NRW-Umweltminister Remmel: Der Katzenfreund
Eine „Katzen-Volkszählung“ wolle der Minister einführen, höhnt die CDU. Dabei will er den Städten helfen, die Vermehrung zu kontrollieren.
„Regierung Kraft empfiehlt Kommunen eine Katzen-Volkszählung. Man sollte in diesen Tagen besser zählen, ob noch alle Tassen im Schrank sind“, wetterte Oppositionsführer Armin Laschet (CDU) via Kurznachrichtendienst Twitter. Dabei will Remmel den Kommunen nur helfen, das 2014 auch von Laschets Parteifreunden novellierte Bundestierschutzgesetz umzusetzen.
Das regelt in Paragraf 13 b den Schutz frei lebender Katzen. Das sind keine Wildkatzen, sondern entlaufene, ausgesetzte oder in Freiheit geborene Stubentiger. Gibt es zu viele von ihnen, sollen die Kommunen Gebiete bestimmen dürfen, in denen die Tiere kastriert werden können.
Remmel hat eine Musterordnung für diese Gebiete vorgelegt. Sie sieht vor, dass Städte und Gemeinden vor der Einrichtung einer solchen Zone Indizien für zu viele kleine Raubtiere vorlegen, etwa überfüllte Tierheime. Können sie das nicht, müssen sie selbst Beweise erheben: durch Zählung.
Abgesehen hat es Remmel auch auf Freigänger, also Tiere, die ein Zuhause und großzügigen Auslauf haben. „Unkastrierte Freigängerkatzen nehmen zwangsläufig Kontakt mit frei lebenden Katzen auf, sodass sie fortlaufend zum Vermehrungsgeschehen beitragen“, heißt es in der Musterordnung.
„Schlechter Aprilscherz im November“, höhnte der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe über die „Katzen-Volkszählung“. Die CDU solle schon mal mit dem Katzenzählen beginnen, höhnte Remmel zurück. Er hat auch die toten Katzen im Blick. Ende Oktober legte er die „Katzenabschuss“-Bilanz vor: In NRW haben Jäger mehr als 7.344 Katzen im Jagdjahr 2014/15 abgeschossen, immerhin 251 weniger als im Vorjahr. Damit ist jetzt Schluss: Seit Mai hat Remmel den Katzenmord verboten.
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