Neue Musik aus Berlin: Die Dinge in der Schwebe

Painting ist die Nachfolgeband von Soft Grid. Auf ihrem Debütalbum „Painting is Dead“ stimmt das neue Wave Art Pop -Trio manch hymnischen Gesang an.

Foto der Band Painting: Die drei Bandmitglieder stehen vor einer Wand, auf sie werden Linien und geometrische Formen wie Kreise und Dreiecke per Videobeamer projiziert

Taucht gerne Dinge in Farbe: Die Synth-Pop-Band Painting Foto: Sara Perovic

Ist Malerei nun tot oder nicht? Der Albumtitel widerspricht gewissermaßen dem Projektnamen. Oder erklärt diese Band, kaum gegründet, schon das eigene Ableben? Letztlich egal, was man rein­lesen will: Painting, ein Trio bestehend aus Musiker:innen, die in der hiesigen experimentellen Popszene schon Tolles angestellt haben, klingen nicht, als interessierten sie sich für Thesenhuberei.

Lieber lassen Multi­instrumentalistin Theresa Stroetges (solo unterwegs als Golden Diskó Ship, vormals bei Soft Grid und Hotel Kali), Christian Hohenbild (Schlagzeug und Elektronik, früher ebenfalls bei Soft Grid) und Sophia Trollmann am Saxofon auf ihrem Debüt „Painting Is Dead“ alles munter ineinanderpurzeln: Spontaneität und das Artifizielle, hymnischen Gesang und schnarrenden Wave-Art-Pop und Groove.

Die Dinge in der Schwebe halten ist der Modus Operandi dieses Projekt, das man angesichts der personellen Überschneidungen wohl Nachfolgeband der psychedelisch-krautigeren Soft Grid nennen darf. Die eher langen Tracks (das Album hat nur fünf Stücke, aber eine Spielzeit von fast 40 Minuten) verweigern sich konventionellem Songwriting und schicken die Hö­re­r*in auf eine mäandernde Reise.

Painting: „Painting is Dead“ (Antime/bandcamp). Record Release Show mit Enyang Ha am 1. 6., Kantine am Berghain

Dass alles in der Pandemie entstand, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass über Visualisierungen jenseits von Konzerten nachgedacht wurde, in Zusammenarbeit mit der Medienkünstlerin Paula Reissig. Ein Blick auf die Webseite paintingin3d.com lohnt. Doch die fokussierten und zugleich offenen Welten, die hier aufgemacht werden, stehen auch rein musikalisch für sich.

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