Mindestens ein Toter in Jerusalem: Explosionen an Bushaltestelle
In Jerusalem sind zwei Bomben explodiert. Mindestens ein Mensch starb, mehrere wurden verletzt. Die Polizei spricht von einem kombinierten Anschlag.
Ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka bestätigte der dpa am Mittwoch, der Tote sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Der scheidende Ministerpräsident Jair Lapid kündigte an, am Mittag eine Dringlichkeitssitzung mit der Polizei- und Militärspitze abzuhalten.
Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt. Rettungskräfte kümmerten sich dort um drei Verletzte. Die Polizei sperrte wegen der Explosion am Stadtrand die Schnellstraße nach Tel Aviv. Die Suche nach Verdächtigen laufe, so die Polizei.
Der israelische Abgeordnete Joav Ben-Zur von der strengreligiösen Schas-Partei sprach von einer „Rückkehr zum Horror und den schweren und blutigen Tagen des zweiten Palästinenseraufstands Intifada“. Israels Abschreckungskraft sei kaum noch existent. „Jeden Tag erhebt der Terror wieder sein Haupt“, sagte er.
Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden. Außerdem wurden in diesem Jahr mehrere israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen im Westjordanland getötet. Seit dem Frühjahr unternimmt Israels Armee im besetzten Westjordanland auch vermehrt Razzien.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dieses Jahr bereits mehr als 140 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstößen oder Anschlägen getötet. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.
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