Migration aus Mittelamerika in USA: Danke, aber nein
Tausende Mittelamerikaner sind weiter auf dem Weg in die USA. Ein Angebot, in Mexiko zu bleiben, lehnten die Migranten dankend ab.
Schließlich gab auch die Polizei eine Brücke frei, die sie blockiert hatte, um die Karawane am Weitergehen zu hindern. Die Migranten stammen aus den Staaten Honduras, Guatemala und El Salvador und haben das Ziel, in die USA zu gelangen. US-Präsident Donald Trump hat allerdings deutlich gemacht, dass er sie nicht ins Land lassen wolle.
Trumps mexikanischer Kollege Peña Nieto lancierte hingegen eine Initiative unter dem Motto „Du bist zu Hause“, unter der die Migranten bereits in Südmexiko Asyl beantragen könnten. Diese sei „nur für jene gedacht, die sich an mexikanische Gesetze halten“, sagte er.
„Danke! Nein, wir gehen nach Norden“, skandierten allerdings etliche Menschen in der Migrantenkarawane. Der mitreisende Aktivist Irineo Mujica von der Hilfsorganisation Pueblo sin Fronteras sagte, 80 Prozent der Leute, die Schutz beantragten, würden abgewiesen und abgeschoben.
Trump stellt sich immer wieder gegen Migration
Das fürchteten auch viele, würden sie das Angebot der Regierung annehmen. Die Nationale Menschenrechtskommission Mexikos schaltete sich schließlich ein, damit der Menge von der Polizei auch der Weitermarsch erlaubt wurde.
Nächster Halt: Amerika
Die Organisation argumentierte, dass die Migranten ohne Schatten, Wasser und Toiletten ausharren müssten und in einer solchen Situation gar nicht über das Angebot der Regierung nachdenken könnten.
Trump hat die Migranten immer wieder zum Thema im Wahlkampf vor den Kongresswahlen gemacht und die Lage stark überzeichnet. Er sprach von einem „Angriff auf unser Land“. Zuletzt behauptete er außerdem, unter den Migranten seien auch Menschen aus dem Nahen Osten und insinuierte damit unlautere Motive für deren Marsch in Richtung USA. Belege dafür lieferte er nicht.
Berichten zufolge erwägt der US-Präsident, wegen der Gruppe von Migranten einen „nationalen Notstand“ zu erklären und ihnen Asyl zu verweigern. Es ist nicht klar, ob das mit amerikanischem oder internationalem Recht vereinbar wäre.
Die New York Times berichtete, Trump wolle seine Pläne am kommenden Dienstag in einer Rede darlegen. Das wäre genau eine Woche vor den wichtigen Kongresswahlen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen