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Lebensmittelknappheit in VenezuelaMaduro lässt selbst Rationen liefern

Die Opposition in Venezuela will Hilfsgüter ins Land bringen. Die Maduro-Regierung verteilt nun ihrerseits Lebensmittel.

Eine Venezuelanerin wartet bei Urena auf die Zuteilung von Lebensmitteln der Maduro-Regierung Foto: ap

Buenos Aires taz | Das Gezerre um die Hilfslieferungen für Venezuela wird immer mehr zur Propaganda­schlacht. Während sich der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó am Montag vor Behältern mit Babynahrung zeigte, ließ Staatschef Nicolás Maduro an der Grenze zu Kolumbien Lebensmittel verteilen.

Guaidó gab bekannt, dass kirchlichen Einrichtungen rund 1,7 Millionen Portionen Zusatznahrung für Babys und 4.500 Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere übergeben wurden. Nach Berichten regierungskritischer Medien lagern die Zusatznahrungen seit Dezember in Caracas. Wie sie in die Hauptstadt gelangten, ist nicht bekannt.

„Das ist jedoch nicht genug, deshalb muss die humanitäre Hilfe nach Venezuela kommen“, bekräftigte Guaidó und verschärfte zugleich den Ton gegen die Militärs. Die Einfuhr von Nahrungsmittel und Medikamenten zu verhindern stelle ein „Menschenrechtsverbrechen“ dar, so Guaidó. „Wir haben den Streitkräften klar gesagt, dass sie die Hilfslieferungen ins Land lassen sollen.“ Guaidó hatte den Streitkräften eine Amnestie zugesichert, von der aber Menschenrechtsverbrechen ausgeschlossen sind.

Guaidó hatte sich vor zwei Wochen selbst zum Übergangspräsidenten erklärt. Ende Januar hatte er die Einfuhr von humanitären Hilfsgütern angekündigt. Seit vergangenem Donnerstag stehen in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta Hilfsgüter aus den USA bereit. Ein zweiter Logistikort für Hilfslieferungen wird gegenwärtig im brasilianischen Bundesstaat Roraima vorbereitet. Außer den USA haben auch die EU und andere Staaten Hilfslieferungen zugesagt.

Staatschef Nicolás Maduro lehnt solche Hilfsmaßnahmen als innere Einmischung ab. Für ihn sind sie Teil einer großen „Show der Opposition“, zum anderen dienen sie der Vorbereitung einer Militärintervention. Am Montag ließ er in Uruña, dem 40.000 EinwohnerInnen zählenden Grenzort gegenüber Cúcuta, Tüten mit Nudeln, Reis, Zucker und Speiseöl verteilen.

Verteidigungsminister Vladimir Padrino sprach ebenfalls von einer „Show“ und kündigte eine „verstärkte Truppenpräsenz“ an den Grenzen an. Und ausgerechnet das Militär sorgte für das beeindruckende Bühnenbild, als es am Dienstag vergangener Woche zwei große Container und einen Tanklaster in der Mitte der Tienditas-Brücke über den Grenzfluss Táchira abstellte. Seither gehen die Bilder einer menschenleeren und blockierten Brücke zwischen Venezuela und Kolumbien um die Welt.

Ein ebenfalls zu sehender Zaun steht jedoch schon weitaus länger. Die Brücke ist seit drei Jahren fertiggestellt und wäre der modernste und verkehrstechnisch beste Übergang zwischen beiden Ländern, wurde aber bisher weder benutzt noch offiziell eingeweiht. Ihre Fertigstellung fiel zusammen mit der von Staatschef Maduro 2015 angeordneten Schließung der Grenzen zu Kolumbien. Offizieller Anlass war eine bewaffnete Auseinandersetzung mit kolumbianischen Paramilitärs, bei der drei venezolanische Militärs verletzt wurden. Der eigentliche Grund ist der umfangreiche Schmuggel in der gesamten Grenzregion. Waren es früher vor allem Drogen, die aus Kolumbien nach Venezuela gebracht, sind es heute die nahezu kostenlosen Treibstoffe Benzin und Diesel und die staatlich subventionierten Lebensmittel, die in die andere Richtung geschmuggelt werden.

Und die Grenze ist längst wieder offen. Tausende Menschen und Fahrzeuge überqueren sie täglich über die nahe gelegene Brücke Simon Bolívar. Die zahlreichen GrenzgängerInnen aus Venezuela können in Cúcuta dann teuer einkaufen.

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66 Kommentare

 / 
  • Die Bereicherungen der Militärelite Venezuelas sind vorbildlich.



    Das Regime hat sich seit Maduro vom Sozialismus abgewandt.



    Was ist eigentlich Sozialismus?



    Subventionen für Lebensmittelpreise?



    Einheitspartei?



    Das Wort wird meistens verwendet für Vorgänge auf die es nicht zutrifft.

    • @nzuli sana:

      "Das Regime hat sich seit Maduro vom Sozialismus abgewandt."

      Nein. Das verteilen von Öleinnahmen ist kein Sozialismus.

  • Juan Guaidó ist übrigens Mitglied einer Sozialdemokratischen Partei Volontad Popular, die Mitglied der SI ist, der weltweiten Vereinigung sozialdemokratischer Parteien.



    Bildung hilft.



    Verleumdung nicht.

    • @nzuli sana:

      Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei sagt wenig aus. Wie sieht sein Programm aus? Dass er von Trump (bekanntlich ein begeisterter Unterstützer der Sozialdemokratie) unterstützt wird, wissen wir schon mal.

  • Und nicht - siehe Artikel - durch Maduros Militär behindert werden.

  • Immer mehr entsteht der Eindruck, dass sich die Trump-Administration und die Bolsonaro-Truppe etwas übernommen haben und die Macht ihres Gesinnungsgenossen Guadós mit seiner 8 Prozent Partei als Kampftruppe noch nicht mal ausreicht um Babynahrung zu verteilen. So wird das aber nichts mit dem Putsch. Da wurde in Chile damals wesentlich effizienter "gearbeitet". Und die EU hat mal wieder aufs falsche Pferd gesetzt.

    • @Sandor Krasna:

      Da haben Sie vollkommen Recht, aber leider weiss das Guadó-Trump-Lager das ebenfalls und setzt ab jetzt auf Stufe 2, nämlich tausend Nadelstiche in Form von gewalttätigen Provokationen samt der dazu bestellten Pressefotos von staatlicher Gegengewalt und entsprechenden Medienberichten mit einschlägiger Ausrichtung. In Venezuela geht es schließlich nicht nur um gigantische Ölvorkommen, sondern obendrein um wertvolle Edelmetalle und seltene Mineralien.

  • Öhm ... die Erdöproduktion wurde verstaatlicht? Die Angestellten der Erdölfimen zuvor konnte man wohl nicht mit verstaatlichen, ähm versklaven.

    Es wäre übrigens ein leichtes gewesen Fachpersonal und weitere Hilfe aus Russland zu bekommen vom big Friend Putin. Aber nicht einmal das hat man gebacken bekommen, bzw. auch dort pummt man kein Geld in eine korrupte Badewanne ohne Stöpsel.

    • @Rudolf Fissner:

      "Es wäre übrigens ein leichtes gewesen Fachpersonal und weitere Hilfe aus Russland zu bekommen vom big Friend Putin."

      Nein. Sie überschätzen Putins Möglichkeiten. Russische Fachleute wachsen nicht auf Bäumen und sie kennen sich nicht unbedingt mit amerikanischer Technik aus. Aber wie gesagt, die venezolanische Regierung hätte mehr tun müssen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ach ja? www.nzz.ch/wirtsch...m-spiel-ld.1457472

        Nicht mal mit Hilfe von Fachleuten aus Russland bekam Maduro die Ölförderung gebacken. Rosneft holt sich nun sein Geld zurück! Geht also noch ein Tick weiter als ein Boycott.

        • @Rudolf Fissner:

          "Nicht mal mit Hilfe von Fachleuten aus Russland bekam Maduro die Ölförderung gebacken."

          Natürlich. Weil in Venezuela amerikanische Technik verbaut ist und Russlands Möglichkeiten, diese zu ersetzen, begrenzt sind. Die Regierung in Venezuela hätte sich sofort kümmern müssen, statt Jahre lang nur zu fördern und das Geld zu verteilen. Daran kann auch Rosneft nichts ändern. Und da Rosneft ein Konzern und keine Wohlfahrtsorganisation ist, will man natürlich Geld sehen. Was haben Sie gedacht?

          PS: Worauf wollen Sie eigentlich hinaus? Dass sich Russland nicht genug einmischt?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Der Ölkonzern hat Milliarden in Venezuela verschissen und hatte dabei keine Ahnung von Ölförderung? Konnte mit den Förderanlagen nicht umgehen?

            Das alles nur weil die Schrauben amerikanischen Din-Normen entsprachen und die Rosnef Jungs nicht wussten wo der nächste Baumarkt zu finden ist?

            Moment, Sie haben recht In Venezuela gibt es keine Baumärkte und somit keine solchen Schrauben und so weiter und so weiter.

            Dumm gelaufen, Milliarden versenkt von Rosnef nur weil da jemand ne Schraube locker hatte.

            • @Rudolf Fissner:

              Baumarkt? Sie haben wohl 0 Ahnung von Technik?

              Es gibt nur wenige Firmen auf der Welt, die Ölfördertechnik herstellen. Dazu kommt, dass die Förderbedingungen sehr unterschiedlich sind und meist spezielle Ausrüstungen erfordern. Da kann man nicht einfach etwas nehmen, dass im Regal liegt. Was in Russland funktioniert, muss in Venezuela noch lange nicht funktionieren.

              Und um Spezialisten heranzubilden, die sich mit den Bedingungen vor Ort wirklich auskennen, braucht es Jahre.

              Aber Sie könnten vielleicht bei Maduro als Ölmanager anfangen. Genau so kenntnisreich ist man nämlich in Venezuela an die Sache rangegangen.

    • @Rudolf Fissner:

      War @Warum-denkt-keiner-nach und dessen Erklärung des Niedergangs der venezolanischen Ölindustrie.

  • Russland, China, der Iran und Kuba haben die kalte Kartoffel Maduro fallen gelassen.

    Es hätte sonst schon wesentlich mehr Hilfsliefeungen für Maduro gegeben als die auf der Showaktion an der Grenze in Uruna.

    Man beschränkt sich nur noch auf warme Worte statt ein warmes Essen.

    • @Rudolf Fissner:

      Ihr Wunsch in allen Ehren. Aber mit den Tatsachen hat er vorläufig nichts zu tun.

      So lange beide Seiten nur ankündigen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        „Beide Seiten“? Am militärischen Waffenknopf sitzt Maduro. Es gibt nur eine Seite.

        • @Rudolf Fissner:

          Wer hat was von Waffen gesagt?

          Allerdings sind die Amerikaner ja nun wirklich nicht als Waffenlos zu bezeichnen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sie argumentieren mit ungelegten Eiern. Dann wirds lächerlich.

            • @Rudolf Fissner:

              Lächerlich ist der "Waffenknopf" den Sie hervorgekramt haben.

              Wir sprechen hier über Hilfen für die Bevölkerung, die alle ankündigen, aber keiner auch nur versucht zu leisten.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Nö. Bei ihrem Pockerspiel haben Sie den Joker „Das Militär“ nicht genannt.

                Die „Staatsgewalt“ ist immer noch in den Händen Maduros. Maduro fährt gegen Hilfslieferungen das Militär auf. Steht alles oben im Artikel.

                • @Rudolf Fissner:

                  Und? Werden die einfachen Soldaten gehorchen? Davon hängt doch alles ab.

    • @Rudolf Fissner:

      Es gibt doch längst Unterstützung seitens dieser und anderer Länder und es gibt natürlich Länder, die sich nicht am US-geführten Handelsboykott beteiligen und die zahlreichen Rohstoffe Venezuelas kaufen und damit dazu beitragen, dass die Versorgung nicht zusammenbricht.

      Zum edelen Wesen karitativer Arbeit gehört normalerweise, nicht jede Hilfe an die große Glocke zu hängen und sie politisch auszuschlachten, wie Guiadó es tut.

      • @Khaled Chaabouté:

        Handelsboykott? LoL Der war gut.

        Mit was kann Venezuela denn noch handeln? Dort ist alles zu Grunde gewirtschaftet. Selbst Öl muss inzwischen importiert werden.

        Und den Machterhalt mittels Nahrungsmittel von China/Russland bezahlt er mit zukünftigen Ölförderungen.

  • Nur so nebenbei.



    Warum ist dieser:

    www.taz.de/Archiv-...&SuchRahmen=Print/

    aktuelle Kommentar nur im Archiv zu finden?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ist er nicht. Löschen Sie einfach die Suchparameter.

      • @Rudolf Fissner:

        OK. Ich wusste nur noch, dass er von Herrn Pickert war und bin darüber nur im Archiv fündig geworden. Über den Titel findet man ihn auch so.

        Interessanter Inhalt. Oder?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Meinung von Pickert kann man haben. Ich frage mich aber wer überhaupt davon ausgegangen ist, dass Hilfslieferungen die Zustände in Venezuela mehr als einen Tropfen auf den heißen Stein sein können. Sie helfen ein wenig UND sind eineeffektive politische gewaltlose Aktion, die das Versagen Maduros deutlich macht.

          • @Rudolf Fissner:

            Richtig. Aber eben nur, wenn sie nicht nur angekündigt werden.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      auch der Link funktioniert nicht.

  • "und von Neuwahlen des Parlamentes & der Regierung durch die Bevölkerung z.Zt. immer weniger die Rede ist"

    noch ein Faktencheck:



    "Una vez logremos el cese de la usurpación y el gobierno de transición, avanzaremos hacia unas elecciones libres, justas y transparentes, que generen confianza en los venezolanos y nos permita decidir nuestro futuro en democracia.

    ¡Todos estamos llamados a trabajar en esta ruta!"



    (Juan Guaidó auf twitter vor 2 Tagen)

    Übersetzung:



    "Sobald wir ein Ende der Usurpation und der Übergangsregierung erreichen, geht es in Richtung freier, gerechter und transparenter Wahlen, die Vertrauen bei den Venezolanern schaffen und erlauben, unsere Zukunft in Demokratie zu gestalten.



    Wir alle sind aufgerufen, auf diesem Weg zu arbeiten."

    "immer weniger die Rede" ... Ihre Versuche sind wirklich sehr schwach

    • @Claudia M.:

      Hatten wir schon. Wenn er sich als Präsident bezeichnet, muss er eine Regierung bilden und innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen ansetzen. Tut er aber nicht. Er quasselt nur.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        ...was soll der Sch...? Wir (Europäer, USA) akzeptieren nur denjenigen, den WIR ausgesucht haben, der UNS Vorteile bringt?



        Ahhh, ich sehne mich nach einem neuen 'Che'. Dieses imperialistische Gehabe ist unerträglich!

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Ausgerechnet Che Guervara, der Stalin noch lange nach dessen Tod verehrte und dessen Politik als richtig beschrieb.

          Das kann ja heiter werden, sollte es einen Wiedergänger geben.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Soweit ich weiß, nennt er sich Interimspräsident. Klingt nach Erbsenzählerei, macht aber einen Unterschied. Er sagt nicht, dass er die Macht hat, er stellt aber deutlich Maduros Alleinherrschaftsanspruch infrage. In seiner momentanen Lage kann er zwar Neuwahlen fordern, aber selbst keine in die Wege leiten, wie soll das auch gehen?

        • @Ewald der Etrusker:

          Lassen wir mal die merkwürdigen Umstände ausser acht, unter denen Guaido zu seinem Posten gelangt ist. Als Interimspräsident hat er die Aufgabe innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen einzuleiten. Wenn er das nicht kann, weil ihm die Machtbasis fehlt und/oder er offensichtlich nicht über genügend Rückhalt in der Bevölkerung verfügt, muss er von seinem Amt als Interimspräsident zurücktreten.

        • @Ewald der Etrusker:

          Ein Land kann keine zwei Präsidenten haben. Ist wie mit dem Highländer. Es kann nur einen geben. Und er behauptet, das ist er...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Eben deshalb ist Maduro für Hunger, fehlende Gesundheitsvorsorge und all dem anderen Scheiß verantwortlich.

            • @Rudolf Fissner:

              Es ging um G. Nicht bemerkt?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Gab ja sogar mal zwei Päpste. Geht alles. Guaidos Linie geht eher dahin, dass das Land derzeit gar keinen echten (bzw. legitimen) Präsi hat und daher er die Dinge in die Hand nehmen muss. Solange er kein Pattexpräsident wie Maduro ist...

            • @Ewald der Etrusker:

              "... und daher er die Dinge in die Hand nehmen muss."

              Dann muss er das aber auch tun. Labern zählt nicht.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Konkrete Ideen?

                • @Ewald der Etrusker:

                  Tatsächlich Güter verteilen. Eine Regierung bilden. Einen Wahltermin festlegen. Es gibt so viel zu tun. Es gibt jede Menge Möglichkeiten. Labern ist keine.

                  Natürlich wird Maduro nicht untätig bleiben. Aber nur so erfährt man, wen die Bevölkerung und die einfachen Soldaten und Polizisten wirklich unterstützen. Es gibt jede Menge Möglichkeiten. Labern ist keine.

  • Lob , Preis & Dank dem ehrenwerten Autor für den hervorragenden Artikel , mit lobenswert präziser & objektiver persönlichen Note ... Gutso ~ Weiterso !..

  • "Guaidó gab bekannt, dass kirchlichen Einrichtungen rund 1,7 Millionen Portionen Zusatznahrung für Babys und 4.500 Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere übergeben wurden. Nach Berichten regierungskritischer Medien lagern die Zusatznahrungen seit Dezember in Caracas."

    Wie wäre es mit Verteilen? Oder wartet man, bis die Babys erwachsen sind?

    Propaganda von allen Seiten und Niemand interessiert sich für die Menschen. Zum k.....

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Klar. Kann ja nicht anders sein. Guaido isses der auf heimlichen Wegen hunderte von LKWs täglich ins Land schleußt, nüscht verteilt und die Leute vehungern lässt. Das gänze ließe sich noch aufpeppen. Brunnenvergiftung? Horten von Medikamenten? Heimlich beim Essen von Grünkohl und Pinkel beobachtet oder Eis essen mit Platiklöffel (in Deutschland eine beliebte Art den politischen Gegner zudem skreditieren)

      • @Rudolf Fissner:

        Können Sie lesen? Die Güter sind da und werden nicht an die verteilt, die sie brauchen. Steht im Artikel.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Heißt das, Lebensmittel sind schon jetzt derart knapp, dass die Hilfsgüter akut verteilt werden müssen? Dann ist Maduros Misswirtschaft ja noch schlimmer, als ich bisher dachte...

      • @Ewald der Etrusker:

        Guaidó erzählt schon seit Wochen, dass Hilfsgüter ins Land müssen. Und die die da sind, verteilt er nicht? Das ist genau so zynisch, wie Maduros Behauptung, dass eigentlich nichts gebraucht wird.

        Die Lebensmittel in Venezuela sind knapp. Da brauchen gerade Babys und Schwangere Hilfe. Jeder, der sie nicht leistet, obwohl er kann, macht sich schuldig.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ok, das ist natürlich fies. Nicht nur, dass er die Nahrung nicht verteilt, sondern ganz im Gegenteil sie an kirchliche Einrichtungen übergibt. Und dann lässt er auch noch im Unklaren, ob und wann die Güter eventuell verteilt werden sollen, und gibt damit dem Militär keine Chance, diese konterrevolutionären Umtriebe (a.k.a. innere Einmischung) zu unterbinden. So sad.

          • @Ewald der Etrusker:

            "Und dann lässt er auch noch im Unklaren, ob und wann die Güter eventuell verteilt werden sollen..."

            Das ist ein Problem. Versprechungen haben die Menschen schon seit Jahren gehört. Wenn er nicht liefert, laufen ihm die Anhänger davon. Oder soll er tatsächlich nur den Vorwand für einen Einmarsch schaffen, wie manche behaupten?

            PS: Den Babys ist es egal, wo das essen herkommt.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ich versuchs mal andersrum: Die Sachen sind schon bei kirchlichen Vereinen gelandet. Sind Sie ganz sicher, dass die da einfach nur drauf sitzen und keinen Krümel an Bedürftige rausrücken? Meine Vermutung: Wenn die was rausgeben, dann unauffällig, damit nicht gleich die bewaffneten Organe auf der Matte stehen, aus den oben schon genannten Gründen.

              • @Ewald der Etrusker:

                Auch wenn Sie es andersrum versuchen. Im Artikel steht, dass es seit Dezember rumliegt. Worauf wartet man? Darauf, dass die Bedürftigen das Credo aufsagen?

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Da steht nicht, dass von dem, was da lagert, nichts rausgegeben wird. Nur mal zur Erinnerung: Guaido selbst hat die Sachen nicht. Der muss also - mal nachrechnen - gar nichts verteilen. Seine Aktion mag reiner Symbolismus sein - zu mehr hat er auch gar keine Möglichkeit, solange Polizei und Militär zu Maduro stehen. Die würden jede öffentlich verkündete Verteilung... aber das hatten wir schon, siehe weiter oben.

                  • @Ewald der Etrusker:

                    "Seine Aktion mag reiner Symbolismus sein..."

                    Eben. Damit gewinnt er nicht die nötige Unterstützung im Land. Sieht so aus, als ginge es ihm hauptsächlich darum, Bilder fürs Ausland zu produzieren.

                    "Die würden jede öffentlich verkündete Verteilung..."

                    Würden die einfachen Soldaten auch gehorchen?

                    PS: Da steht eindeutig, dass seit Dezember eine bestimmte Menge lagert.

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Langsam glaub ich, Sie erwarten, dass Guaido mit dem Taktieren aufhört und zur heißen Phase übergeht, was unter den jetzigen Umständen kaum anderes als Bürgerkrieg bedeuten kann. Ich frag mich bloß, wem er damit helfen würde.

                      • @Ewald der Etrusker:

                        Bürgerkrieg gibt es nur, wenn er zu den Waffen greift. Mit dem Taktieren muss er aufhören. Verteilt er Hilfsgüter und Maduro beschlagnahmt sie, untergräbt das vielleicht den Gehorsam von Armee und Polizei. Die Erzählung "Ich hätte da vielleicht etwas, aber ich traue mich nicht, es zu verteilen." bringt keine neuen Unterstützer, sondern vergrault die Vorhandenen. In den Berichten über die jüngste Demo war nur noch von Tausenden die Rede. Nicht mehr von Zehntausenden.

                        Nebenbei. Die Bilder der gesperrten Brücke schinden in Europa und Nordamerika Eindruck, weil die Wenigsten wissen, dass die Brücke nicht in Betrieb ist und dass die vorhandenen Übergänge offen sind. In Venezuela kennen die Menschen natürlich diese Fakten. Sie werden sich veralbert vorkommen. G untergräbt damit seine Glaubwürdigkeit im Land. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ihm diese wichtig ist. Er liefert hauptsächlich passende Bilder für "unsere" Medien.

  • Fasse zusammen: während die Bevölkerung hungert liefert sich also sozialistischer Machthaber A mit dem sozialistischen Machthaber B ein politisches Gezerre über dringend benötigte und bereit stehende Hilfsgüter........

    "Socialism only works in two places: Heaven where they don't need it and Hell where they already have it." ------- Ronald Reagan

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

      ...denke nicht, dass "die Bevölkerung hungert".



      Alles ein feuchter Wunschtraum 'unserer' Politiker in Europa (Deutschland) und den USA (Kanada).



      Für die ist doch der Imperialismus 2.0 ALLES.



      Und, Ronald Reagan war nur ein zweitklassiger Schauspieler, mehr nicht.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Caritas International, die sich vor Ort um die Geflüchteten kümmern, scheinen ganz besonders feuchte Wunschträume zu haben: "Misswirtschaft, Korruption und eine hohe Staatsverschuldung sorgen dafür, dass Venezuela seit Jahren vor dem Ruin steht. Die Bevölkerung kann sich nicht ausreichend ernähren, die Geschäfte sind leer und der Schwarzmarkt boomt. Die Mangelversorgung geht soweit, dass 68% der venezolanischen Kinder Anzeichen von Mangelernährung zeigen. Auch die Gesundheitsversorgung wird vom Staat nicht mehr gewährleistet. Immer mehr Menschen flüchten daher in das benachbarte Kolumbien, suchen dort Schutz, Unterstützung und medizinische Hilfe. Andere wiederum wurden von der venezolanischen Regierung zwangsausgewiesen und vertrieben, wie zum Beispiel Menschen kolumbianischer Herkunft."



        www.caritas-intern...hilfe-in-der-krise

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Fakt ist, dass die Versorgungslage im Land sehr schlecht ist. Das interessiert aber scheinbar beide Seiten nur so weit, wie sie es für die eigene Propaganda benutzen können. Verbessern will sie niemand wirklich.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nakommjetztmachmalnpunkt !.. Erstens sind die Ursache der relativ Schlechten Versorgungslage de facto die US-Sanktionen seit 2014 & daraus resultierende Hyperinflation - Daran wird sich erst was ändern wenn die - ohnehin Menschenrechtlich & Völkerrechtlich fragwürdigen Sanktionen - aufgehoben werden , worüber sich Guidó trotz bester US-Beziehungen bis Dato nicht ausgelassen hat - Versuch Dir mal mit Deinem Geld was zu kaufen wenns nix mehr wert ist und dann versuch mal was du dran ändern kannst . Und zweitens Lassen wie aus dem Artikel ersichtlich ist alle Beteiligten Parteien Güter zur Versorgung der Bevölkerung in das Land . Drittens find ich persönlich interessanter was bei rauskommt dass Guaidó jetzt anfängt die unbewaffnete Bevölkerung auf das bewaffnete Militär zu hetzen & so eine gewälttätige Eskalation auf Kosten der Bevölkerung - entweder zum Zwecke Internationale Interventionen , Bewaffneten Widerstand im Land , oder einen Militär-Putsch zu provozieren - gezielt riskiert und von Neuwahlen des Parlamentes & der Regierung durch die Bevölkerung z.Zt. immer weniger die Rede ist . Tanzmaldrübernach ... MfG

          • @Mr. Fawkes:

            Die "Wirtschaftspolitik" in Venezuela besteht seit langem darin, einfach Erdöleinnahmen zu verteilen. Mit Sozialismus hat das nichts zu tun. Als der Ölpreis fiel, war es aus mit verteilen. Natürlich verschärfen die US Sanktionen die Situation. Die grundlegenden Fehler hat aber die Regierung begangen.

            Es ist verlockend, aber zu einfach, alles auf einen Schuldigen zu schieben.

          • @Mr. Fawkes:

            "sind die Ursache der relativ Schlechten Versorgungslage de facto die US-Sanktionen seit 2014 & daraus resultierende Hyperinflation"



            kleiner Faktencheck:



            1. Die USA haben bis zum Januar 2019 jährlich rund 12 Mrd. USD für Ölimporte an die staatliche Ölgesellschaft PDVSA überwiesen.



            2. Die Förderkapazitäten von PDVSA (und damit das Rückgrat der venezolanischen Wirtschaft) sind seit 2006 rückläufig. Die heute völlig maroden Anlagen produzieren weniger als die Hälfte von dem, was 1999 gefördert wurde.



            3. Die USA machen nur etwa 1/3 der Ölexporte Venezuelas aus. Der Großteil geht nach Asien und in geringerem Umfang in Karibikstaaten.



            4. Die Inflationsrate hat sich bereits im Jahr 2013 nach Maduros Amtseinführung verdoppelt und steigt seitdem ungebremst.



            5. Das Bruttoinlandsprodukt Venezuelas hatte bereits 2011 seinen Höhepunkt und liegt heute bei weniger als einem Drittel des damaligen Wertes



            6. Die USA verhängte im Februar 2017 Sanktionen gegen Tarek EL Aissami und im Juli 2017 gegen 13 weitere Funktionäre (u.a. Einfrierung von Privatkonten in den USA). Ölsanktionen (Zahlungen auf Sperrkonten) sind seit Ende Januar 2019 in Kraft.

            nice try nach dem Motto, eine Lüge solange wiederholen, bis sie glaubwürdig wirkt.

            • @Claudia M.:

              "2. Die Förderkapazitäten von PDVSA (und damit das Rückgrat der venezolanischen Wirtschaft) sind seit 2006 rückläufig. Die heute völlig maroden Anlagen produzieren weniger als die Hälfte von dem, was 1999 gefördert wurde."

              Das liegt aber auch daran, dass Spezialisten aus den USA abgezogen wurden und dass die USA keine Ersatzteile liefern.

              Das Versäumnis der Regierung in Caracas liegt darin, sich zu wenig um Ersatz bemüht zu haben.

              Es ist wieder einmal modern, mit Schuldzuweisungen an die andere Seite um sich zu werfen. Fakt ist, dass beide Seiten Schuld an der Situation haben.

              "... eine Lüge solange wiederholen, bis sie glaubwürdig wirkt."

              So zu tun, als hätten die amerikanischen Maßnahmen nichts mit der Situation zu tun, ist auch weit weg von der Wahrheit...