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Nach Anschlag auf Sergej SkripalZweiter Verdächtiger soll Arzt sein

Nach Informationen der Recherche-Gruppe Bellingcat ist der zweite Verdächtige im Skripal-Fall ein russischer Armeearzt. Nun veröffentlichte sie ihren Bericht.

Aufnahmen der britischen Polizei. Bei einem Mann soll es sich um Alexander Mischkin handeln Foto: Metropolitain Police/dpa

Moskau ap | Die Recherche-Website Bellingcat hat nach eigenen Angaben auch die Identität eines zweiten Verdächtigen im Fall des Nervengiftanschlags auf Sergej Skripal ermittelt. Es handele sich um einen Arzt des russischen Militärgeheimdiensts GRU namens Alexander Mischkin, der als Alexander Petrow nach England eingereist sei, berichtete die Investigativ-Gruppe am Montag. Schon im September hatten britische Behörden bei der Anklageerhebung gegen zwei Russen im Fall Skripal erklärt, dass es sich bei Petrow wahrscheinlich um einen Decknamen handele.

Am Dienstag legte Bellingcat forensische Beweise und andere Informationen zur Stützung der Angaben offen. Weder die britische noch die russische Regierung kommentierten zunächst den Bericht der Gruppe. Die britischen Behörden werfen zwei Agenten vor, im März in Salisbury einen Giftanschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter verübt zu haben. Sie hätten mit Zustimmung von höchster Ebene des russischen Staates gehandelt. Der Kreml bestreitet das. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise zwischen Moskau und dem Westen aus.

Erst kürzlich hatte die Recherche-Webseite nach eigenen Angaben den anderen Verdächtigen als Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU identifiziert. Der als Ruslan Boschirow nach Großbritannien eingereiste Mann heiße in Wahrheit Anatoli Tschepiga. Einwohner eines russischen Dorfes bestätigten anschließend die Identität des Mannes – er stamme aus Berjosowka und sei als Geheimdienstmitarbeiter bekannt, sagten sie.

Nachdem Großbritannien die beiden Russen anklagte, erschienen sie unter den Namen Boschirow und Petrow im Fernsehen und widersprachen, mit dem Anschlag in Verbindung zu stehen. Sie seien nach Salisbury gefahren, um die Kathedrale der Stadt zu besichtigen.

Sergej Skripal und seine Tochter Julia überlebten den Anschlag. Allerdings starb Monate später eine britische Frau und ihr Partner wurde schwer verletzt, als die beiden in Berührung mit Resten aus einem Fläschchen kamen, in dem das Nervengift Nowitschok im Frühjahr anscheinend transportiert worden war.

Britische, niederländische und US-amerikanische Behörden werfen dem GRU vor, für diverse internationale Cyberangriffe verantwortlich zu sein. In der vergangenen Woche beschuldigten Ermittler in Den Haag den Militärgeheimdienst, vergeblich versucht zu haben, die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen zu hacken.

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3 Kommentare

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  • Also die beiden russischen Touristen konnten es nicht sein und jetzt gibt man ihnen halt andere Namen und Identitäten? Ich bin gespannt, welche 'Beweise' Bellingcat jetzt liefern will.

  • "Wir streiten erstmal alles ab und geben dann eventuell das eine oder andere zu,was sich wegen der Beweislast nicht mehr leugnen läßt,erklären dies jedoch zu individuellen Verfehlungen Einzelner auf niedriger Verantwortungsebene."

    So hat es sich weltweit etabliert und ob Trump oder VW,Audi,BMW,CIA,Tepco oder KGB alle fahren ganz gut damit.

  • Egal, ob Russland die gewünschten Informationen (einschl. Giftproben) von GB erhält oder nicht: Ich kann mir nicht vorstellen, dass aus Russland eine andere Antwort käme, als: „Wir waren’s nicht“.



    Die Ermittler sind in einer Zwickmühle: Liefern sie NICHT, können sie sich NICHT auf gerichtsfeste Beweise berufen.



    Liefern sie, werden das die Russen schlimmstenfalls benutzen, um intern den Schuldigen zu finden, der für die schlampige Durchführung der Aktion verantwortlich ist, wobei nicht nur die „Zielperson“ am Leben blieb, sondern die Tochter, sowie ein Großteil des Ortes Gift abbekamen.



    Die russischen Geheimdienste werden dann aus den gemachten Fehlern lernen. Beim nächsten Mal wird nicht mal mehr der Verdacht aufkommen, dass Russland damit zu tun haben könnte.



    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Russland nicht nur die technischen Möglichkeiten, sondern auch ein gewichtiges Motiv hätte: Nämlich die eigenen Schlapphüte vor Seitenwechsel und Whistleblowing zu warnen. Und klarzumachen: Der Arm von Mütterchen Russland reicht weit!



    Putins Wutausbruch in de.sputniknews.com...nage-prostitution/ kann diesen Verdacht nur verstärken!