Kremlkritiker vor Gericht: Nawalny schuldig gesprochen
Ein Moskauer Gericht hat Alexej Nawalny wegen Veruntreuung schuldig gesprochen. Das Strafmaß steht noch aus – ihm drohen bis zu 13 Jahre Haft.

Teil einer politischen Inszenierung: Alexej Nawalny 2021 im Moskauer Bezirksgericht Foto: Alexander Zemlianichenko/ap/dpa
MOSKAU dpa | Ein Moskauer Gericht hat den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny in einem weiteren umstrittenen Prozess schuldig gesprochen. In dem als politische Inszenierung kritisierten Verfahren sprach die Richterin den bekanntesten Gegner von Kremlchef Wladimir Putin unter anderem wegen Betrugs in besonders großem Umfang für schuldig. Das meldete die Agentur Interfax am Dienstag aus der Verhandlung.
Nawalny habe sich auf dem „Weg der Täuschung und des Missbrauchs von Vertrauen das Vermögen von Fremden“ erschlichen, so die Richterin Margarita Kotowa. Das Strafmaß für den 45-Jährigen war zunächst unklar. Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre Haft beantragt. Nawalnys Anwälte fordern Freispruch.
Verantworten musste sich der zweifache Vater diesmal wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern für seine inzwischen in Russland verbotene Anti-Korruptionsstiftung und wegen Beleidigung einer Richterin in einem früheren Verfahren. Nach Angaben seines Teams hatten ihm bis zu 15 Jahre Haft gedroht.
Der Putin-Gegner verbüßt eine mehrjährige Haftstrafe in einem Straflager in Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau. Dort wurde auch der Prozess abgehalten.
Leser*innenkommentare
83635 (Profil gelöscht)
Gast
Natürlich sollte Niemand Niemanden vergiften oder desgleichen! Punkt! Aber für Nawalny’s Umtriebe habe ich schon lange keine Sympathien mehr, beginnend mit seinem Nationalismus und Xenophobie!
Barbara Falk
@83635 (Profil gelöscht) "BEGINNEND mit seinem Nationalismus und seiner Xenophobie."
Jetzt bin ich aber neugierig: Was denn noch?
yurumi
@Barbara Falk Für den Anfang sollte reichen..