Merz beruft SZ-Journalisten: Neuer Regierungssprecher kommt von der „Süddeutschen“
Wechsel in die Regierung: Friedrich Merz will Stefan Kornelius, den Politik-Chef der „Süddeutschen Zeitung“, zum Sprecher der Bundesregierung machen.
Geschrieben hat den Kommentar SZ-Politikchef Stefan Kornelius. Und dieser könnte nun einen gehörigen Beitrag dazu leisten, dass dieses Vorhaben in Erfüllung geht. Denn natürlich geht es nicht nur darum, gute Politik zu machen – sondern auch, sie gut zu verkaufen. Kornelius, 59, wird Regierungssprecher des designierten Kanzlers Friedrich Merz (CDU). Das meldet die SZ auf ihrer Website, ein CDU-Sprecher hat die Personalie inzwischen bestätigt.
Kornelius ist ein erfahrener Journalist und ausgewiesener Kenner der Außenpolitik. Bevor er zum Politik-Ressortchef wurde, war er unter anderem für die Außenpolitik der SZ verantwortlich und Korrespondent in Washington. In den 1990er Jahren arbeitete er im Bonner Bundesbüro der Zeitung. Kornelius ist Mitglied der Atlantik-Brücke, wo Merz bis 2019 zehn Jahre lang Vorsitzender war, sowie der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Zudem war er Mitbegründer der Fachzeitschrift Medium Magazin.
Der SZ-Mann soll nach der Wahl von Merz zum Bundeskanzler am kommenden Dienstag auf Steffen Hebestreit folgen, der seit dreieinhalb Jahren Sprecher der Regierung von SPD-Kanzler Olaf Scholz ist. Was Hebestreit beruflich künftig machen wird, ist bislang nicht bekannt. Dessen Vorgänger Steffen Seibert, langjähriger Sprecher der Regierung von Angela Merkel, ist inzwischen Botschafter in Israel.
Kornelius bekommt zwei Stellvertreter, die von der CSU und der SPD benannt werden. Einer davon soll Sebastian Hille werden, der bislang für die CSU-Landesgruppe im Bundestag spricht. Das hat zuerst Table.Media berichtet. Wen die SPD nominieren will, ist bislang nicht bekannt. Die Regierungssprecher*innen sind für die Kommunikation der Bundesregierung als Ganzes verantwortlich, sie begleiten den Kanzler zu Terminen im In- und Ausland, leiten seine Pressekonferenzen und stellen sich dreimal in der Woche in der Bundespressekonferenz den Fragen der Hauptstadtjournalist*innen.
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