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Pornografie im NetzWeihnachten ist tote Hose

Das Internet hat die Pornobranche revolutioniert. Aber alles hat seine natürlichen Grenzen. Bei Online-Pornos sind es die Weihnachtsfeiertage.

Netter Versuch, interessiert aber keinen. An Feiertagen sinken die Zugriffe auf Pornoseiten weltweit Bild: dpa

BERLIN taz | Pornhub zählt mit über einer Milliarde Visits pro Monat zu den größten Pornoanbietern im Internet. Die Betreiber der Website kümmern sich aber nicht nur um die Bereitstellung der Filmchen, sie haben auch eine Vorliebe für Statistiken. Die NSA kann von der Freiheit, die der Anbieter genießt, nur träumen. Nutzerdaten werden munter gesammelt und keiner beschwert sich. Wie? Pornhub? Noch nie gehört.

Bereits im August veröffentlichte der Anbieter eine Statistik, die offenlegte, in welchen US-Staaten welche Suchbegriffe besonders häufig eingegeben werden. Außerdem wurde die durchschnittliche Verweildauer ausgewertet. Nevada verehrt „Anita Queen“, Texas hat eine Vorliebe für „Teens“ und das südliche Georgia sucht – gegen jede Erwartung – am liebsten nach „Ebony“.

Im Durchschnitt verweilen die Amerikaner fast elf Minuten auf der Seite – am längsten braucht Mississippi, Rhode Island ist da schneller fertig.

Nun wurde eine weitere Infografik veröffentlicht, die veranschaulicht, wie weltweite Events den Pornokonsum bei Pornhub beeinflussen. Während der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London sank der Konsum in Großbritannien um 27 Prozent, während er bei den US-Amerikanern um zwei Prozent stieg.

Wegen Olympia reißt man sich dort also nicht vom Porno los. Beim Super Bowl sieht das schon anders aus. Da sanken die Zugriffe in den Staaten um 22 Prozent, besonders in New York und in Boston.

Griechen ohne Libido

Schlechte Nachrichten schlagen nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf die Libido. Als sich die Krise in Griechenland weiter verschlimmerte, hatten einige Griechen wichtigeres im Kopf als Pornhub, die Zugriffe sanken. Als Osama Bin Laden gefasst wurde, ließen auch die US-Amerikaner die Hosen oben.

Aber auch als das iPhone 5 auf den Markt kam, sanken die Zugriffe, da musste man sich schließlich anstellen um eines zu ergattern. Nach der Veröffentlichung des iPad stiegen die Nutzerzahlen hingegen prompt an. Ist ganz schön praktisch wenn man sich mit den Pornos unterm Arm ins Bad verziehen kann.

Richtig fatal sind Feiertage für Pornhub. Weltweit sinken die Zugriffszahlen zwischen 10 bis 35 Prozent. Besonders zu Silvester und um die Weihnachtsfeiertage. Die Kinder sind ständig zuhause, die Schwiegereltern zu Besuch, man hat keine ruhige Minute. Erklärt sich von selbst.

In Israel ist es Jom Kippur, in den USA der 4. Juli und Thanksgiving. Nur am Black Friday, wenn der Großteil der US-Staaten wie verrückt die Einkaufszentren stürmt um andere Einkäufer zu vermöbeln, bleiben einige von ihnen zu Hause und genießen die Ruhe, also zumindest für etwa elf Minuten.

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3 Kommentare

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  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Ausgerechnet zum Konsum-Fest des Jahres sinkt der Porno-Konsum. Wer hätte das gedacht?

  • C
    Corinna

    Ja, das erklärt sich wirklich von selbst. Die lieben Männer müssen eben den lieben langen Tag Stress abbauen. Kein Wunder, wenn immer mehr aus der Kirche austreten. Vielleicht wird ja bald Weihnachten abgeschafft (wenn die Geschäfte nicht ordentlich verdienen würden, hätte man dies sicher schon längst) statt Porno und Prostitution. Wäre doch lustig, wenn nur Vibratoren und Se.puppen unterm Tannebaum liegen würden. Das wäre doch mal was.

    • EF
      Erwins Freundin
      @Corinna:

      Das Fest der Liebe ...