Protest gegen Flughafenausbau Leipzig: DHL-Blockierer wieder frei
Weil sie die DHL blockiert hatten, wurden rund 50 Menschen in Polizeigewahrsam genommen. Manche kritisieren eine „entwürdigende Behandlung“.
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„Ein solches Vorgehen ist bei Sitzblockaden überhaupt nicht normal“, stuft die Sprecherin das Vorgehen der Polizei ein. Über mögliche strafrechtliche Folgen konnte Vogel noch nichts sagen. Für unglaubwürdig hält die Sprecherin die Schadensersatzforderungen von DHL in Höhe von 1,5 Millionen Euro für die nur eine Stunde dauernde Blockade. Es habe auch keinen gefährlichen Eingriff oder eine Nötigung gegeben, weil eine zweite Zufahrt passierbar blieb. Lastwagen-Fahrer wurden den Aktivist*innen zufolge mit Warndreiecken eingestimmt, ein Deeskalationsteam redete mit ihnen, verschenkte Schokolade.
Die Klimaschützer wollten mit der Blockade gegen den geplanten Ausbau des DHL-Luftdrehkreuzes in Schkeuditz und gegen die damit verbundenen Belastungen für Anwohner und die Erdatmosphäre protestieren. Es handelte sich aber nicht um eine konzertierte Aktion mit der parallel veranstalteten ersten Klimamesse in Leipzig, der 1.500 Interessenten folgten. Man kennt sich lediglich über das Bündnis gegen Flughafenausbau. Es kam jedoch zu spontanen Solidaritätsbekundungen. Ab 27. August ist am Flughafen ein einwöchiges „Klimacamp Leipziger Land“ geplant.
Ob ein Zusammenhang mit Brandanschlägen auf mehrere Postfahrzeuge in Leipzig besteht, blieb auch am Montag noch offen. Die SoKo LinX des Landeskriminalamts Sachsen ermittelt. Sprecherin Vogel wies jeden Verdacht zurück. „In der Klimabewegung gibt es so etwas nicht!“
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