Ku Klux Klan in Kalifornien: Drei Verletzte nach Rassistendemo
Bei Protesten gegen eine Kundgebung des rassistischen Vereins gab es Zusammenstöße. Drei Menschen wurden von Ku-Klux-Klan-Leuten niedergestochen.
Der rassistische und fremdenfeindliche Ku Klux Klan (KKK) hatte für Samstag mittag eine Demonstration im Pearson Park in Anaheim angekündigt. Schon vorher tauchten laut Polizei etwa 30 Gegendemonstranten auf. Als dann sechs Anhänger des Klan ankamen und aus ihren Autos aussteigen wollten, gingen ihre Gegner nach Angaben der Polizei sofort auf sie los.
Einer der Klan-Leute habe mit der Spitze eines Flaggenstabs einen Gegendemonstranten niedergestochen, sagte Polizeisprecher Daron Wyatt. Daraufhin sei eine wilde Prügelei ausgebrochen. Nach Angaben eines Polizisten vor Ort wurde ein weiteres KKK-Mitglied mit einem Messer gesehen und festgenommen.
„Hier brach die Hölle los“, sagte Augenzeuge Brian Levin, der Direktor eines Instituts für Extremismusforschung an der California State University in San Bernardino. „Ich hatte den Eindruck, sie würden diese Klansleute zu Tode trampeln.“
Seit mehr als 100 Jahren aktiv
Die Polizei von Anaheim hatte den geplanten Protest des Ku Klux KLan am Freitag öffentlich gemacht und angekündigt, sie würden die Veranstaltung wegen möglicher Gesetzesverstöße im Blick behalten. Nach eigenen Angaben hatte sie Beamte vor Ort. Augenzeuge Levin erklärte aber, er habe keine uniformierten Beamten in dem Park gesehen.
Der nach dem amerikanischen Bürgerkrieg zur Unterdrückung von Schwarzen gegründete Ku Klux Klan ist in der früher fast nur von Weißen bewohnten Stadt Anaheim seit mehr als 100 Jahren aktiv. Inzwischen ist die Mehrheit der 350.000 Einwohner hispanischer Herkunft. In den gesamten USA gibt es etwa 190 KKK-Gruppen. Die Zahl hat 2015 nach Angaben von Aktivisten zugenommen.
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