefahren und hat gesagt: Wir sehen mal, was du machen kannst, wenn ich meine Prüfung schaffe, dann schaffen wir es auch, das Studium zu finanzieren. Ich habe die Aufnahmeprüfung für Fremdsprachen und Jura gemacht und bestanden. Meine Brüder, die in Serbien gearbeitet haben, haben mir Geld geschickt.
Ich habe dann in Bukarest Jura und später in Hamburg Politik studiert, 2009 einen Bachelor-Abschluss gemacht, obwohl ich da schon zwei Kinder hatte. Mein Mann hat mich sehr unterstützt. Während meines Studiums habe ich in Bukarest angefangen, als Dolmetscherin zu arbeiten, für Journalisten ins Französische übersetzt. Für die Shoah Foundation von Steven Spielberg habe ich Überlebende interviewt.
2001 habe ich Englisch am Manhattanville-College in New York studiert, dann ein Praktikum beim europäischen Romaverband in Budapest gemacht. Die haben mich mitgenommen zum UNO-Weltkongress gegen Rassismus in Durban. 2002 bekam ich dann ein Stipendium für einen Auslandsaufenthalt, das Land durfte ich mir aussuchen. Ich wollte nach Hamburg, weil ich mich in Rumänien mit der Schoah-Geschichte befasst hatte. Das interessiert mich sehr, auch wenn es in meiner Familie keine Holocaust-Opfer gibt, ist das ein Teil meiner Geschichte. Angehörige meiner Gruppe wurden in der NS-Zeit nach Transnistrien deportiert.
Roma-Verweis aus dem Lebenlauf gestrichen
Es war schwierig, ein Visum für Deutschland zu bekommen. Der Vorsitzende des Europäischen Forums der Roma and Travellers musste sich erst an den deutschen Außenminister wenden, bevor ich einreisen durfte. Ich bin dann bei meiner Praktikumsstelle geblieben, habe geholfen eine Konferenz in Polen zu organisieren. Vier Monate war ich in Hamburg, dann sollte ich wieder nach Manhattan, diesmal als Lehrerin.
Doch in der Zwischenzeit hatte ich mich in Hamburg verliebt. Ich bin dann nicht in die USA, sondern habe in Hamburg Kinder in Romanes unterrichtet. 2004 lief das Projekt allerdings aus. Danach fing ich an, als Konferenzdolmetscherin für Romanes zu arbeiten.
Als Dolmetscherin verdient man gut, aber damit allein könnte ich trotzdem nicht alles bezahlen, die Krankenkasse zum Beispiel ist für Selbstständige sehr teuer. Als ich beim Wall Street Institute in Hamburg eine Englischprüfung abgelegt habe, hat mir der Lehrer gesagt, ich sei die beste Schülerin, die er je hatte. Und trotzdem habe ich außerhalb der Romaszene nie Arbeit gefunden. Ich habe ein Jahr lang nach einem Nebenjob gesucht aber keinen gefunden.
Das habe ich einem guten Freund erzählt, er ist Versicherungsmakler. Er hat gesagt: „Es ist unmöglich, dass du nichts findest, mit all deinen Sprachen.“ Dann hat er meinen Lebenslauf gesehen und gesagt: „Alles klar“. Ich sollte alles aus meinem Lebenslauf streichen, woran zu erkennen ist, dass ich Romni bin. Ich habe gedacht, er hat recht, und habe es gemacht. Ich bekam dann eine Absage von einem Sprachinstitut, sie sagten, ich sei überqualifiziert.
Jetzt arbeite ich neben dem Dolmetschen als Berufsberaterin für Roma-Schüler. Es ist wieder ein Job, der mit der Romaszene zu tun hat, aber er gibt mir die Möglichkeit, Roma-Schüler zu motivieren und dabei zu unterstützen, nach einer guten Bildung zu streben. Protokoll: Christian Jakob
Leser*innenkommentare
nemenlos
Gast
Wenn Leute ganz offensichtlich nur hierher kommen um Sozialhilfe zu bekommen, dann nein.
Wenn Leute hierher kommen, eine Schulausbildung haben, Berufsausbildung, dann ja
Wenn Leute hierher kommen die sich benehmen wie in Dortmund oder Duisburg, die Wohnungen und die Häuser zerstören, das Umfeld der Wohnungen vermüllen, dann nein.
Es muss gleiches Recht für alle sein, auch wenn sie schwarze Hautfarbe haben. Jeder hat ein Recht auf Nahrung, Schulbildung, Wohnung.
Wenn aber für uns hier keine Wohnungen mehr gibt, dann wird das ein Problem. Es ist auch ein Problem, wenn wir hier immer mehr gekürzt werden, damit Leute die nur hier sind und Sozialhilfe wollen uns eine Menge Geld kosten, die sich nicht integrieren wollen, Eigentum anderer zerstören, kriminell unterwegs sind,dann haben sie kein Recht hier zu sein.
Sinchere
Gast
Ich kann jeden verstehen, der im Elend lebt und dieses Elend verlassen will. Ich würde auch als erstes nach Deutschland reisen.
Unabhängig davon, muss man umgekehrt aber auch verstehen, dass ein Land, dass selbst mit Arbeitslosigkeit und Schulden kämpft, erst mal für seine eigene lokale Bevölkerung sorgen muss und das es in der lokalen Bevölkerung für Unmut sorgt, wenn Menschen von Außen zusätzlich in das angeschlagene Sozialsystem einwandern. Wenn so ein Land Zuwanderung, über Asyl wegen echter Verfolgung brauchen wir nicht diskutieren, das ist ein Menschenrecht, in die Sozialsysteme begrenzen oder an gewisse Bedingungen knüpfen will, ist das, mit Ausblendung des Einzelschicksales legitim.
Schaue ich mir in Wuppertal in den letzten 3 Jahren die Innenstadt an, fällt mir auf, das seit kurzem an JEDER Ecke von einer gewissen Gruppierung ein Bettler drappiert wurde. Da geht es nicht um die 80 % braven Leute, die es wirklich ernst meinen, sondern um einen gewissen Teil, der allerdings sehr negativ auffällt. Ich denk mal, dass das vergleichbar mit dem Eindruck über uns durch Bilder aus Mallorca ist. Doch dieser Teil muss abgeschoben werden dürfen, wenn er nicht binnen einer gewissen Frist in Arbeit kommt. Wohl bemerkt, wenn er nicht ernsthaft körperlich verfolgt wird.
Übrigens ist das kein Rassismus. Rassismus geht gegen eine Rasse. Es ist mehr die Angst vor einigen negativen Aspekten einer Kultur, die die Leute gerade umtreibt und die Angst davor, dass die aufkommende Menge zu groß wird oder zu Abstrichen bei einem selbst führt. Es ist also mehr Egoismus.
Man müsste auch überlegen, wie man das innerhalb Europas gerecht aufteilt. Also eine Art Obergrenze an Zuwanderung dieser Art festlegt und auf alle Schultern in der EU legt und nicht nur auf die vermeintlich "reichen" Länder.
Man müsste im Sinne der qualifizierten Zuwanderung vor Ort in z.B. Rumänien zuerst dafür sorgen, dass dort bei den einzelnen Zuwanderuzng eine Art Vorausbildung geleistet wird. Sowas könnte die ganze EU und alle Schultern finanzieren. Stichwort qualifizierte Zuwanderung. Nicht erst zuwandern lassen und dann qualifizieren. Fördern und Fordern.
0.Teil - meinen Namen...
Gast
...möchte ich hier nicht nennen.
Aber es ist mir ein Bedürfnis Dianas Darstellungen zu bestätigen und darüber hinaus einigen Kommentaren hier (nicht den offen ablehnenden, sondern den gutbürgerlichen, scheinbar gut gemeinten)etwas entgegen zu setzen.
Ich bin ... ich weiß auch nicht was: Für die Rumänen eine Deutsche und für die Deutschen Rumänin, jedenfalls keine Roma, lebe schon sehr lange in Deutschland bin aber auch regelmäßig in Rumänien.
In der Tat ist es in Rumänien genauso, wie Diana es beschreibt. Ihr Bericht an dieser Stelle nicht sonderlich detailliert. Es ist noch schlimmer, als es sich hier in Kürze liest.
Es stimmt auch, dass man nicht komplett verschleiern kann, Roma zu sein.
Von Äußerlichkeiten abgesehen, ist das nun mal Teil ihrer Identität und Prägung (Prägung auch von außen, eben durch alle, für die sie eine Roma ist). Änderung und Dekonstruktion von Anteilen eigener Identität erfordert viel Einsicht und noch mehr Arbeit. Ich gestehe es Diana zu, dass sie bislang mit anderen Problemen zu kämpfen hatte und dadurch für die Reflektion ihres nationalen Selbstverständnisses keine Zeit, Kraft, Nerven übrig geblieben sind. So bezeichnet sie sich selbst wie alle anderen hier sie auch bezeichnen: als Roma.
Dass sie schreibt "stolz darauf“ zu sein, finde ich nicht verwerflich. (Dieser Stolz ist keine Analogie zum deutschen Nationalstolz, sondern eher analog zu einem Coming Out: "Ich bin schwul und das ist gut so." Es drückt aus, dass man dazu steht, wie und was man ist, auch wenn man genau deshalb sein Leben lang als beschimpft und verfolgt wurde.) Man kann sich natürlich in politische und ideologische Debatten über den Sinn und die Korrektheit einer Abgrenzung des Opfers durch Übernahme des Stigmas stürzen, wenn man sich nicht auf das von ihr beschriebene Problem einlassen möchte.
Wenn man ganz hohl ist, kann man auch einfach nur sagen: "Ätsch, selbser Rassist."
Das von ihr beschriebene Problem lautet Rassismus IHR gegenüber.
1. Teil
Gast
Dass rumänische (& osteuropäische) Roma nach Deutschland kommen liegt in der Natur des Menschen: Menschen überleben eben nun mal gerne.
"Besser" ist es in Deutschland, weil es zumindest Aussicht auf Hilfe und ein anderes Leben gibt - (auch wenn das de facto für die einzelnen kaum von Bedeutung ist, denn die meisten kommen nicht in den Genuss irgendwelcher Sozialleistungen. Die hier verbreitete Darstellung, das Sozialsystem der BRD würde unzähligen Romas Leistungen gewähren deshalb schlichtweg falsch, weil 99% der Romas NICHT leistungsberechtigt sind.)
Ich finde es übrigens völlig in Ordnung, dass die Gemeinschaft für Menschen aufkommt, die es alleine nicht schaffen, egal wo sie herkommen, wie sie leben und aus welchen Gründen sie mittellos sind. Man muss keine Leuchte sein, um zu erkennen, dass alles andere unweigerlich zu Konflikten und Eskalation führt. Und schließlich sollte man sich überlegen, wie man es selbst gerne in der Not hätte.
Dass Diana auch in Deutschland diskriminiert wird, steht für mich völlig außer Frage.
Einerseits sehe ich überhaupt keinen Grund, warum sie lügen oder übertreiben sollte. Sie bleibt anonym (was einiges aussagt). Andererseits "durfte" ich deutsche Offenheit gegenüber nicht im Bundesgebiet geborene deutsche Staatsbürger selbst regelmäßig erfahren. Es fängt beim Bäcker an und geht bis tief ins Private hinein. Sie kommt z.T. auch von Menschen, denen ich voll und ganz glaube, dass sie mich ehrlich mögen. Mich trifft es mich allerdings nicht so hart wie Diana, wahrscheinlich weil ich einen "europäischeren" Hintergrund habe als sie und deshalb weniger auffalle.
Tatsächlich erlebe ich aber auch „hautnah“, wie mit Romas umgegangen wird. Das ist um vieles krasser als wie man sich i.d.R. mir gegenüber verhält. Auch ich arbeite nebenbei als Dolmetscherin und zwar mit Romas. Dabei hatte ich des Öfteren die Gelegenheit, sie auf Ämter zu begleiten. Die dortigen Formen der Ausgrenzung, der Umgangston und das allgemeine Benehmen sind unglaublich!
2. Teil
Gast
Ich möchte hier keine Lanze für die Romas qua Opfer brechen. Natürlich gibt es auch Problematisches, bzw. ich habe auch Situationen erlebt, die ich aufgrund meiner Kultur und Sozialisation, die anders ist als die der Romas, als problematisch empfunden habe, an denen ich mich gestoßen habe. (Im Übrigen ist das keine Eigenschaft von Rumänen und Romas - Unterschiede und Unstimmigkeiten gibt es überall.) Die Frage des Respekts, der Toleranz und der Akzeptanz stellt sich aber doch erst in diesen Fällen und nicht dann, wenn Friede, Freude, Sonnenschein und Übereinstimmung herrscht.
(Ich will jetzt damit nicht sagen, dass Respekt keine schwere Übung sei und/oder ich eine Meisterin darin).
Eines ist Fakt: Romas werden sehr stark diskriminiert und klein gehalten. Sie sind Opfer von Rassismus. Auch in Deutschland.
Ich denke nicht, dass das an den vielen (anderen) Romas liegt, die das Sozialsystem ausbeuten, klauen, campieren, selbst Rassismus produzieren, indem sie sich gut finden, so wie sie sind - oder irgendwelchen anderen Eigenschaften der Romas.
Es ist doch völlig klar, dass Diskriminierung an den Leuten liegt, die Diskriminieren und nicht an den Diskriminierten.
Ferner ist Fakt, dass es in Deutschland Rassismus gibt und leider nicht nur in Großstädten und den neuen Bundesländern und in Gestalt polierter Glatzen und Springerstiefel. Die Kommentare hier stellen das ganz gut dar, wo Rassismus sich in unserer Gesellschaft entfaltet: z.B. hier auf der TAZ Seite, anlässlich einer Frau, die diesen Rassismus als unangemessen anspricht.
Ich finde es völlig richtig laut aufzuschreien, wenn man davon betroffen wird und ich sehe überhaupt gar keinen Grund sich auch nur eine Sekunde lang mit dem Gedanken zu befassen, ob der Rassismus und der Hass (denn das ist des Pudels Kern), der einem entgegengebraten wird, vielleicht durch meine Person gerechtfertigt ist.
Mit anderen Worten und ganz persönlich: Selbstreflektion worüber? Ich rede jetzt mal von mir (und verstehe Diana ganz ähnlich)
3. Teil
Gast
Selbstreflexion:
Ich habe nichts Grundlegendes falsch gemacht, nichts geklaut, keinen geschlagen und auch sonst kein Verbrechen begangen, sondern mich vorbildlich entsprechend den gegebenen Maßstäben integriert. (Und ja, liebe Linke, ich habe in meiner Jugend auch ordentlich rebelliert, so wie es sich eben hier gehört.)
Ich bin ein vollwertiger Teil dieser Gesellschaft, arbeite, konsumiere, zahle Steuern, Rentenabgaben, etc. Was ich tun kann, um hier reinzupassen und "richtig" zu sein, tue ich. Was bitte soll ich noch an mir selbst kritisch reflektieren? Dafür, dass andere anders sind, kann ich nichts. Auch nicht dafür, dass ich nicht blond und blauäugig bin. Es kotzt mich aber an, dass ich deswegen als Mensch degradiert werde bis dahin, dass mir meine Würde geraubt und meine Lebensmöglichkeiten beschnitten werden UND ich überhaupt nichts dagegen tun kann. Es sei mir doch wenigstens zugestanden, das mal zu äußern. Und nein, ich werde mir nicht gleichzeitig mein Haupt mit Asche bestreuen! Weil ich keinen Grund dafür habe! Diesen letzten Schritt der "Integration" kann und werde ich nicht gehen, auch wenn es noch so massiv von mir gefordert wird.
Übrigens musste ich laut lachen, als ich den Kommentar las, es seien gar nicht die Romas, die klauen, sondern die Rumänen (die dann wiederrum schuld an der fälschlichen Diskriminierung der Romas wären).
Ich freue mich über jeden Tag, an dem mir solche Menschen erspart bleiben.
Da das bei weitem nicht der schlimmste Kommentar war, beschloss ich meinerseits diesen langen Brief zu schreiben – auch wenn ich weiß, dass es sinnlos ist: Diejenigen, die ich überzeugen möchte, werde ich nicht überzeugen, weil sie schon vorher, wahrscheinlich beim Lesen des Protokolltitels, dicht gemacht haben. So hoffe ich, dass er wenigstens als Bestätigung für Dianas Bericht einen Wert hat, zumindest so viel, dass ihre Darstellung nicht mehr so einsam in unserer Welt ist.
4. Teil
Gast
Ich halte das Protokoll für echt.
Im Grunde ist das aber völlig irrelevant ob das Protokoll im Einzelnen ihre tatsächlichen Erfahrungen wiedergibt oder nicht: Die Kommentare hier zeigen, dass es genau so wäre, wie sie es beschreibt, wenn das von ihr Beschriebene stimmen würde.
Ich habe keine Worte, um meine Bewunderung und Hochachtung vor Diana und ihren Leistungen adäquat und ausreichend auszudrücken. Normalerweise knicken Menschen früher oder später ein, wenn sie ständig zu hören kriegen, dass sie nichts bzw. nicht so viel wert sind. Es ist sehr erfrischend, dass sie ihren Weg geht und gleichzeitig sehr schmerzhaft, dass sie sich dafür selbst so sehr verleugnen muss.
Kranker Wucher
Gast
Mehrere Millionen "Selbstständige" sind inzwischen durch brutalste Abzocke durch die Krankenkassen verschuldet. Nicht eine einzige deutsche Partei ist wählbar, weil sie sich noch nicht mal an das Thema ran trauen, geschweige denn, daß sie Zwangsselbstständigkeit abschaffen wollen.
Jasmin
Gast
Mann kann ja sogar bei den Taz-Leserkommentaren sehen dass Rassismus das Problem ist.
Beschneidung hier und da, das ist entweder kulturell oder medizinisch. Religioes markiert es wird doch wohl niemand mit dem Roentgenblick durch die Strasse gehen, jetzt lassen Sie doch jede Familie selbst entscheiden welche Traditionen sie verfolgen.
Und sie hat sich in ein Roma verliebt, ob Roma oder nicht ist doch wurscht. Die Kommentare hier gehen auch davon aus dass sie ihre Roma Identitaet am liebsten vergessen sollte wenn sie sich in Deutschland Heim fuehlen woellte. Das ist Rassismus !
Wir haben damals in Bosnien mit Romakindern gearbeitet und versucht ihnen Lesen und Schreiben bei zubringen. Die Roma dort hatten vor dem Krieg ganz gut Leben koennen. Aber die EU hat halt nur Gelder an den Rest der Bevoelkerung zum Wiederaufbau gegeben. Dabei kamen von der Bevoelkerung Kommentare wie sie sollten doch nach Auschwitz gehen. Viele bekommen noch nicht mal einen Reisepass und keine Chance auf Bildung. Es gibt solche und solche, einige wollen traditionell leben was einfach in die Vorstellung von Westeuropaern nicht hineingeht, einige wollen Anpassung an das westliche Leben und wenn dann Leben von deutschen Sozialleistungen ein Anfang dazu ist, weil es sonst wenig Hilfestellung gibt, bitte gerne.
meinen Namen ...
Gast
Hey Leute,
ich habe gestern einen 2,5 seitigen Leserbrief geschrieben. Ich kann Dianas Version bestätigen und empfinde viele Kommentare hier als offen rassistisch(auch viele "gut gemeinte"). Damit das nicht nur als ein Gefühl stehen bleibt, habe ich mir die Mühe gemacht, zu erläutern wo und welchem Gewand Rassismus hier auftritt.
Natürlich ist der Brief lang geraten, obwohl ich mehrfach gekürzt habe und nur auf 3 Kernaussagen der Kommentare eingegangen bin: 1.) Ist es wirklich so? 2.) Ist Diana selbst rassistisch? und 3.) Die Romas sind als Gruppe selbst schuld.
Es ist sehr schade, dass hier jeder rassistische Dummfug als "Meinung" gepostet werden kann, aber eine bestätigende Darstellung, die sich zudem mit dem hier auftretenden Rassismus auseinandersetzt nicht durchkommt.
Danke fürs Gespräch!
Rassismus im taz-Forum
Gast
Bestürzend ist der zum Teil offen zu Tage tretende Rassismus hier im taz-Forum. (Nein, eine rassistische Äußerung macht nicht gleich eine Person zum Rassisten!)
Kurz: Rassismus bedeutet (systematische) Diskriminierung auf Grund von ethnischer Zugehörigkeit.
Eine merkwürdige besonder perfide Spielart ist es, den Rassismusvorwurf an die Betroffenen zurück zu geben! Nein, eine andere Heiratskultur ist nicht rassistisch. Nein, stolz zu sein auf seine Herkunft oder kulturelle Identität ist nicht per se rassistisch.
Rassistisch ist es die Betroffenen zu pathologisieren ("Phobie"). Rassistisch ist es die Vorurteile aufzugreifen und zu rechtfertigen. "schamlose kriminelle Roma-Banden" "schaden dem gesamten Roma-Volk ganz massiv" Ja, und!?? Deshalb ist es gerechtfertigt eine Person, die damit nichts zu tun hat, zu unterdrücken???
"genau diese Leute, die es schaffen wollen und hart arbeiten werden ja durch Roma, die nur wegen Sozialleistungen Deutschland überfluten, abgelehnt." Die tun mir schon leid, aber ihr Volk benimmt sich total daneben. Oder was?? Letztlich sind sie schon irgendwie selber schuld?!?? Mal abgesehen davon, vielleicht ist verständlich, wenn Leute, die einer elenden Situation leben, hier kommen in Hoffnung auf ein beseres Leben.
Stimmt, doch die Romas(!) klauen ja wirklich, heißt es dann. Es fehle die "kritische Perspektive auf die "eigene Gruppe""
Wieso fehlt die? Wieso darf eine betroffene Person nicht einfach die Diskriminierung, die ihr wiederfahren ist, benennen: So ergeht es mir und vielen anderen.
"Es gibt auch unter Roma und Sinti Kriminelle (wie überall)." - Ja, eben, gibt es überall - also, was soll damit ausgesagt werden!? "Das sollte nicht kleingeredet werden." Hallo! Wer redet hier was klein?
Hier erfolgen Zuschreibung von negativen Eigenschaften auf Grund der Zugehörigkeit einer Volksgruppe, diese werden immmer wieder reproduziert und dienen zur Legitimation von Unterdrückung und Ausgrenzung.
Die Situation der Roma und Sinti ist in ganz Europa ein strukturelles Problem mit einer jahrhundertelangen Geschichten. Hier werden immer noch mitten in Europa ganze Volksgruppen systematisch ausgegrenzt. Und das zeigt sich auch im Alltagsrassimus aufgeklärter Linker. Das ist keine Aburteilung. Wir müssen uns einfach auch immer wieder an die eigene Nase fassen.
Susanne
Gast
Nichts als Probleme: Romna, Frau, gebildet
Die Schwierigkeiten, die diese Romna beschreibt, betreffen nicht allein ihre ethnische Zugehörigkeit zu ihrer Volksgruppe der Romna. Sie zeigen auch die Probleme, mit denen grundsätzlich alle Frauen in Deutschland beschäftigt sind. Frauen mit langem Rock und Kopftuch werden immer zahlreicher, und sie sind nicht nur Romni, sondern Musliminnen aus der ganzen Welt. Und auch nicht jede deutsche Frau schafft es, das ihr verordnete Dirndl auszufüllen. Insbesondere geht es hier aber um die gebildeten Frauen. Überqualifiziert: Dieses Urteil ist in Deutschland Verdammung, vor allem für eine Frau. Bildung bedeutet in Deutschland Selbst-Ausgrenzung, kein Personaler stellt doch eine höher qualifizierte Mitarbeiterin ein, die an seinem Stuhl sägen könnte, woher die kommt, ist ihm dabei egal.
Fake
Gast
Netter Fake!
Entweder ist der Protokollant sprachlich unterbemittelt oder mit der Hochintelligenz der Gesprächspartnerin ist es nicht so weit her.
Das liest sich ja wie ein konfuser Schulaufsatz.
Aber abgesehen von diesem gut gemeinten Märchen ist es ganz sicher so, daß man nicht eine ganze Volksgruppe über einen Kamm scheren darf, wie es zur Zeit in den Medien geschieht!
meinen Namen ...
Gast
Meinen Brief habe ich übrigens um ca. 50% gekürzt, trotzdem ich schon davor noch nicht einmal die Hälfte dessen dargelegt und erklärt hatte, was mir angesichts der Kommentare hier als darlegungs- und erklärungswürdig erschienen ist.
Im Grunde hätte das auch keinen Sinn: Da wahrscheinlich die meisten, die hier etwas geschrieben haben zumindest gelegentliche TAZ-Leser und Leserinnen sind, da wahrscheinlich die meisten sich darüber hinaus politisch irgendwo links einordnen würden, hätte ich vermutlich viel zu sagen gehabt, was sie nicht schon gelesen,gehört und nicht reflektiert haben.
Traurig ist es, hier zu sehen, wie es um den Rassismus in Deutschland bestellt ist. Traurig und erschreckend!
Für mich ist es nicht nur abstrakt, politisch und ideologisch, sondern eben auch ganz persönlich und existenziell traurig und erschreckend, weil ich als nicht blauäugige nicht blonde Tochter von Nicht-Deutschen persönlich davon betroffen, eingeschränkt und bedroht bin.
Viele Kommentare hier lassen mich regelrecht verzweifeln.
PeterWolf
Gast
Obwohl angeblich hochgebildet und weltgewandt, kam offensichtlich nur ein Rom zum Verlieben und als Vater der Kinder in Frage, und sogar der musste von der Familie (als rassisch adäquat) abgesegnet werden.
Ist sie vielleicht selbst ein wenig rassistisch?
Deutsch gehört wohl nicht zu ihren (schriftlichen) Fremdsprachen, oder warum musste das "protokolliert" werden?
Darf ich an einigen Aussagen des "Protokolls" zweifeln?
Wie meistens ratlos.
Frau
Gast
Mhhh...ich finde die Aussagen wneig authentisch..wieso beschneidet man den Sohn, wenn man doch so liberal ist (er soll sich später selbst entscheiden)? Er ist doch beschnitten und damit religiös markiert. Ich komme aus Hamurg und hatte auch einen Partner aus einer Zigeunerfamilie. In Hamburg insbesondere ist andere Herkunft kein grosses Thema, eine tolerante Stadt. Einen gut(?) bezahlten Tätigkeit zu haben (Dolmetscher in EU werden gut bezahlt), aber die Krankenkassenbeiträge sind zu hoch (PS kann man in der Steuererklärung komplett absetzen)....wenig authentisch..nun gut...und meine letzet Frage: Wieso ist es in einer Bewerbung wichtig die Abstammung anzugeben? Selbst die Religionszugehörigkeit spielt keine Rolle mehr im Lebenslauf.
andrea
Gast
@Protokoll einer Romni
Ich schäme mich nicht für meine Identität, ich kämpfe für Roma-Rechte, und trotzdem kann ich in dieser Welt meinen Stolz, Romni zu sein, nicht immer zeigen.
Ich schäme mich auch nicht dafür Deutsche zu sein...warum auch ich kann nichts dafür ?!
Stolz darauf zu sein würde mir deswegen auch im Traum nich einfallen.
Ich bin Mensch und jeder der mir gegenüber tritt auch....sonst nix.
Stolz auf Herkunft, was für ein reaktionärer Scheiß :0/
Mir reichen die stolzen Türken, Arraber und was weiß ich bereits jetzt schon aus...und erst die stolzen glatzköpfigen Deutschen...
Fischers Fritze
Gast
Amen
Frage
Gast
Jetzt mal ehrlich, wenn diese Herzzerreissende Geschichte, nicht frei erfunden ist, dann ist zumindest EINIGES dazu gedichtet.
Ausgerechnet die Montessori-Schule, hätte ihr Kind abgewiesen, wenn die gewusst hätten dass er Rom ist?
Ernsthaft?
Wusste nicht, dass die für ausgeprägten Rassismus bekannt sind.
Und ihr Kind wird "Cola" genannt? Wenn dem so wäre, dann würde ein Anruf, bei der Schulleitung genügen und die Kinder würden Ärger bekommen.
Ausserdem, sie kleidet sich als Romni, wird auch deswegen als solche von irgendwelchen Passanten erkannt, die ihr dann nicht helfen wenn sie Hochschwanger zusammenbricht (na klar, als ob), wird von Mitarbeitern im Laden verfolgt, weil die Angst haben, dass sie was klaut.
Aber ausgerechnet ihre ach so guten deutschen, polnischen und russischen Freunde, die sofort den Kontakt zu ihr abbrechen würden, wenn sie wüssten dass Sie Romni ist: die kapieren es nicht.
Weil die in ihrem rassistischen Roma-Hass, keine Romni erkennen.
Wem wollt ihr dass erzählen?
Da gibts noch einige Sachen in ihrem Lebenslauf, die mich stutzig machen, aber ich will keine Textanalyse schreiben.
Bin eh gespannt ob der Kommentar durchkommt.
Aber wenn ein "Antideutscher" ein ganzes Land beleidigen darf, werde ich doch sicher diese Anmerkungen machen dürfen.
justus
Gast
Der Bericht hat mich sehr berührt. Ich wünsche Diana S. und allen anderen Menschen dass wir uns die Welt schaffen, wo wir Diskriminierungen jeder Art überwunden haben.
Ein Teil der Leser_innenkommentare bestürzt mich, wenn ich lese, dass Vorurteile "gerechtfertigt sind, weil..." - denn genau darin sehe ich Diskriminierung. Auf dass wir es schaffen uns aus dem diskriminierenden Denken zu lösen.
Und noch ein kleines Zitat um einen Perspektivwechsel einzunehmen: "Gewalt von unten nach oben heißt Terrorismus und Gewalt von oben nach unten heißt Gerechtigkeit" (Stichwort "raubende Roma Banden")
Und so lange der Reichtum in Deutschland auf Ressourcenraubbau und billigen Arbeitskräften anderswo beruht, ist die Rede von "kontrollierter Immigration" zynisch und menschenverachtend.
Kein Mensch ist illegal, Freizügikeit und Sozialleistungen für alle überall.
frank
Gast
Herzlich willkommen im Klub. Ich bin Deutscher und werde überall auf der Welt dumm angemacht, weil irgendwelche Vorfahren vor 2 Generationen mal Nazis waren (meine nicht, die waren als Angehörige des "Ernährungsstandes" nicht mal im Krieg, interessiert aber keinen). Und die gleichen links-grünen Staatsbediensteten mit den sicheren Pensionen bei denen ihr Bericht jetzt Tränen der Betroffenheit auslöst würden mich jetzt rassistisch anmachen, wenn ich sage, dass mir diese ganze "deutsch=nazi" diskussion auf den nerv geht.
also aufhören zu heulen und mal nachdenken, ob sie vielleicht selbst rassistisch sind, wenn sie sich derart über abstammung und roma zugehörigkeit definieren.
um die empfehlungen mal weiterzugeben, die man als deutscher so bekommt: machen sie eine lichterkette in duisburg oder berlin wedding, um ihre volkszugehörigen zu sozialverträglichem verhalten zu bewegen. machen wir mit unseren volkszugehörigen auch
ich kanns nicht mehr hören...
viel spass beim zensieren liebe freunde der freien rede bei der taz
FaktenStattFiktion
Gast
@ Danijela
Da gibt es wenig zu glauben, da die Autorin nur laufend erklärt, es würde alles so schlimm kommen wenn..
Das ist kein Rasismus, sondern eine Phobie. Nebenbei sind dien positiven Vorurteile über Roma bei den Linken nichts anderes als eine Form des Rassismus.
brutus
Gast
Es gibt viele Deutsche die sich im Ausland als Schweizer oder Österreicher ausgeben und auch welche die stolz auf ihre Herkunft sind - ich finde beides bescheuert.
Meral Ökten
Gast
Es wäre mir eine Ehre, mit Ihnen befreundet zu sein.
csg
Gast
Hm ich wäre vermutlich gar nicht auf die Idee gekommen, an diesem Lebensbericht könnte was erfunden sein - daher: ich nehme es mal als bare Münze.
Aber mir ist auch aufgefallen, dass hier das Umfeld seltsam extrem reagiert.... also vielleicht liegt das ja an der Großstadt, aber bei uns im Mittelstädtchen wüde sogut wie keiner so reagieren!
klar, gerade in letzter Zeit schlägt den Roma viel zusätzliches Misstrauen entgegen wegen der scheinbaren Flut von kriminellen, rumänischen Roma....
aber: jemanden keinem Krankenwagen rufen, nur weil sie Roma-Kleidung trägt? (vorallem woran erkennt man das denn? bei uns würden sicher die meisten denken, sie ist Türkin :-))...
und - ihre eigenen Freunde und Bekannten würden sie schneiden, wenn sie es wüssten? was hat sie denn da für Freunde? ich meine, selbst MIT Vorurteilen gegenüber Roma - wenn man sie doch persönlich kennt als "anständig", gebildet etc., wieso sollte man da so extrem reagieren?
aber okay. mag sein wie es will.
dann ist es auf jeden Fall sehr schade! und eine Schande!
kurioserweise würde bei uns in der Mittelstadt allerdings wohl eher ein kalter Wind den Rumänen entgegen wehen (statt den Roma, die wir nämlich hier seit mehr als vierzig Jahren gut kennen und ich war selbst mit einer Romni in der Schule!).... die Rumänen sind nämlich hier viel eher als kriminell verschrien....
*kopfschüttel*
Barbar vom Balkan
Gast
@Danijela
Ich auch nicht.
Henry
Gast
Mein Respekt für einen äußerst mühsamen und doch so erfolgreichen bisherigen Lebensweg! Ein schönes Beispiel für das (ursprünglich bürgerlich-protestantische) "Aufstieg-durch-Bildung"-Prinzip!
Eine kritische Anmerkung aber muss sein:
Dass der Dolmetscherin in der genannten mehr oder minder typischen Garderobe Ablehnung, Misstrauen, mangelnde Hilfsbereitschaft usw. entgegenschlagen, hat selbstverständlich eine ganze Menge mit den seit Jahren in Europa umherziehenden & wirklich schamlosen kriminellen Roma-Banden zu tun! Diese Leute schaden dem gesamten Roma-Volk ganz massiv. Das weiss jeder, der mal ein bisschen aufmerksam und ehrlich in unsere Großstädte schaut und auch über seinen deutschen pc-Tellerrand hinausblickt; bes. beklagenswert ist es m.E. in Südfrankreich und Paris sowie Teilen Italiens!
Dass davon überhaupt nicht gesprochen wird, macht diese Gesprächsnotiz im Grunde schon wieder tendenziös, in jedem Falle aber defizitär.
Stefan @ Danijela
Gast
"Ich glaube davon kein Wort!"
Genau, am Ende bricht noch Dein schlichtes Weltbild zusammen...
set0joe
Gast
Ebenfalls meine Hochachtung für diese Frau. Unglaublich welchen Hürden sie ausgesetzt war und ist. Unglaublich wie stark verwurzelt die Vorurteile sind. Ich wünsche Diana S. und ihrer Familie viel Kraft. Und es ist gut, dass es diese Geschichte in die Zeitung geschafft hat!
Sunce
Gast
Es ist nach wie vor fürchterlich, aber leider wahr, dass es immer noch Menschen gibt, die so unglaublich viel mehr als andere leisten und gegen schier unüberwindliche Vorurteile ankämpfen müssen, um einen Platz, der vielleicht nicht ganz am Rande der Gesellschaft liegt, zu erringen!
Mir fehlen eigentlich die Worte, um zum Ausdruck zu bringen, wie bewundernswert ich es finde, dass "Diana" ihre offenbar extrem hohe Intelligenz und sehr viel Hartnäckigkeit aufgeboten hat, um allen Widerständen zu trotzen! Aber auch wenn sie eine eher etwas dumme und dazu noch ziemlich zartbeseitete Frau gewesen wäre, hätte sie ein Leben ohne Vorurteile verdient! Wie alle Menschen!
Mustar Zafihiri
Gast
Ich gratuliere dieser Frau und finde es unmöglich wenn Leistung so mit Vorurteilen belegt wird.
Aber: genau diese Leute, die es schaffen wollen und hart arbeiten werden ja durch Roma, die nur wegen Sozialleistungen Deutschland überfluten, abgelehnt.
Daher ist eine gesteuerte Immigration, in der Leistung zählt wichtig. Ich habe auch keine Lust mich mit kriminellen Deutschen in einen Topf werfen zu lassen.
Marek
Gast
Wenn das alles der Wahrheit entsprechen sollte, dann tut mir diese Dame wirklich leid. Manches halte ich allerdings für "etwas" übertrieben dargestellt. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass ich früher keine Vorurteile gegenüber Roma hatte. Allerdings wohnte ich während meiner Studienzeit in einem Studentenwohnheim in einem etwas problematischeren Stadtteil. Dort schlugen eines Sommers in der Nähe eine größere Ansammlung von Roma ihr Lager auf, kurz darauf kam es zu einer ganzen Serie von Einbrüchen in unsrem Wohnheim und teils gewalttätigen Übergriffen, die nachweislich auf Personen aus dem Lager zurückgeführt werden konnten. Wir waren ein bunt gemischter Haufen Studenten aus über 40 Nationen, aber durch diese Geschehnisse hat sich unser Bild (nicht nur meines) von Roma durchaus verschlechtert. Natürlich möchte ich nicht pauschalisieren, mir ist bewusst, dass es vor allem ein Bildungsproblem ist. Aber man muss trotzdem auch berücksichtigen, dass viele Roma Integrationsangebote ablehnen um weiter in ihren Stammesstukturen leben zu können. Dies war zB in der oben beschriebenen Situation der Fall, Angebote der Stadt wurden abgelehnt und die ganze Geschichte endete eher unschön, weitere Ausführungen spare ich mir an der Stelle. Ich würde mir deshalb wünschen, dass offensichtlich gut integrierte Personen wie die Dame in dem Artikel mit positiven Beispiel vorangehen würden.
peacemaker
Gast
@Das Problem heißt Rassismus
weisst du wo der von dir verachtete Alltagsrassismus anfaengt ?
er faengt schon da an wo du glaubst dass eine herkunft wie z.b. die herkunft als Rom_ni dich zu etwas besonderem macht.
es ist egal ob du es von dir oder von anderen ausgeht, im grunde genommen sind beide seiten rassistisch veranlagt. die eine wenn sie Rom_ni aufgrund von Vorurteilen beschuldigt und in diesem falle deine, wenn sie stolz auf einen den zufall, dass sie als Rom_ni geboren wurden, ist.
also zeige nicht mit dem finger auf andere wenn das problem von dir ausgeht
Henriette Fuchs
Gast
Nette Geschichte. Aber ich verstehe nicht, warum sie so wahnsinnig stolz darauf ist, eine Roma zu sein. Dafür kann sie nichts, also gibt es auch keinen Grund, sich darauf was einzubilden.
Provo
Gast
@Danijela
von Danijela: "Ich glaube davon kein Wort!"
Sie haben den Beweis geliefert dass die Geschichte wahr ist. War das bewusst oder unbewusst?
lowandorder
Gast
@von Danijela:
Ich glaube davon kein Wort!"
So what? Ihr - seid Fossile; irgendwann werdet auch merken
- hoff ich mal.
In der Sache. Die Schicksale der Zygan sind schwer unterschiedlich.
Meine kluge Lieblingsehrenamtliche sprach immer und ganz offen von sich und ihrer Familie als Zigeuner," wir leben seit 2000 Jahren in dieser Stadt."
Hamburg hat da - Hanse hin oder her - da offensichtlich noch erheblichen Nachholbedarf.
Jan
Gast
@Danijela: Warum? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
Was haben Sie denn gegen diese Schilderung? Kann es nicht sein, dass Menschen so intollerant sind? Oder glauben Sie nicht, dass eine Roma wahre Geschichten erzählt?
Es ist schon beschämend, dass es menschen gibt, die nicht mal einen Krankenwagen für eine offensichtlich hilfsbedürfte Frau rufen, nur weil sie offensichtlich einer bestimmten Volksgruppe angehört.
dschauhara
Gast
Ich denke, dass die Situation von vielen gebildeten Roma und Sinti, die ein unauffälliger Teil unserer Gesellschaft sind, nicht unproblematisch ist. Dass Leute den Kontakt abbrechen, finde ich seltsam, aber das ist eine Erfahrung, die niemand gerne machen würde. Ich stelle mir vor, ich würde im Ausland leben und jemand würde nicht mehr mit mir reden, weil ich Deutsche bin.
Was ich bei solchen Beschreibungen vermisse ist aber auch die kritische Perspektive auf die "eigene Gruppe". Wenn es Durchsagen gibt im Kaufhaus, dass Leute auf die Taschen aufpassen sollen, dann kann das natürlich nur auf gängigen Vorurteilen beruhen. Es kann aber auch auf Erfahrungen basieren (persönlich habe ich als Verkäuferin in meiner Studienzeit genau diese einmal tatsächlich gemacht).
Von daher denke ich, dass die Medaille zwei Seiten hat. Es gibt auch unter Roma und Sinti Kriminelle (wie überall). Das sollte eben auch nicht kleingeredet werden. Schlimm ist nur, wenn dann auf "alle" geschlossen wird. Damit das nicht passiert braucht es zum einen Engagement für die Minderheit. Das ist klasse, dass es das gibt. Aber es braucht auch Ehrlichkeit. Es braucht auch den Blick "Wir haben hier eine kleine Gruppe in der Minderheit, die Probleme bereitet und damit müssen wir umgehen."
antideutsch
Gast
zynisch, wenn dieses "land" den slogan inne hat: die welt zu gast bei freunden. - "überleben sie geschickt und mutig tagtäglich den versuch der assimilation oder vernichtung durch menschenfresser", wär ein treffenderer willkommens-slogan für menschen aus familien, die nicht schon weit vor '45 hier angesiedelt haben.
Danijela
Gast
Ich glaube davon kein Wort!
noevil
Gast
Ich glaube, dass es menschlich ist, wenn man zurückhaltend ist gegenüber Personen, die man noch nicht kennt. Aber Abstand nehmen zu Menschen, die man bereits einige Jahre kennt - da kann ich nur den Kopf schütteln. Solche gibt es wohl überall. Aber das darf nicht das Problem der Diana S. sein. Es ist das Problem einer "Freundin", die nicht differenzieren kann und sich keine Menschenkenntnis zutraut. Schubladendenken ist weit verbreitet und ersetzt eigenverantwortliches Nachdenken und Vertrauen entwickeln. Schade, dass es so viele Leute gibt, die ihrer eigenen Intelligenz nicht trauen und sie lieber durch diese dümmliche "Schwarm-Nicht-Intelligenz" ersetzen.
Aber auch hier wächst die Hoffnung, dass es sich im Laufe der Zeit ändert. Denn immer häufiger erlebt man Menschen, die selbstbewusst genug sind zu erkennen, mit welchen MENSCHEN sie zu tun haben und mit neuem Selbstvertrauen sich gegen gedankenlose und dümmliche Vorurteile erheben.
Das Problem heißt Rassismus
Gast
Meine Hochachtung für diese starke Frau. Auf dass es einmal möglich sein wird, auch als Rom_ni als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Bis auf das Verschweigen ihrer Herkunft, das uns bitter an den überall herrschenden Alltagsrassismus in Europa erinnert, macht die Geschichte von Diana S. Mut! Ich wünsche ihr und ihrer Familie alles Gute.