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Kommentar Tebartz-van ElstDie Party ist vorbei

Ambros Waibel
Kommentar von Ambros Waibel

Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst wird wohl über seine Lügen stolpern. Sein Pech: Unter Ratzinger wäre er locker durchgekommen.

Wenig Licht, viel Schatten: Bischof Tebartz-van Elst Bild: ap

D a hat aber einer das Läuten nicht gehört – dabei war Papst Franz gleich nach seiner Wahl, noch in der Ankleidekammer der Sixtinischen Kapelle, ganz klar gewesen:

„Der Karneval ist vorbei“, hatte er den Zeremonienmeister seines Vorgängers Ratzinger angeblich angeraunzt, als der ihn zur Produktpräsentation schön rot herausputzen wollte – und wenn das nicht wahr ist, so ist es jedenfalls gut erfunden.

Aber der Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst war offensichtlich mit seinen Gedanken woanders: auf dem wunderschönen Limburger Domberg, bei einem ästhetisch durchaus ansprechenden Bauprojekt, dessen Kosten sich inzwischen auf 31 Millionen Euro belaufen sollen.

Dass der argentinische Papst nicht nur harte Worte finden, sondern auch harte Maßnahmen ergreifen kann, hat er gerade wieder bewiesen: Zwei Journalisten, die seit zehn Jahren für den Sender Radio Maria gearbeitet hatten, ließ Bergoglio feuern, nachdem sie am Mittwoch in der Berlusconi-nahen Zeitung Il Foglio einen Artikel mit dem eindeutigen Titel „Dieser Papst gefällt uns nicht“ veröffentlicht hatten.

Ein Epochenwechsel steht an

taz.am wochenende

Warum Anna Sievers' Kinderwunsch in Spanien erfüllt werden kann und nicht in Deutschland – und warum ein Arzt deshalb vor Gericht steht, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 12./13. Oktober 2013 . Darin außerdem: Die Schriftstellerin Sibylle Berg über das Bett als Arbeitsplatz. Und: Leinenzwang für Hunde? Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Nun wäre es aus der Perspektive Berlins, einer Stadt also, die nach dem Desaster um den Hauptstadtflughafen weiterhin ganz entspannt einen Regierenden Bürgermeister Wowereit erträgt, anmaßend, wenn nicht gar lächerlich, den Limburger Bischof zum Rücktritt oder den Papst in Rom zu einer Amtsenthebung aufzufordern. Über Tebartz’ Gebaren ist noch kein rechtskräftiges Urteil gesprochen, einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg wegen falscher eidesstattlicher Erklärungen in Zusammenhang mit einer Reise nach Indien kann er entweder akzeptieren, womit die Sache unbürokratisch aus dieser Welt wäre; oder er kann es auf eine Verhandlung vor Gericht ankommen lassen.

Aber es geht gar nicht um einen Funktionär, der schlecht lügt und ein paar Millionen in den Berg setzt – wovon, dem Zölibat sei Dank, ja kein Nachkomme, sondern die heilige katholische Kirche profitiert. Es geht um einen Epochenwechsel.

Der heute fast vergessene Politiker und bayerische Ministerpräsident Max Streibl musste schon vor 20 Jahren erleben, wie seine Frage, seit wann es in der CSU eine Schande sei, Freunde zu haben, von einem schlagfertigen Bonmot zu einer Empörung auslösenden Unsagbarkeit wurde – und zwar für Feind und Freund: Mit dem kriminellen Amigo-System der Ära Franz Josef Strauß wollte 1993 eben keiner mehr etwas zu tun haben.

Strauß’ Hausgeistlicher war nicht zufällig Joseph Ratzinger gewesen, ein verbissener Reaktionär, der als Papst ganz bewusst auf Weihrauch und Dunkelmänner wie die Piusbrüder setzte, weil er wusste, dass vom Katholizismus sonst nicht viel übrig war. Der, wenn man so will, politisch linke Weg, den Franziskus nun einschlägt, war Ratzinger versperrt, sein Rücktritt war einsichtig, schlau – und alternativlos.

Front gegen Franziskus

Bergoglios Weg ist ja auch gefährlich. Längst haben sich seine Gegner in Position gebracht und einer Sache darf man sich sicher sein: In übler vatikanischer Tradition wird es ein schmutziger Krieg werden. Der italienische Starkomiker Maurizio Crozza hat kürzlich darauf hingewiesen, dass Bergoglio im Vergleich zu den hasenfüßigen italienischen Linkspolitikern wie Che Guevara auftrete. Und in seinem Interview für die Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica hat er einen Schritt zurück zur Quelle gemacht, ganz im Sinne seines Vorgängers Johannes XXIII.: „Die Pfarrei ist wie der Dorfbrunnen – wer Durst hat, kommt und trinkt.“

Aber die Menschen haben nicht nur Durst, sie haben auch Hunger: Laut einer gerade veröffentlichten Studie des Roten Kreuzes können sich 43 Millionen Europäer nicht genug zu essen leisten. Die Party ist vorbei. Und Bischof Tebartz-van Elst erinnert an den Gast, der betrunken auf dem Sofa eingeschlafen ist und sich nun unsanft von der Putzkolonne nach draußen befördert sieht. Wahre Katholiken werden für ihn beten.

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Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
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30 Kommentare

 / 
  • DG
    Dr. G. Nau

    Tebartz hat nicht gesagt "Wir sind in der Business Class geflogen", sondern nur "Wir sind Business Class geflogen". Letzteres bedeutet für deutsche Muttersprachler "Wir haben Business Class gebucht". Und das bleibt richtig, auch wenn man im Flieger in die erste Klasse gebeten wird. Aber Tebartz ist die katholische Kirche anscheinend egal; sonst hätte er sich einem Prozess gestellt. Ihm ist es lieber, man zahlt, und er kann es sich in der katholischen Kirche bequem machen – erster Klasse natürlich.

  • EL
    Ein Limburger

    In den Medien werden die Baukosten ständig thematisiert.

    Ja, das war und ist auch im Bistum ein Thema. Es geht aber eher um das Verhalten des Bischofs in den letzten Jahren:

    - Sätze wie "Es gibt eine obere und eine untere Kirche" (wen meinte er wohl damit?)

    - Bei einer Reiterprozession will der Bischof ausdrücklich auf dem höchsten Pferd sitzen

    - Kirchenchöre und Frauengemeinschaften müssen ihre Gelder an das Bistum abgeben (warum???, das wurde nie beantwortet)

    - Der Bischof hat ein Grußwort für die Jubiläumsschrift eines Chores geschrieben, das dieser aber nicht abdrucken wollte, da er nie darum gebeten hat. Zum Jubiläumsgottesdienst weigerte sich der Bischof die Kirche zu betreten. Erst als der orstansäßige Diakon das Grußwort verlaß hat der Bischof die Kirche betreten.

    - und und und

     

    Ich könnte Ihnen zig weitere Beispiele geben, die zeigen, dass der Größenwahn des Bischofs sich nicht nur auf Geld bezieht und dass die Limburger noch viele andere Gründe haben, warum sie diesen Bischof nicht mehr haben wollen.

  • C
    Contra

    Die Kirche darf selbst entscheiden,wofür sie ihr Geld ausgibt, sofern sie sich nicht

    verschuldet und der Steuerzahler sie raushauen muss.

    Es steht einem Bischof zu mit einem 1.-Klasseticket nach Indien zu reisen.

    Die Katholiken sind kein Bettelorden.

    Ein Bischof ist ranghöhergestellt, als

    Ärzte(m/w) im Klinikum eines

    katholischen Krankenhauses

    und wenn diese 1. Klasse fliegen dürfen, soll es auch ein Bischof dürfen!!!

    Dieses Mobbing wegen eines 1.- Klassetickets ist wirklich intrigant und äußerst primitiv.

    Die Kirche von Limburg hat als

    öffentlicher Investor im Restaurations-, Architektur-,

    Steinmetz-, Malerei-,Bildhauerei-, Gartenkunstgewerbe viele seltene Handwerksbetriebe mit besonderen einzigartigen Begabungen finanziert und deren Aussterben verhindert.

    Sie hat Arbeitsplätze gesichert

    und nicht Steuergelder in Steuerparadiese geschafft.

    Der Luxus sollte der Kirchengemeinde als Ganzes zu Gute kommen. Mit offenen Armen

    sollten sie empfangen werden.

    Letzlich steht hinter der Empörwelle nur ein Machtkampf.

    Kirchengüter sind für Jahrhunderte ausgelegt und

    werden als touristische Attraktion geschätzt. Anstatt

    dumm rumzumaulen, sollten lieber

    kirchliche Veranstaltungen,

    und Touristenführungen geplant

    werden, Vortragsseminare erstellt werden, Rehabesucher

    eingeladen werden usw. um allmählich die Ausgaben zum Teil

    wieder hereinzubekommen.

    Diese Investitionen sind eine Chance für die Gemeinde Limburg. Man sollte sie nicht zerreden!

  • Tebartz-van Elst eignet sich doch eigentlich wunderbar für ein Bauernopfer. In Limburg haben ganz andere Leute herumgeKASPARt.

     

    Möglich ist das, weil die Kontrolle innerhalb der Römisch-katholischen Kirche nur linear von oben nach unten verläuft. Erpressung aber ganz wunderbar auch von unten nach oben funktioniert.

     

    Hat eigentlich mal jemand die Geschäftsbücher des St. Vinzensstifts und des Jugendheims Marienhausen geprüft?

     

    Und mal geguckt, ob die Ausgaben für die Bischofsresidenz immer marktüblich waren?

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

    • PU
      Pro und Contra
      @Angelika Oetken:

      Warum nicht sachlich bleiben? Was soll das Kommentar bezüglich "sexuellen Missbrauches" zur Diskussion beitragen? Mitleid vielleicht? Oder schreibt Frau Oetken im Namen aller 7 Millionen Mussbrauchsopfer?

      • @Pro und Contra:

        @Pro und Contra:

         

        Mitleid: gutes Stichwort. Habe ich mit Leuten, die sich von diesem Theater täuschen lassen.

        Naivität ist sympathisch. Bei Kindern. Ab einem bestimmten Alter kann sie aber auch für Ignoranz oder Dummheit stehen.

         

        Herr Franz Kaspar ist ein Nachfahr von Katharina Kaspar, der Gründerin folgender Wohlfahrtseinrichtung: http://de.wikipedia.org/wiki/Arme_Dienstm%C3%A4gde_Jesu_Christi

         

        Was das Missbrauchsthema zur Diskussion beiträgt: gucken Sie mal ganz unten unter "Kritik". Franz Kaspar führte jahrzehntelang die Geschäfte einiger der Einrichtungen, bei denen gewohnheitsmäßiger Missbrauch vorkam. Trotzdem will er von nichts gewusst haben. Er erschien nicht mal als der entsprechende Bericht der Ruhr-Uni Bochum vorgestellt wurde.

         

        Und: ich freue mich außerordentlich, dass einige andere Medien auf die Rolle von Herrn Kaspar aufmerksam geworden sind und über ihn berichten. So die FAZ, die Süddeutsche und der Focus.

         

        Die Opfer warten noch heute auf Schmerzensgeld und Rehabilitation. Während Herr Kaspar Kunstschätze sammelt.

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Wer ohne Schulden isst, werfe den ersten Schein! Ich hatte gestern bei spon „journalistische" Beiträge und Kommentare zu TvE gelesen. Seitdem dauert mich der Bischof. Erschütternd. In einem ARD-Brennpunkt war ergänzend vor einigen Tagen eine Sammlung von Westerwälder Wut-Wichteln zu begutachten. Auch nicht besser. Am „besten“ gefallen mir die Statements, die beginnen mit: „Ich bin selber Katholik, aber..“ Und danach weht dann ein Hauch von Mittelalter ins Mikrofon. Ich hatte geglaubt, Nächstenliebe und Vergebung seien die höchsten Tugenden eines aufgeklärten Christentums.

     

    Zum besseren Verständnis: Ich bin kein blauäugiger Kathole. Ich bin ein braunäugiger Teilzeit-Protestant und Agnostiker (das sind Atheisten mit Rückversicherung), und mein vorheriger Text war eine teil-ironische Provokation.

    • @lichtgestalt:

      Wie soll man jemandem vergeben, der seine Schuld selbst nicht erkennt. Wie die Cristenheit mit TvE verfährt, nachdem er einsichtig wird, ist ein neues Blatt.

      Wer um Vergebung bittet, dem sollte man dies nicht verwehren.

      • K
        Katholisch
        @lions:

        Man soll in erster Linie dem vergeben, dem man vergeben kann. Was ist das sonst für eine unehrliche "gute Tat"?

        • @Katholisch:

          Die Gewissensprüfung ist abgeschafft. Die Bewertung, ob eine Reue ehrlich oder geheuchelt sei, würde ich dem "lieben Gott" überlassen.

  • GV
    giambattista vico

    Man kann zu TvE stehen wie man will: die first class Geschichte ist eine absolute Finte der Journaille. Der Bischof hat wiederholt auf die Reiserichtlinien hingewiesen. Was zählt, ist die gebuchte, nicht die geflogene Klasse. Und dsmit ist dieses Faktum ein Aufreger, der von der wahren Dimension ablenkt.

  • K
    kalman2de

    Das Problem mit Tebartz van Elst ist - die Anschlussverwendung

  • irgendwie riecht es hier nach Limburger, kann das sein?

  • AU
    Andreas Urstadt

    Einer muss es ja wissenschaftlich erklaeren:

     

    Der Hype und auch der Wunsch, die Person fallen zu sehen und der dabei bereits antizipierte Fall, loest und setzt bei den Betreffenden Endorphine frei (also koerpereigene Drogen, oder auch koerpereigene party), man kann auch sagen, die haben s noetig. Derselbe Effekt in schwaecherer Form passiert am Ende von Krimis.

     

    Passiert aber auch bei Mobbern und Sadisten so - und mit sowas bilde ich jedenfalls keine Schnittmenge. Ist mir fremd. Der weltweite Hype um den Bischof ist entlarvend. Der Fall ist eigentlich eine Riesenladung Drogenproduktion.

  • K
    Katholisch

    Herr Waibel, man merkt, dass Sie keine Ahnung haben. Das was TvE sich geleistet hat, war kein Partygebaren, sondern ein Verhalten, das der Bischof für legitim hält und durch das er durch das Kirchenrecht zumindest teilweise abgesichert ist. Kirchenrecht geht anders als Staatsrecht. TvE mag von der Staatsanwaltschaft des einen oder anderern Vergehen schuldig gesprochen werden, was ich auch hoffe, aber seinen Stuhl kann ihm deswegen niemand nehmen, wenn es hart auf hart kommt. Papst Franziskus kann ihm nahelegen, sein Amt in Limburg niederzulegen, das ist alles.

    Leider haben Sie mit keinem Wort erwähnt, dass viele katholische Christen auf die Barrikaden gegangen sind. Sie sprechen nur in ihrem letzten Satz von den "Betern", nicht von der Empörungswelle in Limburg seitens der Kirchenangehörigen und der Priester, die dazu beigetragen hat, die Missstände öffentlich zu machen.

    Na, vielleicht sind ja Sie selbst "obrigkeitshöriger" als wir, weil Sie nur von Päpsten und Bischöfen, die Entscheidungen zu treffen haben sprechen.

  • B
    Beleuchter

    Die Almosen für die Missbrauchsopferverblassen dagegen noch mehr. Noch nicht mal schämen sich die Glaubensfürsten.

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

    ich bin nicht aus dem Metier, aber dass gerade die, die jetzt auch so entruestet in Limburg aus der Kirche austreten weniger Nahrung weggeworfen und bewusster sein sollen, glaub ich nicht.

     

    Und wenn alles Protestanten oder Atheisten sein sollten, die tgl Nahrung wegwerfen, muesste die Wegwerfrate tgl unter diesen Leuten an die 80% liegen und das ist nicht so, ergo sind viel Schaeflein ganz gewaltig mitbeteiligt am tgl Wegwerfen von Nahrung in insgesamt gigantischen Mengen, pro Tag.

     

    Die tgl Menge laesst sich auch fuer Limburg ausrechnen, zur Abkuehlung.

  • Dann ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben.Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. - Tja, so stehts geschrieben. - Zuviele diebische Elster in der Kirche.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Ich finde die Schimpfgeister schlimmer. 50% der Nahrung in D land werden tgl weggeworfen ((Zahlen u a Uni Muenster). Einmal das, dann ganz viel andres und weiter ganz besonders Anstieg der Nahrungsmittelpreise dadurch in Entwicklungslaendern, nicht weil man hier die Teller nicht voll genug bekommt, sondern die Biomuelltonne usw. Die Haltung hier ist kollektives Vollverpennen der Realitaet und keiner war s.

     

    Wer in solchen Fragen auf andre zeigt, steht schnell unter dem eigenen spotlight. Und damit geht die party munter weiter.

  • Eine beispiellose Hetzjagd auf einen Würdenträger der RKK erleben wir zurzeit in der deutschen Presse. Ich vermute, der gute Mann hat nur nicht überblickt, was da bei den Bauarbeiten schief lief. Der kann sich doch nicht um jeden Kleinkram kümmern und hat sich auf Fachleute verlassen. Und immer werden nur Fotos gedruckt, auf denen der TvE im - vermutlich Anlass bedingten - Festornat zu sehen ist, um zu suggerieren, der trage nur solche Klamotten.

     

    Zur Geschichte mit der eidesstattlichen Versicherung ist klar, dass „Spiegel“ den Mann hereingelegt hat, mit Videos, die mit versteckter Kamera aufgezeichnet wurden. Eine Fluggesellschaft hatte den Bischof in die erste Klasse upgegradet. Dort waren noch Plätze frei. Was ist schon dabei. Aber für ein „Nachrichtenmagazin“ ein gefundenes Fressen: „Erste Klasse in die Slums!“ Horrido und Waidmanns Heil! Die Jagd ist eröffnet. Da fragen wir doch mal nach, und wir zeichnen das gleich auf, für den Fall, dass er sich windet und nicht gleich verschwindet. Da ist ja die Bildzeitung ein Nobelblatt. Ich hoffe, Kai Diekmann und Matthias Matussek hauen den Bischof raus.

     

    Und zum Hinweis "..dass Bergoglio im Vergleich zu den hasenfüßigen italienischen Linkspolitikern wie Che Guevara auftrete. ..": Es ist bekannt, was aus Che Guevara wurde

    • @lichtgestalt:

      Man ganz gut, dass der alte Sack ( Deniz darf das auch immer schreiben)durchleuchtet wird.

    • K
      Katholisch
      @lichtgestalt:

      Bischof TvE hat die Haushaltsplanungen nicht dem Generalvikar vorgelegt, und das Kontrollorgan hatte wohl nicht den Mumm, ihn dazu zu "bewegen". Er selbst ist verdammt schuldig, und der Verwalltungsapparat hat das Spiel mitgetrieben.

      Das Video des Spiegel ist im Internet zu sehen, und darauf auch die Lüge des TvE. Sie weden wohl nicht behaupten, der Mann wisse nicht, was er getan hat. - Und wenn er es nicht wusste, ist er in seinem Amt eh fehl am Platz. Seine reaktionäre Einstellung reicht, um ihn loswerden zu wollen Anno Domini 2013.

    • @lichtgestalt:

      Wenn 31 Millionen Euro für die Katholische Kirche Kleinkram sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Selbst wenn es so wäre (was nicht der Fall ist, wie der Presse zu entnehmen ist resultiert die exorbitante Preissteigerung aus den Sonderwünschen des Bischofs), so wäre es trotzdem ein Skandal, dass ein Bischof mit so wenig Sorgfalt mit dem ihm anvertrauten Geldern umgeht.

       

      Zur Geschichte mit dem Spiegel: Den Journalisten jetzt vorzuwerfen, dass sie es gefilmt haben, ist ja vollkommen absurd. Schließlich war das ja berechtigt, der Bischof stritt es schließlich (wahrheitswidrig) ab. Der eigentliche Skandal ist ja nicht der Erste-Klasse-Flug (obwohl es natürlich ein Geschmäckle hat), sondern dass der Bischof darüber gelogen hat, dass er eben erste Klasse flog. Und diese Lüge hat niemand arrangiert und nicht der Spiegel hat den Bischof reingelegt, sondern er höchstselbst hat gelogen.

    • M
      M.A.
      @lichtgestalt:

      Hetzjagd? Ja natürlich, die journalistische Meute braucht immer ein Opfer.

       

      Aber wer ist an den Fehlern des Herrn Tebartz-van Elst denn schuld, er selbst oder die Journalisten? Wenn er falsche eidesstattliche Versicherungen abgibt, dann ist das keine Falle sondern sein Verschulden.

      Auch für die Finanzen trägt er als Bischoff, als Leiter der Diözese, im Endeffekt die Verantwortung.

    • S
      sarko
      @lichtgestalt:

      Lieber KAT(ZI)TAZITUS , als Katzenfreund sehe ich Dir nach , dass Du ein blauäugiger Kathole bist . Aber ... ich möchte doch glauben , dass die Staatsanwaltschaft in d i e s e r Causa den Sachverhalt mind. 5 x hin und zurück geprüft hat , bevor sie den Strafbefehl erlassen hat .

    • @lichtgestalt:

      "Das hat er ja alles nicht gewußt", nee daraus wird wohl nichts.

      Das Bauprojekt ist portionsweise aus den Ruder gelaufen und war für den Bischof nach heutigem Wissen gut nachvollziehbar. Glauben Sie, dass z.B bei der Auswahl der Badewanne TvE nicht gefragt wurde.

       

      Och, der arme Bischof, was die jetzt so aus ihm machen.

      • K
        Katholisch
        @lions:

        Hehe, er geht im wahrsten Sinne des Wortes "baden".

  • Ein kleiner ich-bezogener Popanz mit hysterischem Gesichtsausdruck hat seine Grenzen nicht erkannt hat, auch weil er jahrzehntelang nicht eingebremst wurde von den Oberen der katholischen Kirche. Nun ist seine Zeit abgelaufen, ohne daß er das bemerkt. Er windet sich wie ein Guttenberg. Jeden Tag demontiert er sich etwas mehr. Wer so fern von der Wirklichkeit lebt sollte in Therapie.

    • DG
      Dr. G. Nau
      @rugero:

      @Rugero: Auf die Plätze, Niveau los. – Wie können Sie jemanden herabsetzen, weil er angeblich klein ist und mit seinem hysterischen Gesichtsausdruck Ihnen womöglich ähnelt? Was würden Sie sagen, wenn ich hier Ihren Mundgeruch zum Thema machte? Also zeigen Sie Format und bitten um Entschuldigung.

    • K
      Katholisch
      @rugero:

      Leider muss ich auch Sie ein wenig korrigieren. TvE ist in der Tat ( von der Statur her) sehr groß. Hysterisch ist er nicht, dafür ist sein Verhalten viel zu ruhig, geradzu monoton und starr.

      Ein Kleriker, der der neueren erzkonservativen Liga angehört, sieht sein Tun vom Kirchenrecht und von der Unterwürfigkeit seines Vikariates abgedeckt. Und fast hätte er ja auch Recht behalten: Er hat die Haushaltspläne zweier Jahre nicht gegenzeichnen lassen, sondern in Eigenregie getan, was er wollte. Niemand hat ihn daran gehindert.

      Man muss dazu sagen, dass er, selbst in den Reihen der Oberhirten der katholischen Kirche, ein Extremfall ist, mit der Konsequenz, dass sich Pfarrer und Laien gegen ihn stellen, und zwar in aller Deutlichkeit.

      Ich bin gespannt, ob TvE die Stirn hat, weiter auf seiner Position als Bischof des Bistums Limburg zu bestehen. Falls ja, wird er vermutlich mit den ersten Stinkbomben im Designergärtlein rechnen müssen, während er Brevier lesend darin lustwandelt ... ;-)