Mordprozess gegen Ex-Präsident: Freispruch für Mubarak
Der frühere ägyptische Präsident Mubarak ist von der Beihilfe zum hundertfachen Mord freigesprochen. Ein Gericht hob einen früheren Schuldspruch auf.
KAIRO dpa/ap | Ägyptens früherer Präsident Husni Mubarak ist in seinem neu aufgerollten Prozess von dem Vorwurf der Beihilfe zum hundertfachen Mord freigesprochen worden. Das Gericht in der Hauptstadt Kairo entschied am Samstag, dass der 86-Jährige nicht für den Tod von mehr als 800 regierungskritischen Demonstranten Anfang 2011 verantwortlich gemacht werden könne. Auch sieben führende Sicherheitsleute Mubaraks wurden freigesprochen. Mubarak verbüßt derzeit eine dreijährige Haftstrafe wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder.
Neben der Beihilfe zu hundertfachem Mord war der Ex-Staatschef wegen Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt. Auch von diesen Vorwürfen wurde er freigesprochen.
Mubarak war 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde aber aufgehoben und ein neuer Prozess angeordnet. Am Samstag wurde das Revisionsverfahren gegen ihn, seine beiden Söhne, seinen Sicherheitschef und sechs weitere seiner Mitarbeiter abgeschlossen. Ebenfalls angeklagt war sein langjähriger Vertrauter, der Geschäftsmann Hussein Salam. Gegen ihn wurde in Abwesenheit verhandelt.
Mubarak war am Morgen mit einem Hubschrauber von einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt zu dem Verhandlungssaal geflogen worden. Er verfolgte die Urteilsverkündung im vergitterten Bereich für die Angeklagten, seine Augen waren wie stets hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen.
Mubarak war nach drei Jahrzehnten an der Macht im Februar 2011 nach einer wochenlangen Revolte gestürzt worden. Sein Nachfolger, der aus der Muslimbruderschaft hervorgegangene Mohammed Mursi, Ägyptens erster demokratisch gewählter Staatschef, wurde im Juli vergangenen Jahres vom Militär gestürzt.
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