Neu aufgetauchtes IS-Exekutionsvideo: Drohungen gegen Großbritannien

Der „Islamische Staat“ filmt die Hinrichtung von „Spionen“. Zugleich droht er mit Anschlägen in Großbritannien. Französische Jets bombardieren IS-Stellungen in Syrien.

IS-Anhänger marschieren durch ihre Hochburg Raqqa in Syrien (Screenshot eines Videos aus dem Jahr 2014). Foto: ap

Beirut/PARIS/MULTAN afp/ap | Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hat in einem neuen Video fünf angebliche Spione getötet und mit Anschlägen in Großbritannien gedroht. „Wir werden den Dschihad (Heiligen Krieg) fortsetzen, die Grenzen überqueren, und eines Tages werden wir in euer Land einmarschieren und es mit der Scharia regieren“, sagt ein Dschihadist in dem am Sonntag veröffentlichten Video, wie das auf die Überwachung von islamistischen Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site mitteilte.

Der Englisch sprechende Dschihadist wendet sich direkt an den britischen Premierminister David Cameron und bezeichnet ihn als „Idioten“. An die britischen Bürger gerichtet sagt er, die britische Regierung werde ihnen nicht helfen, wenn sie in die Hände des IS gerieten – „so wie sie diese Spione aufgegeben haben und diejenigen, die vor ihnen gekommen sind“.

Zu Beginn des Videos werden die angeblichen „Spione“ vorgestellt. Die fünf Männer knien vor fünf Dschihadisten und sagen nacheinander, sie hätten Videos oder Fotos über das Leben in der syrischen Stadt Raqqa in die Türkei geschmuggelt oder Informationen über Bewegungen von IS-Kämpfern weitergegeben. Nach den Drohungen des Dschihadisten wird jeder der fünf Männer mit einem Kopfschuss getötet.

Raqqa ist eine Hochburg des IS, der große Teile Syriens und des Iraks kontrolliert. Großbritannien beteiligt sich an Luftangriffen gegen den IS. Das britische Außenministerium erklärte am Sonntag, es kenne das Video und untersuche den Inhalt.

Waffenlager und Raketenanlage zerstört

Die französische Luftwaffe hat nach Militärangaben in Syrien eine Raketenanlage und ein Waffenlager der Terrormiliz Islamischer Staat zerstört. Bei dem Angriff in der Nacht zu Sonntag sei eine Stellung östlich von Aleppo ins Visier genommen worden, hieß es. Die französischen Jets hätten im Einvernehmen mit der von den USA geführten Koalition gehandelt.

Frankreich trat diesem Bündnis 2014 bei. Zunächst jedoch war der Einsatz französischer Jets auf IS-Stellungen auf den Irak beschränkt, im September wurden die Operationen auf Syrien ausgedehnt. Nachdem sich der IS zu der Terrorserie vom 13. November in Paris bekannt hatte, hatte Frankreich die Angriffe auf Stellungen der Extremisten noch einmal intensiviert. Bei den Anschlägen in der französischen Hauptstadt waren 130 Menschen ums Leben gekommen.

IS-Anhänger in Pakistan festgenommen

Bei Razzien in Pakistan sind 42 mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat festgenommen worden. Justizminister Rana Sanaullah teilte am Montag mit, die Verdächtigen hätten den Auftrag gehabt, IS-Schläferzellen in Pakistan aufzubauen.

Unter den Festgenommenen sei der mutmaßliche Chef des IS-Außenpostens Islamabad, Amir Mansoor, sowie dessen Stellvertreter Abdullah Mansoori und der IS-Chef für die Provinz Sindh, Umer Kathio.

Die Aktion gegen den IS sei in der Provinz Punjab im Osten Pakistans gestartet worden, nachdem dort bereits bei einer Razzia Ende vergangener Woche 13 Verdächtige festgenommen worden seien, sagte der Minister.

Der IS beherrscht große Teile von Syrien und dem Irak. In immer mehr Ländern unterstellen sich aber Islamisten dem Kommando der IS-Führung, so etwa in Ägypten, Libyen und Bangladesch. Pakistan hat wie das benachbarte Afghanistan traditionell eine starke Präsenz von Taliban, die ebenfalls einer radikalislamischen Ideologie anhängen, aber bislang eher gegen IS-Anhänger um die Macht kämpfen.

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