piwik no script img

Nach dem Mord in LondonMit dem Fleischermesser für Allah

Ein „angenehmer, ruhiger Typ“ sei der Attentäter Michael Adebolajo, sagt sein früherer Imam. Die Briten und ihr Premier suchen nach Erklärungen.

Nahe des Tatorts legten Trauernde Blumen ab. Bild: ap

DUBLIN taz | Es sei ein Angriff auf Großbritannien und auf die britische Lebensart gewesen, sagte David Cameron am Donnerstag nach der Sitzung seines Krisenstabs „Cobra“. Der britische Premierminister hatte am Tag zuvor seinen Besuch bei Frankreichs Präsident François Hollande wegen des Mords an einem Soldaten im Londoner Stadtteil Woolwich abgebrochen.

Zwei Männer nigerianischer Abstammung waren dem Soldaten am Mittwochnachmittag von der Artillerie-Kaserne in Woolwich mit einem Auto gefolgt und hatten zunächst versucht, ihn zu überfahren. Als das misslang, stiegen sie aus und töteten ihn mit Beil und Fleischermesser. Danach ließen die Attentäter sich von Passanten filmen und fotografieren, bis die Polizei kam und sie anschoss.

Die Täter wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht, einer der beiden schwebt in Lebensgefahr. Sie hatten es offenbar darauf angelegt, als islamische „Märtyrer“ zu sterben. „Wir schwören bei Allah dem Allmächtigen, wir werden niemals aufhören, euch zu bekämpfen“, sollen sie laut Tatzeugen gerufen haben.

Eine Zeugin, Ingrid Loyau-Kennett, verwickelte einen der Täter in ein Gespräch, um ihn von anderen potenziellen Opfern abzulenken. „Besser ich als irgendwelche Kinder“, habe sie in dem Augenblick gedacht, berichtete die 47-Jährige später. Sie habe aber keine Angst gehabt, weil er nicht betrunken oder auf Drogen gewesen sei. „Er war normal. Ich konnte mit ihm reden, und er wollte reden, und das taten wir auch“, sagte sie.

Täter sollen den Behörden bekannt gewesen sein

Er habe den Soldaten getötet, weil der Muslime tötet, habe der Mann gesagt – Auge um Auge, Zahn um Zahn. Er habe es satt, dass Muslime im Irak und in Afghanistan getötet werden. „Ihr werdet verlieren“, antwortete Loyau-Kennett, „ihr seid zwei gegen viele.“ Damit habe sie „für uns alle“ gesprochen, sagte Premier Cameron am Donnerstag vor seinem Amtssitz in Downing Street 10. Er deutete an, dass die Männer den Sicherheitsbehörden bekannt seien.

Bei einem der mutmaßlichen Täter handelt es sich um Michael Olumide Adebolajo. Er wurde von Anjem Choudary, dem früheren Chef der Organisation Al Muhajiroun, anhand eines Amateurvideos identifiziert. Die Organisation rechtfertigte die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Choudary sagte am Donnerstag, der in Großbritannien geborene Adebolajo sei 2003 zum Islam konvertiert und habe mehrmals Veranstaltungen und Vorträge von Al Muhajiroun besucht, sei aber kein Mitglied gewesen.

„Er war ein angenehmer, ruhiger Typ“, sagte Choudary. „Ich kannte ihn als Mujahid. Er war am Islam interessiert. Vor zwei Jahren ist er verschwunden. Ich weiß nicht, unter wessen Einfluss er seitdem geraten ist.“ Choudary verurteilte die Tat. Es gebe eine Übereinkunft, sagte er: „Weil Muslime in Großbritannien friedlich leben und ihre Religion ausüben dürfen, ist es verboten, britische Soldaten in Großbritannien anzugreifen.“ Begeben sie sich jedoch ins Ausland, sehe die Sache anders aus.

Das Opfer war der 25-jährige Lee Rigby, gab das britische Verteidigungsministerium am Donnerstagabend bekannt. Der getötete Soldat soll einige Zeit in Afghanistan stationiert gewesen sein. Ob er gezielt als Opfer ausgewählt wurde, ist bis jetzt unklar. Er trug keine Uniform, als er die Kaserne in Woolwich verließ, sondern ein T-Shirt mit Werbung für die militärische Wohlfahrtseinrichtung „Help for Heroes“. Woolwich war früher ein überwiegend von Weißen bewohntes Arbeiterviertel, bekannt für Hafenanlagen und Kasernen. Nach dem Niedergang des Hafens kamen viele Immigranten, mittlerweile kosten allerdings Luxuswohnungen in früheren Fabriken eine Million Euro.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

36 Kommentare

 / 
  • N
    @naja

    @Naja,

     

    ich pflichte Ihnen sogar bei, dass es einen Gedanken wert ist, das islamische Konzept der zwangszubeglückenden dar ul-harb (Haus der Krieges, wo nicht der Islam herrscht) mit dem verhängnisvollen westlichen Konzept demokratiefördernder Inerventionen zu vergleichen.

     

    Hingegen zunehmend mysteriös ist für mich die linke Rede vom Westen, der auf Kosten von 90% der Welt leben würde - angesichts der Tatsache, dass noch nie so viele Menschen auf der Welt (absolut und prozentual!) Zugang zu Bildung, ausreichend Nahrung, Medkamenten oder gar Wohlstand hatten. In weiten Teilen Asiens geht es aufwärts, in Lateinamerika, selbst in Afrika gibt es in vielen Ländern Hoffnung. Sicher, für einen Großteil der islamischen Länder gilt das nicht, jedenfalls für diejenigen, denen es nicht durch (den anfänglich nur westlichen) Öldurst ermöglicht wurde, auf Kosten sklavenähnlich behandelter Wanderarbeiter zu leben.

  • F
    freeeurope

    Und Schuld ist wieder nur der weiße Mann.

     

    Stellen wir uns doch einfach mal vor, es hätte uns nie gegeben.

     

    Dann wäre Amerika vielleicht von China aus erobert worden oder von den Arabern oder auch nicht.

    Dann hätten die Mongolen die Welt beherrscht, oder die Osmanen oder vielleicht auch die Inder.

     

    Hätten dieser Völker auch die modernen Fortbewegungsmittel und Kommunikationsmittel erfunden, die es uns ermöglichen, überhaupt voneinander zu wissen? Hätten sie auch den Wandel von Monarchie zur Demokratie vollzogen? Hätten sie die medizinische Entwicklung soweit vorangetrieben, dass sich unsere Lebenserwartung annähernd verdoppelt hat? Wir wissen es nicht.

     

    Aber diese Seite der westlichen Kultur gehört auch auf die Waagschale gelegt, wenn wir über uns urteilen.

  • N
    Naja

    "Und sicher, die islamische Welt würde blühen ohne den bösen Westen. Bei einer solchen Geschichts- und Gegenwartsvergessenheit fällt einem nichts mehr ein."

     

    Ohne den bösen Westen wären einige Katastrophen und Kettenreaktionen erspart geblieben. Schon alleine der positivistische Quatsch ist eine Zumutung für den gesunden Menschenversntand. Natürlich ist es fragwürdig, dass 10 Prozent der Weltbevölkerung auf Kosten von 90 Prozent leben. Und nicht nur das, all ihre Weisheiten vom glücklichen, freien und gerechten Leben allen ausnahmslos aufoktroyieren wollen. Im Sinne des Rechts des Stärkeren...

     

    Es überleben nur Regime und Diktaturen, die für ausschließlich westliche Interessen mit dem Westen paktieren.

     

    Dabei ist das erste was die Menschen, die von außerhalb hier reinkommen, fühlen, Alltagsrassismus und Ausgrenzung. Man wird behandelt wie Untermenschen. Das gehört zum modernen und fortschrittlichen Lebensgefühl dazu.

     

    Die grausame Tat ist absolut und natürlich zu verurteilen. Und die Politik muss Maßnahmen ergreifen, damit solche Grausamkeit sich nicht wiederholt. Aber die Reaktionen (vorwiegend Generalverdacht und Pauschalisierungen) sind doch schon mal sehr erhellend. Ein Ermordeter Nicht-Weißer und Nicht-Westlicher ist nun mal nichts wert. So anders als der Islam ist der Westen im Grunde nicht, jedenfalls was seine DEfinition von DarulWest (Haus des Glücks) und DarulHarb (HAus des Krieges) angeht...

     

    Dass man keinen Bock auf Milliarden Neidern und Gefrusteten hat, ist verständlich, aber hört auf so zu tun, als wären die Wessis im Schlaraffenland auch nur 1 mg besser und ungefährlicher als die in der Islamischen Welt.

  • QL
    "Linke" Logik

    Beobachtungen hier in der Kommentarspalte:

    Zu Recht hinterfragen Linke die teils mörderische Logik des Gruppendenkens (Nationen, Religionen). Wenn aber ein Nigerianer, darunter ein Konvertit, wegen angeblicher oder tatsächlicher Vorgänge in Afghanistan einen Briten abschlachtet, übernimmt man die Logik der "Umma" und hält dies für irgendwie verständlich. Fazit: Manchmal ist mir der triste intellektuelle Zustand vieler deutscher Linken regelrecht unheimlich.

     

    Und sicher, die islamische Welt würde blühen ohne den bösen Westen. Bei einer solchen Geschichts- und Gegenwartsvergessenheit fällt einem nichts mehr ein.

    Auch sollten sich einige mal über die Terroranschläge v o r dem den Kriegen in Afghanistan und dem Irak (zumindest dieser zweifellos Irrsinn) informieren.

     

    @vor nicht so langer Zeit,

     

    nehmen wir mal an, Ihre bzw. des Mannes Geschichte stimmt. Warum noch mal ist der Mann gerade in den von ihm angeblich gehassten Westen gegangen?

    Machen wir uns nichts vor: Hätte der Westen in Libyen nicht eingegriffen (m.E. durchaus ein Fehler), wäre er ebensp gehasst worden, so wie er für das (völlig richtige) direkte Nichteingreifen in Syrien gehasst wird. Ich ziehe das Gehasstwerden durch Nichteingreifen vor. Die Völker müssen sich allein aus selbstverschuldeter Unmündigkeit befreien.

  • KS
    Keyser sosze

    Ich kann mich den meisten Kommentaren hier nicht anschliessen. Die meisten Kommentatoren vergessen in ihrer Argumentation, dass die Taeter erst vor wenigen Jahren zum Islam konvertiert waren und in UK geboren wurden, also mit der Situation in Afghanistan nichts direkt zu tun haben koennen. Nichts, aber auch wirklich absolut nichts kann meiner Meinung nach rechtfertigen, dass wahllos irgendein beliebiger Soldat mitten auf der Strasse abgeschlachtet wird mit Schlachterbeilen.

  • VN
    vor nicht so langer zeit

    ... lebte ein schwarzer und verwahrloster Mann, stand am Bahnhof einer deutschen Kleinstadt und gab von sich:

     

    "Europe I hate you. You bomb my country (meinte Lybien, weil er die Flagge trug). My children are killed by your bombs. Europe I hate you..."

     

    Und er wiederholte sich mit diesen Phrasen. Authentisch. Völlig verzweifelt. Unüberhörbar. Die stehenden und vorbeigehenden Passanten schüttelten verständnislos den Kopf und waren wahrscheinlich genau die Sorte Mensch, die sich für etwas besseres hält und den Menschen, die in mit europäischen Linealen gezogenen Staatengemeinschaften leben, generell die Existenzberechtigung abspricht und sich so gut wie nie regt, wenn Tausende von denen in europäisch/westlich geschürten, geführten, gelenkten und kontrollierten Konflikten abgeschlachtet werden.

     

    Der Westen ist was die Verteidigung seiner Sonderrechte und Privilegien angeht abgrundtief rassistisch und skrupellos. Er tötet elegant und hat es nicht nötig, sich dafür zu rechtfertigen, weil er die Getöteten als unwertes Leben ansieht. All die Laster die der Westen hat, muss man nun umdrehen, und dem Islam(UNwestlichen) in die Schuhe schieben, so als ob seit Jahrhunderten die ganzen Zerstörungen, Ausbeutungen und Katastrophen vom Islam gesteuert wären. Treppenwitz der europäischen und westlichen Geschichte. Wer hat die meisten Menschenleben gefordert und mehr Leben auf dem Gewissen? Der böse Islam? Haha

     

    Man kann es drehen und wenden, wie man will, dieser ach so tolle Wahnsinn äh ich meinte Fortschritt geht vom überzivilisierten und intelligenten Westen aus. Den Wahnsinn hat er begonnen und ist ganz alleine dafür verantwortlich. Das passt ihm nicht, ist klar, weil ihm der Wahnsinn gerade heftig um die Ohren fliegt, und so will er die Verantwortung abschieben auf den ominösen Islam (alles was eben nichtwestlich, arm, erfolglos, gescheitert ist), wie er es immer getreu seiner materialistischen Glaubenslehre macht: Glück privatisieren, Leid abschieben bzw. mit paar Flächenbombardments und Stacheldrahtzäunen erledigen. Das Leben eines Weißen ist unersetzlich. Das Leben des Anderen entbehrlich. Dieses Denken sitzt tief. Sieht man hier am besten.

  • A
    Antifunt

    Wenn ich die tapferen Antirassisten hier richtig verstehe, ist es nachvollziehbar bis nicht verwunderlich, dass Nigerianer in England jemand tothacken, weil andere Engländer in Afghanistan Mohammedaner umbringen.

     

    Mit der gleichen Logik wär es also auch in Ordnung, wenn jetzt Deutsche Nigerianer umbringen, weil diese in England Christen töten.

     

    Denkt bei den Linken eigentlich noch irgendjemand, oder wird da alles per ideologischem Flowchart entschieden?

     

    Gruß an den Zensor!

  • DM
    Dr. Manhattan

    @WeisseZeitDerDuerre/Ted/etc: Wer immer nur vor sich hin brabbelt, der Westen und seine "Machthaber" wären Schuld, ja ohne uns würde die islamische Welt in Frieden und Glück leben, der zeigt wie tief einfältiges Klischeedenken in einer angeblichen Gegenkultur verankert ist.

  • J
    J.S.

    Es tut gut festzustellen das auch hier endlich mal nachgedacht wird, und sich nicht an die üblichen (linken) Worthülsen geklammert wird.

  • WS
    was soll man da noch sagen

    24.05.2013 03:52 UHR

    von white trash:

     

    Soll man jetzt weinen ?

    Ihre Worte white trash

    die moralisch überlegene und kulturell hochentwickelte Herrenrasse .......

    oder.

    vergessen darf man auch nicht, dass er bedürftig aussehende und schwache Menschen abgrundtief verachtet und leidenschaftlich gern auf sie tritt..

    oder

    misstrauisch und hasserfüllt auf den Außerirdischen, Eindringling und Fremden zu blicken.

    diese Mitleid haschende Masche ist zum Gähnen. Wer sich ausserirdisch benimmt muss sich nicht wundern nicht so angenommen zu sein, wie man es verlangt oder fordert.

     

    Wenn man sich nicht auffällig negativ bei uns benimmt, wird auf keinen Menschen herabgesehen, oder was Sie da sonst so aufgezählt haben.

     

    Wir sollen so was verstehen und das natürlich wieder mal im Namen des Predigers als gerecht ansehen ???? Man darf gewaltsam die Ungläubigen oder Unreinen töten so liest man in vielen Artikeln, das sollen wir hinnehmen ?

  • W
    WeisseZeitDerDuerre

    Hervorragender Kommentar von "Ted"!

     

    Warum so viele Menschen das Offensichtliche nicht sehen wollen, zeigt, wie tief rassistisches Denken in der westlichen Kultur verankert ist.

  • J
    @Jasmin,

    Sorry, was Sie hier schreiben, ist Unsinn. In Ersterem haben Sie Recht, aber ich habe ganz im Gegenteil das intensive Bemühen Camerons gehört, die Muslime aus der Schusslinie zu nehmen. Informieren Sie sich, bevor Sie solche Parolen ausgeben. Danke.

     

    an @Marie,

     

    Ihre Sorge ist eie Überschrift, die nichts anderes tut, als die Worte der Attentäter selbst zusammenzufassen. Bessermenschliche Realitätsverweigerung vom Allerfeinsten. Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so deprimierend wäre.

     

    D.J.

  • T
    tja

    Wie in Nigeria also.

     

    Ich denke alle Nichtetablierten Wähler brauchen sich keinerlei Vorwürfe zu machen.

     

    Die Etablierten Wähler müssen eine Lösung für den großen islamischen Traum in Europa finden.

     

    Wie immer habe ich mich nicht bereichert gefühlt.

  • H
    Holzer

    Es ist ein seltsames Phänomen!Selbst für so eine kranke Scheiße werden noch Entschuldigungen gesucht und gefunden!Gemäßigte Muslime lassen es zu das Hardcoreislamisten in den Aufnahmeländern Zustände schaffen,wegen denen Sie aus ihren Herkunftsländern geflohen sind!This is Muslim Area,your not Welcome!Solche Sätze bekommt man nicht etwa in Saudi Arabien zu hören,dafür reicht es sich nach London,Brüssel,Paris etc. zu begeben!Muslim Patrol,bald auch in ihrer Stadt!?Was PC für Blüten treibt kann man an einem Artikel aus dem TSP....!Unglaublich!Rassismus vom feinsten,aber sind ja keine Nazis,das geht als Folklore durch!

     

    http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/mauer-des-schweigens-pakistanische-muslime-vergewaltigten-englische-maedchen/3697204.html

     

    Und jeder der keinen Bock auf solche Zustände hat,.....!

  • P
    Paul

    So ein Unsinn, was gibt es da für Erklärungen, die nicht bekannt sind?

    Wenn britischen Familien unter irgendwelchen Vorwänden immer und immer wieder die Familien, Hochzeitsgesellschaften... weggebombt würden, würde den betroffenen und Sympathisierenden auch einiges einfallen.

  • B
    Beteigeuze

    @ Bertram in Mainz

     

    "Man wird solche Taten kaum verhindern können. Entweder nehmen wir eine gewisse Zahl von solchen Taten in Kauf. Oder wir überwachen in großem Umfang und sperren Verdächtige präventiv ein (...)"

     

    Oder man schaut mal genauer hin, wen man so alles in's Land lässt, alimentiert und die Staatsbürgerschaft hinterherwirft.

    Doch halt- dies darf nicht einmal laut gedacht, geschweige denn diskutiert werden; lieber nehmen wir so etwas in Kauf, gell?

    Meistens betrifft "wir" ja auch nicht wirklich einen selbst...

  • G
    Gonzi

    Eher bildet Magaret Thatcher als Allah den Hintergrund dafür ab, was diese Täter Täter werden ließ.

     

    Die Geldwirtschaft soll rund laufen, alles andere ist nur dann von Gewicht, wenn es ihr irgendwie im Weg steht oder behindern könnte.

     

    Warum kamen die Nigerianer nach London und haben dann wohl doch nicht das gefunden, was sie dort suchten - wäre eine der zu stellenden Fragen.

  • M
    Marianne

    Den Kommentar von Ted (23.05.2013 21:14 Uhr) würde ich gern unterschreiben.

  • E
    eMCe

    >>Es sei ein Angriff auf Großbritannien und auf die britische Lebensart gewesen, sagte David Cameron...

  • DK
    Der Koran sagt alles

    @Rainer Winters

    "Eine Waffe in die Hand zu nehmen und gegen einen Fremden zu richten, impliziert die Möglichkeit des eigenen Sterbens und die Tatsache der eigenen verlorenen Seele. Dies ist eine reale Sicht der Dinge in moslemischen Ländern..."

     

    Deine Unwissenheit ist sogar noch schlimmer als dein menschenverachtendes Geschreibsel, alles nur um den Islam gutzuschreiben. Fakt ist aber: In dem sie Töten kommen sie ins Paradies. Siehe hier:

     

    “Sure 2, Vers 191: “Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung [zum Unglauben] ist schlimmer als Totschlag. ...”;

     

    Sure 2, Vers 193: “Und bekämpfet sie, bis die Verführung [zum Unglauben] aufgehört hat, und der Glaube an Allah da ist. ...” (Die “Ungläubigen” stellen wegen ihrer heidnischen Auffassung eine Verführung dar und müssen allein deshalb bekämpft werden.)

     

    Sure 2, Vers 216: “Vorgeschrieben ist euch der Kampf, doch ist er euch ein Abscheu. Aber vielleicht verabscheut ihr ein Ding, das gut für euch ist, und vielleicht liebt ihr ein Ding, das schlecht für euch ist; und Allah weiß, ihr aber wisset nicht.” (Gemeint ist der Kampf mit Waffen.)

     

    Eine Moschee ist nicht mit einer Kirche zu vergleichen, eher mit einer Kaserne in der ein Soldaten-Pfarrer ist.

  • WT
    white trash

    Aber, aber... seit wann nennen sich islamistische Terroristen denn eigentlich "Michael"? Sonst sind sie doch auch immer peinlich drum bemüht, sich von den Ungläubigen abzugrenzen. Oder reicht es mittlerweile schon aus, dass durchgeknallte Psychopathen Allahu Akbar rufen?

     

    Die moralisch überlegene und kulturell hochentwickelte Herrenrasse, die grundsätzlich bedacht, rational, ethisch einwandfrei und elegant ist, darf wieder Barbaren schreien. Sie weiß natürlich, dass sie das ernten wird, was sie in Eigenregie jahrhundertelang global gesät hat. So ist der Weltenlauf. Tja in einer zusammenwachsenden, grenzenfreien Welt und einer völlig degenerierten Weltengemeinschaft, wo nur der Stärkere und Verlogenste siegen darf, bleibt den "armen" Psychopathen zur Tat nur die "Machete". Die "reichen" Psychopathen haben das Recht auf ihrer Seite genauso wie moderne und effektive Massenvernichtungstechnologien. Aber so nachhaltig sind beide Methoden nicht. Schade um die Utopien und die Nachkommenschaft. Es wird nicht besser, sondern ziemlich übel werden, für alle...

     

     

    Dabei haben sich die hübschen Ideen der weißen immer so harmonisch, humanistisch und universell angehört. Waren aber wahrscheinlich nur als trojanisches Pferd gedacht. Wenn der weiße homo sapiens was gut kann, dann ohne schlechtes Gewissen ausbeuten und ausnutzen. Wenn ihm andere das gleichtun wollen, wird er schnell unruhig und verlangt noch konsequenten Maßnahmen. Und vergessen darf man auch nicht, dass er bedürftigt aussehende und schwache Menschen abgrundtief verachtet und leidenschaftlich gern auf sie tritt :)

     

    Muss er, weil er seine Neurosen, Ängste und sein egozentrisches Menschen- und Weltbild nicht anders bewältigen kann, außer immer misstrauisch und hasserfüllt auf den Außerirdischen, Eindringling und Fremden zu blicken.

     

    Entschuldigen Sie den Zynismus, die typisch nordeuropäischen Durchschnittsmeinungen zu dieser grausamen Tat haben mich leider dazu verführt, ebenso geschmacklos zu verallgemeinern und darin aufzugehen. Ich schäme mich um das Menschsein. Wirklich schade, dass es weder Gott noch das "Jüngste Gericht" gibt..

  • RW
    Rainer Winters

    "Er habe den Soldaten getötet, weil der Muslime tötet, habe der Mann gesagt – Auge um Auge, Zahn um Zahn."

     

    In einem Führungskräfteseminar der Lufthansa AG habe ich einmal gelernt, wie menschliche Psychologien angeblich funktionieren: Auge um Auge, Zahn um Zahn. So sehr wir dies auch versuchen zu übertünchen... so funktioniert die Welt. Der Erniedrigte ist erst besänftigt nach der Kompensation, ergo wenn seine Würde wieder hergestellt ist. Diese Kompensation hat viele Gesichter.

     

    Sind Soldaten (potentielle) Mörder, auch wenn sie Kinder haben? Wie stark ist der Identifizierungsgrad eines Christen, wenn 6.500 Kilometer von ihm ein anderer Christ (als Verfolgter) umgebracht wird? Wie stark ist dagegen der Identifizierungsgrad eines Moslems, wenn 6.500 Kilometer von ihm ein anderer Moslem (als Verfolgter) umgebracht wird? Macht sich die christliche Welt ein realistisches Bild von den Tötungen im Zweifel christlicher Soldaten an moslemischen Einwohnern in fernen Ländern?

     

    Eine Waffe in die Hand zu nehmen und gegen einen Fremden zu richten, impliziert die Möglichkeit des eigenen Sterbens und die Tatsache der eigenen verlorenen Seele. Dies ist eine reale Sicht der Dinge in moslemischen Ländern und sie wäre eine reale Auseinandersetzung mit einem – sagen wir - Afghanistaneinsatz der Bundeswehr.

  • BI
    Bertram in Mainz

    Wenn wir uns von einer solchen Tat verrückt machen lassen, dann haben die Täter ihr Ziel erreicht!

     

    Man wird solche Taten kaum verhindern können. Entweder nehmen wir eine gewisse Zahl von solchen Taten in Kauf. Oder wir überwachen in großem Umfang und sperren Verdächtige präventiv ein, bevor sie Verbrechen begehen. Dann wären wir in einer Diktatur! Das sollten wir uns nicht wünschen!

     

    Fordern jetzt Politiker der CDU/CSU wieder mal die Vorratsdatenspeicherung? Das kommt doch in solchen Fällen regelmäßig. Man muss sich mehr vor präventiver staatlicher Repression fürchten als vor solchen extrem seltenen Taten!

  • T
    tim

    @ MelanieChristina

     

    genau das habe ich auch gedacht.

  • B
    Beobachter

    Bei der sich häufenden Gewalt von Zuwanderern, ob in London, Stockholm oder durch Salafisten in Deutschland hat man langsam den Eindruck, dass die vorgeblichen Demokraten mit ihrer Beschwichtigungspolitik bewusst oder unbewusst den Rechtsradikalismus fördern. Offenbar sind sie mit Ihrem Latein von der multikulturellen Gesellschaft am Ende und wissen nicht so recht weiter. Die (schein)demokratischen Beschwichtiger haben schon einmal dem Rechtsradikalismus den Teppich ausgerollt. Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte nicht und es erkennen einige mit noch nicht total vernebeltem Hirn, dass es für jede Art der Gesellschaft klare Regeln braucht, an die sich alle -auch Zuwanderer- zu halten haben.

  • T
    T.V.

    Und wenn Cameron jetzt die Armee nach Persost schickt ist alles wieder wie gewohnt.

  • M
    MelanieChristina

    Überschrift weckt BILDassoziationen. Enttäuschend.

  • PJ
    Papst Jesus Mohammed

    Da sieht man mal wieder, was passiert, wenn man Christen einreisen läßt.

  • T
    Ted

    "Es sei ein Angriff auf Großbritannien und auf die britische Lebensart gewesen, sagte David Cameron"

     

    Was für ein Geschwätz!

     

    Die Attentäter habe es doch selbst gesagt, ist das so schwer zu verstehen? Sie wollten Rache dafür, weil nach ihrer Sichtweise britische Soldaten Massaker an der Zivilbevölkerung in "ihrem Land" verübt haben. Sie sagten auch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und "auch unsere Frauen mussten sich solche Sachen ansehen".

     

    Mit scheint, da kommt nur zurück, was die USA und England in die muslimischen Länder getragen haben. Glaubten die Machthaber wirklich, das manche dieser Menschen nicht durchdrehen? Hunderttausende zivile Opfer alleine im Irak, für nichts und wieder nichts. Und rechte Politiker mitsamt ihrem hohlen Fussvolk haben nichts besseres zu tun, dieses Attentat zu einem "Angriff auf Großbritannien" aufzublähen.

     

    Es war Selbstjustiz, eine Rache, eine Verzweiflungstat, ein politisches Verbrechen. Nix Religion, nix Terrorismus, nix Schwarze-Afrikaner-Kriminalität, nix Einwanderungspolitik. Selbstjustiz muss aber trotzdem bekämpft werden, weil es zu einem enorm instabilen und ungerechten Gesellschaftsmodell führt.

     

    Aber eines sollte man sich klarmachen: OHNE die Angriffskriege gegen muslmische Länder, ohne den Green-Vergewaltiger, ohne Abu-Ghuraib, ohne Irak-Kriegslüge usw, usw, usw, hätte es dieses heutige Verbrechen nie gegeben! Das weiß Cameron sehr wohl und versucht das Motiv zu verdrehen. Macht daraus "Angriff auf die britische Lebensart". Britische Lebensart? Ist das: Länder überfallen, Zivilisten töten, foltern, Bomben auf Hochzeiten fallen lassen, mit Drohnen auf einen Verdacht hin Menschen zerfetzen?

     

    Ruhe wird erst dann einkehren, wenn Bush und seine amerikanischen und englischen Komplizen vor einem internationalen Gericht stehen. Mögen sie im Blut ihrer Millionen Opfer allein des letzten zehn Jahre absaufen.

  • S
    Serdar

    Naja vor 2 Wochen wurde ein 75-jähriger Muslime in Birmingham von einem Weissen ermordet.. auch mit einem großen Messer(Machete). Da war die Aufregung doch deutlich geringer.. ich würd mal sagen 1% der Leser hier wussten über diesen Mord.....

     

    ..alles eine Frage der Perspektive... und der medialen Abdeckung

     

    http://www.guardian.co.uk/uk/2013/may/02/birmingham-murder-racially-motivated-police

  • J
    Jasmin

    Hierbei zu bemerken ist, dass viele britische Politiker und populaere Medien diese Tat gleich wieder nutzen um ihre islamophobischen Hasspredigen zu halten. Keiner bezweifelt dass diese Tat barbarisch und grausam war, aber die Britische Regierung nutzt es gleich wieder um zu entschuldigen was ihre Truppen im Ausland machen und um Auslaenderfeindlichkeit zu schueren.

  • M
    Marie

    Liebe TAZ,

    eure Überschriften werden auch immer populistischer. Ich hoffe, dass ihr euch nicht zu sehr der erschreckenderweise weit verbreiteten Islamphobie anschliesst, dafür gibt es doch schon die BILD. Reproduzierter Hass oder Gewalt bring niemandem etwas.

     

    In Hoffnung,

    Marie

  • T
    Tina

    Ich möchte hierzu Sure 8: "al-Anfal zitieren: Nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah hat sie getötet. Und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast, sondern Allah hat geworfen..."

     

    Dieses und vieles weiteres ist unter http://www.islam.de/13827.php?sura=8 einzusehen.

     

    Ein Muslim ist verpflichtet sich an den Koran zu halten, somit darf er auch diese Suren nicht ignorieren..

     

    Es musst eine eine Islamische Variante des 2. Testament geben, sonst sehe ich schwarz bezüglich des friedlichen Zusammenlebens von Muslimen und den Nichtmuslimen..

  • D
    D.J.

    In solchen Fällen erhebt sich immer die Frage nach "unserer" Schuld. Haben "wir" nicht genügend integriert? Nichts gegen Integration, aber das ist eine Sackgasse. Der radikale Islam ist selbstverständlich eine Religion der Selbstausgrenzung. Konvertiten wechseln von "wir" zu "ihr" quasi über Nacht. Und oft sind es keine zuvor gesellschaftlich Benachteiligten. Die Boston-Attentäter haben Asyl bekommen, konnten studieren, bald die Staatsbürgerschaft.

    Kurz/mittelfristig durch "unser" Bemühen solch hartnäckigen Wahn wie radikale Rligiosität aus den Köpfen zu bekommen, ist, befürchte ich, eine linke(?) Illusion.

    Was hilft? Langfristig Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung, religiösen Unsinn religiösen Unsinn nennen. Langfristig natürlich nur.

    Und auch wenn jetzt manche Realitätsverweigerer ums Eck springen: Auch Abgrenzung muss selbstverständlich sein. Keine Leute zu uns lassen, die uns und die liberale Gesellschaft hassen.

  • IK
    Irma Kreiten

    Und geschmackvoll auch mal wieder die Ueberschrift. Der nicht vorhandene Artikel zum Mord an Medet Unlu muesste folgenrichtig wohl heißen: Mit der Kalaschnikow fuer Menschenrechte - setzt der Westen auf eine neue Kreuzzugsmentalitaet?

  • IK
    Irma Kreiten

    Ich suche nach Erklaerungen, warum andere Mordanschlaege offenbar die westlichen Medien nicht im geringsten interessieren. Gestern wurde ein tschetschenischer Exilpolitiker in seinem Buero in Ankara ermordet. Wo sind die Artikel hierzu? Wo die Artikel zu den vorhergehenden Faellen in einer ueberlangen Reihe von Repressionen, Drohungen und Gewalt gegenueber denjenigen, die sich mit der Menschenrechtssituation im Kaukasus beschaeftigen? Warum ist das weder der Taz noch anderen deutschen Medien eine Erwaehnung wert? Was sind die Gruende? So lange, wie auf diese Fragen keine Antworten gegeben werden, bleibt leider anzunehmen, dass Menschenleben fuer westliche Medien einen recht unterschiedlichen Wert besitzen, abhaengig von der religioesen und ethnischen Zugehoerigkeit von Opfer und Taeter sind.