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Philosoph über Digitalisierung„Algorithmen sind gefährlich“

Der Philosoph Luciano Floridi warnt: Wir passen unser Leben zu sehr der digitalen Welt an – und verlieren die Freiheit, die Gesellschaft zu verändern.

Der digitale schaut auf den analogen Menschen herab Foto: Imago/Becker&Bredel
Meike Laaff
Interview von Meike Laaff

taz: Herr Floridi, in Ihrem jüngsten Buch „Die 4. Revolution“ vergleichen Sie die Revolution, die die Computertechnologie ausgelöst hat, mit der von Kopernikus, Darwin und Freud. Warum halten Sie das für so wichtig?

Luciano Floridi: Vor 20 Jahren ist die digitale Revolution, die Computerrevolution, als rein technologische beschrieben worden. Es ging um die tollen Dinge, die wir tun können – schneller, besser, mehr, anders. Sie wurde verglichen mit der Revolution, die das Rad oder der Buchdruck ausgelöst haben. Das Internet wurde als Massenmedium missverstanden.

Und worum geht es eigentlich?

Unser Selbstverständnis verändert sich. Wir verbringen den größten Teil unseres Lebens in einer Umwelt, die von Technologie erschaffen wurde – man lebt zwar nicht in Massenmedien, aber online. Wir müssen darüber reden, wie diese neue informationelle Gesellschaft gestaltet werden soll.

Sie haben auf der re:publica am Montag mit Edward Snowden diskutiert. Ist er nicht das perfekte Beispiel für ein Leben, das untrennbar verknüpft ist mit Informationstechnologie?

Ganz sicher. Snowden hat den Übergang vom Analogen ins Digitale bereits komplett vollzogen. Er gehört zur neuen Stufe der Zivilisation: der digitalen.

Was ist mit denen, die keinen Zugang zum Internet haben?

Das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe, konnte mein Computer sich nicht einmal mit meinem Drucker verbinden, obwohl der direkt daneben stand

Es gibt diesen digitalen Graben – der die Menschen, die in dieser Infosphäre leben, von denen trennt, die draußen bleiben. Aber das Leben von denen außerhalb ist stark beeinflusst von dem auf der anderen Seite der Welt. Welche Rolle das spielen kann, sehen Sie zum Beispiel in Indien, wo Facebook das Internet halb gratis raushauen wollte – und die Regierung das abgelehnt hat, wegen mangelnder Netzneutralität. Hier geht es darum, wer Gatekeeper für Informationen in unseren Gesellschaften sein soll. Die, die drinnen sind, bestimmen über das Leben derer, die es nicht sind.

In den letzten Jahren gab es im Bereich der künstlichen Intelligenz große Fortschritte – denken wir an die Google-Maschine AlphaGo. Sie bezweifeln trotzdem, dass es starke künstliche Intelligenz geben kann.

Wenn Sie mich fragen, ob ich das für unmöglich halte, ist die Antwort nein. Ich kann es nicht ausschließen. Aber glaube ich, dass es passiert? Nein. Denn es würde einen ganz dramatischen Wandel in der Technologie voraussetzen, den wir uns nicht einmal vorstellen können. Das ist reine Spekulation. Ganz ehrlich: Echte künstliche Intelligenz, so wie im Film „Terminator“ – das ist ein Witz. Ich verstehe nicht, warum Leute ernsthaft glauben, dass wir kurz davor stehen. Denn das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe, da konnte mein Computer sich nicht einmal mit meinem Drucker verbinden, obwohl der direkt daneben stand.

Den Einsatz von dummen Maschinen halten Sie auch für gefährlich?

Momentan sehe ich vor allem ein fundamentales Risiko: die große Verführung, an Maschinen zu delegieren. Und zwar Aufgaben, die nicht delegiert werden sollten. Nicht weil die Maschinen es nicht können – sondern weil man immense Fehler machen kann. Zum Beispiel wenn Algorithmen entscheiden, ob man einen Kredit bekommt und zu welchen Konditionen. Der Bankkaufmann, der vor ihnen sitzt und die Daten in eine Maske eintippt, kann weder ihnen noch sich selbst erklären, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist. Es ist eine magische Box.

Da ist die Frage natürlich: Wer hat hier die Handlungsmacht?

Ist die Maschine das Problem – oder der Idiot hinter der Maschine, der sie für diese Sachen verantwortlich gemacht hat und das alles zulässt. Man gibt Zahlen ein, dreht die Kurbel, und das ist, was man herausbekommt. Aber irgendjemand hat diesen Algorithmus ja erschaffen. Jemand hat ihn implementiert. Und jemand hat sich über all das nicht beschwert. Das waren alles Menschen. In den USA, aber auch in Großbritannien kommen zunehmend Predictive-Policing-Systeme zum Einsatz – eine Software, die Polizeiarbeit unterstützt, indem sie voraussagt, wo es Straftaten geben könnte. Unglücklicherweise arbeitet dieses System mit einem Algorithmus, der für die Vorhersage von Erdbeben programmiert wurde. Und nun sagt die Software eben nicht voraus, wo bald ein Erdbeben stattfinden wird, sondern das nächste Verbrechen. So dass die Polizei ihre Ressourcen dort konzentriert. Damit erzwingt man Wechselwirkungen.

Im Interview: Luciano Floridi

51, ist ein italienischer Philosoph. Seine wichtigsten Arbeitsgebiete sind Informationsethik und die Philosophie der Information. Praktische Schwerpunkte liegen in der ethischen Gestaltung globaler vernetzter Kommunikationssystheme wie dem World Wide Web und in der Theorie Autonomer Agenten im Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz.

Was meinen Sie damit?

Soziale Interaktionen sind keine Erdbeben. Erdbeben passieren – und man kann nichts dagegen tun. Man kann damit umgehen, sie aber nicht vermeiden. Gegen soziale Muster kann man etwas tun. Darum geht es bei Freiheit: Man interveniert in der Gesellschaft. Man ändert ökonomische, soziale Bedingungen – und plötzlich gibt es kein Verbrechen. Aber wenn man soziale Muster wie Muster für Erdbeben behandelt – dann gibt man diese Freiheit, Dinge zu verändern, auf. Das ist furchtbar. Wollen wir wirklich in diese Richtung gehen? Unglücklicherweise ist es ziemlich wahrscheinlich, dass das passiert. Weil wir faul sind.

Was ist die Lösung?

Zum einen brauchen wir sicherere Programmierung. Bei automatischen Waffensystemen wäre es zum Beispiel am besten, sie erst gar nicht zu bauen. Aber wo das nicht möglich oder einfach schon zu spät ist, müssen wir Menschen zwei, drei Kontrollinstanzen einbauen. Nicht weil ich glaube, dass Menschen intelligenter sind. Sondern weil sie Zweifel haben. Nachfragen. Ein dummes Beispiel: AlphaGo, dieser Algorithmus, der in den letzten Wochen in der Presse war, gewinnt Go. Jeden Tag. Er wird nicht aufhören. Würde ein Feuer in dem Raum ausbrechen, in dem das Spiel stattfindet – dann würde der Mensch, gegen den er spielt, aus dem Raum rennen. Der Computer spielt weiter – und wird mit dem gesamten Gebäude abbrennen. Herzlichen Glückwunsch. Ist das die Intelligenz, über die wir reden? Natürlich nicht.

Also stehen Sie auf der Seite von Technikpessimisten, die es ohnehin für eine schlechte Idee halten, Computer so tief in unser Leben zu lassen?

Bis zu einem bestimmten Grad ja. Ich will zumindest sehen, dass jemand formuliert, das etwas eine schlechte Idee ist. Diese ganze Debatte über Maschinen­ethik in der Verteidigungsindustrie: Es gibt zahlreiche Programme – besonders eines in den USA, die Möglichkeiten untersuchen, wie man ethische Regeln in unbemannte Waffensysteme wie Drohnen implementieren kann. Das ist eine derartig schlechte Idee!

Warum? Hört sich doch erst einmal besser an als eine Maschine ohne solche Regeln.

Das ist, als würde man der AlphaGo-Maschine beibringen, den Raum zu verlassen, wenn ein Feueralarm losgeht. Dann wäre sie auf einen Rohrbruch aber immer noch nicht vorbereitet. Wir sollten einfach vorsichtig sein, was wir bauen. Algorithmen sind und können gefährlich sein. Sie werden unser Leben bestimmen. Und wir passen uns an sie an. Nicht sie an uns.

Ist also alles einfach nur schlimm?

Ich bin ziemlich optimistisch, was die Vorteile angeht: Wir können Maschinen bauen, die uns zu Diensten sind. Wir können sicherstellen, dass Dummheit für Intelligenz arbeitet – und zwar für unsere. Aber tun wir das auch? Da bin ich mir nicht so sicher. Ich fürchte, wir bewegen uns in die entgegengesetzte Richtung.

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22 Kommentare

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  • Das war ein sehr anregender Artikel der mir heute Morgen schon viel Freude gemacht hat. (-:

    Da werfe ich direkt mal was in den digitalen Klingelbeutel!

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Das Beispiel mit der Kreditvergabe finde ich ziemlich hakelig. Die Geschwindigkeit ist nur einer der Gründe aus denen man sowas macht. Wenn man etwas automatisiert kann man an der Stelle die Intelligenz der Person "verbauen" die vorgibt was das Programm zu tun hat. Dadurch hat man dann nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen qualitativen Gewinn.

    Warum man darauf verzichten sollte wird man der Geschäftsführung nur schwerlich erklären können. Ein guter Mittelweg ist es meist die Herleitung einsehbar zu machen.

     

    Was machbar ist und was nicht ist für den Laien tatsächlich oftmals kaum einzuschätzen.

    Generell kann man aber sagen das die meisten Menschen die Komplexität ihres Jobs ziemlich überschätzen.

    Am Anfang heißt es immer "Das kann man doch nicht automatisieren, ist doch viel zu komplex!", am Ende sind die Menschen dann meist recht froh, weil sie den dummen Teil ihrer Arbeit nicht mehr machen müssen.

    Nur ärgerlich wenn die eigene Arbeit komplett aus stupiden Tätigkeiten bestand...

     

    Die USA setzen bereits jetzt Drohnen ein bei denen die Ziele automatisch erfasst und beschossen werden. Der Pilot ist quasi nur noch dazu da um denn Stop-Knopf zu drücken, wenn er die Zielerfassung des Systems für unzureichend hält. Es gibt ein gutes Buch zu dem Thema, heißt "Kill Decision".

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      "am Ende sind die Menschen dann meist recht froh, weil sie den dummen Teil ihrer Arbeit nicht mehr machen müssen."

       

      3 Mitarbeiter % Dumme-Arbeit-Anteil = 2 Mitarbeiter

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        Arbeiter sind heutzutage kaum noch davon betroffen, meist sind es Angestellte in Sachbearbeiter-Jobs mit sehr klar definierten Arbeitsabläufen.

         

        Generell kommt es aber viel seltener zu Entlassungen als man sich das so vorstellt. Meistens ist das nicht das Ziel. Das Ziel ist fast immer die Effizienz (und die Qualität) und letztlich den Gewinn zu erhöhen.

         

        Selbst wenn man Mitarbeiter entlassen könnte wird das fast nie getan. Führungskräfte sind auch Menschen und in jedem Unternehmen mit 25+ Mitarbeitern gibt es Lücken zu füllen.

         

        Aber klar ausschließen kann man das nie und ab und an kommt das vor. Deshalb bin ich eigentlich sehr dafür das die Arbeitsagentur den Menschen das Ableben ihres Berufes mitteilt und frühzeitig zum Wechsel aufruft. Oft ist den Menschen das nämlich überhaupt nicht bewusst.

  • Man hat es noch nicht mal geschafft, die hydroelektromechanischen Funktionen des Körpers künstlich auch nur annähernd zu imitieren, wieviel unmöglicher ist es dann bei der Intelligenz?

     

    Utopien und Phantasterei, hoffnungsloser Technikaberglaube, mehr nicht.

  • Gut, das es D I G I T A L T E C H N I K gibt. Genauso gut war die Erfindung der Dampfmaschine oder die Vermessung durch den Pythagoras. Lebnitz hat die mathematische Analyse des Algorithmus erfunden …

    …und jetzt das Ende?

    N E I N . Vielmehr geht die Erkenntnis viel weiter, als wir Menschen überhaupt denken können, ganz zu schweigen von elektronischen Grossrechnern. Die "Drei-Dimensionalität" der Welt und des Universums gehört zur Physik des 19. Jahrhunderts. Das nächste Kapitel unserer Erkenntnis wird schon heute erforscht, nämlich biologische also analoge Informationsbearbeitung und Speicherung. Dazu gehört die H O L O G R A F I E .

    Das alles sind Felder, die in den nächsten 50 Jahren das Wissen der Allgemeinheit erreichen und an den Schulen unterrichtet werden.

    • @Johannes Spark:

      Holograpie a'la Rumpelschiff Entenscheiß ist nur die Spitze des digitalen Scheuklappensystems dass einem den direkten Anblick der Welt ersparrt und eine gefilterte für die digitalen Companies gewinnbringende Traumwelt generiert.

  • Nicht die Tatsache, dass wir uns eines Computers bedienen, bedeutet eine Einschränkung der geistigen Freiheit. Die Beschränkung liegt in dem fundamentalen Irrtum, dem die Informatiker durch ihre völlig einseitige digitale Ausrichtung unterliegen. Analoge Regelschaltungen, die den natürlichen Vorgängen nachempfunden sind, wurden von der Digitaltechnik verdrängt. Mit gigantischem Aufwand ist die digitalisierte Lösung nicht ebenbürtig, aber dafür unschlagbar billiger.

     

    Es gibt bereits Frickler die ernsthaft behaupten chemische Reaktionen vorherzusagen, weil der Rechner sich einer Unmenge von Daten bedient und in kürzester Zeit mögliche Kombinationen zur Aufklärung einer chemischen Reaktion abarbeitet.

     

    Was das Kultusministerium NRW bereits erfolgreich schaffte, nämlich die Führung eines Beweises, der bedeutendsten Grundlage der Mathematik, aus dem Unterricht in die Strafprozessordnung zu verbannen, lösen die Informatiker mit der statistischen Aussagefähigkeit einer Formel. Ist diese zu 99,99% zutreffend, dann gilt sie halt. Ausnahmefälle sind Kollateralschäden.

     

    Das ist Wissenschaftlichkeit auf McDonalds-Niveau und deshalb muss man sich nicht wundern was für abstruse Studien und Erkenntnisse von amerikanischen Drittmitteluniversitäten publiziert werden.

     

    Diese positivitische Denkrichtung ist in der Tat das Übel. Die Gesellschaft geht an ihrer Dämlichkeit zugrunde. Die Intelligenz schwindet, wie man an den steigenden Zahlen der AfD-Wähler nur zu gut absehen kann.

  • Echt jetzt? Das Rad oder der Buchdruck habe eine Revolution ausgelöst? Und das Digitale bedeutet eine "neue[] Stufe der Zivilisation"?

     

    Dass ich nicht lache! Die "tollen Dinge", die wir nach technologischen Neuerungen tun konnten bzw. können – schneller, besser, mehr und anders –, sind die gleichen dummen Dinge, die wir immer schon getan haben. Wie die jeweils neueste Gesellschaft gestaltet werden soll, war nämlich immer schon im Vorfeld klar: So, dass die Macht nicht zur Debatte steht. Gesichter ändern sich. Prinzipien bleiben gleich.

     

    Das Risiko, dass Aufgaben, die nicht delegiert werden sollten, künftig an Maschinen delegiert werden, ist tatsächlich groß. Vor allem deshalb, weil es das Prinzip schon gibt. Delegiert wird seit Jahrtausenden, und zwar ganz ohne Rücksicht darauf, ob das sinnvoll ist. Wer wollte, dass dumme oder böse Dinge geschehen, der hat schon immer Leute gefunden, die ihm dabei helfen wollten. Dass diese Leute nicht durch Computer zu ersetzen sein sollten, müsste man mir erst mal logisch begründen.

     

    Die Qualität einer Entscheidung hängt nun einmal von dem ab, der sie trifft. Wer delegieren darf, kann dumm sein oder krank. Deswegen ist die Macht ja so beliebt. Man muss sie nicht mehr vernünftig begrünen, wenn man sie erst mal hat. Auch nicht sich selber gegenüber. Man wirkt also gesund bzw. schlau, obwohl man es vielleicht nicht ist und nur ganz gerne wäre. Wir sind nicht faul. Wir sind blockiert.

     

    Menschen haben ihre Freiheit, Dinge zu verändern, immer schon freiwillig aufgegeben im Tausch gegen etwas anderes. Das gehört zum Menschsein dazu, fürchte ich. Computer tun das bisher nicht. Obwohl... - wer weiß das schon genau? Womöglich hat ja jene Maschine, die Luciano Floridi beobachtet hat in seinem Büro, bloß keine Lust gehabt, sich zu verbinden mit "ihrem" Drucker. Dass sie's nicht getan hat, ist längst noch kein Beweis dafür, dass sie's nicht kann...

  • 2G
    27741 (Profil gelöscht)

    Mensch KLAUSK; nun reißen sie sich mal am Riemen. Was heißt denn hier zu spät? Es ist nie zu spät etwas zu tun. Ist denn überhaupt kein Feuer mehr in ihnen? Das die Jungen in gesellschaftliche Veränderungen auf- und hineinwachsen und die Welt für sie eine andere ist als für die Älteren, ist doch eine Binsenweisheit. Deshalb kann man doch daraufhin einwirken, das diese Veränderungen nicht die Freiheitsrechte ad absurdum führen. Gerade für Eltern sollte es doch eine Pflicht sein, sich Fehlentwicklungen entgegenzustellen um späteren Schaden abzuwenden. Denn Kinder haben noch nicht das Wissen um die Gefahren die diese Welt mit sich bringt. Das süße Gift des Kapitalismus wirkt leider sehr langsam. Also los jetzt, auf geht,s. Und freuen sie sich, dass ich diesmal nicht über das werbefinanzierte Fernsehen geschrieben habe.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @27741 (Profil gelöscht):

      Meine Einflussmöglichkeiten auf anderer Leute Kinder sind schon seit einigen Jahren dahin und meine eigenen bereits Mitte Dreißig.

      Als altersmilder Großvater stelle ich mich keinen Fehlentwicklungen mehr entgegen, wie schon gesagt: zu spät...

       

      Aber, unter uns - schön, dass das werbefinanzierte Fernsehen da keine Rolle gespielt hat und mittlerweile wissen alle hier aus zuverlässiger Quelle, dass es ansonsten des Teufels ist.

      • 2G
        27741 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Ich glaube nicht, dass es schon alle wissen. Deshalb werden sie zu dem Thema noch öfter von mir hören. Ich mache es wie die Werbung, ich hämmere das den Leuten so lange ein bis sie es verinnerlicht haben. Sie kennen doch noch die alte Weisheit: Steter Tropfen höhlt den Stein. Nur so geht's.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        "Aber, unter uns - schön, dass das werbefinanzierte Fernsehen da keine Rolle gespielt hat" Made my Day...

  • Es ist irgendwie müßig, große Worte über Künstliche Intelligenz zu verlieren, wenn man sich noch nicht einmal einig ist, was natürliche Intelligenz sein soll.

     

    Menschen sind Tiere mit einigen stark ausgeprägten Fähigkeiten zum Werkzeuggebrauch. Was bei einem Menschen "Intelligenz" ist und was einfach nur Eigennutz oder Triebe, ist sehr schwer auseinanderzuhalten, aber das "Künstliche Intelligenz" sowas sein sollte wie ein künstlicher Mensch (bei dem Intelligenz nur ein sehr kleiner Teil ist), ist einfach Blödsinn.

     

    KI ist in der technischen Sicht etwas ganz anderes (und viel weniger) als im populären Verständnis (oder Un-Verständnis). Um bei Feuer den Raum zu verlassen, braucht es keine sonderliche Intelligenz, das kann jede Stubenfliege. Das ist letztlich auch nur ein (evolutionär entstandener) dummer Algorithmus: Wenn es zu heiß wird oder die Luft zu schlecht zum Atmen, gehe woanders hin. Das könnte eine AI auch sehr einfach lernen.

  • kurz - es gibt kein KI - keine

    Künstliche Intelligenz. Punkt.

    Alles andere ist Spekulatius.

    Bei Heinz von Foerster kann

    Frauman im Einzelnen nachlesen -

    Wie & wozu dieser Begriff von einem

    Teil der Wissenschaftslobby in USA

    Aus dem Hut gezaubert wurde -

    Um an die erforderlichen Forschungsgelder

    zu kommen & den Rest abzudrängen.

    Diesen "Krieg" hat diese Lobby gewonnen!

    Die hier aufgezeigten Gefahren sind unabweisbar.

    Atomisierung/Zerbröselung von Verantwortung -

    That's the main goal&problem -

    "Sich über Gott hinwegsetzen" - zur Kybernetik http://www.taz.de/!5295958/#bb_message_3362015

    & " …wir digitalen gerade die Seele" -

    Silikon Valley freaks!

    Die wissenschaftliche Verlogenheit liegt gerade darin -

    Das Blaue vom Himmel vorzugaukeln -

    Was aber in der gesellschaftlichen Wirklichung nur dazu dient

    Die Herrschaft der wenigen durch Manipulierumg der Vielen

    Zu Organisieren via Maschinen/Programmen/

    Algorithmen - der 0/1-Welt - kombiniert mit der

    Dreisten Lüge der Objektivität - der Sachzwänge usw usf

    Wie dies im Neusprech auch immer heißt -

    Heißen mag - & weiter heißen wird!

    Algorith-Wahn! Nothing else! Thats it!

    So geht das! - Das - genau -

    kurz - Was es zu verhindern gilt!

    "Get up - Stand up - Fight for your rights!"

    Gilt auch hier - & weiter - & uneingeschränkt!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "Algorith-Wahn! Nothing else! Thats it!

      So geht das! - Das - genau -

      kurz - Was es zu verhindern gilt!

      "Get up - Stand up - Fight for your rights!"

      Gilt auch hier - & weiter - & uneingeschränkt!"

       

      Stimmt schon, aber die Jüngeren und Jungen sind schon längst Teilchen und Rädchen in diesem Getriebe und finden' s auch noch toll. Von einem Rollback können wir nur noch träumen - zu spät...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Vielleicht ist die Strategie ja andersrum gedacht: Während man an AI rumbastelt, sorgt man gleichzeitig mit stupiden Videogames und inhaltslosem Blockbusterkino für eine Verblödung der Massen, so dass irgendwann jeder Taschenrechner über mehr Grips verfügt als das durchschnittliche Menschenhirn.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Die Zukunft: KI.

          Chips for Grips!

      • @571 (Profil gelöscht):

        Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal "Data Haram", nach dem Motto: nur ein kaputter Computer ist ein guter Computer!

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Yadgar:

          Bin weder fanatisch noch religiös und hoffe auf keinen Bildersturm.

          Aber auch ein guter Computer wird mal ein kaputter Computer. Gut, wenn er dann gescheit recycelt wird...

  • "Zu sehr an die digitale Welt anpassen" ist falsch ausgedrückt. Richtig ist: Die Menschen unterwerfen sich der digitalen Welt und machen sich aus eigenem Antrieb zu Sklaven der eigenen Technik. Schon die Umgangssprache beweist es: Man sagt nicht, daß Computerprogramme benutz werden, sondern man redet davon, diese korrekt zu bedienen. Gleichzeitig wird auch der eigene höchst unvollkomme Verstand auf die Digitaltechnik ausgelagert, was gelegentlich durch Erklärungen offenkundig wird wie "das Unglück geschah aufgrund eines Computerfehlers".

    Glücklicherweise ist die Zeit vorbei, in der die Behauptung propagiert wurde, daß bestimmte Menschen weit unter einem Tier stünden. Warum in aller Welt bemühen sich aber jetzt ganze Menschenmassen, auch noch selbst unterhalb einer Maschine zu stehen, indem sie diese "bedienen" und dann unterwürfig deren Anordnungen befolgen?