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Parteiausschluss aus Bremer SPDLeise grüßt der Sarrazin

Die SPD schließt den Bremer Politiker Korol wegen Antiziganismus und Frauenfeindlichkeit aus. Er beruft sich auf die Meinungsfreiheit.

Nicht mehr in der Bremer SPD: Martin Korol. Bild: privat

BREMEN taz | Der Bremer Parlamentarier Martin Korol ist aus der SPD ausgeschlossen worden. Der 68-Jährige hatte gegen Sinti und Roma gehetzt und sich frauenfeindlich geäußert. Diese Ansichten seien „mit den Grundsätzen der SPD in keiner Form vereinbar“, gab die Bundesschiedskommission bekannt. Korol habe der Partei einen „schweren Schaden“ zugefügt. Der Politiker war seit 1969 in der SPD.

Im Februar war Korol als Abgeordneter in die Bremer Bürgerschaft nachgerückt. Auf seiner Homepage schrieb er über Sinti und Roma, sie lebten „sozial und intellektuell“ noch „im Mittelalter“: Die Männer hätten „keine Hemmungen, die Kinder zum Anschaffen statt zur Schule zu schicken und ihren Frauen die Zähne auszuschlagen.“

Die taz thematisierte Korols Einlassungen, daraufhin distanzierte sich die Bremer Parteiführung von ihm. Im April wurde er zunächst aus der Fraktion ausgeschlossen. Schon in einem ersten Parteiordnungsverfahren hatte die Landesschiedskommission Korol seine Mitgliedsrechte entzogen, allerdings nur auf zwei Jahre begrenzt. Beide Seiten gingen in Berufung, der Landesvorstand wollte den endgültigen Ausschluss.

Für Korol selbst ist der Rauswurf „unerklärlich und nicht angemessen“. Er beruft sich auf die Meinungsfreiheit – und zieht die Parallele zum Fall des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin: „Im Gegensatz zu Sarrazin, der nun wirklich biologistisch argumentiert hat, habe ich mir nichts zu Schulden kommen lassen“, so Korol zur taz.

Sarrazin überstand zwei Parteiordnungsverfahren

Tatsächlich machten beide Politiker nicht nur vergleichbare Äußerungen, beide erhielten auch Schützenhilfe von der Bild-Zeitung. Doch Sarrazin ist als ehemaliger Berliner Finanzsenator ungleich prominenter. Er hat zwei Parteiordnungsverfahren überstanden. Zunächst, 2009, ging es um ein Interview, das Sarrazin der Zeitschrift Lettre International gegeben hatte. Sarrazin sagte darin, dass eine „große Zahl an Arabern und Türken“ keine „produktive Funktion außer für den Obst- und Gemüsehandel“ habe.

Doch die Bundes-SPD befand Sarrazins Äußerungen zur genetischen Vererbung von Intelligenz und zur Integrationspolitik in seinem 2010 veröffentlichen Buch „Deutschland schafft sich ab“ als „parteischädigend“ – und strengte ein weiteres Verfahren gegen Sarrazin an. Gegen den Parteiausschluss hatte sich unter anderem SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ausgesprochen.

Der Bremer Parteienforscher Lothar Probst begründet das unterschiedliche Vorgehen der SPD in den Fällen Sarrazin und Korol mit politischem Opportunismus: „Die Frage ist, welchen Preis eine Partei zahlt, wenn sie ein Mitglied ausschließt.“ Martin Korol interessiere vielleicht in Bremen, im Rest der Republik sei er eher unbekannt. Doch das Problem, sagt Parteienexperte Probst, sei, „dass es in einer Volkspartei wie der SPD einen gewissen Prozentsatz an Mitgliedern und Wählern gibt, die ähnliche Positionen wie Herr Korol oder Herr Sarrazin vertreten“.

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76 Kommentare

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  • Bevor Sarazin gefeuert wird, sollte zuerst mal Gerhard Schröder die SPD verlassen -feuern traut sich die SPD ja nicht-



    Warum: Kein SPD-Politiker hat die SPD und das deutsche arbeitende Volk so sehr geschädigt wie Gerhard Schröder mit seiner Rentenkürzung und seiner Hartz-1-4 Agenda 2010.



    Eine Schande für Deutschland, eine Schande für die SPD.



    40 Jahre Taiferrungenschaften von einem "Sozi-Kanzler" zertört.



    Die Soziale Marktwirtschaft zerstört und der SPD 40 % Ihrer Stammwähler



    dadurch vertrieben. Gehts noch schlimmer?



    Kevin, bitte zuallererst diesen Gerhard Schröder, der MIllionen Deutsche in die Armut getrieben hat, aus der SPD entfernen.



    Erst dann kann ich diese Partei wieder wählen.



    Danach von mir aus auch Sarazin.

    Ein ehemals treuer SPD-Wähler und Gewerkschafter

  • Natürlich verstehe ich,dass die SPD Herrn Korol die Mitgliedschaft entziehen kann.

    Aber : Das Urteil-keine Volksverhetzung-steht nun mal fest;rechtlich gesehen müsste die SPD diesesUrteil anerkennen.

    Warum berücksichtigt sie dieses aber in kleinster Weise?Für mich als Demokrat völlig unverständlich!

  • Der Staatsanwalt hat keine Volksverhetzung festgestellt,sondern eine Meinungsäußerung.

    Herr Korol ist freigesprochen worden.

    Wir leben in einem Rechtsstaat,der Freispruch ist gültig.

    Die Bremer SPD schmeißt Herrn Korol trotz diesesUrteils aus der Partei.

    ERKLÄRE mir bitte EIN Jurist dieses VERFAHREN.

    • @jaul:

      Du verstehst aber schon, dass eine politische Organisation selbst darüber entscheiden kann, ob politische Äußerungen von Mitgliedern ihrer politischen Zielsetzung entsprechen und Mitglieder rechtlich eigenständig rauswerfen kann?

       

      Würdest du erwarten, dass die FDP ein Mitglied behält, dass sich öffentlich für "mehr Kommunismus" engagiert? :D

       

      Tut mir leid, aber bloss weil geäußerte "Meinungen" rechtlich unter die Meinungsfreiheit fallen, heißt das nicht, dass der Vorstand einer Organisation (oder in diesem Fall Partei) sie akzeptieren muss.

       

      Mit deinem Getöse von "Wir leben in einem Rechtsstaat" hat das alles wenig zu tun.

      • @Fred Ferington Frost:

        Politische Parteien sind eingetragene Vereine und damit Subjekte des Privatrechts. Sie sind kein Teil des Staates.

         

        Aber ob es politisch klug und richtig ist, einen Menschen wegen dreier ungeschliffener Sätze in einem längeren Interview unverzüglich aus der Partei zu werfen, ist wieder eine andere Frage.

        • @Viccy:

          Kannst du meine Kommentare auch mal richtig lesen, bevor du sie kommentierst?

          Da steht nämlich nichts drin, was deiner Antwort widerspricht.

           

          "Aber ob es politisch klug und richtig ist, einen Menschen wegen dreier ungeschliffener Sätze in einem längeren Interview unverzüglich aus der Partei zu werfen, ist wieder eine andere Frage."

           

          Das ist keine "andere Frage", sondern Ansichtssache.

          Wenn in diesem Fall der Landesvorstand der SPD befürchten muss, Sozialdemokraten als Wähler und Mitglieder an die anderen sozialdemokratischen Parteien zu verlieren, weil sie nichts mit Politikern zu tun haben wollen, die sich derartig öffentlich äußern, dann ist diese Ansicht zu akzeptieren. Korol kann doch in die CDU wechseln... oder sonstwohin.

          • @Fred Ferington Frost:

            Lies meine Kommentare doch mal weniger voreingenommen, bevor Du sie kommentierst: Ich habe Dir gar nicht widersprechen wollen ...

            • @Viccy:

              Dann schick deine Antwort doch nächstes mal an den richtigen Adressaten ;)

               

              Trotzdem ist deine Antwort für "Jaul" eventuell "juristisch" verwirrend, da das Vereinsrecht dennoch vom Strafgesetzbuch und Grundgesetz stark beeinflußt wird, also nicht wiklich "nur dem Privatrecht" unterliegt. (Das Vereinsrecht ergibt sich erst aus dem Grundgesetz).

              • @Fred Ferington Frost:

                Wollte deinen Beitrag ergänzen, daher hab ich meine Zeilen an deine angehängt. .. Du alter Nörgelsack! :-p

                 

                Ansonsten: Machs nicht zuu kompliziert mit dem Grundgesetz usw ;-)

  • G
    Gaston

    bei der SPD wird das ja langsam zur Gewohnheit

  • A
    Arne

    "Wo Roma auftauchen, werden sie in aller Regel schnell zu troublemakers, die fast ausschließlich als Last und Zumutung erscheinen und insofern asozial oder genauer nicht-sozial sind, als sie nicht erkennen lassen, dass sie zu der Gesellschaft, in der sie leben, Zugang finden wollen... (wir haben) zwar keine Wahl, als diese ungebetenen und in der Tat provozierenden Gäste aufzunehmen."

    Korol? Nee! Sarazin? Nee!

    Daniel Cohn-Bendit in seiner Zeit als Frankfurter Dezernent.

    Auch so einer, der das sagt, was andere gerne sagen möchten.

    Ach, was hätten sich die Grünen diesen Wahlkampf Ärger ersparen können, hätten sie ihn damals nach den Äußerungen achtkantig aus der Partei geschmissen!

    • @Arne:

      Dany ist ein Diskursfisch, der flutscht schnell woanders hin und während Sie noch gedanklich suchen, ist der schon woanders.

       

      Das ist der Unterschied zu Sarrazin: S würde z. B. sagen z. B. Roma haben später zu x% Kinder. Er meint dann, dass man dann nur über die Zahl X redet, aber man ereifert sich eben darüber, dass er so unmenschliche und nicht bewiesene Aussagen trifft, während Dany schon wieder irgendwo anders ist und sich damit garnicht aufhält.

       

      Dany hat sich aber überlebt, weil heute will niemand mehr so etwas flutschiges. Sogar die SPD wirbt ja mit Klarheit.

  • H
    Holzer

    Vielleicht liegen die Einlassungen des Herren an Nachrichten wie diesen!

     

    http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/prozess1635.html

     

    Was in diesem Bericht fehlt:"nach Sitten der Sinti und Roma verheiratet!

     

    "Mit Wut erfüllt die Mutter eines Sohnes auch, was ihr die Roma-Frauen erzählen, die von ihren eigenen Vätern und Brüdern in die Prostitution geschickt werden. „Die Frauen werden in ihren ­Familien behandelt wie der letzte Dreck und versorgen die Männer noch mit!“

     

    http://www.emma.de/ressorts/artikel/prostitution/es-ist-moderne-sklaverei

  • AV
    Alexander van Essen

    Kommentar Teil 2:

     

    Vielleicht ist Korols eigentliches Problem seine geistig-verbale Inkontinenz, die er an seiner Website ausgelassen hatte. Da konnte man zu allem möglichen alles mögliche nachlesen, vieles glasklar auf sozialdemokratischer Ideallinie, vieles intellektuell verschwurbelt, manches bizarr. Pensionierte Studienräte haben eben viel Zeit, viel Ahnung und viel Meinung. Dumm nur, wenn man dann überraschend Abgeordneter wird und die Texte nach vermeintlichen Rosinen durchforstet werden können.

     

    Was ich an der ganzen Geschichte nicht verstehe: Der Mann ist seit 1968 Mitglied der SPD. Offenbar aktives Mitglied. Da müsste doch irgendwem schon mal vorher was aufgefallen sein. Der Mann ist verheiratet. Die Frau müsste doch längst weggelaufen sein. Stattdessen sieht man sie auf der Korol-Website auf einem neueren Foto recht entspannt an der Seite ihres Gatten. Der Mann wurde von den Bremer Wählern von einem hinteren Rang auf einen aussichtsreichen Platz für die Bürgerschaft gehievt. Alles verkappte Rassisten und Korol der "Schläfer", der nun in Amt und Würden gnadenlos zuschlägt?

     

    Ob der Herr Korol nun tatsächlich der Rassist ist, zu dem er gemacht wird, kann ich letztlich nicht beurteilen. Erschreckend finde ich allerdings, wie zügig und auf welch dünner "Beweislage" der abschließende Nachweis (inkl. der dazu gehörenden Empörung) von der öffentlichen Meinung und von den Gutmenschen in diesem Lande als erbracht gilt. Ich würde mir etwas mehr Zurückhaltung und Nachdenklichkeit wünschen. Zum Verhalten der SPD hat Herr Probst das Nötige gesagt.

  • AV
    Alexander van Essen

    Kommentar Teil 1:

     

    Ich bin einmal mehr wieder erstaunt, wie schnell man in diesem Lande (und auch in dieser Zeitung) zum Rassisten und Frauenfeind werden kann. Schneller geht das nur noch mit Antisemitismus und dem Verdacht auf Kinderporno.

     

    Im wesentlichen basiert das Urteil der meisten Kommentatoren hier wie auch auf anderen Websites auf den beiden bekannten Zitaten zu Roma/Sinti und zur Selbstverwirklichung der Frau. Harter Tobak, fürwahr. Aber Herr Korol ist ja ein mitteilsamer Mensch und man kann (bzw. konnte) seine Texte im Zusammenhang lesen. Und da bleibt in der Gesamtschau vom Vorwurf des Rassismus nicht sehr viel übrig.

     

    Vielmehr wird in dem zitierten Text in erster Linie darauf hingewiesen, dass Bund, Land und Kommunen kaum darauf vorbereitet sind, die Zuwanderung in konstruktive Wege zu leiten und dies bei der gegenwärtigen Ausstattung auch gar nicht leisten können. Gleichwohl es aber an vollmundigen Lippenbekenntnissen der Politik nicht mangelt, helfen zu wollen - ohne das dem Taten folgen. Darum geht es in dem Text, das ist sein zentrales Thema. Im Gegensatz zu den allermeisten, die sich nun zur Causa Korol äußern, lässt sich nachlesen, dass er etliche Roma und Sinti persönlich kennt und sehr unmittelbar in die Dinge in einem helfenden Sinne involviert ist. Das klingt alles wenig rassistisch.

     

    Allerdings wird es sein Geheimnis bleiben, ob er etwas zu sich genommen hatte, bevor er mit dem vielzitierten Zitat die kulturellen Unterschiede bzw. Abgründe zu beschreiben versucht hat. Er hat es zurück genommen, hat um Entschuldigung gebeten. Egal, es ist in der Welt und entwickelt seine eigene Dynamik.

  • Warum stoßen heutzutage immer noch und immer wieder derart respektlose und teils menschenverachtende Statements auf solch ein zustimmendes Echo?

     

    Ich stelle immer wieder fest, dass - wie bereits angemerkt - die Leute, die durch die Rassenwahnsmaschinerie gedreht und gedrillt wurden und nichts anderes als deutschen Größenwahn gelernt hatten, auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges nicht vom Erdboden verschwunden sind, sondern sich nur zeitweilig wegduckten, da sie auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten diese Gedanken nicht loslassen wollten. Sie gaben sie der nächsten Generation (z.B. in der Familie, in Kindergärten und Schulen, aber auch in der Politik, in Behörden und Ämtern bis in Teile der Justiz) sozusagen in homöopathischen Dosen mit auf den Weg und erhielten dafür geschmeicheltes, verständnisvolles Abnicken und unbemerkte Übernahme des "alten" Gedankengutes. Damit war dann bereits die Saat für das erneute Aufflammen derartiger Illusionen gelegt - und sie sprießt bis heute, wie man sieht.

    • @anyhow:

      Ist doch scheißegal, ob das Sinti, Roma, Bosnier, Türken, Russen, Deutsche oder Aliens sind, es geht doch um sozialstrukturelle und kulturelle Fragen.

       

      Die einzigen, die immer wieder die Ethnie hervorheben und in den Mittelpunkt stellen, sind die Rassismus-Keulenschwinger. Warum eigentlich?

  • V
    Vampir

    Die SPD schädigt sich, indem Sie jemanden ausschließt der das sagt was viele Deutsche denken.

    Ich war auch mal SPD Wähler, aber so nicht mehr.

    • R
      Rasender
      @Vampir:

      Korol und Sarrazin sagen, was andere Deutsche denken, die aber genug Anstand und Selbstachtung haben, es für sich zu behalten.

      • @Rasender:

        Oder genug Schiss.

        • R
          Rasender
          @Viccy:

          Nazis haben doch keinen Schiss? Die kennen doch keine Furcht, setzen sich unter Einsatz des Lebens für die Heimat ein usw. Offenbar fürchten sie aber die Enttarnung ihrer fadenscheinigen und dummen Argumente so sehr, daß sie sich nicht mal trauen, mit realem Namen zu posten, mein lieber Viccy.

          • @Rasender:

            Herr Rasender, kennst Du "Ohne mich" von den Onkelz? ;)

  • Gut, dass sich die SPD von diesem Hasspolitiker trennt. Unverständlich, dass die SPD den Sarrazin mit seinen Thesen zur Rassekunde nicht loswird. In der SPD sollte kein Platz sein für NSDAP-Ideologen.

    • @Rudeboy:

      Sarrazin:

       

      "Man muss aufhören, von ‚den’ Migranten zu reden. Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen. Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen. Die Osteuropäer, Ukrainer, Weißrussen, Polen, Russen weisen tendenziell dasselbe Ergebnis auf. Sie sind integrationswillig, passen sich schnell an und haben überdurchschnittliche akademische Erfolge. Die Deutschrussen haben große Probleme in der ersten, teilweise auch der zweiten Generation, danach läuft es wie am Schnürchen, weil sie noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung haben. Sobald die Sprachhindernisse weg sind, haben sie höhere Abiturienten- und Studentenanteile usw. als andere."

       

      Voll der Nazi, wa? ...

      • @Viccy:

        Problematisch, weil Sarrazin auch gleich biologistische Zusammenhänge zwischen Einwanderungsgruppen und ihrer "Intelligenz" zieht. Daher ist er da voll auf der Linie moderner pseudowissenschaftlicher "Rassenkundler", die mit einer naiven Betrachtung von "Intelligenz", modernen Neonazis auch die "Asiaten" als intelligenteste "Rasse" nahelegen...

         

        Das Beispiel war nicht sonderlich clever, Viccy.

        • @Fred Ferington Frost:

          War nciht sonderlich clever, Fred? Scheiße, verdammt :-((

           

          Mal anders gefragt: Wie soll er über die 2. Generation "Russen" sprechen, ohne das Wort "Russen" zu verwenden?

           

          Mir fällt keine Antwort ein, bin zu doof.

      • R
        Rasender
        @Viccy:

        Voll der Nazi, jawohl. Ein moderner Nazi halt, nicht einer von der Sorte Hitlers.

      • P
        paule
        @Viccy:

        @viccy

         

        "weil sie noch eine altdeutsche arbeitsauffassung haben" ... nunja, ich als deutscher bin froh, dass ich die nicht mehr habe.

        • R
          Rasender
          @paule:

          Auch Sarrazin hat keine altdeutsche Arbeitsauffassung. In gut 30 Jahren mehr als ein Dutzend mal die Stelle gewechselt bzw. wegen Querulantentum und mangelnder Leistung "empfohlen worden", als Finanzsenator das Berliner Bildungswesen ruiniert, an der Wirtschaftskrise hat er auch maßgeblich mitgestrickt. Richtig gearbeitet hat der keinen Tag, lediglich sich die Taschen gefüllt. Und deswegen hat er jetzt einen ätzenden Schuldkomplex, den er in seinen Hasstiraden kanalisieren muß. Eine arme Sau eigentlich, sagt man im deutschen Volksmund.

          • @Rasender:

            Um aus den oben zitierten Zeilen "Hass" herauszulesen, muss man ihn aber schon (gewollt) einseitig wahrnehmen.

            • @Viccy:

              "Mal anders gefragt: Wie soll er über die 2. Generation "Russen" sprechen, ohne das Wort "Russen" zu verwenden?"

               

              Das habe ich nicht mal kritisiert, also unterlasse ich da mal eine Antwort.

               

              Was dich allerdings bei Sarrazin stutzig machen sollte:

               

              Er intepretiert nach seinen eigenen Vorlieben. Er behauptet einfach mal, dass "unter den Muslimen der kriminelle Nachwuchs heranwächst" ignorierte aber (merkwürdig für einen Statistiker), dass der höchste Anteil von Intensivtätern in der Berliner PKS während seiner Buchschreiberei von "polnischen Migranten" angeführt wurde.

               

              Er lobt dann auch öfter mal Kioskbesitzer und sonstige als mutige und tüchtige Kleinunternehmer, aber nur wenn sie die richtige Herkunft für ihn haben. Sind Selbstständige und Unternehmer jedoch "Türken" oder gar "Araber" oder noch schlimmer sogar "Moslems", dann bekommen sie wieder den abwertenden Vermerk: "bloss für den Obst-und Gemüsehandel gut".

               

              Irgendwas stimmt nicht mit Sarrazin und er hat offenbar einen persönlichen Hass auf "Türken", "Araber" oder "Moslems", den er immer mal wieder aufblitzen lässt.

               

              Ich wünschte man hätte ihn und ganz besonders seine albernen Thesen zur "Intelligenzvererbung" einfach mal ignoriert.

               

              Aus der SPD hätte man ihn nicht nur deshalb rauswerfen sollen, sondern schon wegen seiner Sprüche über Hartz4-Empfänger und Berlin allgemein:

               

              "Berlin hat einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transferleistungen."

               

              (Thilo Sarrazin, angeblicher Sozialdemokrat)

              • @Fred Ferington Frost:

                Moin,

                 

                nun wird die Kapazität der Kommentarspalte langsam knapp, daher erst mal hier nur das:

                 

                http://www.tagesspiegel.de/berlin/kriminalitaet-junge-intensivtaeter-bleiben-auch-als-erwachsene-kriminell/1712318.html

                 

                Zitat: "Der typische Serientäter ist männlich, arabischer Herkunft und bleibt auch als Erwachsener kriminell. Das ergibt sich aus einer Zwischenbilanz zum Stand der Umsetzung des Berliner Intensivtäterkonzepts, die Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) am Mittwoch im Rechtsausschuss des Parlaments zog."

                 

                PS: Müntefering mit seinem Spruch "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen", hätte dann aber schon längst rausgeworfen werden müssen.

                • @Viccy:

                  P.S.:

                  Das muss ich ja auch noch beantworten:

                   

                  PS: Müntefering mit seinem Spruch "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen", hätte dann aber schon längst rausgeworfen werden müssen.

                   

                  Tja. Schröder, Müntefering, Sarrazin, leider auch Buschkowsky mit seinem Speißbürgertum und sogar Wowereit, der es vor nicht allzulanger Zeit als "wirtschaftlich gutes Zeichen" bezeichnet hat, dass die Mieten in Berlin steigen und wegen eines umstrittenen Autobahnprojektes lieber in eine Koalition mit der berliner Provinzpossen-CDU gegangen ist...

                   

                  Es gibt viele Gründe, warum die SPD in Deutschland immer mehr von ihren Stammwählern verloren hat (und wohl leider noch mehr verlieren wird). Bye,bye Volkspartei.

                   

                  Ist auch mein persönlicher Standpunkt, dass ich als linksliberaler Sozialdemokrat schon seit etlichen Wahlen gar nicht mehr die SPD wählen kann.

                • @Viccy:

                  "Der typische Serientäter ist männlich, arabischer Herkunft und bleibt auch als Erwachsener kriminell. Das ergibt sich aus einer Zwischenbilanz zum Stand der Umsetzung des Berliner Intensivtäterkonzepts, die Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) am Mittwoch im Rechtsausschuss des Parlaments zog."

                   

                  Dann schau dir nochmal die PKS der Berliner Polizei aus den Jahren an, in denen Sarrazin sein Büchlein schrieb und staune:

                  Von den insgesamt 2.324

                  PKS-Intensivtätern hatten

                  875 eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit.

                  Ihr Anteil an allen PKS

                  Intensivtätern stieg damit von 36,0% auf 37,7%. Am

                  stärksten

                  vertreten waren die Nationalitäteno

                  Polen mit 172 PKS

                  Intensivtätern

                  bzw. 19,7% an allen

                  nichtdeutschen PKS-Intensivtätern

                  (Vorjahr 149 IT, 15,3%)

                  o

                  Türkei

                  128 bzw. 14,6% an allen

                  NDTV

                  (Vorjahr 138 IT, 14,2%)

                  o

                  Unbekannte Nationalität

                  69 bzw. 7,9% an allen NDT

                  V (Vorjahr 72 IT, 7,4%)

                  o

                  Vietnam

                  55 bzw. 6,3% an allen NDTV (Vorjahr 105 IT, 10,8%)

                  o

                  Litauen

                  43 bzw. 4,9% an allen NDTV (Vorjahr 37 IT, 3,8%)

                  o

                  Libanon

                  42 bzw. 4,8% an allen NDTV (Vorjahr 51 IT, 5,2%)

                   

                  Quelle: Berliner PKS 2010. Datum des Erscheines von Sarrazins "Deutschland schafft sich ab": 2010.

                   

                  Na sowas. Da müssen wohl die ganzen "Intensivtäter arabischer Herkunft" aus Sarrazins kleiner Welt wohl eigentlich deutsche Intensivtäter sein.

                  • @Fred Ferington Frost:

                    Schätze mal, Du verwechselst oder vertauscht die Begriffe "Herkunft" und "Staatsangehörigkeit".

                    • @Viccy:

                      Nein. Ich verwechsele da gar nichts. Das Problem, das schon bei Sarrazin auftrat und in dieser "Einschätzung" des "Intensivtäters", auftaucht:

                      Er redet eigentlich über Deutsche, deren Kriminalität ein deutsches Problem ist. Auch diese "HobbyGangsterHiphop-Kultur" ala Bushido ist ein lokales Problem, das nur entfernt mit der Herkunft der Jugendlichen zu tun hat. Die sozialen Strukturen für diese Bedingungen wurden HIER geschaffen! Wenn Leute wie Sarrazin oder Buschkowsky über die schlimmen Verhaltensweisen von Jugendlichen "arabischer oder türkischer Herkunft" jammern, vergessen sie immer wie arrogant und oberflächlich sie über Menschen urteilen, deren Lebensumstände sie innerhalb ihrer Karriere als Politker nicht verbessert haben. Gerade Buschkowsky finde ich da besonders lächerlich: Er predigt "wenn ihr euer Sozialverhalten nicht ändert, dann wird nichts aus euch!"...aber eigentlich kann er nicht versprechen, dass etwas aus diesen Jugendlichen wird, selbst wenn sie ihr Sozialverhalten ändern. Perspektivlosigkeit schafft üble Verhaltensweisen. Tanze mindestens ein Jahr auf der Kippe der Gesellschafft, dann hast du ganz andere Einblicke in die Gedankenwelten dieser Kids.

                      • @Fred Ferington Frost:

                        Mehr Zwang zum Deutschlernen ist gewiss mal ein guter Anfang, um "die Lebensumstände zu verbessern". Auf Freiwilligkeit basierend hat das ja nicht so gut geklappt in den letzten 30, 40 Jahren.

            • R
              Rasender
              @Viccy:

              Weder habe ich mich auf die von Ihnen zitierten Zeilen bezogen, noch stellen sie die einzigen, wenn auch einigermaßen typischen, Äußerungen Sarrazins dar. Diese für seine Verhältnisse moderaten Zeilen äußern nicht direkt Hass, wohl aber eine dümmlich-rassistisch verallgemeinernde und herabwürdigenede Sichtweise. Wie gesagt, für Sarrazin-Verhältnisse recht milde. Die Verachtung gegenüber Angehörigen anderer Völker und Kulturen schimmert aber auch bei diesem Beispiel recht deutlich durch.

              • @Rasender:

                Ich seh da keine Verachtung, wenn er der 2. Generation von Volksgruppe X und Volksgruppe Y überdurchschnittlichen Erfolg in der Arbeitswelt bescheinigt. Und was daran dümmlich & rassistisch ist, tja, auch nicht.

  • PH
    Peter Haller

    @Rudolf Stein

    Ja,ja, auch du bist ein Segen für dieses Land. Und wahrscheinlich auch ein begnadeter Ingenieur !

     

    @taz

    Wie kommt es, dass jede Rassisten-Nase (und davon gibt es in diesem Forum ne Menge) ein "Teil der taz-Kommune" sein kann ? Also ich möchte dann in Zukunft lieber nicht mehr ein Teil davon sein.

    • @Peter Haller:

      Die Rassistenkeule ist aber auch nicht sehr viel besser als die Gutmenschenkeule.

  • R
    robiw

    Diese Aussagen sind rassistisch, jeder der dies anzweifelt ist selber ein verlogener Rassist. Man stelle sich vor was los wäre, würde mal ein Migrant so verallgemeinerte Aussagen übr Deutsche treffen, die Islamkritiker und neonazis würde sich gar nicht mehr einkriegen.

    • @robiw:

      "jeder der das anzweifelt ist..."

       

      "was so wäre, würde man so verallgemeinerte Aussagen über ... treffen".

       

      Da scheint mir ein innerer Widerspruch zu sein, der aber nicht untypisch ist, also nicht verzweifeln,

  • Kommentar entfernt. Danke, dass Sie auf Rassismus in Zukunft verzichten.

    • @Rudolf Stein:

      Und ich wette, dass die meisten Männer, die Zwangsprostituierte in Deutschland benutzen, deutscher Herkunft sind.

       

      Also sind jetzt auch alle deutschen Männer Frauenschänder die sich durch Menschenhandel vergnügen?

       

      (Ich will keine Antwort. Denke einfach mal darüber nach, wie Hetze funktioniert und wirkt.)

    • @Rudolf Stein:

      Wobei zwischen gewalttätigem Dreckspack einerseits und (lediglich) für den Kapitalismus schwer verwertbaren Personengruppen andererseits schon noch mal ein Unterschied besteht...

  • Tja, so manovriert sich die SPD immer weiter in das Aus. Wenn solche Realitätsverweigerer und Traumtänzer dort das Sagen haben - Gute Nacht SPD.

    Zukunft gestaltet man durch Realismus und Mut zur Wahrheit, so wie es die SPD vor 150 Jahren tat und damals den Nerv der Zeit traf. Heute kann man die Genossen nur in der Pfeiffe rauchen. Leider.

    Realismus ist halt nicht die Sache der Linken, sonst hätte der Sozialismus weltweit gesiegt.

  • Mich würde ja zunächst interessieren, ob das stimmt, was er sagt, d.h. dass es in Bremen solche Typen gibt, die sich so verhalten.

     

    Interessant ist ja auch, man Zigeuner nicht sagen darf, aber Antiziganismus geht.

     

    Was waren denn seine "frauenfeindlichen" Äußerungen? Blondinenwitze etwa, dann sollte man ihm auch die Staatsbürgerschaft entziehen.

  • „dass es in einer Volkspartei wie der SPD einen gewissen Prozentsatz an Mitgliedern und Wählern gibt, die ähnliche Positionen wie Herr Korol oder Herr Sarrazin vertreten“. ..und das sind Multiplikatoren, wie in Diskussionen immer wieder zutage tritt, wenn man sich auf sie bezieht!

  • VI
    Vorwärts immer

    In der vokseigenen Republik Bremen hat die SPD so gute Ergebnisse in Bildung, Sicherheit und dem Überholen des Kapitalismus dank Länderfinanzausgleich, daß eben auch sowas klappt. Die örtlichen Parteisender und Parteiblätter helfen gerne. Man muß nur den kleinen multikulturelen Mißverständnißunfall in Weyhe ansehen um zu wissen wie z.B Radio Bremen tickt. Der konservatrive Block der Bremen-SPD auch als CDU bekannt schweigt natürlich. Gefahr droht nur durch eine Wiedervereinigung mit Niedersachsen oder eine zu bunte Bereicherung wie in Duisburg. Schlimmstenfalls in Bio-Viertel. Dann kennt man plötzlich keinen Ziganismus mehr.

    • @Vorwärts immer:

      Gab es nicht im Bio-Viertel mit über 30 % Grünen-Wählern und rund 20 % Linken-Wählern ein Bürgerbegehren gegen (!) die Errichtung eines Heims für Asylbewerber "im Viertel"?

      • R
        Rasender
        @Viccy:

        30% + 20% = 50%

        Bleiben also immer noch 50% für Mitte-Rechts übrig.

      • J
        Ja-Sager
        @Viccy:

        Ja, darüber wurde eigens in der taz berichtet.

         

        http://www.taz.de/!105908/

  • B
    Beschleunigter

    Auschließen: Sarrazin, Korol, die ganzen verkappten Rechtsradikalen raus aus der SPD!

    • @Beschleunigter:

      Genau, störende Stimmen einfach aus den Parteien werfen und schwupps gibt es die Dinge nicht mehr, über die (wenn auch zugespitzt und drastisch) geredet wurde.

       

      "Es könnte alles, so einfach sein - ist es aber nicht" (Fanta 4, Album: Fornika)

      • B
        Beschleunigter
        @Viccy:

        Die Dinge, über die diese Leute reden, hat es in der Form noch gar nie gegeben.

      • @Viccy:

        Warum sollte eine Partei jemand als Mitglied behalten, der gegen die Grundwerte dieser Partei ist? Antiziganismus und Frauenfeindlichkeit sind keine Werte der SPD. Es steht Korol doch frei, sich volksverhetzend über Sinti und Roma und gerne auch Frauen zu äußern...aber die SPD hat wohl ein berechtigtes Interesse daran, dass seine Idiotie nicht mit der Sozialdemokratie in Verbindung gebracht wird.

        • @Fred Ferington Frost:

          Wenn Antiziganismus und Frauenfeindlichkeit *keine* Werte der SPD sind, was sind dann die "Grundwerte dieser Partei", gegen die er verstoßen haben soll?

           

          Diese Grundwerte müssten dann ja positiv formuliert werden. Wie Volker Pispers mal sagte, man bestellt ja im Restraurant auch nicht "Keine kalten Kartoffeln und kein zähes Schnitzel".

    • N
      Normalkommunist
      @Beschleunigter:

      Sie wollen 10% der SPD Mitglieder einfach ihrer politischen Heimat berauben?

       

      Glauben sie mir, deutschtümelnde Rassisten sind in der Partei die das "Deutschlandfest" veranstaltet eigentlich gut aufgehoben. Die Reihe rassistischer Ausfälle von SPD-Mitgliedern ist lang.

      Man muss sie ja nicht wählen.

  • R
    Rasender

    Man kann es nicht mehr ertragen, das braune Geschmeis. 1933 wären die alle in der NSDAP gewesen. Das ist keine Hetze, das ist nicht mal eine Meinung: Das ist die blanke, harte Realität. Oder glaubt etwa jemand, die ideologischen Nazis wären nach 1945 vom Erdboden verschwunden? Nein, sie haben sich nur andere Schlupfwinkel gesucht.

    • J
      jkl
      @Rasender:

      Nö, vor 1933 hießen diese Typen z.B. Gustav Noske und waren hochrangige SPD Mitglieder.

    • @Rasender:

      1933 bis 1945 wären auch eine Menge der tapferen taz-Kommentatoren in "der Partei" gewesen.

       

      Aber dank der Gnade der späten Geburt können wir es uns in Sessel der moralischen Überheblichkeit bequem machen.

       

      Übrigens: Bei den Nazis wurden Juden von den Uni-Lehrstühlen vertrieben. Wo fordert Sarrazin oder jeder andere Name so etwas für türkische Lehrstuhlinhaber? Merken Sie was?

      • B
        Beschleunigter
        @Viccy:

        Nun, daß die alten Nazis andere Dinge getan haben als die neuen, heißt ja nicht nicht, daß es keine neuen gibt.

      • R
        Rasender
        @Viccy:

        Allerdings merke ich was. Nämlich, daß Sie hohle Phrasen dreschen. Sarrazin muß keine türkischen Lehrstuhlinhaber verjagen, um Rassismus zu praktizieren.

        • @Rasender:

          Hohlphrasig finde ich eher die ewig bemühte NS-Keule. Und bei genauerem Hinschauen, räumen Sie als Keulenschwinger sogar selbst ein, dass der Vergleich hinkt.

           

          Vielleicht beim nächsten Mal gleich ohne Exkurs auf 33-45 auskommen, so scheußlich sehr, sehr vieles von dieser Zeit für sehr viele Menschen (u.a. Deutsche) auch war.

          • R
            Rasender
            @Viccy:

            Nazis sind nunmal Nazis, egal ob 1933 oder 2013. Die zugrundeliegende Ideologie ist dieselbe, nur eben modernen Verhältnissen angepaßt. Schlicht und ergreifend eine Fortentwicklung.

            • @Rasender:

              So ein flexibler "Nazi"-Begriff hat ja auch den Vorteil, dass man stets denjenigen als Nazi etikettieren kann, der grade ein paar nicht ausreichend abgeschliffene Worte in die Medienlandschaft geschmissen hat.

      • @Viccy:

        Tja, bei den Nazis war es allerdings auch üblich gegen Sinti und Roma zu hetzen. Ganz ähnlich wie Herr Korol es tut.

         

        (Einfach mal mit Himmler und seinem Erlaß zur "Bekämpfung der Zigeunerplage" beschäftigen.)

         

        Und es bedeutete, dass "Zigeuner" egal in welcher Sozialisierung, genau wie Juden und alle anderen Gruppen, gegen die man vorher schön Hetze in der Bevölkerung betrieben hatte, in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet wurden.

         

        Es ist ja schön, dass du dich wengistens etwas mit dem widerlichen Vorgehen der NSDAP gegen Juden beschäftigt hast, aber was die deutsche Vergangenheit mit den Sinti und Roma betrifft, fehlt es wohl an Wissen, Viccy?

         

        "Über kein anderes Volk wissen die Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft so wenig und meinen zugleich so viel Negatives zu wissen wie über Roma."

        • @Fred Ferington Frost:

          Fred: Weil Himmler diesen Erlaß schrieb, darf man Zigeuner für die nächsten 200 Jahre wohl nicht mehr kritisieren??

          Fakt ist nun mal, das sich Teile dieses Volkes oft so schlecht benehmen, das man nur mit dem Kopf schütteln kann. Das muß auch angesprochen werden können!

        • @Fred Ferington Frost:

          Was denken sie wohl wie viele einfache Migranten sie ausweisen müßten wenn sie diese nach der eigenen Gesinnung befragen. Das Phänomen habe ich in meinem Bezirk mit hoher Migrantenzahl selbst erfahren, als Sarrazin seine Schundlektüre veröffentlichte und aktuell erlebe ich es wieder. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist keine Domäne der Deutschen, im Arabischen und osteuropäischem ist sie mind. genauso stark verbreitet wie bei uns-leider :-(

          • @DerDemokrator:

            Und was hat das mit Korols Hetze zu tun und mit dem Umstand, dass eine Partei mit humanistischem Menschenbild (SPD) ihn ausschließen möchte?

             

            Ach ja. Gar nichts.

        • @Fred Ferington Frost:

          PS; Bei den Nazis war es auch üblich, abweichende Meinungen zu verfolgen, by the way. Und Herr Korol hat nun nicht den Führer verherrlicht oder die Erschießung von Zigeunern gefordert.

           

          Er hat zum Ausdruck gebracht, dass diese Bevölkerungsgruppe sozial - im Durchschnitt gesehen - sehr, sehr schwach ist.

           

          Ist das falsch?

          • @Viccy:

            Js, es ist falsch. "Sinti und Roma" sind nämlich KEINE einheitliche Bevölkerungsgruppe. An den Gründen, warum viele Sinti und Roma in Europa "sozial schwach" sind, ist Korol auch offenbar gar nicht interessiert, es reicht ihm gegen sie zu hetzen. Ändern will er nichts, es reicht ihm auf sie herabzuschauen.

             

            Ist mir aber klar, dass dir das gefällt, Viccy. "Sozial Schwache" sind ja immer gut als Feindbild.

            • @Fred Ferington Frost:

              Bei dir sind "sozial Schwache" dann per se die armen Opfer, die trotz eifriger Anstrengung und bestem Willen vom pöhsen deutschen Staate (und den Rassisten, den Nazis und dem Teufel selbst) von den Fleischtöpfen weggestoßen werden?

               

              Ich frag jetzt mal genau so unterstellend wie du (wenn ich auch im Gegensatz zu dir die Frageform anstelle einer - i.Ü. falschen - Feststellung verwende)

            • R
              Rasender
              @Fred Ferington Frost:

              Genau: Sozial Schwache, Minderheiten, Ausgegrenzte. Sie waren schon immer die Lieblingsopfer der Nazis, denn die können sich am wenigsten wehren, haben am wenigsten Rückhalt in der Bevölkerung. Nazis: Feige waren sie seit jeher. Wie auch heute noch: Asylheime anzünden, wo unschuldige Kinder bei lebendigen Leib verbrennen. Wehrlose Kinder im Zeltlager abknallen. Unbedarfte und unbewaffnete Imbissbudenbesitzer hinrichten. Wahrlich: Ein dreckigeres, ehr- und würdeloseres Geschmeis als die Nazis gibt es nicht. Die Entnazifizierung war leider nicht nachhaltig.

        • @Fred Ferington Frost:

          Die Nazis sind gegen alles vorgegangen, was nicht bei 3 auf den Bäumen oder in der Partei war, das weiß doch (fast) jeder. Ob Erlass von Himmler, Befehl vom Führer oder schlicht Gesetz die Weichen für die (jeweilige) Verfolgung gestellt haben, interessiert mich da nun nicht soo sonderlich.