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Kosten des Krim-Konflikts für RusslandDer Rubel schmollt

Schwache Konjunktur, Kapitalflucht und die Angst vor weniger Investitionen: Russlands ökonomische Lage wird durch den Krim-Konflikt verschärft.

Konzentrieren Sie sich auf den Bildhintergrund – und raten dann, welche Währung hier dargestellt ist. Bild: dpa

MOSKAU taz | Die russische Wirtschaft stecke in einer schwierigen Lage. Anzeichen einer Krise seien zu erkennen. Das räumte der Vizewirtschaftsminister Sergej Beljakow am Montag in Moskau ein. Er wiederholte, was Präsident Wladimir Putin gegenüber Vertretern aus Wirtschaft und Finanzen letzte Woche schon vorsichtig angedeutet hatte: „Wachstumsrate und Prognosen der Regierung können uns nicht zufriedenstellen.“

Die ohnehin seit Monaten schwächelnde Wirtschaft wird nun auch noch von Folgen der Politik gegenüber der Ukraine in Mitleidenschaft gezogen. Die Zentralbank (ZB) war bislang von einem Wachstum zwischen 1,5 bis 1,8 Prozent in diesem Jahr ausgegangen. Schon 2013 war das Bruttoinlandsprodukt jedoch nur noch um 1,3 statt der prognostizierten 3,6 Prozent gewachsen.

Der Feldzug gegen die Krim hat auch den Rubel weiter geschwächt. Seit Ende des Jahres verlor er mehr als zehn Prozent gegenüber Dollar und Euro. Experten gehen davon aus, dass sich der Wertverfall fortsetzen wird. Die ZB hatte versucht, den Kurs durch Stützungskäufe zu stabilisieren, scheint diese Politik aber nicht weiter zu verfolgen. Nach außen vermittelt die politische Elite jedoch nach wie vor den Eindruck, als könnten die schlechten Rahmendaten und drohenden Sanktionen Moskau nichts anhaben.

Die für 2014 anvisierte Inflationsrate von fünf Prozent wird die ZB wohl auch nicht mehr einhalten können. Die Verbraucherpreise für einige Grundnahrungsmittel sind bereits um zehn Prozent gestiegen. Exfinanzminister Alexej Kudrin schätzt zudem, dass sich die Kapitalflucht im ersten Quartal 2014 gegenüber dem letzten 2013 verdreifachen könnte. Waren es gegen Ende des Jahres 16,6 Milliarden Dollar, dürften nun 50 Milliarden Dollar das Land verlassen.

Auch der bereits im Exil lebende russische Top-Ökonom Sergej Gurijew sieht im Wirtschaftsblatt Wedomosti dunkle Wolken heraufziehen. Er rechnet mit einem erheblichen Einbruch ausländischer Direktinvestitionen, die 2013 noch bei 80 Milliarden Dollar lagen. Mit den Investitionen kamen auch dringend benötigte neue Technologien und Management-Kapazitäten ins Land. Bleiben die aus, würde das das russische Wachstum langfristig schwer treffen.

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4 Kommentare

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  • Die Ukraine ist pleite; jetzt in die EU? die USA sowieso! Was soll dass? Kostet ebenfalls Milliarden.

    Und die Gewinner? Soros, Goldman Sachs und ein paar US-Konzerne.

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    Hier müssen ein paar Lobbyisten am Werk sein. Andernfalls wäre ein vernünftiger Mensch NIE auf die Schwachsinnsidee gekommen.

    Die Ukraine muss selbst ihren Weg finden.

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    Die westlichen Imperialisten enorme Angst vor Demokratie, vor Volksentscheid haben!

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    Katalanien, Lombardei, Schottland, 20 US-Staaten wollen Abspaltung und bereiten Referendum vor.

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    Auch kaum ein Wort darüber in Medien. Die imperialistische Elite hat Angst ihre Kolonien nicht mehr manipulieren und kontrollieren zu können und evtl. noch mehr Abspaltung weltweit zu provozieren - darum werden die Tatsachen medial verschwiegen!

  • Das können Sie aber nur sagen, wenn sie auch die US-Aggressionen gegen das Völkerrecht kritisiseren.

     

    Tatsächlich hatte Putin seit Beginn seiner Amtszeiten immer wieder völkerrechtswidrige Attacken der USA kritisiert (u.a. Kriege ohne UN-Legitimation, was ich persönlich schlimmer finde, als eine Insel, dessen demokratische absolute Mehrheit es will und dessen Zentralregierung feindselig geputscht worden ist, bei der Unabhängigkeit zu helfen).

     

    Dass zu den westlichen Staaten auch noch die westlichen Medien, die die Weltmeinung anführen und beeinflussen (viele ehemalige Kolonialstaaten-Medien orientieren sich an diesen), diese Völkerrechtsverstöße deckten hat das Völkerrecht zusätzlich errodiert.

     

    Das Völkerrecht ist ein internationales Recht der gegenseitigen Vereinbarungen. Man hält es, weil man weiß, dass es sonst Kriege ohne Ende gibt. Die USA und Anhang halten sich seit langem nicht mehr ans Völkerrecht. Und jetzt haben sie in einem Staat geputsch von dem aus mit Mittelstreckenracketen Moskau erreicht werden kann.

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    Ich würde mich auch nicht mehr an solch ein vom Westen bestimmtes Völkerrecht halten.

  • NEWS VON DER KRIM!

     

    GAZPROM WILL SOFORT MIT DER FÖRDERUNG VON GAS UND ÖL AUF DER KRIM BEGINNEN - DIESE NACHRICHT IST KEIN ÜBLER SCHERZ.

     

    UND NUN WISSEN WIR AUCH ALLE WARUM DIE USA SO BÖSE SIND UND DIESE INSEL NUN TROTZ HOHEN GELDEINSATZES NICHT BEKOMMEN KONNTE !!!

  • Genau deswegen braucht die russische Politik ja auch die Eskalation mit dem Westen - damit sie ihr wirtschaftliches Versagen auf die Sanktionen des bösen Auslands schieben kann.

    Zudem hilft der äußere Feind zu innerer Stabilität.

    Angst macht mir dabei, wie schnell die Eskalationsspirale angedreht wird: Reicht für das Wohlempfinden des russischen Volkes die Krim? Oder muss noch die Ostukraine her? Und weiter - im Baltikum leben doch viele, viele Russen, die womöglich auch unterdrückt werden?