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Nato-Manöver in NorwegenKriegsspiel in großem Stil

Das Manöver „Trident Juncture“ ist die aufwendigste Militärübung seit dem Fall der Mauer. Russland wird als fiktiver Gegner genannt.

Wir. Dienen. Diesmal. Norwegen. Foto: dpa

Die Nato hat in der Nacht zum Donnerstag in Norwegen ihre größte Kriegsübung seit dem Fall der Berliner Mauer begonnen. Mit dem zweiwöchigen Manöver „Trident Juncture“ soll nach Auskunft von Nato-Militärs „die Zusammenarbeit beim Einsatz in großen Schlachten geübt“ sowie „Entschlossenheit gegenüber Russland demonstriert“ werden. Beteiligt sind 50.000 Soldaten aus allen 29 Mitgliedstaaten sowie aus den skandinavischen Nato-Partnerländern Schweden und Finnland.

Die Bundeswehr stellt mit 10.000 Soldaten das zweitgrößte Kontingent nach den USA. Rund 10.000 Fahrzeuge, 65 Kriegsschiffe sowie 150 Kampfflugzeuge und -hubschrauber kommen auf dem norwegischen Festland, in der Ostsee und im Nordatlantik sowie im Luftraum zum Einsatz. Die USA haben zudem ihren Flugzeugträger „Harry Truman“ in das Manöver entsandt.

Bei dem Manöver wird laut Nato „die Wiederherstellung der Souveränität in Norwegen nach einem Angriff durch einen fiktiven Aggressor simuliert“. Klar ist, dass es sich bei dem angenommenen Aggressor um Russland handelt, das sowohl an Norwegen wie an das Nato-Partnerland Finnland grenzt. Seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim im Frühjahr 2014 und wegen der Unterstützung Moskaus für die Aufständischen in der Ostukraine behauptet die Nato eine neue und wachsende Bedrohung ihrer Mitgliedsstaaten insbesondere in Osteuropa durch Russland.

Beide Seiten haben ihre Manövertätigkeit zu Lande, auf See und in der Luft seit 2014 laufend eskaliert und zusätzliche Truppenkontingente in grenznahe Regionen verlegt. Die Nato stellt seit 2015 eine auch als „Speerspitze“ bezeichnete „Eingreifgruppe mit sehr hoher Einsatzbereitschaft“ (VJTF) mit 5.000 Soldaten auf. Deren Führung wird 2019 die Bundeswehr übernehmen.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu warnte, Moskau könnte gezwungen sein, auf die gesteigerten Aktivitäten in der Nähe seiner Grenze zu reagieren.

Das Manöver sei „aberwitzig, gefährlich und provokant gegenüber Russland“, erklärte der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch. „Die Kriegsgefahr“ sei „so hoch wie lange nicht“. Sein Fraktionskollege Alexander Neu verwies darauf, dass die Nato-Staaten zuletzt mehr als 14-mal so viel Geld für ihre Verteidigung ausgegeben hätten wie Russland, das „weder die materiellen noch die finanziellen und auch nicht die personellen Fähigkeiten“ habe, „um die Nato überhaupt erfolgreich angreifen zu können“.

Die Regierung in Moskau zeigte sich, obgleich sie von der Nato über das Manöver informiert und zur Beobachtung eingeladen worden war, verärgert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu warnte, Moskau könnte gezwungen sein, auf die gesteigerten Aktivitäten in der Nähe seiner Grenze zu reagieren.

Russland könnte Umfang, Häufigkeit und Dauer der eigenen Manöver und Truppenstationierungen weiter erhöhen und damit der Behauptung der Nato über die gewachsene Bedrohung ihrer osteuropäischen Mitglieder zusätzliche Nahrung geben.

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79 Kommentare

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  • Wo schürt denn Deutschland den "Russhass"?

    Viele osteuropäische Länder werfen den deutschen Regierungen Russland-Freundlichkeit vor.

  • Das Manöver findet nicht in Litauen statt, sondern in Norwegen. Norwegen wurde nicht von der Sowjetunion/Russland okkupiert sondern gemeinsam mit den Alliierten im WW2 befreit. Artikel nicht gelesen?

    • @Sandor Krasna:

      Ihnen scheint der Umfang der aktuellen Manöver nicht vollständig bekannt zu sein, vielleicht dem Autor auch nicht.

      Zeitlich überlappend mit Trident Juncture findet das Marinemanöver Northern Coasts 2018, kurz NOCO18 statt. Haupthafen ist das finnische Turku, Einsatzgebiet ist der Golf von Finnland, der Golf von Bothnia und die Baltische See, also auch Hoheitsgewässer der baltischen Staaten.

      Deutschland stellt die Fregatte "Hamburg", außerdem eine Korvette, drei Minenabwehrboote und aus dem Seebataillon Kräfte der Minentaucher und der Aufklärungskompanie. Insgesamt sind 13 Staaten und etwa 4.000 Soldaten beteiligt.

      www.navaltoday.com...e-northern-coasts/

      • @Sven Günther:

        Interessant. Wußte ich tatsächlich nicht.



        Und dass das über das eigentliche Nicht-NATO-Mitglied Finnland abläuft ist auch nicht gerade beruhigend.

  • Die Nation mit der größten Militärmacht der Welt, die in ihrer Vergangenheit auch schonmal Atombomben auf zivile Städte abgeworfen hat, die plant aus einem atomaren Abrüstungsabkommen auszusteigen und derzeit in zahlreiche bewaffnete Konflikte und Bürgerkriege verwickelt ist, verbündet sich mit einer Nation die zwei Weltkriege angezettelt hat, eine Millionenmetropole aushungern ließ und für den Holocaust verantwortlich ist. Zu diesem Bündnis gehören zahlreiche Länder Europas, die Teils über eigene Atomwaffen verfügen und eine blutige Kolonialgeschichte aufweisen können. Sie erklären ein anderes, imperialistisches Land zu ihrem Gegner. Sie halten ein Manöver ab, dass einen kriegerischen Konflikt mit diesem Gegner durchspielt, in einem bevölkerungsschwachen aber reichen Land, dass eine gemeinsame Grenze mit diesem Gegner hat und selbst Teil des Bündnisses ist - des mächtigsten Militärbündnisses der Welt. Und sie begründen das Manöver mit der Angst des kleinen Landes, von der feindlichen imperialistischen Nation besetzt zu werden. Das kleine Land wurde in seiner jüngeren Geschichte auch bereits okkupiert, allerdings von einer Nation, mit der es jetzt verbündet ist. Befreit hingegen wurde es von einer Allianz zu der, die jetzt feindliche Nation einmal angehört hat und in diesem Kampf die mit Abstand größten Verluste hatte hinnehmen müssen. Wenn das nicht beunruhigend ist, dann weiß ich auch nicht.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Willkommen in der Welt der realistischen Realpolitik.

      "Das kleine Land wurde in seiner jüngeren Geschichte auch bereits okkupiert, allerdings von einer Nation, mit der es jetzt verbündet ist. Befreit hingegen wurde es von einer Allianz zu der, die jetzt feindliche Nation einmal angehört hat und in diesem Kampf die mit Abstand größten Verluste hatte hinnehmen müssen."

      Wenn der Abdecker dem Metzger ein Schaf abnimmt, hat er es dann eigentlich befreit?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Wenn der Abdecker dem Metzger ein Schaf abnimmt, hat er es dann eigentlich befreit?"

        Wenn das Schaf danach wieder frei auf der Weide herumspringen kann, dann schon.

    • @Sandor Krasna:

      So kann man das auch sehen, wenn man ideologisch nicht voll verblendet ist. Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet Deutschland wieder mit Säbelrasseln und Propaganda den Russenhass schürt. Dieses Mal aber als braver NATO-Bündnispartner.

    • @Sandor Krasna:

      Litauen ist am 16. Dezember 1918 von der Roten Armee besetzt worden, die Sowjetunion hat es am 15. Juni 1940 okkupiert und nach Ende des 2. Weltkrieges wieder.

      Und wollen Sie hier wirklich eine Debatte über die friedliche Geschichte des Zarenreich und der Sowjetunion anfangen?

      • @Sven Günther:

        Und zu Norwegen, mir würde es zu denken geben, warum man unbeliebter ist als die ehemalige Besatzungsmacht und die sich lieber mit dieser verbündet...

  • Es ist schon interessant, welche Hysterie hier im Forum hochkocht, wenn die Nato in Mittelnorwegen in einer Entfernung von mehr als 1000 km von der russischen Grenze ein VERTEIDIGUNGSMANÖVER durchführt.

    Offensichtlich halten es viele Forumsteilnehmer für verwerflich sich gegen einen Angriff zu verteidigen.

    In den letzten 100 Jahren haben unter den am Manöver Beteiligten die folgenden Staaten einen Angriff seitens der Sowjetunion erfahren:

    Polen (1939)

    Finnland (1939)

    Estland (1940)

    Lettland (1940)

    Litauen (1940)

    Das diese Staaten ein dringendes Bedürfnis verspüren, die Verteidigung zu üben, kann ich gut verstehen.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Das mit Nazi-Deutschland verbündete Finnland aus Ihrer Aufzählung, hat es mit seiner Beteiligung an der Belagerung Leningrads mit 1,1 Millionen ziviler Opfer dem Russen mehr als heimgezahlt. Und auch die Lettischen und Estnischen SS-Divisionen haben es ordentlich krachen lassen. Ihr Täter-Opfer Schema ist etwas simpel.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Lesen Sie mal, was nicht vor 78 Jahren war, sondern in den letzten Jahrzehnten. Hier geht es um die illegalen Kriege der NATO.



      Manchmal sollte man sein Kurzzeitgedächtnis trainieren.

      www.freitag.de/aut...en-kriege-der-nato

      Vielleicht kommen Sie ja doch noch zu der Erkenntnis, dass die Ausdehnung der NATO bis an die russische Grenze und die zunehmend aggressive Haltung des Westens nicht voneinander zu trennen sind.



      Oder sind Sie schon so infiziert von dem Gedanken, dass wir die Guten sind?

      • @Rolf B.:

        Vielleicht schauen sich Länder wie Litauen aber auch einfach an, wie es ehemaligen Sowjetrepubliken so ergeht, die in Moskau in Ungnade fallen und nicht in der Nato sind.



        So einfach ist es. Das Gefasel von der "aggressiven Ausdehnung der Nato" ist widerliches Herrenmenschengeschwätz, das die Völker Osteuropas nur als Verfügungsmasse zwischen Russland und Westeuropa sieht.

        • @explicit:

          Herrenmenschengeschwätz ist Ihre Unterscheidung von den Guten und den Bösen. Das hat DEUTSCHE Tradition.

          • @Rolf B.:

            Deutsche und russische Tradition ist es, den Raum dazwischen nach Gutdünken in Einflusszonen aufzuteilen, ohne die Bevölkerung zu fragen. In dieser Tradition stehen Sie, wenn Sie die Nato-Mitgliedschaften der baltischen Staaten ablehnen, ungeachtet der überwältigenden Zustimmung in der Bevölkerung in diesen Staaten. Da können Sie quieken wie Sie wollen.

            • @explicit:

              Den "Raum dazwischen" haben deutsche Truppen doch wieder besetzt.



              Deutsche Jagdbomber im Baltikum an der russischen Grenze. Schutzmacht Deutschland. Der Traum deutscher Gutmenschen und Nationalisten.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Rolf B.:

                "Den "Raum dazwischen" haben deutsche Truppen doch wieder besetzt."

                Ist Syrien dann Ihrer Ansicht nach von russischen Truppen besetzt? Wenn Sie Bündnisse als Besatzung definieren, müssten Sie diese Fage mit "ja" beantworten.

                Sie setzen sich mit Ihrer Logik mal wieder selbst schachmatt. :D

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  Sie schwafeln mal wieder völlig losgelöst vom Thema. Was hat Syrien mit dem NATO Manöver in Norwegen zu tun?

        • @explicit:

          Oh. In der NATO sieht man das anders? Sie sind witzig.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sehen sich die Litauer so? Ich habe das anders erlebt, aber selbst wenn geht das die deutsche Linke einen Dreck an.

            • @explicit:

              Na dann müssen wir Litauen ja auch nicht verteidigen. Eine Sorge weniger :-)

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ah, schon über eine 2 Laufbahn beim Panzergrenadierbataillon 371, die sind aktuell in Litauen, nachgedacht?

                • @Sven Günther:

                  Da liegen schon genug Deutsche begraben. Ich habe nicht die Absicht, mich dazu zu legen. Und wer klug ist...

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Tote Deutsche werden bei Sterbefällen im Ausland in der Regel in Deutschland bestattet.

                    So wie gestern, www.mdr.de/thuerin...eigesetzt-102.html

                    • @Sven Günther:

                      "Sterbefälle im Ausland" ist eine nette Verharmlosung für das Verrecken im Krieg...

                      Die deutschen Soldatenfriedhöfe in (fast) ganz Europa sind bestimmt Fake News.

                      • @warum_denkt_keiner_nach?:

                        Wir reden von heute und nicht von WK 1 und 2.

                        Und den Leuten ist klar das man dabei sterben kann, ich war da auch dabei und mir war das auch bewusst.

                        • @Sven Günther:

                          Ach so. Sie glauben ernsthaft, dass in einem neuen Krieg gegen Russland Zeit bleibt, die Leichen zurück in die Heimat zu transportieren.

                          Wachen Sie auf!

                          • @warum_denkt_keiner_nach?:

                            Es wird keinen Krieg mit Russland geben, solange keiner den Anderen ohne schmerzhafte Verluste besiegen kann.

                            Dazu ist es aber notwendig, eben auch stark zu sein.

                            • @Sven Günther:

                              Und? Wenn wir es schaffen, die BW Führung durch Fachleute zu ersetzen, sind wir das doch.

  • Rolf B: Mit Pazifismus wurde Hitler nicht besiegt.



    Abschreckung ist bei einem imperialen Land wie Russland heute lebensnotwendig, das mit den Worten Putins immer noch Ukrainer als Sowjetbürger be/greifen möchte und nur für eine kurze Periode in den 90ern einen Ausgleich mit dem Westen suchte (in den 70ern ging die Repression ja weiter, siehe Vaclav Havel).



    Zapad 2017, das bisher größte und längste russische Manöver, verdient Beachtung. Kriege starten bekanntlich in den Köpfen, so dass die aggressive Propaganda von"Russia Today" und russischen Massenmedien eine größere Wirkung hat.



    Lassen wir mal russisch-sowjetische Geschichte raus (Repression in Ostberlin '53 und Ungarn '56, Einmarsch in Prag '68, Okkupation Afghanistans):



    Russland hat gerade große Teile der Ukraine okkupiert, mit über Zehntausend Toten, ca. zwei Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen (IDP'S); es hat mit dem kleinen Georgien einen Krieg geführt, zwei in Tschetschenien, es hält immer noch Transnistrien okkupiert (eine kleine Mafiarepublik, von niemandem diplomatisch anerkannt, nennt sich offiziell "Pridnestrowische Moldauische Republik"), es hat gerade mit Giftgas und Millionen Flüchtlingen die Stellung von Assad in Syrien gerettet (schon sein Vater hat den Stellvertreter Eichmanns, Alois Brunner, beherbergt).



    In Russland wurde der Stalinismus nie aufgearbeitet, nur eine kleine Elite um "Memorial" hat das versucht. NGO's mit internationalistischem Geist werden von den russischen Chauvinisten als "feindliche Agenten" gebrandmarkt.

    Siehe auch die Webseite der EU, die über erschreckende, hierzulande wenig bekannte Disinformationskampagnen der Russ. Föderation informiert:



    euvsdisinfo.eu/

    • @Ataraxia:

      Legen Sie die gleichen Maßstäbe für unsere NATO Partner an? Hunderttausende Tote im Irak und/oder Libyen. Oder die "Geschäftsfreunde" in Saudi Arabien? Türkei?

      Hören Sie auf mit Ihrer billigen NATO Propaganda. Wissen Sie wirklich nichts über NATO Desinformation? Und nichts über sogen. NGOs, deren Aufgabe es ist, Regimechanges zu unterstützen?

      Menschen wie Sie machen mir Angst mit ihrem "Wir-sind-die-Guten- Gehabe". Wo ist der Unterschied zum Wilden Westen? Die Guten ziehen schneller? Mann oh Mann!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für die Älteren gilt das Motto: Viel erlebt, nichts begriffen. Für die Jüngeren nur der zweite Halbsatz.

  • Das Manöver sei „aberwitzig, gefährlich und provokant gegenüber Russland“, erklärte der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch. „Die Kriegsgefahr“ sei „so hoch wie lange nicht“.

    Wenn die Kriegsgefahr wirklich so hoch wie schon lang nicht mehr ist, dann ist das Manöver doch das Richtige. Irgendwann muss man ja die Zusammenarbeit üben.

    • @Strolch:

      Vielleicht hat Herr Bartsch mal einen Deeskalationskursus oder so etwas ähnliches besucht und er hat dabei gelernt, dass, wenn jemand schon aus irgendwelchen Gründen verärgert ist, man ihn einfach nicht weiter provozieren sollte.



      Immerhin redet Putin nicht davon, dass er mit dem russischen Volk die Welt beherrschen will.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      ..."Sein Fraktionskollege Alexander Neu verwies darauf, dass die Nato-Staaten zuletzt mehr als 14-mal so viel Geld für ihre Verteidigung ausgegeben hätten wie Russland".



      Frage: Wer ist hier wohl der "Aggressor", Russland oder die Nato-Staaten?!

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Das AK74 ist weltweit bekannt für seine Effizienz, Zuverlässigkeit und seinen niedrigen Preis. Es kostet um einiges weniger als eine M4A4 oder auch ein G36. Aber wenn man Jemanden damit erschießt, ist der genau so tot.

        Es nicht so, als würden sich die Parteien in einem Krieg mit Geldbündeln bewerfen. Auch eine sehr teure Armee kann völlig unbrauchbar sein, wenn sie nicht anständig trainiert ist. Dafür gibt's Manöver.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Zum einen: Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich die Aussage von Herrn Bartsch zweifelhaft finde. Wenn der Herr Bartsch diese Aussage ernst meint, müsste er für das Manöver sein.

        Zur Frage, wer Aggressor ist, gibt es immer zwei Meinungen. Ich habe keine!! aber: die krim hat nach meiner Kenntnis Russland annektiert. Nach meiner dunklen Errinerung hat Russland letzes (oder vorletztes) eine sehr große Militärübung durchgeführt, die die Polen hat zittern lassen. Daher: ich weiß nicht, wer der Aggressor ist - ich halte nur Russland nicht für die Guten. Für Sie ist die NATO der Aggressor , weil sie mehr Geld ausgibt. Wenn Sie meinen, dies ist das entscheidende Kriterium, unabhängig von Bevölkerungszahl, Größe des Landes und individuelle Bedrohungslage, dann freue ich mich für Sie. Einfache Lösungen sind komplizierten immer vorzuziehen, da man bei komplizierten leicht den Überblick verliert.

    • @Strolch:

      Zusammenarbeit für was?

      • @Rolf B.:

        Zusammenarbeit der Armeen zwischen den Nato-Staaten...

      • @Rolf B.:

        Den Verteidungsfall, aber ich gehe mal davon aus, dass war keine ernstgemeinte Frage.

        • @BluesBrothers:

          Mein Gott, wo bin ich hier gelandet?

          Verteidigungfall? Am Hindukusch? Ukraine? Baltikum? Mali?

          Da war Hitler ja noch bescheiden mit Russland, wo er auch das Böse besiegen und andere Länder beschützen wollte.

          Was macht die NATO an der russischen Grenze? Wollen die nur spielen?

          • @Rolf B.:

            Ich habe nur Herrn Bartsch zitiert, das war alles...

    • @Strolch:

      Ich mag deinen Sarkasmus

      • @RPH:

        Danke! Wenigstens einer, der mich verstanden hat.

  • Ich dachte der Russe kämpft mit Trollen, in Parfumflakons geschmuggelten Massenvernichtungsgiftgas, sowie grünen Männchen. Da scheint mir die Kriegstaktik der Nato hier doch recht klassisch, wenn nicht sogar veraltet.

  • Der Eloka-Teil stimmt jedenfalls mit den Erfahrungen aus der Ukraine überein. Natürlich könnten die Norweger auch die damaligen Erfahrungen einfach nacherzählen, aber die 1:1 auf die Bundeswehr übertragbaren Teile (nicht verfügbare ASW-Flugzeuge und Flottendienstboote sowie QRA auf niedrigstem Niveau) lassen den Rest durchaus glaubwürdig erscheinen.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Wann kommt eigentlich die dritte Staffel Occupied?

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ernsthaft?

      Aber Sie können ja als Überbrückung noch mal "Rote Flut" anschauen...

  • Das lässt das Herz der kalten Krieger höher schlagen. 10.000 Bundeswehr Krieger bilden nach den USA das größte Kontingent als Russen-Abschrecker. Schon Hitler begründete seinen Krieg gegen die damalige Sowjetunion mit dem Sicherheitsbedürfnis bzw. mit der Angst russischer Nachbarn. Er nannte Finnland als Beispiel. Auf Youtube kann man das ansehen.

    Feindschaften entstehen zwischen Nationen stets nach dem gleichen Muster. Man erklärt sich zum wahrhaftig Guten und die anderen sind das Böse. Mit kurzer Unterbrechung hat es Deutschland mit der damalige Regierung Brandt/Scheel geschafft, glaubwürdig für Frieden einzutreten und die Interessen auch der vermeintlichen Gegner nicht als böse zu betrachten und die eigenen nicht unbedingt stets als legitim und gut und keiner Kritik würdig.

    Nach meiner Wahrnehmung und mit längerem Abstand zu dem letzten Vernichtungskrieg Deutschlands schwindet auch das historische Bewusstsein eben jener Generation, die stets das Gute will und sich damit ziemlich bedingungslos auf die Seite der vermeintlich Guten stellt. Jagdbomber an der russischen Grenze werden dann nicht mehr hinterfragt. Dafür aber Krieg mittels Sanktionen. Oder -wie in Serbien- gleich mal mit Bombern. Von Wehrmachtsverbrechen redet da niemand mehr. Am deutschen Wesen muss die Welt genesen, hieß es einmal. Jetzt könnte man sagen, dass an der NATO die Welt genesen muss. Koste es, was es wolle. Da sind wir doch gerne wieder dabei.

    • @Rolf B.:

      Was hat nochmal Hitler mit einer Natoübung zu tun? Na wohin Sie mit dieser absurden Einführung wollen wird schnell klar: "Dafür aber Krieg mittels Sanktionen." Den Umstand, dass Russland mit Militärgewalt fremdes Staatsgebiet annektiert hat (jaja die Soldaten waren nur im urlaub, haben sich mit dem Panzer verfahren usw..) wird schnell mal unterschlagen. Der "Krieg" geht von den anderen aus, die dieses Verhalten sanktionieren. Also wenn das die Denke "jener Generation" ist, die pure Verdrehung von Tatsachen, dann ist es sehr gut, dass dies ein Ende findet. Was die Annexion der Krim mit Wehrmachtsverbrechen zu tun hat, wissen wohl nur Sie allein.

      • @BluesBrothers:

        Ihrem Kommentar entnehme ich, dass Sie nichts verstanden haben.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Wir nicht.

  • "behauptet die Nato eine neue und wachsende Bedrohung ihrer Mitgliedsstaaten insbesondere in Osteuropa durch Russland."

    Ich muss nur den ersten Absatz aus dem litauischen "National Threat Assessment 2018" Bericht der Regierung lesen, dass das nicht nur die Nato behauptet.

    "The major threat to the national security of Lithuania originates from



    Russia’s aggressive intentions and actions. Although in 2017 Russia



    tried to demonstrate an intention of positive dynamics in relations



    with the West, its strategic goals remained the same – to change the



    global power balance and dominate within its perceived zone of inter-



    ests, including the Baltic region."

    Vielleicht könnten sich ja tatsächlich der ein oder andere Nato und/oder EU Staat von Russland bedroht fühlen, aber die bilden sich das bestimmt nur ein. Es stehen ja alle hinter den baltischen Staaten, die Frage für die ist eben nur, wie weit...

    • @Sven Günther:

      "Ich muss nur den ersten Absatz aus dem litauischen "National Threat Assessment 2018" Bericht der Regierung lesen, dass das nicht nur die Nato behauptet."

      Witzig. Sie führen einen Bericht eines NATO Landes an, um zu beweisen, dass nicht nur die NATO etwas behauptet. Das ist widersinnig.

      PS: Natürlich üben BEIDE Seiten für einen Krieg gegen die jeweils andere Seite. Aber bitte verschonen Sie uns mit dem Wiederkäuen der Propaganda einer Seite.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die Nato und ihre Mitgliedsstaaten sind zwei verschiedene Paar Schuhe, die Interessen sind auch oft unterschiedliche.

        Und was sollte Propaganda bei der Taz? Die meisten Leser haben sowieso kein Interesse an Sicherheitspolitik, es gibt hier eine relativ breite Mehrheit von Pazifisten, Teile der Leser hegen einen gewissen Antiamerikanismus und eine Sympathie für Russland.



        Wer sollte denn dafür die Zielgruppe sein?

        Es ist eine Anmerkung an den Autor, das man den Sachverhalt durchaus anders sehen kann.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          "Wer sollte denn die Zielgruppe sein?" Klare Frage. Hier eine klare Antwort:

          Die Zielgruppe könnte jene Menschen umfassen, die zur Differenzierung neigen. Die nicht von dem Motto ausgehen "Alle doof - außer ich". Die den Yankees ebenso kritisch gegenüber stehen wie den Russen. Und damit meine ich nicht die jeweiligen Völker, die oft klüger sind als ihre Repräsentanten. Die, die Kritiker der Politik der amerikanischen Republikaner nicht mit 'Antiamerikanismus' verwechseln. Die ihr Heil nicht in der Spaltung von Gut und Böse sehen. Yankee gut. Russki böse. Die, die sich genau anschauen, was auf jeder Seite an 'Gutem' UND an 'Bösem' passiert.

          Was die Betrachtung des 'Guten' angeht, ist diese Arbeit schnell verrichtet.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich teile die Welt nicht in gut und böse, das sind moralische Kategorien die Ansichtssache sind. Ich verstehe die Beweggründe der Russen, der Balten und auch die der westlichen Nato Staaten.

            Aber um in Ihrem Bild zu bleiben, wir haben nur eine Seite, solange wir keine eigenständige Sicherheitspolitik betreiben.

        • @Sven Günther:

          @Sven Günther "Die meisten Leser haben sowieso kein Interesse an Sicherheitspolitik, es gibt hier eine relativ breite Mehrheit von Pazifisten"



          Gerade Pazifisten müssten sich doch für die so genannte "Sicherheitspolitik" (was für ein augenwischerischer Begriff für Kriegsspiele) interessieren!

          • @Schrauberlehrling:

            Tun Sie nicht.

            Hier wird konsequent die Augen zugemacht und ich sehe es nicht gespielt.

            Wussten Sie denn z.B. das die Russen im Februar ballistische Kurzstreckenraketen in Kaliningrad dauerhaft stationiert haben, die Nuklearsprengköpfe tragen können und die bis nach Berlin kommen?

        • @Sven Günther:

          "Die Nato und ihre Mitgliedsstaaten sind zwei verschiedene Paar Schuhe..."

          Das ist Nonsens.

          "...Teile der Leser hegen einen gewissen Antiamerikanismus und eine Sympathie für Russland..."

          Es ist einfach so, dass sich Teile der Leser nicht vor den Karren imperialer Bestrebungen spannen lassen wollen. Von keiner Seite. Und es ist eben auch so, dass die NATO Russland so stark überlegen ist, dass jeder Angriff Russlands auf NATO Gebiet Selbstmord wäre. Realistisch wäre, die "russische Gefahr" nicht ständig zu übertreiben und dabei trotzdem das Pulver trocken zu halten. Aber das tut die NATO nicht. Sie will rüsten, rüsten, rüsten...

          Die russische Darstellung, dass ein Überfall der NATO droht, ist auch Mist. Auch dieser würde kaum zum Erfolg führen. So schwach ist Russland auch wieder nicht. Es besteht ja ein Unterschied zwischen dem , was man für Angriff oder Verteidigung braucht.

          Eigentlich ist das Kräfteverhältnis recht günstig. Keine Seite kann die andere mit Aussicht auf Erfolg überfallen. Das sollte so bleiben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ganz einfaches Beispiel, Jens Stoltenberg, hier in seiner Funktion als Nato Generalsekretär, fordert das Deutschland das 2% Ziel einhält.

            www.dw.com/de/nato...usgaben/a-42569258

            Deutschland tut das weder, noch ist das angestrebt.

            Nato und Mitgliedsstaat haben hier unterschiedliche Interessen.

            • @Sven Günther:

              Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

              Gegenüber Russland ist man sich weitgehend einig. Da liefern die einzelnen Staaten Munition an die Zentrale.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Und genau weil da alle einer Meinung zum Thema Russland sind, bauen wir mit den Russen eine weitere Pipeline um die östlichen Nato Staaten drumherum.

                • @Sven Günther:

                  Wenn Russland die Gebiete erobern wollte, brauchte es die Pipeline nicht :-)

                  PS: Irgendwie bringen Sie Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen durcheinander. Bei der Aussage, dass Russland wahnsinnig gefährlich ist, sind sich die NATO Staaten einig. Und darum ging es doch.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Das Eine hängt mit dem Anderen direkt zusammen.

                    Man kann Ländern mit Wirtschaftssanktionen mehr schaden als mit 10.000 Soldaten und man kann die Wirtschaft des Gegners durch Rüstungsausgaben überlasten.

                    Beides ist, je nach Situation, eine Möglichkeit den Gegner unter Druck zu setzen.

                    • @Sven Günther:

                      Das stimmt. Allerdings bezweifle ich, dass das bei Russland zweimal klappt...

                      • @warum_denkt_keiner_nach?:

                        Das schlage ich auch nicht vor.

                        Aber es muss deutlich sein, daß eine aggressive Politik gegen die Staaten Osteuropas für die Russen unmöglich ist, weil entsprechend darauf reagiert werden würde.

                        Und deswegen kann ich trotzdem Leute wie Jarosław Kaczyński oder Miloš Zeman für widerliche Hetzer halten.

                        • @Sven Günther:

                          Also, wenn ich ehrlich bin, war ich mit dem Staat, in dem ich lebe, also mit der BRD mehr zufrieden als Polen, die baltischen Staaten und die Ukraine noch unter sowjetrussischem Einfluß standen.

                          Warum ich mir jetzt den Kopf zerbrechen soll, wenn ein Autokrat durch einen anderen ersetzt werden soll, ist mir nicht klar.

                          • @Age Krüger:

                            Seit wann sind denn Polen oder Litauen wieder Autokratien geworden?

                            Und Anderen die Freiheit zu verweigern, damit sie, ich nehme mal an Sie meinen der Eiserne Vorhang wirkte mäßigend auf die Arbeitgeber und beeinflusste die Sozialpolitik des Staates zugunsten der Arbeitnehmer, ist schon ziemlich schräg.

                            • @Sven Günther:

                              Sorry, den Begriff der Autokratie ist wahrscheinlich nicht zutreffend für die russische Föderation und die baltischen Staaten zumindest.

                              Sagen wir dann besser, dass sowohl in der Russischen Föderation und in Polen extrem illiberale Demokratien herrschen, die in vielen Punkten, das, was wir als Menschenrecht bezeichnen, nicht anerkennen. Insofern ist es besser ausgedrückt, wenn ich sagen würde, dass es mir wurscht ist, wer dort die Menschenrechte unterdrückt.

                              Und "schräg" mag es sein, nur habe ich auch keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten einen besonderen Wert auf Freiheit legen. Das Wahlverhalten müsste dann anders aussehen.

  • Wandel durch Abwendung also, zum kotzen.



    Nicht das man so ein Mannöver auch absagen könnte, der Start keine Woche nach Aufkündigung des INF Abkommens erscheint mir schlichtweg idiotisch.

    Zudem, vor rund 2 Jahren gab es die Norwegische TV Serie Okupat und nun ein 5 Divisionen starkes Mannöver mit demselben Tenor. Was zum Geier ist da los in Norwegen?

    • @Pleb:

      Schauen Sie sich Spitzbergen an, da ist seit Ewigkeiten ein Streitpunkt zwischen der russischen Föderation (schon seit Sowjetzeiten) und Norwegen.

      Da das Kapital davon ausgeht, dass bald in den arktischen Gewässern durch den Klimawandel auch Rohstoffe wie Öl abbaubar sind, haben die Staaten, die an die Arktis grenzen (wie eben Russland und Norwegen) sehr bald Auseinandersetzungen bevor, wer wo schürfen darf. Da wird eben schon mal darauf hingewiesen, dass und auch mit welchen Mitteln man sein Territorium abstecken möchte.

    • @Pleb:

      Die Norweger werden einfach mal dem russisch-weißrussischen Manöver Zapad 2017 zugeschaut haben.

      Da wurde ein Angriff auf Svalbard geprobt.



      www.aldrimer.no/ru...ttack-on-svalbard/

      • @Sven Günther:

        Behauptet Norwegen...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sie haben den Artikel also nicht gelesen.

          • @Sven Günther:

            Schon. Eine norwegische Aufzählung russischer "Bedrohungen".