Kritik-Video über Kölns Silvesternacht: „Domplatten Massaker“ gegen Täter
In einem neuen Video findet der Kölner Rapper Eko Fresh klare Worte zur Silvesternacht in Köln. Er richtet sich direkt an „seine Nordafrikaner“.
Im neuen Youtube-Video von Rapper Eko Fresh heißt es: „Kölle alaaf!“. Im „Domplatten Massaker“ geht es dann aber nicht um den Karneval. Der Rapper trifft den Nerv der Kölner, die geschockt über den Raub und die sexuellen Belästigungen von Frauen am Kölner Hauptbahnhof zu Silvester waren.
Die Medien berichteten über Zeugen, die die Täter als „nordafrikanisch“ oder „arabisch“ aussehend beschrieben. Dass alle Flüchtlinge und Migranten zusammen mit den Tätern „in einen Topf geworfen“ werden, will Eko Fresh mit seinem Video verhindern. Er spricht die Täter direkt an: „Ihr Unehrenhaften, Hauptbahnhof-Fummler zieht den Ruf von allen Ausländern runter.“
Eko Fresh richtet auch einen Appell an die deutschen Bürger: „Und jeder der bei Merkel nach nem Ende schreit, darf nicht vergessen, dass ein Rechter sich die Hände reibt“.
Dann wird er politisch und singt von „einer Armlänge Abstand“ mit Anspielung auf Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie hatte Frauen diesen Abstand zu Fremden vorgeschlagen. Eko Fresh spricht auch die Kanzlerin direkt an. „Das geht raus an Sigmar und die Angela – Mer stonn zosamme. Viva Colonia.“ Er fordert, dass Frauen unbesorgt über die Domplatte laufen können.
Empfohlener externer Inhalt
"Domplatten Massaker"
Kaum eine Zielgruppe lässt der Rapper aus. Er will Mut für die Helfer spenden, die als „Gutmenschen“ abgestempelt würden, und appelliert an „seine Nordafrikaner“, die die Vorkommnisse an Silvester auch verurteilten. Er rappt an alle: „Haltet durch, haltet aneinander fest.“
Die Fußball-Hymne des FC Köln, „Mer stonn zo dir FC Kölle“, spielt abgewandelt im Hintergrund. Immer wieder singt Eko Fresh: „Mer ston zosamme!“ – „Wir stehen zusammen.“ Das hat Köln beim Karneval bewiesen. Unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ ließen sich die Kölner nicht von der Feierei abbringen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind