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10% auf alle Autos.
22% auf alle als "LightTruck" (PickUp) definierten Modelle.
Auf deutsch: Die Brot und Buttermodelle der Ami-Autoindustrie hat hier keine Chance.
Aber ist ja gewollt. Wir kotzen ja schon bei SUV - jetzt stellen sie sich vor der Ford F-150 oder der Dodge RAM würde hier noch fahren (der Verkaufsschlager ist im übrigen bei beiden ein Diesel ;).
Das ist natürlich kein "Handelskrieg gegen die USA" sondern die "Rettung unserer Umwelt".
@Thomas_Ba_Wü Sorry - als Antwort für "Klartexter" gedacht
Eigentlich rührt die (Schein?)Debatte an einer essentielleren Problematik : Wie ist es möglich volkswirtschaftlich ein ressourcenneutrales, stabiles Umlauf/Verteilungssystem zu etablieren, bei Erhaltung des Wohlstands.
Die globale Werkbank? Das global wandernde Kapital? Das global wandernde Proletariat? Die Monopolisierung der Weltwirtschaft? Die Aushöhlung von Arbeitsrechtestandards...
Führen WIR nicht schon lange einen Handelskrieg gegen die USA ? Wieviel Einfuhrzoll zahlen wir für ein Fahrzeug aus den USA ? Und wieviel zahlen die Amis für ein Fahrzeug aus Deutschland ?
BMW und Mercedes sind die Hauptexporteure von Autos aus den USA.
U.a. werden von BMW sämtliche X-Modelle für die Welt (die pösen pösen SUV) in den USA gefertigt.
Holen wir diese Kapazitäten zurück nach Deutschland und bauen die Autos für den Export (-USA) in Deutschland.
Eine Ansiedelung eines Autowerks mit knapp 300.000 Autos im Jahr in eine strukturschwachen ostdeutschen Gegend?
Das wäre Mal ne Idee die man versuchen sollte.
"Diese Logik ist falsch, wie sich schon daran zeigt, dass in den USA faktisch Vollbeschäftigung herrscht."
Schon mal was von "not in the labor force" gehört. Die Zahlen sind geschönt. Eine Umetikettierung, wie sie auch hier zu Lande vorgenommen wird.
//http://www.shadowstats.com/alternate_data/unemployment-charts
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
die USA wird weiter kaufen,
Luxusautos, Spezialstähle, Maschinen...
und bei den Strafzöllen ist es wie mit der Grenzmauer... bezahlen werden nur die USA
Zölle auf US-Zucker jetzt!
Nun Frau Herrmann, ganz so augenwischerisch und simpel gestrickt mögen vielleicht die Maßnahmen Trumps sein; die Ursachen sind nicht belanglos, und die Folgen für Kontrolle und gegebenenfalls Einschränkung des "Freihandels" sozial gesehen sinnvoll.
Empfehle ja nicht oft die SZ zu lesen; aber "Zölle als Sozialpolitik" lohnt sich.
//http://www.sueddeutsche.de/politik/welthandel-zoelle-als-sozialpolitik-1.3901070
Recherchieren Sie mal über "Walmarkt" und deren "best price"-politik. Nebenbei: Arbeitsplatz ist nicht gleich Arbeitsplatz, und bei "Vollbeschäftigung" frage ich mich immer, womit die Leute so "voll beschäftigt" sind.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Trumps Strafzölle: Das bisschen Handelskrieg
Trump hat nicht völlig unrecht mit seiner Aussage, dass „Handelskriege leicht zu gewinnen“ seien. Zumindest für die Vereinigten Staaten.
Mit etwa 320 Millionen Einwohnern ist der US-Binnenmarkt riesig – und auf Handelspartner ist man kaum angewiesen Foto: Wellington Rodrigues/Unsplash
Für Deutschland wird es ungemütlich, denn US-Präsident Donald Trump hat seine Rhetorik verschärft. Neuerdings will er nicht nur Stahl und Aluminium mit hohen Importzöllen belegen – auch deutsche Autos sollen aus den USA ferngehalten werden. Am Wochenende rief er jubelnden Anhängern zu: „Wir werden Mercedes-Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“
Trumps Fixierung auf die deutschen Luxusmarken ist nicht neu. Bereits im Wahlkampf 2016 wunderte er sich theatralisch, warum New York mit Daimler-Karossen „verstopft“ sei – aber „kein einziger Cadillac“ in Deutschland fahren würde.
Daher ist nicht auszuschließen, dass Trump tatsächlich einen Handelskrieg anzettelt. Sein Weltbild ist nicht nur simpel – es hat sich auch nie weiterentwickelt. Trump denkt noch immer wie ein New Yorker Immobilienkönig mit Mafia-Kontakten. Das zentrale Wort heißt „Deal“, und bei Bedarf wird mit Gewalt nachgeholfen.
Einen fairen Deal kann Trump nämlich nicht erkennen, wenn er in die Statistiken blickt: 2017 hatten die USA ein Handelsdefizit von 566 Milliarden Dollar. Trump und seine Wähler folgern daraus messerscharf: Amerikaner sind arbeitslos, weil fremde Länder ihre Waren in den US-Markt drücken.
Diese Logik ist falsch, wie sich schon daran zeigt, dass in den USA faktisch Vollbeschäftigung herrscht. Arbeit gibt es genug – aber viele Menschen können von ihren Jobs nicht leben. Seit 1975 sind die mittleren Reallöhne nicht gestiegen, während die Konzerngewinne explodierten. Dieses Verteilungsproblem ignoriert Trump jedoch und hat es mit seinen Steuerreformen weiter verschärft. Aber gerade weil er die Reichen einseitig privilegiert, benötigt er einen Sündenbock. Da passt die deutsche Autoindustrie bestens ins Bild.
Die Vorbilder Reagan und Bush jr.
Für die deutschen Konzerne besonders bitter: Trump hat nicht völlig unrecht mit seinem Tweet, dass „Handelskriege leicht zu gewinnen“ seien – zumindest für die Vereinigten Staaten. Die USA nehmen nämlich kaum an der Globalisierung teil: Exporte machen in den USA ganze 12 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung aus, die Importe 14,7 Prozent.
Die USA sind faktisch ein eigener Kontinent. Mit etwa 320 Millionen Einwohnern ist der Binnenmarkt riesig – und auf Handelspartner ist man kaum angewiesen. Da kann man sich ein bisschen Handelskrieg leisten.
Trump ist daher nicht der erste US-Präsident, der mit Zöllen seine Popularität steigern will. Auch Reagan und Bush jr. haben begrenzte Handelskriege geführt. Unter anderem gegen Toyota und asiatische Chiphersteller. Gebracht hat es nichts, sondern den amerikanischen Verbrauchern sogar geschadet, weil die Preise stiegen. Trotzdem ist Reagan bis heute beliebt – und das will Trump auch sein.
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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