Nun auch kirchenrechtliche Vorwürfe: Neue Kritik an Woelki
Der Rektor von Woelkis Hochschule soll falsche Angaben zu deren Finanzierung gemacht haben. Der Vorgang könnte im Vatikan eine Untersuchung auslösen.
Die Hochschule wurde vor drei Jahren gegründet. Von Beginn an stand die Finanzierung der Hochschule auf tönernen Füßen. Realisiert werden sollte diese durch einen Sonderfonds, der aber inzwischen ausgeschöpft sein soll. Woelki wollte dafür Spenden einwerben – die allerdings durch seinen Umgang mit Missbrauchsfällen und der Kritik daran ausblieben.
Dennoch soll laut FAZ der Hochschulrektor Christoph Ohly im März gegenüber der kirchlichen Akkreditierungsagentur AKAST fälschlich behauptet haben, die Finanzierung sei gesichert. Auch hatte Ohly zuvor nicht, wie kirchenrechtlich vorgesehen, den zuständigen Vermögensrat und das Domkapitel für diese Zusage eingebunden.
Vatikan könnte den Fall untersuchen
Die Angelegenheit könnte zu einem Prüffall für den Vatikan werden – und zu einer erneuten Belastungsprobe für Woelki. Der 66-Jährige steht bereits seit Monaten in der Kritik. Auch Papst Franziskus attestierte ihm kommunikative Fehler, sah bisher aber keine kirchenrechtlichen Verstöße.
Zuletzt hatten sich mehr als 60 Pfarrer, Gemeindereferentinnen und andere Funktionsträger des Erzbistums Köln in einer Erklärung von Woelki distanziert. „Wir fordern einen wirklichen Neuanfang“, hieß es in dem Schreiben. „Dazu gehören auch personelle und systemische Veränderungen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Parteiprogramme für die Bundestagswahl
Die Groko ist noch nicht gesetzt