piwik no script img

Protest von Leh­re­r*in­nen in BerlinDemos machen Schule

Bereits zum sechsten Mal treten Leh­re­r*in­nen in den Warnstreik. Sie fordern kleinere Klassen. Am Samstag gehen Eltern und Schü­le­r*in­nen auf die Straße.

32 Schü­le­r*in­nen in einer Klasse am Gymnasium? Das sind viel zu viele, sagen Leh­re­r*in­nen in Berlin

Berlin taz/dpa | Für etliche Berliner Schülerinnen und Schüler dürfte der gewohnte Unterricht am Freitag ausgefallen sein. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beteiligten sich erneut rund 2.500 Lehrkräfte an einem ganztägigen Warnstreik – die Bildungsverwaltung sprach von 2.150 Streikenden.

Mit dem Aktionstag wollte die GEW ihre Forderung nach kleineren Klassen und einem entsprechenden Tarifvertrag untermauern. Kleinere Klassen würden nach Einschätzung der Gewerkschaft eine geringere Arbeitsbelastung für Lehrerinnen und Lehrer bedeuten und hätten damit einen besseren Gesundheitsschutz zur Folge. Auch die Kinder und Jugendlichen würden davon profitieren.

Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und organisierte den inzwischen sechsten Warnstreik dazu. Der Senat verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

Am Samstag steht bereits der nächste Protest an: Dann mobilisiert die Initiative „Schule muss anders“ zu einer Kundgebung für mehr Personal und mehr Schulplätze. Startpunkt ist um 14 Uhr am Moritzplatz in Kreuzberg. Die Abschlusskundgebung soll gegen 15.15 Uhr am Haus des Lehrers am Alexanderplatz stattfinden.

Wo sollen die Lehrkräfte herkommen?

In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer. Viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken. Offen ist, ob es für kleinere Klassen überhaupt genügend Lehrkräfte gäbe, denn an den Schulen herrscht Lehrermangel.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Berlin ist rot/grün und trotzdem wird es in den Schulen in allen Belangen immer schlechter. Bildung ist das A&O gegen Armut und Arbeitslosigkeit. Diese Regierung ist eine Schande.

    • @Rudi Hamm:

      "Berlin ist rot/grün und trotzdem wird es in den Schulen in allen Belangen immer schlechter."

      Trotzdem? Eher deswegen.