Proteste in Großbritannien: Gegen Wasserverschmutzung und marode Kanalisationen
Tausende Menschen haben in London gegen die Verschmutzung der britischen Flüsse protestiert. Verantwortlich machen sie private Abwasserunternehmen.
Das Thema Wasserverschmutzung hat in Großbritannien in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Die Wasserwirtschaft im Vereinigten Königreich war 1989 privatisiert worden. Heute steckt sie wegen mangelnder Investitionen in der Krise. Das Abwassersystem im Land ist völlig veraltet, die meisten Kanäle stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Die Behörden stehen seit Jahren unter Druck, die privaten Wasserunternehmen daran zu hindern, Abwässer in Flüsse und ins Meer zu leiten. Einige von ihnen mussten bereits Strafen zahlen. Die seit Juli amtierende Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer legte im September ein Gesetzesvorhaben vor, das höhere Strafen gegen das Management von Wasserunternehmen bei Umweltverstößen vorsieht.
Die Demonstrierenden, die sich am Sonntag auf Initiative von Umweltorganisationen wie Greenpeace versammelten, forderten insbesondere eine Reform der zuständigen Regulierungsbehörde Ofwat. Diese sei „vollkommen gescheitert“ an ihrer Aufgabe, die Wasserunternehmen zur Verantwortung zu ziehen, sagte der britische Naturkundler und Fernsehmoderator Chris Packham, der sich an dem Protestzug beteiligte. „Sich um unsere Umwelt zu kümmern, ist eine Investition in unser aller Zukunft“, sagte er dem Sender Times Radio.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen