Krieg in der Ukraine: Vermintes Gelände am Atomkraftwerk
Russland hat das ukrainische AKW Saporischschja erneut vermint. Expert*innen warnen vor einer ökologischen Bedrohung.
Die Minen, „die vom IAEO-Team zu einem früheren Zeitpunkt gesichtet, dann im November 2023 entfernt worden waren“, seien nun wieder am ursprünglichen Ort, heißt es in dem Bericht der Atomenergiebehörde. Dem Bericht zufolge befinden sich die Minen in einem für das Betriebspersonal nicht zugänglichen Bereich in einer Pufferzone zwischen dem inneren und dem äußeren Zaun der Anlage.
Der Generaldirektor der IAEO, Rafael Grossi, ließ verlauten, dass Minen nicht mit den Sicherheitsstandards der IAEO vereinbar seien. Der jüngste Bericht bestätigt die ukrainische Atomexpertin Olga Koscharna in ihrer Einschätzung, dass die russische Besetzung des Atomkraftwerks eine große ökologische Bedrohung sei.
Es sei nicht auszuschließen, so Koscharna auf ihrer Facebook-Seite, dass die russischen Besatzer, sollten sie gezwungen werden, das AKW zu räumen, das Schleusentor des Kühlteichs, der 46 Millionen Kubikmeter Wasser enthält, sprengen werden. Dies könnte zu einer Umweltkatastrophe führen, etwa wenn nach einer solchen Sprengung die für die Reaktorkühlung eingesetzten Wasserleitsysteme beschädigt werden.
Eine große ökologische Bedrohung
Russland selbst bestätigt die Verminung des AKW-Geländes, behauptet aber, diese sei für den Schutz des AKW vor Saboteuren erforderlich. Die dort angebrachten Minen, erklärte Michail Uljanow, ständiger Vertreter Russlands bei internationalen Organisationen in Wien, seien nichts Außergewöhnliches. Sie seien lediglich „ein normales Mittel zum Schutz der Anlage vor Angriffen und Sabotageakten.“
Da diese sich auf einem Gelände befänden, zu dem das Personal keinen Zutritt habe, „stellen sie nur für Ratten, Krähen und potenzielle Saboteure eine Bedrohung dar“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass den Diplomaten. Es sind nicht nur die Minen, die die ukrainische Fachwelt nach dem neuesten IAEO-Bericht verstören. Dem Bericht zufolge würde außerdem Fachleuten der IAEO zu einigen Orten auf dem AKW-Gelände der Zutritt verwehrt.
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