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Kommentar Unerwünschte WaschbärenMacht 'nen Pelz draus

Waltraud Schwab
Kommentar von Waltraud Schwab

Endlich stehen Waschbären auf der Liste der invasiven Arten. Ihre Aufzucht wurde zu lange gestattet. Es gibt nur einen Weg, sie zu stoppen.

Lauf, Waschbär, lauf! Foto: dpa

D ie Waschbären sind los, deutschlandweit. Das wissen mittlerweile alle. Und ach wie niedlich sie doch sind, mit ihren bebrillten Bärengesichtchen, die klein sind, kindcheneffektheischend klein, im Vergleich zum kompakten Körper. Die einen gehen vor Entzücken in die Knie – die anderen sind froh über jeden der hunderttausend erlegten Waschbären im Jahr.

Denn Waschbären sind eine Plage, räubern Vogelnester aus, nisten in Uhu-Höhlen, fressen Obstbäume leer. In geschlossenen Ortschaften darf man sie nicht einmal jagen. Die Vögel ziehen in die Ortschaften, weil die ­Agroindustrie ihnen auf dem Land keinen Raum und keine Nahrung mehr lässt, dort aber lässt man die Räuber auf sie los.

Nun hat die EU Waschbären endlich auf die Liste der unerwünschten invasiven Arten gesetzt. Zusammen mit Nutria, der Biberratte, und 35 anderen Tieren und Pflanzen. Aufzucht und Handel sind fürderhin untersagt. Super, nur: Die EU reagiert reichlich spät, denn der globale Handel machte die weltweite Verbreitung erst möglich. Der Waschbär, die Nutria und auch der von der EU bisher noch verschonte Mink, ebenfalls ein Vogeljäger, sind Pelzfarmen entwichen – die Waschbären aus Nazifarmen, die anderen mitunter von Tierschützern aus Pelzfarmen befreit.

Was tun? Ein Vorschlag: Das Neue nutzbringend verwerten. Manche eingeschleppte Pflanzen sind essbar. Gourmetköche experimentieren bereits damit. Manches aus der eingeschleppten Fauna wiederum fügt sich ebenfalls in den Nahrungskreislauf ein.

Und die Pelztiere? Tierschützer sind da in der Bringschuld. Ihr Mitgefühl könnte fortan den erlegten Exemplaren gelten. Tierschützer sollten auf Pelzmode setzen, damit die Waschbären, Nutrias et al. nicht für nichts gestorben sind – und um so einen Anreiz zu bieten, mehr zu erlegen. Neue Farmen werden nicht entstehen, Tiere sind genug da. Felle gibt es umsonst.

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Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
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57 Kommentare

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  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    Wenn die Auflagenzahlen sinken, muß eben Sex oder irgendetwas Provokantes her, um wieder Aufmerksamkeit zu erringen. Mit Erfolg offenbar.

  • "... aus Nazifarmen" - was soll dieses unsinnige Sprachkonstrukt?

  • 3G
    33324 (Profil gelöscht)

    Taugt der nicht bestens fürs China-Restaurant ? Nein, sorry, geographisch passender zu Burger verarbeitet.

  • Na da is ja mal wieder was los hier! Meines Wissens sind Waschbaeren zwar "invasiv" aber ueben nach Untersuchungen im Solling / Weserbergland kaum Schaden auf die einheimische Fauna aus. Im Gegensatz zu z.B. Nerzen, die irgendwelche Vollpfosten aus zugegebenermassen verbrechersichen "Farmen" befreit haben... Ansonsten hoffe ich dass sich in dieser Jagddebatte sowas wie Vernunft durchsetzt und anerkannt wird, dass die Bejagung von Schalenwild (Rehe, Hirsche etc.) fuer ei9nen gesunden Wald hoechst foerderlich ist. Voraugesetzt man erlegt junge und schwache Tiere anstelle von Trophaentraegern. Ausserdem schmecken die Kleine auch besser!

  • Da fällt mir noch eine invasive Art ein, die räuberisch und platzeinnehmend bereits viele Tierarten verdrängt hat. Möglicherweise sogar mitschuld ist am Aussterben ihres heimischen Verwandten. Nennt sich Homo Sapiens.

    • @Karlheinz:

      ja, und der schreiber gehört genau zu dieser art. scheiße was?

    • 3G
      33324 (Profil gelöscht)
      @Karlheinz:

      Sie Kulturpessimist.

    • @Karlheinz:

      Im Gegensatz zum Waschbären besteht beim Homo Sapiens aber die gute Chance, der sich selbst irgendwann ausrottet. Daher besteht kein so großer Eingriffsbedarf... ;-)

    • @Karlheinz:

      Dazu kommt, dass dieser alle anderen invasiven Arten mit im Reisegepäck trug/trägt; Hat sie nicht einmal gefragt, ob sie mitreisen wollen, noch wissen diese um ihren Invasorenstatus am Zielort.

      • @lions:

        :)

  • Gratulation, endlich mal ein pro-Jagd Kommentar, hätte ich nicht von der taz erwartet, wie auf Stichwort meldet sich latürnich die Anti-Jagd Liga, aber als Jäger kennen wir es nicht anders, da wird unser Handeln schon mal mit dem Handeln von Faschisten verglichen, was solls, btw. Hitler war Vegetarier!

    • @Sortable:

      jagd ist einfach ein naturprinzip. wer den mensch als teil der welt sieht, sieht auch, das jagd etwas vollkommen natürliches ist.

    • @Sortable:

      Der Hitlerwitz ist abgedroschen wie noch was.

       

      Btw. Gandhi war auch Vegetarier, Stalin, Mao und Mussolini aber nicht.

       

      Tatsache ist: Fleisch ist nicht essenziell für die menschliche Ernährung. Eigentlich ist es eher eine Ernährungsperversion. Die aggressive Art, mit der viele Leute auf Fleischentzug reagieren und die Unfähigkeit, gegen besseres Wissen und Vernunft an einem Fleischkonsum festzuhalten, legt eine psychologische Komponente im Sinne eines Zwangsverhaltens aus Suchtgewohnheit nahe.

    • @Sortable:

      Jagen ist nicht Faschistisch, sondern lediglich moralisch verwerflich

      • @HerrvonSinope:

        Sie meinen wahrscheinlich das Schießen. Das ist nur ein kleiner Teil der Tätigkeiten eines Jägers. Ottonormalverbraucher, meist aus der Stadt sehen nur das und nicht die Hege und Pflege des Reviers und des Waldes. Da es in Deutschland kein natürliches Gleichgewicht mehr gibt, das die Populationen regelt, ist das Schießen aber notwendig. Sonst kommt es zu Plagen, wodurch auch andere Tiere verdrängt werden können. Das sehen Sie bestens an Australien, Neuseeland usw.

        • 2G
          25726 (Profil gelöscht)
          @Gigi:

          "Ottonormalverbraucher, meist aus der Stadt.."

           

          Jaja, wir naiven Städter verstehen ja schon prinzipiell nix von Natur. Nur Landwirte und Jäger sind die wahren Ökos...

           

          "...nicht die Hege und Pflege des Reviers und des Waldes. Da es in Deutschland kein natürliches Gleichgewicht mehr gibt,.."

           

          Was Jäger besonders gerne ausblenden:

          a) das Hege und Pflege eine Ursache, nicht Lösung des fehlenden Gleichgewichtes ist.

          b)Hege und Pflege im Nazi-Jagdrecht verankert wurde, damit Fettwanst Göring immer den größten Wasauchimmer vor die Flinte bekam. Nix mit Artenvielfalt und Selbstregulation.

           

          So gesehen hat sich Herrvonsinope unglücklich ausgedrückt: Jagen ist nicht ethisch verwerflich, sondern lediglich faschistisch.

          • @25726 (Profil gelöscht):

            2. Angenommen es gibt eine große Kaninchenpopulation, dann steigt automatisch auch die Population der natürlichen Feinde des Kaninchens, da ein Fressangebot da ist. Ein natürlicher Feind von Kaninchen ist z.B. der Rotfuchs. Der Rotfuchs wiederum hat ebenso natürliche Feinde, z.B. den Wolf, wobei dieser den Fuchs tötet um sich Konkurrenz im Revier vom Hals zu schaffen. Auch Luchse können Füchse jagen, usw. Es entsteht ein natürliches Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage oder "Fressen und gefressen werden". Und jedes Tier besetzt seine ökologische Nische.

             

            Dieses natürliche Gleichgewicht existiert bei uns nicht mehr. Und deshalb braucht es den Beschuss. Faschistisch ist das gar nicht, sondern naturerhaltend.

             

            Es gibt auch genug Beispiele, wo Tiere per Schiff usw. eingeführt wurden und zur Plage wurden, einfach aus Mangel an natürlichen Feinden. Der Mensch wiederum rottete die natürlichen Feinde aus Angst und wegen Schäden in der Landwirtschaft etc. aus.

             

            Können Sie ja mal lesen: "Kaninchenkrieg in Australien

            Down Under sind Karnickel eine wahre Landplage. Mit Killerviren versuchen Wissenschaftler, zumindest ihre Anzahl in Grenzen zu halten." http://www.spektrum.de/news/kaninchenkrieg-in-australien/1340509

             

            Alles Faschisten dort, alles klar...

          • @25726 (Profil gelöscht):    

            Sie hätten keine Kulturlandschaft in Deutschland, wenn sich z.B. die Bauern nicht um die Landschaft kümmerten. Dazu gehört auch das Mähen von großen Wiesenflächen usw., was der Städter, wenn er sein Ausflügchen macht gar nicht mitbekommt. Und genauso ist es mit der Arbeit von Jägern. Ich spreche von Berufsjägern, nicht von reichen Säcken, die auf eine Treibjagd gehen, am Stand sitzend, möglichst viele Tiere erschießen, zwecks Trophäe. Die Arbeit von Berufsjägern ist außerordentlich wichtig. Ein Jäger kooperiert mit dem Forstamt und den Waldbesitzern. Ein Jäger erschießt nicht nur. Und schon gar nicht zum Spaß. Er kümmert sich ebenso um den Erhalt der Population. Um den Erhalt des Waldes. Bringt auch Tiere über den Winter usw. Wenn Tiere angefahren werden, wird er gerufen um weiteres Leid zu vermeiden. Ein guter Jäger kennt sein Revier in und auswendig, liest Fährten, erfasst die Tierbestände und marschiert regelmäßig im Wald. Ein guter Jäger liebt den Wald und hat Respekt vor dem Leben darin. Und um zu verhindern, dass die eine Population die andere verdrängt, müssen Tiere geschossen werden. Ansonsten müssten flächendeckend wieder Wölfe, Bären, Luchse und Wildkatzen eingeführt werden. Ich hätte damit kein Problem, in großen Wäldern wie dem Bayerischen Wald wird damit teils seit 30 Jahren experimentiert. Ansonsten gibt es keine Selbstregulation, weil es kein natürliches "Fressen und gefressen werden" mehr in Deutschland gibt.







            [...]

             

            Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich und vermeiden Sie Unterstellungen.

             
          • @25726 (Profil gelöscht):

            mag sein, dass die Städter etwas von der Natur verstehen, aber sie haben eben keinen Bezug mehr zum Land, zum Wald oder auch nur zum Leben eines Landwirtes. Es sei denn der Landwirt ist Öko.

            • 2G
              25726 (Profil gelöscht)
              @Sortable:

              Wenn ich ähnlich klischeehafte Vorstellungen von meinen Mitmenschen hätte, würde ich Sie jetzt fragen:







              [...]

               

              Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

              • @25726 (Profil gelöscht):

                Nur zu ihrer Information, juristische Schritte sind in Arbeit!

                • 2G
                  25726 (Profil gelöscht)
                  @Sortable:

                  Sie wollen eine Entrümpelung des deutschen Jagdrechtes von Nazi-Gedankengut auf dem Rechtsweg verfolgen?

                  Glückwunsch. Ich hoffe, Sie werden Erfolg haben.

                  • @25726 (Profil gelöscht):

                    Nun Ideologie im Jagdrecht ist in der Tat ein Problem, aber darum geht es mir hier nicht!

      • @HerrvonSinope:

        Vieleicht in Ihrer, kleinen und sehr behrenzten Welt..

      • @HerrvonSinope:

        Moral ist subjektiv. Unser Staat z. B. sieht die Jagd nicht als Übel, sondern als aus dem Grundeigentum erwachsende Pflicht. Unfraglich ist auch unser Staat je nach Sichtweise moralisch verwerflich, aber so ganzeinhellig scheint die moralische Verurteilung der Jagd nicht zu sein...

         

        BTW Wir Menschen sind geworden, was wir sind, vor allem WEIL wir Jäger sind - und zwar die effektivsten unseres Planeten. Das gehört auch zu uns, und dazu zu stehen, ist aus meiner Sicht nicht im Geringsten widerwärtig.

        • 2G
          25726 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          "Wir Menschen sind geworden, was wir sind, vor allem WEIL wir Jäger sind - und zwar die effektivsten unseres Planeten."

           

          Erscheint schlüssig, ist aber falsch. Gerade die Aufgabe des Daseins als nomadische Jäger und der Wandel zum seßhaften Ackerbauern ist Auslöser des "Erfolges" von Homosapiens.

    • @Sortable:

      http://www.eco-world.de/scripts/basics/econews/basics.prg?a_no=7780

       

      Hitler hat nur gegen seine exessiven Flatulenzen versucht, temporär kein Fleisch zu essen. Immerhin war er auch kein Jäger, also Gleichstand. ;)

      • @Bandari:

        Zu schade, dass wir Chaplin nicht mehr dazu befragen können, immerhin hatte er den gleichen Bart wir Hitler.

  • Was ist denn eine Nazifarm? Werden dort rechtsradikale Tiere gezüchtet?

  • "Einheimische Flora & Fauna" - eine xenophobe Projektion.

     

    Die Natur kennt keine Heimat, keine Grenzen, keine Nationen. Sie kennt nur örtlich unterschiedliche Lebensbedingungen und die sind je nachdem für bestimmte Arten besser geeignet und für andere schlechter. Wenn der Waschbär hier gute Bedingungen vorfindet, wird er sich ausbreiten und sich im hiesigen Ökosystem etablieren. Das ist der Weg der Natur. Sie folgt keiner Norm, keiner Vorschrift, keiner menschlichen Ordnung. Sie lebt und überlebt, das ist alles. Und es wird sie auf der Erde noch geben, wenn Homo Sapiens sich längst selber ausgerottet hat.

     

    Wer von einer "einheimischen" Flora & Fauna spricht, projiziert hier lediglich unbewusste xenophobe Reflexe.

     

    Insofern darf man dem Waschbären gelassen gegenüberstehen: Er macht nichts kaputt, was wir nicht schon kaputt gemacht haben.

  • Na, machen wir heute einen auf pöhse Zynikerin, Frau Schwab? Tatsache ist, dass sich die Natur selbst reguliert, wenn man sie lässt. Wenn der Waschbär Vogelnester plündert, bleibt anderen Nesträubern weniger, so dass diese zurückgedrängt werden.

     

    Wir Menschen haben dank unserer Lebensart bereits die Hälfte aller Arten ausgerottet, aber jetzt regt man sich künstlich über den Waschbären auf? Das Problem ist doch innerhalb der gesamten menschgemachten ökologischen Katastrophe nur eine äußerste Randerscheinung.

     

    Ihr Kommentar ist also schon sachlich völlig falsch und die versuchte sarkastische Breitseite gegen Tierschützer daher ein Schuss in den Ofen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ein bisschen widersinnig ist es schon, dass die Leute in Massen in den Laden gehen, verpacktes totes Tier zum Essen kaufen, aber Waschbären, nein, nein, die dürfen nicht getötet werden.

      • @Gigi:

        Woher wissen Sie, dass es dieselben Leute sind?

      • @Gigi:

        Nochmal: Es ist ökologisch völlig sinnlos. Hexenjagd auf die Waschbären zu machen. Genau so sinnlos ist es, Tiere als Nahrungsquelle zu mißbrauchen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Der Mensch ist aber nun mal auch Teil der Natur... Insofern ist er in "Die Natur regelt sich selbst" miteingeschlossen.

      • @Gigi:

        Das ist eine philosophische Frage und daher reine Theorie. Tatsächlich ist es so: Der Mensch wird irgendwann ausgestorben sein, die Natur wird weiterbestehen.

    • 3G
      35440 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Sie müssen sich mal entscheiden. Entweder reguliert sich die Natur selbst oder der Mensch hat schon mehr als die Hälfte der Arten ausgerottet.

       

      Ich helfe Ihnen mal, der Satz müsste ehrlich lauten: "Die Natur reguliert sich selbst, so weit es durch die Beschränkungen durch den Menschen möglich ist. (Im Zweifel stirbt die eine Art eben aus.)"

      • @35440 (Profil gelöscht):

        Nein. Es kommt auf den Zeitraum an. In zwei Millionen Jahren z.B. wird keine menschliche Zivilisation mehr existieren. Die Natur wird aber weiter bestehen.

  • Was soll denn das? Ja, die Waschbären machen ihren Job in ihrer neuen Heimat.

    Jeder halbwegs differenziert denkende Natur- und Tierschützer kann sich in solchen Fällen nicht aus dem Dilemma befreien, zugunsten der ursprünglichen Tierwelt Individuen zu töten, die mit dem selben Nervensystem ausgestattet und somit genauso empfindungsfähig sind. Und die, wenn auch als Art invasiv, als Individuum rein gar nichts verbrochen haben (und hier schon seit Generationen leben). Sobald sie da sind, ist das Kind nunmal moralisch bereits in den Brunnen gefallen und niemand sollte sich die Lösung einfach machen. Egal, auf welche es letztendlich hinausläuft. Karmapunkte kann man in keinem Fall erwarten.

    Und den erlegten Waschbären wird es völlig egal sein, ob sie mit oder ohne Pelz der Kadaververwertung zugeführt werden.

    • @schuhwerfer:

      manchmal glaube ich, natur- und tierschutz schließen sich gegenseitig aus. vor allem wenn ich solche Kommentare lese, in denen tierrechtlerschwachsinn und naturschutz vermischt werden.

       

      naturschutz hat nichts, aber auch gar nichts mit der moralischen frage zu tun, ob man irgendeinem "tierlichen" individuum leid antut. es geht schlicht darum die natur zu schützen oder wiederherzustellen sodass auch deine kinder noch eine ahnung bekommen, wie eine normale natur so aussieht. tierrechtlerschwachsinn wie ooh, der arme waschbär hat doch keinem was getan, ist etwas völlig anders. du kannst auch gerne tierrechtler sein. aber bitte, halte dich nicht fälschlicherweise für einen naturschützer. denn tierrechtlern geht die natur am arsch vorbei.

      • @Worst Case:

        "manchmal glaube ich, natur- und tierschutz schließen sich gegenseitig aus..."

         

        Das kannst Du Dir gerne einreden. Das Gegenteil ist der Fall und stellt einen halt manchmal vor Gewissenskonflikte. Ich habe nicht behauptet, sie lösen zu können und habe mich auf keine "Seite" geschlagen. Also unterstell mir auch nicht, für was ich mich halte oder auch nicht.

        Viel Spaß noch in Deiner kleinen, wohl recht einfach strukturierten Welt!

      • @Worst Case:

        Was bitte ist denn eine "normale Natur"?

         

        Ist Ihnen klar, dass es NIRGENDWO auf der Erde noch unberührte Natur gibt? Die Spuren menschlicher Zivilisation sind ÜBERALL! Kein Quadratzentimeter Boden, kein Kubikmeter Luft, kein Liter Wasser mehr, der nicht in irgendeiner Weise davon betroffen ist. Hier in Deutschland gibt es faktisch keine Naturlandschaft mehr, alles ist kultiviert. Wir leben lediglich in einem riesigen, menschgemachten Garten. Und Sie wollen Ihren Kindern zeigen, wie "eine normale Natur so aussieht"?

  • Ziemlich undifferenziert dieser Kommentar. Nicht alle "invasiven Arten" werden von Naturschützern, Ökologen und Biologen auch als Bedrohung für die heimische Flora und Fauna eingestuft. Gerade beim Waschbären scheiden sich die Geister. Insbesondere aber gibt es einige Stimmen, dass die Ausrottung bei der momentanen Ausbreitung ohnehin nicht mehr gelingen wird. Im Gegenteil werde das Problem durch jeden Versuch noch verschärft, weil elternlose Waschbären früher Nachwuchs bekommen. usw.usf.

    • @user21617:

      "Im Gegenteil werde das Problem durch jeden Versuch noch verschärft, weil elternlose Waschbären früher Nachwuchs bekommen. usw.usf."

       

      da hat jemand die lösung für den artenschutz: wenn eine bedrohte tierart sich vermehren soll, dann knallt man einfach die elterntiere ab, damit die kinder früher nachwuchs bekommen und sich stärker vermhren....

       

      gratulation! warum reichst du den vorschlag nicht bei der nature oder der science ein?

      • 3G
        35440 (Profil gelöscht)
        @Worst Case:

        Weil Nature und Science nicht so dämlich sind wie mancher User und von einer Art auf alle anderen Arten schließt.

         

        Aber das ist heutzutage ja normal: "Was bei den einen richtig ist, muss auch bei allen anderen stimmen".

         

        Herbeigeredete Kausalität par excellence.

    • @user21617:

      sry, jetzt muss ich doch noch was sagen.

       

      natürlich werden alle invasiven arten als bedrohung empfunden. darum werden sie ja "invasiv" genannt. nicht invasive arten werden auch nicht als bedrohung empfunden.

  • Die Landwirtschaft, der Straßen- und Städtebau, das sind die Artenkiller, die bekämpft gehören.

     

    Sicherlich ist die Ausbreitung invasiver Arten nicht zwingend förderlich für den Rest an heimischer Flora und Fauns, den wir noch haben, aber wo bleiben da die Relationen?

    • @Khaled Chaabouté:

      "Die Landwirtschaft, der Straßen- und Städtebau, das sind die Artenkiller, die bekämpft gehören." Ja überhaupt, zurück zu den Höhlen, Felle tragen und Beeren sammeln (kein Mammut-Fleisch).

  • Was darf man denn in geschlossenen Ortschaften jagen, wenn es ungewöhnlich ist, dass das bei Waschbären nicht geht? Ich find's jetzt ehrlich gesagt auch eher einen beruhigenden Gedanken, dass niemand in meiner Straße mit einer Schrotflinte auf Waschbärenjagd gehen darf.

  • Was bitte ist eine Nazifarm? Züchtet man dort Nazis? Das muss sofort aufhören!

    • @Hellway:

      Nunja, Nazis kommen ja nicht so aus dem blauen. Aber da es ja verschiedene Arten von Nazi gibt, brauch man auch unterschiedliche Anbauformen. Da gibt es zum Beispiel den Bio-Freiland Nazi, natürlich und ökologisch aufm Dorf in Meck-Pom gewachsen und geerntet, wird er entweder lokal verzehrt oder in die größeren Städte (Dresden, Leipzig) importiert. Allerdings ist dieser Öko Nazi vergleichsweise teuer (kostet schonmal mehrere Lokalparlamente). Dagegen stehn die enormen Fortschritte, die im "Urban Farming" gemacht werden. Grade Dortmund ist da Vorreiter. Diese Nazis sind dann zwar billiger, weil kürzere Transportwege, allerdings sind sie meist auch von minderer Qualität. So passiert es regelmäßig, dass Nazifarmen wegen mangelnder Qualität geschlossen.

      • @Hiramas:

        Danke!

         

        Volle Punktzahl.

        So macht Leserkommentare lesen wieder Spaß!

      • @Hiramas:

        ;)

        letzteres wollen wir doch schwer hoffen:

        Wasch mir den Bär - aber mach mich nicht nass!;))

  • Sehr richtig. Es ist notwendig, dass mal wieder etwas verstand in den Naturschutz kommt!

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Worst Case:

      Und das ist, so lese ich es aus Ihren so überaus sachlichen Beiträgen zu diesem Thema heraus, selbstverständlich Ihre Sichtweise dessen, was Verstand ist?

      • @25726 (Profil gelöscht):

        nun, ich will es mal so sagen: ich glaube nicht, dass ich von menschen eingeführte arten keine negative auswirkung haben können. und ich bin auch nicht der meinung, dass der mensch begangene verbrechen an der natur nicht rückgängig machen sollte. insofern würde ich hier schon von verstand sprechen, im gegensatz zu..? zu was denn eigentlich?

         

        -rumsitzen und im internet rumjammern, das leute naturschutz aktiv betreiben und sich nicht nur auf bionadebiedermeierei zurückziehen.

         

        ich gebe ihnen einen rat: tragen sie pelz aus nachhaltiger jagd oder aus dem naturschutz.