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Petition auf Change.org„The real DFB-Pokalfinale“

Dusel-Bayern-München gegen Brause-RB-Leipzig? Nö. Eine Petition fordert, das Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV aufzuwerten.

Her mit dem Nordderby-Ersatzpokalfinale – und eine Papierkugel dürfte, wie 2009, auch wieder dabei sein Foto: dpa

Oh ja, Fußball kann so ungerecht sein. Im Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Bayern München und Werder Bremen zeigte er sein erbarmungsloses Gesicht. Zwar waren die Bremer über weite Strecken die bessere Mannschaft und holten einen Zwei-Tore-Rückstand auf – mussten sich aber nach einem umstrittenen Strafstoß mit 2:3 geschlagen geben. Blöd für Werder, noch blöder für die wahrscheinlich niemals endende Diskussion um den Videoassistenten.

In der Schlussphase hatte das Schiedsrichtergespann ein Foul an Bayerns Hochgeschwindigkeits-Angreifer Kingsley Coman im Strafraum gesehen. Das Problem: Da war gar kein Foul. Der Videoassistent griff aufgrund mangelnder Kommunikation mit Schiedsrichter Daniel Siebert nicht ein. Sogar Deutschlands oberster Videoschiedsrichter Jochen Drees gab später zu, dass der Elfmeterpfiff aus „schiedsrichterfachlicher Sicht“ nicht korrekt war. Den Bremer Unmut konnte das kaum schmälern.

Ausgerechnet in Hamburg erwärmte diese Ungerechtigkeit die Herzen einiger Fußballfans. Anhänger des in Bremen sonst so verhassten HSV starteten bei change.org eine Petition, die sich für die Austragung des Nordderbys als „The real DFB-Pokalfinale!“ einsetzt. Hinter dem Begehren steckt die Facebook-Seite HSVInside mit über 11.000 Gefällt-mir-Angaben.

Motiviert haben dürfte die Hamburger natürlich auch das eigene Ausscheiden aus dem Pokalwettbewerb. Mit 3:1 besiegte die von einigen als generelle Wettbewerbsverzerrung wahrgenommene Truppe aus Leipzig die Hamburger. Das Internetportal WerderNews startete dann bei change.org eine identische Petition. „Führt der Pokal zur Verbrüderung von HSV und Werder?“, fragte daraufhin das Hamburger Abendblatt.

taz am wochenende

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Die sonst so ausgeprägte Rivalität zwischen Hamburger und Bremer Fans rückt also in den Hintergrund. Der verletzte Gerechtigkeitssinn sorgt gar für eine solidarische Symbiose. Für weniger fußballbekloppte Leute: Das ist in etwa so, als ob Markus Söder und Anton Hofreiter auf einmal gemeinsam gegen Christian Lindner und Annegret Kramp-Karrenbauer rebellierten.

HSV dämpft die Hoffnungen

Das alternative Finale soll übrigens zeitgleich zum Antipathie-Gipfel am 25. Mai zwischen den Bayern und RB Leipzig ausgetragen werden. Werder-Sportchef Frank Baumann zeigte sich im Gespräch mit Bremen Vier nicht abgeneigt: „Ich glaube, dass da deutlich mehr los wäre, dass da die bessere Atmosphäre herrschen würde.“

Die Petition

Anlass der Petition: Der umstrittene Elfmeter im DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Bayern München und Werder Bremen

Das wollen die Initiatoren: Ein "echtes" Endspiel zwischen Hamburg und Bremen

Das wollen sie nicht: Einfach nur ein Nordderby

Dennoch hält sich die Zahl der Unterstützer bisher in Grenzen – etwas weniger als 1.000 Menschen haben die beiden Petitionen unterzeichnet. Eine öffentliche Veranstaltung bei Facebook mit derselben Intention kommt dagegen auf 17.000 Zusagen und 20.000 Interessierte.

Der HSV dämpfte die Hoffnungen der Fans bereits; auf Anfrage des Bremer TV-Regionalmagazins „buten un binnen“ antwortete die Presseabteilung: „Auch wenn die Idee charmant klingt, haben Sie sicher Verständnis dafür, dass sich unsere Spieler und Verantwortlichen derzeit komplett auf den Ligaendspurt und das Erreichen der sportlichen Ziele konzentrieren.“

So wollen die Hamburger nach dem ersten Abstieg ihrer Vereinsgeschichte in der kommenden Saison wieder in der 1. Bundesliga spielen.

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5 Kommentare

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  • Jedes Jahr das selbe Geseiere. Als vor 2,5 Jahren die Hertha im Oly gegen Bayern mit 1:0 führte, die Spieler ab der 80. Minute plötzlich reihenweise Krämpfe (Hochleistungssportler *räusper*) bekamen, in der 94. Minute nochmal auswechseln mussten und in der 95. Minute noch foulen mussten, war das Geplärre der Anti-Bayern-Fraktion mit Thema Zeitschinden usw. Nicht zu hören. Man flennt dann eigentlich auch nicht rum, sondern KÄMPFT weiter, die Antwort kam dann in der 96. Minute mit dem 1:1 ausgleich. Aber natürlich war dann Bayern und der Schiri schuld. Genauso wie damals Bayern und der Schiri schuld war, weil Schalke nur 4 Minuten Meister war. Warum redet eigentlich keiner über den dämlichen Hamburger der den Rückpass erst gemacht hat? Vielleicht mal erst die Schuld in den eigenen Reihen suchen, bevor man so dämlich argumentiert. Jedes Wochenende fallen entscheidende Tore in der 90. + x Minute, hier ist dann aber komischerweise kein Geschrei von wegen Dusel, Schiridank und bla bla. Warum? Ach halt, ist ja nur bei Bayern so ;)



    Ich kann über solche Dummschwätzer nur lachen und es ist jedesmal ein Genuss, die Fratzen zu sehen wenn sie sich ärgern :p

    • @Chris Tus:

      Achja, und die jetzige Meisterschaft wird zu 99% auch wieder nach München gehen, leider. Aber nicht wegen Bayern Dusel oder dem Schiri, sondern weil die Doofmunder zu dämlich sind, einen 9 Punkte Vorsprung zu vergeigen und selbst jetzt, wie gegen Schalke und Bremen, nix reißen. Erstmal daran denken, bevor man sich immer an den ewiggestrigen Ausreden bedient :)

  • Beim Fußball regiert eben auch das Geld. Der Verdacht lässt sich nicht ausräumen, dass da Vorteilnahme im Spiel ist. Zum Zeitpunkt des Spiels schien es durchaus noch möglich, dass der Geld-Verein den Meistertitel versemmelt. Bei den Steuerhinterziehern, Uhrenschmugglern und Goldfressern scheint dies doch im Bereich des Möglichen zu sein.

    Fußball hat doch bei der Jugend eine große Vorbildwirkung! Und was lernen die jungen Fans dieses Vereins: Solche im letzten Absatz genannten Verhaltensweisen sind normal. Nicht einmal schlimme Verstöße haben bei Führungspersonen irgendwelche Konsequenzen beim Job.Deshalb hat der Verein außerhalb seines Dunstkreises so wenig Sympathien.

  • Mal wieder so eine IQ-arme Idee aus luftgefüllten Köpfen von Fußballfans, die in diesem hochkapitalisierten und -kommerziellen Sport immer dann mit ihrem dümmlichen Moralverständnis fratzenhaft in Kampfstellung gehen, wenn der eigene Verein verliert und das Leberwurstgefühl mal wieder den Restverstand übertönt. Das ist der „Gerechtigkeitsinn“ von Kopfballgeschädigten. Und solch Peinlichkeit schafft es sogar in die Zeitung.

    • @teip hausen:

      Schreibt da der BayernFan in Ihnen? Welche Fussballer-Laus ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?

      Ich bedanke mich für den Hinweis aus diesem Artikel, auch wenn das Ganze wohl nicht genug Rückenwind hat um wirklich in die Tat umgesetzt zu werden. Das Halbfinale mit Bremen wurde auch deshalb so gehyped weil es die Aussicht gab im Finale gegen den HSV zu spielen, obwohl der ja dieses Jahr gar nicht in der 1.Liga ist. Schade, dass es nicht dazu kommt.