Konzertempfehlungen für Berlin: Heldinnische Klänge
Die Heroinen elektronischer Tonkunst sind zurück, inklusive Traumforschung und Schlafkonzert. In der Galiläakirche trifft Filmmusik auf Noise und Impro.

W enn Sommer ist, wird es nicht bloß heiß, es werden auch musikalische Verdienste gefeiert. Namentlich die von Heroinen elektronischer Tonkunst. Diese ist bis heute männlich dominiert. Das Festival Heroines of Sound würdigt daher die Beiträge von Frauen und nicht binären Personen. Und das gleich in zwei Teilen.
Zum Auftakt am Freitag im ZK/U heißt es erst einmal gute Nacht. Da laden Kirsten Reese und Alice Eldrige von 22 bis 7 Uhr zum „Lullabyte“, einem Schlafkonzert rund um die Frage, wie Musik und Klang die Nachtruhe und das Träumen beeinflussen (4.+5. 7., Informationen zum Festival und Tickets: heroines-of-sound.com).
Bevor es am Freitag gemütlich wird, bietet sich im Peppi Guggenheim die Gelegenheit, ein improvisierendes Quartett der besonderen Art zu erleben. Coup Coup featuring Almut Kühne vereint den Gitarristen Daniel Meyer, den Medienkünstler Michele Pedrazzi, die Schlagzeugerin Sofia Borges und die Sängerin Almut Kühne. Eine Mischung aus „Postpunk, Klangkunst und Free Jazz“ verspricht die Band, die praktische Klangforschung mit dem Ziel der Überraschung betreibt (4.7., 20 Uhr, Spende erbeten).
Damit nicht genug der Improvisation. Am Mittwoch treffen in der Galiläakirche die Pianistin Eunyoung Kim und die Cellistin Okkyung Lee auf den Bassisten Nick Dunston. Alle drei bringen vielerlei Einflüsse mit, von klassischer oder Filmmusik bis Noise. Zu erwarten ist ein Dreiergespräch mit offenem Ausgang. (9.7., 20 Uhr, 15 €).
Noch einmal zurück zu Heroines of Sound. Am Donnerstag geht es im Radialsystem weiter mit der deutschen Premiere von „Reality Bang“ der Performance-Gruppe Oblivia. Das Musiktheater um den „Urknall der Realität“ in der Klimakrise würzt dieses oft als apokalyptisch erlebte Thema dabei mit Witz (10.–12.7., Informationen und Tickets für Oblivia: radialsystem.de).
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