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Neurowissenschaftlerin über Denkmuster„Ideologien verändern Körper“

Leor Zmigrod hat ideologisches Denken untersucht. Sie erklärt, was Hirnscans zeigen, wie Dschihadisten ticken und warum Social Media extremes Denken befeuert.

„Hirnprozesse führen dazu, dass wir uns gegenseitig diskriminieren und rassistisch behandeln“: Neurowissenschaftlerin Leor Zmigrod Foto: Stuart Simpson/Suhrkamp Verlag
Jens Uthoff
Interview von Jens Uthoff

taz: Frau Zmigrod, Sie haben mithilfe von MRTs und Hirnscans ideologische Denkstrukturen im Gehirn untersucht. Wozu braucht es diesen neuen Ansatz?

Leor Zmigrod: Ich habe vor über zehn Jahren begonnen, mich damit zu beschäftigen, warum Menschen sich radikalisieren. Dabei fiel mir auf, dass sich die Analyse vor allem auf demografische Faktoren wie Alter und Geschlecht, Bildungsgrad oder sozioökonomischen Status konzentrierte. Warum aber sind von jenen Menschen, die unter ähnlichen Bedingungen leben, manche bereit, für eine Ideologie alles zu opfern – und andere nicht? Wir können das besser verstehen, wenn wir uns die Mechanismen des Gehirns anschauen, die bei ideologischem Denken wirken.

Im Interview: Leor Zmigrod

Die 29-Jährige forscht als Neurowissenschaftlerin an der Universität Cambridge. Sie gilt als Begründerin der politischen Neurobiologie.

Das Buch „Das ideologische Gehirn. Wie politische Überzeugungen wirklich entstehen“ von Leor Zmigrod ist bei Suhrkamp erschienen. Berlin 2025, 302 Seiten, 24 Euro

taz: Was haben Sie herausgefunden?

Zmigrod: Ich habe festgestellt, dass Menschen mit bestimmten Denkmustern und Gehirnmerkmalen von Ideologien angezogen werden – unabhängig von deren Art und Ausrichtung. Dabei hat mich die kognitive Rigidität interessiert. Kognitiv rigiden Personen fehlt die Fähigkeit, sich anzupassen und zwischen verschiedenen Denkweisen zu wechseln. Sie verharren in starren Denkmustern. Ich habe einen Test mit tausenden Teil­neh­me­r*in­nen durchgeführt: Pro­ban­d*in­nen müssen Karten nach einer bestimmten Regel sortieren, die sie durch Trial and Error schnell herausfinden – denn sie erhalten eine Belohnung bei der richtigen Anwendung. Also zum Beispiel, dass auf ein bestimmtes Symbol ein anderes Symbol folgt. Irgendwann im Spiel ändert sich die Regel, ohne dass die Teil­neh­me­r*in­nen davon wissen. Dieser Moment interessiert mich. Einige sind kognitiv flexibler und ändern ihr Verhalten schnell, andere wenden immer wieder die alte Regel an, obwohl die Belohnungen ausbleiben.

taz: Sie unterscheiden zwischen rigiden und flexiblen Denkstrukturen. Ist das ein Dualismus für Sie?

Zmigrod: Nein, das ist nichts Binäres, es gibt nicht auf der einen Seite die flexiblen und auf der anderen Seite die rigiden Menschen. Die Mehrheit der Menschen liegt irgendwo dazwischen.

taz: Noch mal einen Schritt zurück. Wie würden Sie Ideologie definieren?

Zmigrod: Wer ideologisch denkt, hält sich streng an moralische Regeln, an vorgegebene Denkweisen. Auch wenn Beweise vorliegen, die sein Weltbild ins Wanken bringen, wird er sich gegen diese ver­wehren. Verschwörungserzählungen sind ein prototypisches Beispiel für ideologisches Denken.

taz: Sie stützen sich auf Geis­tes­wis­sen­schaft­le­r*in­nen, verweisen auf die Kritische Theorie und Ador­nos und Else Frenkel-­Brunswiks „Studien zum autoritären Charakter“. Was kann die „politische Neurobiologie“ dem hinzufügen?

Zmigrod: Sie kann andere Wissenschaftszweige oder Methoden nicht ersetzen, aber sie kann etwas zur Diskussion beitragen. Sie kann eine Art Mikroskop sein, um zu sehen, was passiert, wenn das ideologische Denken im Gehirn übernommen hat.

„Extreme Linke und extreme Rechte weisen in puncto kognitive Rigidität Ähnlichkeiten auf“, sagt Zmigrod Foto: Wolfgang Maria Weber/fotofinder

taz: Entspricht denn der „rigide Charakter“, wie Sie ihn nennen, jenem „autoritären Charakter“?

Zmigrod: Die Methoden, die die Au­to­r*in­nen der Studie damals verwendeten, waren viel rudimentärer. Sie konzentrierten sich auf psychoanalytische Methoden, sie verwendeten Fragebögen, aber es waren immer die Menschen selbst, die Auskunft über ihre Persönlichkeit gaben. Das ist heute anders, wir können mit MRTs die Gehirnaktivität sichtbar machen. Damals konzentrierten sich die Wis­sen­schaft­le­r*in­nen nach den Erfahrungen des Faschismus auf den rechten Autoritarismus. Das ist auch ein Unterschied zu unseren Untersuchungen: Die kognitive Rigidität, die wir beschreiben, ist anfällig für extremistische Ideologie jedweder Art, ob rechts oder links.

taz: Stützen Sie mit Ihren Erkenntnissen die Hufeisentheorie?

Zmigrod: Nein. Es geht uns gar nicht um die tatsächlichen politischen Bewegungen. Unser Fokus liegt auf der psychologischen Veranlagung der Person. In den Daten sehen wir, dass extreme Linke und extreme Rechte in puncto kognitive Rigidität Ähnlichkeiten aufweisen. Es gibt viele weitere Faktoren, die dazu führen können, dass jemand extrem links oder extrem rechts denkt.

taz: Dennoch könnte man Ihren Ansatz für deterministisch halten.

Zmigrod: Das ist er nicht. Bei biologischen Prozessen geht es nicht zwangsläufig um etwas (genetisch) Vorherbestimmtes. Was wir feststellen können, ist, dass es biologische und psychologische Marker gibt, die Menschen für Ideologien prädisponieren. Doch dabei handelt es sich immer noch um Potenziale und Wahrscheinlichkeiten, nicht um ein vorherbestimmtes Verhalten. Für mich steckt in unserem Ansatz sogar eher eine emanzipatorische Hoffnung: Tatsächlich zeigen viele Forschungen, dass man eine andere Wahl treffen kann, dass Hirnstrukturen veränderbar sind.

taz: „Das eigentliche Ziel der totalitären Ideologie ist nicht die Umformung der äußeren Bedingungen menschlicher Existenz (…), sondern die Transformation der menschlichen Natur selbst“, hat Hannah Arendt geschrieben – schließen Sie an diese Idee an?

Zmigrod: Ja. Ideologien verdrängen alte Denkweisen und ersetzen sie durch neue. Sie verändern unsere Kognition, unsere Reflexe, unsere biologische Natur. Vielleicht sogar bis zu einem Grad, den Arendt nicht geahnt hat.

taz: Inwiefern?

Zmigrod: Gelegentlich– wie in ihrer Analyse von Adolf Eichmann – hat Arendt argumentiert, dass „Gedankenlosigkeit“ und „Oberflächlichkeit“ Menschen dazu bringen, ideologische Verbrechen zu begehen. Ich denke, die neue Wissenschaft stellt diese Annahme infrage: Es gibt tiefgreifende und komplexe Veränderungen, die im Gehirn und Körper ideologischer Gläubiger stattfinden.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

taz: Wenn Medien über Anschläge berichten, wird oft gefragt, ob ideologisch motivierter Terror oder eine psychische Störung ursächlich war. Kommt in Wirklichkeit oft beides zusammen?

Zmigrod: Ja. Wenn eine Person sehr ideologisch, sehr radikal und extrem wird und bereit ist, anderen Menschen Schaden zuzufügen, haben sich in ihr viele psychologische Prozesse verändert oder verstärkt, die zu diesem Zustand geführt haben.

taz: Sie zitieren eine Studie, in der man die neuronalen Muster von Dschihadisten untersucht hat. Was hat man dabei herausgefunden?

Zmigrod: Diese Studie hat sich mit „heiligen Werten“ befasst, also Überzeugungen, für die Menschen bereit sind zu sterben. Man kann tatsächlich sehen, wie bestimmte Netzwerke im Gehirn aktiviert werden, wenn militante Menschen mit einer fundamentalistischen Ideologie über diese heiligen Werte nachdenken. In einem Experiment haben die For­sche­r*in­nen herausgefunden, dass diese Menschen noch mehr zu absoluten heiligen Werten neigten, wenn sie sich sozial ausgegrenzt fühlten.

taz: Trägt Einsamkeit also zur Radikalisierung bei?

Zmigrod: Ja, das kann sie. In einer interessanten Studie fanden Forscher heraus, dass Menschen, die in den USA wegen terroristischer Anschläge verurteilt wurden – aufgrund rechtsextremer, linksextremer oder religiös fundamentalistischer Ideologien –, fast immer im Jahr vor ihrer Tat einen persönlichen Zusammenbruch erlebt hatten, beispielsweise aufgrund von Zäsuren in sozialen, beruflichen oder familiären Beziehungen.

taz: Sie haben auch die Denkweisen von Menschen zu Ungleichheit untersucht.

Zmigrod: Ja. Wir hatten Menschen als Probanden, von denen eine Hälfte sagte, dass soziale Ungleichheit in der menschlichen Natur liegt und in Ordnung ist, und die andere, dass Ungleichheit nicht akzeptabel ist. Wir haben beiden Personengruppen ein Video gezeigt, in dem ein Obdachloser über die Schwierigkeiten und Härten seines Lebens sprach, über das Leid, das er jeden Tag durchmacht. Die erste Gruppe reagierte körperlich gar nicht, während sich bei der zweiten Gruppe der Körper veränderte, die Herzfrequenz stieg. Ideologie erreicht also sogar die unsichtbarsten physiologischen Reaktionen des Nervensystems.

taz: Sie vermessen Dopaminkonzentrationen im Gehirn oder die Aktivität der Amygdala: jene Struktur, die negative Emotionen wie Angst, Ärger, Ekel und Gefahr steuert. Wie können uns diese Erkenntnisse helfen?

Zmigrod: Die untersuchten Hirnprozesse führen dazu, dass wir uns gegenseitig entmenschlichen, diskriminieren und rassistisch behandeln. Wir wissen zudem, dass ideologische Führer diese Prozesse ausnutzen können. Menschen auf bestimmte Weise zu stressen – indem man zum Beispiel Ressourcenknappheit als großes Problem darstellt –, kann zum Beispiel ein wirksames und gefährliches Mittel sein, um Diskriminierungsmuster zu aktivieren.

taz: Nehmen wir ein konkretes Beispiel: die Weltbilder rechter männlicher Jugendlicher in Deutschland.

Zmigrod: Zu den wichtigsten Faktoren, die viele junge Männer zu extrem frauenfeindlichen und rechten Ideologien treiben, zählen heute die sozialen Medien. Die Algorithmen, die die sozialen Medien steuern, sind so beschaffen, dass sie möglichst binär und emotional negativ sind, um die Angst, den Ekel und die Bedrohungsgefühle anzusprechen, für die die Amygdala zuständig ist. Durch die politische Neurobiologie verstehen wir, inwiefern bestimmte Denkmuster anfällig dafür sind und wie umgekehrt Inhalt und Form von Social Media bestimmte Denkweisen weiter verstärken.

taz: Was folgt für Sie daraus?

Zmigrod: Wir müssen darüber nachdenken, ob wir das weiter zulassen wollen und wie wir die digitalen Medien verbessern können. Gleichzeitig sollten wir versuchen, die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken – nicht nur junger Menschen, sondern der Nut­ze­r*in­nen insgesamt.

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14 Kommentare

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  • Dieser Versuchsaufbau mit dem Kartenspiel ist totaler Humbug, der versucht, ne sehr simple Analogie zwischen autoritären Denkmustern und geistiger Inflexibilität herzustellen. Unfug weil gerade fundamentalistische Gruppen und Terroristen oft die ersten sind, die neue Technologien für ihre Zwecke nutzen. Tik tok propaganda, Crypto coin Finanzströme, botfarm - Manipulation, cyber Angriffe auf westliche Einrichtungen ... Fundamentalisten sind der Normalbevölkerung oft sehr weit voraus, wenn es darum geht "neu entstandene Spielregeln" durch die Digitalisierung zu identifizieren und für sich zu nutzen.

  • Sehr interessanter Artikel. Vielleicht kann die Gesellschaft ja mithilfe solcher Forschung eines Tages gewaltbereite Extremisten zu besseren Menschen machen

  • Mir scheint das - sehr zeitgeistig - von hinten aufgezäumt, also vom Neurologischen aufs Gesellschaftliche gedacht Jeder psychologische Zustand hat eine neurologische Form (Botenstoffkonzentrationen, Aktivitätsmuster von Hirnregionen usw.). Gerade die Entwicklung des Gehirns ist komplex und biographisch, also mit langer Zeitdimension. Dem kommt man mit Kartentests zum Zeitpunkt X nicht auf die Spur, bildgebende Verfahren hin oder her. Auf der Ebene neuronaler Vernetzung (ein von großer Plastizität geprägter Prozess) folgt die Biologie der Biographie (die wiederum gesellschaftlich ist).



    Dennoch: zum Ende wird es spannend: "digitale Medien" als wichtiger Faktor in der Hervorbringung einer neuronalen Struktur, die disruptive Einstellungen begünstigt.

  • Ok (langes OK), aber gehen wir es doch auch noch mal mit unserem normalen Alltagsverstand an und denken rückwärts. Wo kommen wir her? Wie war das, als wir noch nomadisierten? Frisch vom Baum herunter oder in der Steinzeit? Wie lebten wir da und wovon? Wie war das, als wir plötzlich auf andere Menschengruppen stießen? Freundschaftlich, euphorisch? Oder eher vorsichtig, abwartend, trennend? Wann hat sich dieses DIE und WIR entwickelt? Wie lange ging das? Ist diese Trennung von DIE und WIR nicht die Grundlage auch aller heutiger Probleme zwischen Menschen? Und wenn das so ist, wie können wir das überwinden?

  • "Wer ideologisch denkt, hält sich streng an moralische Regeln, an vorgegebene Denkweisen. Auch wenn Beweise vorliegen, die sein Weltbild ins Wanken bringen, wird er sich gegen diese ver­wehren."

    Diesen Satz finde ich zumindest unsauber, wenn nicht bedenklich. Moralisch ist nicht gleich ideologisch. Einen moralischen Kompass zu haben, finde ich gut und richtig - und vermisse ihn bei vielen Leuten leider allzu oft.

    Ideologie heißt tatsächlich, auch auf Mustern zu beharren, obwohl die Realität sich inzwischen geändert hat (oder nie so war). Z.B. "wir müssen Kernkraftwerke bauen weil die so toll sind" und dann noch daran festzuhalten nachdem man festgestellt hat, dass sie eben doch nicht so toll sind. Das ist Ideologie. Sie betrifft Fakten.

    Moralisch ist z.B. jemandem in Not zu helfen. Und an dieser Einstellung wird die Realität nichts ändern. Das sind keine Fakten, sondern eine Meinung/Einstellung.

  • Die Anfälligkeit für rigide Persönlichkeitsstruktur und weitere Probleme liegt zu einem großen Teil auch an der Situation, der ein Kind von Anfang des Lebens an ausgesetzt war oder ist.



    Weiterhin muss bezweifelt werden, dass die rigide Person selbst moralische Regeln konsequent einhält. Das wird in aller Regel eher von Anderen verlangt. Besonders im religiösen Bereich.

  • taz: Sie stützen sich auf Geis­tes­wis­sen­schaft­le­r*in­nen, verweisen auf die Kritische Theorie und Ador­nos und Else Frenkel-­Brunswiks „Studien zum autoritären Charakter“. Was kann die „politische Neurobiologie“ dem hinzufügen?....



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    Na ja, in der Medizin/Biologie "Antworten auf Denkstrukturen" zu suchen hat sich schon öfter als Sackgasse entpuppt! :-(



    Vergleiche dazu "Erkenntnisse" aus den 1930, 1950ger Jahren. Auch da wurde versucht, mit "Hirn-Op's", Elektroschock, usw. auf "das Denken" Einfluss zu nehmen. Wird heute als "Verwirrung eines Fachbereiches der Humanwissenschaften" gelabelt! :-(

  • Wenn es messbare körperliche Veränderungen durch Anwendung bestimmter Propagandatechniken gibt, können diese Techniken dann als vorsätzliche Körperverletzung beurteilt werden?

  • Es mag vielleicht dem Confirmation Bias entspringen, aber vielen Dank für diesen Artikel. Dieser bekommt einen Platz in meinen Favoriten.

    Besonders gefällt mir die Differenzierung zwischen Politik und Person und die Betonung das auch Linksextreme Personen nicht verschont bleiben.

    Leider nur zu oft höre oder lese ich von Personen, die durch ihr Wertebild es besser wissen müssten, dann aber doch erschreckend dysfunktionale Gedanken haben. Gedanken, die wie auswendig gelernt scheinen, frei von eigener Anstrengung oder Vernunft.

  • „Stützen Sie mit Ihren Erkenntnissen die Hufeisentheorie?“ Zuviel der Ehre, die korrelieren steinalte Psychotests (Wisconsin Card Sorting Test) mit irgendwelchen Fragebögen. Solche Korrelationen sind nie Null, da könnte man auch das Körpergewicht nehmen. Wenn die Stichprobe groß genug ist (oder, ebenfalls Gang und Gäbe, wenn man viel testet und Zufallsbefunde herausfordert), wird es dann auch signifikant.

    Schlussfolgerung des teuren Spaßes: It happens in the brain. Wo ist die Erkenntnis, die Erklärung, die Lösung des Problems? Aber großes Hallo beim Wiedersehen auf dem Allgemeinplatz, wo sich die versammeln, die die Resilienz stärken wollen.

    • @derzwerg:

      Wenn das Interview weitergelesen worden wäre, wäre aufgefallen, daß Leor Zmigrod und ihre Mitarbeiter*innen eben MRT zur Analyse nutzen und ned "nur" Fragebögen.

  • Danke für das hervorragende Interview. Ich hoffe, dass es möglichst viel gelesen und verstanden wird!

  • Im Endeffekt bedeutet es also immer, auf den Stimulus Eingriff zu nehmen...



    Interessant ist doch auch die Frage, warum es erst soweit kommen muss und unsere Gesellschaft anscheinend keine ausreichenden selbstregulierenden Stimulanzen bietet.



    Ein äusserst komplexes und soziologisches Spannungsfeld, zu kurz gefasst also der Eingriff auf die sozialen Medien.

  • Danke, für diesen sehr interessanten Beitrag!