Neue Studie der Vereinten Nationen: Gefährliches Plastik im Boden
Die UN warnen: Wegen Folienresten im Boden schrumpften Ernten. Der Mikrokunststoff in Lebensmitteln könnte auch Folgen für die Gesundheit haben.
2019 habe die Landwirtschaft weltweit 12,5 Millionen Tonnen Plastik verbraucht. 37,3 Millionen Tonnen seien für Lebensmittelverpackungen verwendet worden. Am größten war laut dem Bericht mit 50 Prozent der Anteil Asiens. Bis 2030 werde der Verbrauch von Folien für Gewächshäuser, Feldabdeckungen und Einlagerung von Gärfutter (Silage) nach Prognosen von Branchenexperten von 6,1 Millionen Tonnen im Jahr 2018 um 50 Prozent steigen.
Größere Plastikteile sind laut FAO ein Problem für die Umwelt, weil sie Wildtieren schaden können, wenn diese sich in den Stücken verfangen oder sie verschlucken. Manche Kunststoffharze enthielten giftige Zusätze wie Phthalate und Bisphenole, die das Hormonsystem schädigen könnten. Wenn Plastik verbrannt werde, könnten gesundheits- und umweltschädliche Gase freigesetzt werden. Da die meisten Kunststoffe aus fossilen Ressourcen gewonnen würden, trügen sie zudem zum Klimawandel bei.
Gleichzeitig helfe Plastik der Studie zufolge dabei, die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern. Dank Mulchfolien etwa wachse Unkraut schlechter und ließen sich Pestizide, Dünger sowie künstliche Bewässerung einsparen. Treibhaustunnel und Netze aus Kunststoff schützten Pflanzen und steigerten deren Wachstum. Plastikbeschichtungen von Düngern, Pestiziden und Saatgut würden größere Ernten ermöglichen.
Besonders dringend ist es den FAO-ExpertInnen zufolge, das Problem der Düngerbeschichtungen und Mulchfolien aus biologisch nicht abbaubaren chemischen Verbindungen zu lösen. Mangels Alternativen zu Plastik in der Landwirtschaft seien aber Verbote von Kunststoffen in der Branche oft unmöglich.
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