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Köpfe von Bernd Pickert, Marina Klimchuk, Stefan Reinecke und Ulrich Gutmair
Foto: Mon­ta­ge:­taz

Podcast Bundestalk Sind die Proteste antisemitisch?

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Auch an deutschen Unis demonstrieren Studierende gegen Israels Militäreinsatz im Gazastreifen. Sind die Proteste legitim oder einfach antisemitisch?

Berlin taz | Seit Monaten schon bewegen studentische Proteste gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen die US-amerikanischen Universitäten. An Dutzenden Universitäten wurde der Campus zur Kampfzone. Seit einigen Wochen ist diese Bewegung auch in Deutschland angekommen. Politik, Polizei und Universitätsleitungen reagieren unterschiedlich. Jüdische Studierende fühlen sich bedroht, propalästinensische Ak­ti­vis­t:in­nen beklagen, sie würden nicht gehört.

Auf der einen Seite stehen das Verständnis für den Protest und das Betonen von Meinungsfreiheit, auf der anderen Seite Warnungen vor der Ausbreitung von Antisemitismus und die Sorge um die Sicherheit jüdischer Studierender. In Berlin fordern die CDU und der Zentralrat der Juden den Rücktritt der TU-Präsidentin Geraldine Rauch, eine Besetzung an der Humboldt-Universität wurde von der Polizei beendet.

Ich habe unsere Universität in der vergangenen Woche in eine schlimme Situation gebracht“, sagt Geraldine Rauch am Mittwoch in der Sitzung des Akademischen Senats der Technischen Uni Berlin (TU). „Dafür will ich mich entschuldigen und meine tiefe Reue ausdrücken.“ Sie beantragte ein Disziplinarverfahren gegen sich und soll selbst sagen, ob sie bleibt.

Wie sind die Proteste einzuschätzen, worin unterscheiden sich die Debatten in den USA von denen in Deutschland? Sind die Proteste tatsächlich im Kern antisemitisch, nur in Teilen oder gar nicht? Ist der Diskursraum in Deutschland tatsächlich eng geworden, wie manche sagen, oder ist es vollkommen richtig, auch nur dem Hauch von Antisemitismus auch mit polizeilichen Mitteln entgegenzutreten?

Darüber diskutiert taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Marina Klimchuk, die als freie Reporterin in den USA lebt und die dortigen Uni-Proteste verfolgt, Kulturredakteur Ulrich Gutmair und Stefan Reinecke aus dem taz-Parlamentsbüro.

„Bundestalk“ – Der politische Podcast der taz erscheint jede Woche auf taz.de und überall, wo es Podcasts gibt.

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5 Kommentare

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  • Die Hamas ist durch und durch antisemitisch, ganz im Geiste des ehemaligen Großmuftis Amin al-Husseini.



    From the River to the Sea ist durch und durch antisemitisch.



    Und auch die roten Hände haben aufgrund der jüngeren palästinänsisch-israelischen Geschichte einen ganz bitteren Beigeschmack. Auch wenn sie andernorts in der Welt anders gedeutet werden.



    Kritik am Einsatz oder auch an der Siedlungspolitik, kein Problem. Gefällt mir auch nicht, wie das von statten geht.



    Aber jeder halbwegs klar denkende Mensch macht um obige Positionen bzw Meinungsmache einen großen Bogen.

  • Liebe Sudierende: Die Klarheit im Denken spiegelt sich in der Sprache:



    Es gibt keinen Militäreinsatz von Israel im Gazastreifen. Was es gibt ist ein Militäreinsatz von Israel gegen die Hamas, die sich hinter Zivilisten verstecken die im Gazastreifen leben.

    • @Pi-circle:

      Und dennoch wird auf Zivilisten geschossen. Und dennoch filmen sich Soldaten dabei Wohnhäuser niederzubrennen die offensichtlich leer stehen.



      Und dennoch reden deren Politiker darüber, dass es keine unbeteiligten in Gaza gäbe.



      Und dennoch wurde world central Kitchen bombardiert.

  • Verteidigen wir jüdische, muslimische, christliche, atheistische, ... Menschen, wenn sie attackiert oder diffamiert werden. So gehört es sich. Und sollte jemand Israel nur deshalb angreifen, weil "diese Juden ja ...", geben wir Kontra und erklären geduldig.

    Juden ungleich Israeli.



    Die meisten Juden sind _nicht in Israel. In Israel gibt es 20 % israelische Araber mit Pass.

    Vorwürfe gegen Netanyahu und die Besatzung sind leider völlig nachvollziehbar gerade. Solche Richtung Hamas übrigens auch. Beides geht zugleich.

    Und noch mal auf den Punkt: Wer Netanyahu/Israel nicht von Juden/Judentum getrennt bekommt, sollte nachdenken. Insbesondere bei einem Definitionsversuch von Antisemitismus.

    Universale Rechte und Urteile könnten ein Ausweg sein. Letztlich geht es um Menschen und ihre Grundrechte.

    • @Janix:

      Vielen Dank