Migration aus Mittelamerika in die USA: Volle Härte gegen Fluchthelfer
Die Regierungen von Honduras und Guatemala wollen gegen Organisatoren der Karawane vorgehen. Aktivisten könnten so kriminalisiert werden.
Vor über drei Wochen ist in Honduras eine Karawane von Migranten aufgebrochen, die vor Armut und Kriminalität aus ihrer Heimat fliehen. Mittlerweile sind 7.000 Menschen in diesem Zug unterwegs, zudem haben sich zwei weitere Trecks formiert.
Mehrere tausend Migranten der ersten Karawane sind in den vergangenen zwei Tagen in Mexiko-Stadt angekommen. Dort wurden sie in einem Sportstadion untergebracht. Nach Angaben der Präsidentin des Menschenrechtsausschusses der mexikanischen Hauptstadt, Nashieli Rodríguez, können in dem Stadion 5.000 Personen bleiben und versorgt werden. In Schlangen warteten die Migranten dort darauf, duschen zu können, einen Schlafplatz und eine Mahlzeit zu bekommen.
Ihr Ziel bleiben gleichwohl die USA – doch US-Präsident Donald Trump ist bereit, mit allen Mitteln gegen sie vorzugehen. Er hat die Karawane bereits genutzt, um vor den US-Kongresswahlen am heutigen 7. November mit rassistischen Äußerungen Stimmung zu machen. Bis zu 15.000 Soldaten will er an die Grenze entsenden. Der Ausgang der Wahlen wird für den Fortgang der Migrantentrecks eine entscheidende Rolle spielen. Trump hat Honduras, Guatemala und El Salvador bereits finanzielle Unterstützungen gestrichen, weil sie die Flüchtenden nicht gestoppt hatten.
Bislang haben sich die Migranten nicht von den Regierungsdrohungen einschüchtern lassen. „Für diese Karawane sind alleine der Hunger und die Angst verantwortlich“, erklärte Irineo Mujica von der Gruppe Pueblo sin Fronteras (Volk ohne Grenzen) der taz. Die Organisation unterstützt die Reisenden auf ihrem Weg – gemeinsam mit Mexikos staatlichen Menschenrechtskommissionen, kirchlichen Initiativen, dem Roten Kreuz sowie zahlreichen Bürgern vor Ort.
Nächster Halt: Amerika
Sollten Morales und Hernández in Kooperation mit der mexikanischen Regierung ihre Drohungen wahrmachen, könnten Aktivisten kriminalisiert werden. Als die ersten der Migranten vor drei Wochen die Grenze nach Mexiko überwanden, wurde beispielsweise Irineo Mujica vorübergehend festgenommen. Auch Repressalien gegen Auswanderungswillige und deren Unterstützer in den Herkunftsländer könnten zunehmen.
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