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Kommentar Streit EnergiewendeNicht alle Kritiker sind Egoisten

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Um den Ausstieg aus der Atomkraft und die Verringerung der Kohle zu erreichen, muss die Energiewende beschleunigt werden – und nicht gebremst.

Frauen demonstrieren, während die Länderminister sich mit Bundesminister Gabriel treffen, um über die Ökostrom-Reform zu sprechen Bild: dpa

M it einer Aussage hat Sigmar Gabriel zweifellos recht: Egal, wie er das Erneuerbare-Energien-Gesetz reformiert, Kritik und Widerspruch wird es in jedem Fall geben. Schließlich gibt es im Energiesektor unzählige Interessen, die nicht alle gleichzeitig befriedigt werden können.

Wenn bayerische Bauern nun wegen des langsameren Biomasse-Ausbaus protestieren oder die Industrie ihre teilweise unberechtigten Privilegien komplett verteidigt, tut der Minister gut daran, sich darüber hinwegzusetzen.

Unrecht hat der SPD-Wirtschaftsminister allerdings mit seiner impliziten Schlussfolgerung, dass alle Kritiker seiner Pläne egoistische Einzelinteressen vertreten und er sie deswegen getrost ignorieren kann.

Wenn viele, auch SPD-regierte Bundesländer, nun fordern, auf den von Gabriel geplanten Deckel bei der Windkraft an Land zu verzichten, dann mag das auch aus Eigeninteresse geschehen. Zugleich ist damit aber auch der Energiewende als Ganzem gedient. Denn es ist eine Tatsache, dass Windräder an Land inzwischen die günstigste Form der sauberen Stromerzeugung sind. Wer eine möglichst preiswerte Energiewende will, darf Wind an Land nicht beschränken.

Gestoppt würde die Energiewende durch Gabriels Pläne im Gegensatz zur Befürchtung mancher Kritiker natürlich nicht. Aber sie würde vermutlich deutlich langsamer laufen, ohne günstiger zu werden. Aber um den beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft und die notwendige Verringerung der Kohle zu erreichen, muss die Energiewende beschleunigt werden, nicht gebremst.

Wenn die Länder dem Wirtschaftsminister diese simple Tatsache vermitteln können – und darauf deutet nach dem jüngsten Bund-Länder-Treffen einiges hin –, dann handeln sie nicht egoistisch, sondern erweisen uns allen einen wichtigen Dienst.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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67 Kommentare

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    • @Stromrealist:

      (Mal wieder) eine fundierte Fraunhofer Studie mit interessanten Modellansätzen.

       

      Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass in Deutschland außer den Grünen niemand bereit wäre 120 GW WK Onshore zu installieren. Selbst die Grünen würde es an der Schnittstelle WK-Großtechnikfans auf der einen und Umwelt/Tierschützer und regionaler anti- WK Bürgerinnies zerreißen.

       

      Ich persönlich würde in diesem Falle, Atomkraft hin oder her, nach Frankreich an die schöne Rhone ziehen.

       

      Ich denke bei 50bis 60GW installierter Leistung WK ist in Deutschland, was die BürgerInnenakzeptanz angeht, das Ende der Fahnenstange erreicht.

       

      147GW PV finde ich sehr ambitioniert, aber o.k. wenn sich ohne Zwang nach und nach genug Dachflächen und Konversionsflächen finden, bis 2050 ist ja auch noch etwas Zeit.

       

      Doof finde ich nur, dass in der Studie trotz dieser gigantischen technischen Materialschlacht (u.A. 33GW Elektrolyse, 24GW Batterien, 60GW! Pumpspeicher) immer noch 10 GW Stein- und Braunkohle von Nöten sind.

       

      Hier stehen Aufwand und Nutzen in gar keinem Zusammenhang mehr, der Brennstoff der im laufenden Betrieb eingespart wird müsste direkt zum Aufbau und Unterhalt der riesigen EE Infrastruktur aufgewendet werden.

       

      Hier liegen selektive Wahrnehmung und Denkfehler vor.

      Genauso gut ist ein aus 2 Tonnen edelsten und schwer recycelbaren Werkstoffen zusammengebautes und uneingeschränkt autobahntaugliches Elektromobil nicht wirklich "ökologischer" als z.B. ein ca. 650 kg schwerer, dem jeweiligen Stand der Technik entsprechend sparsamer Benziner vom Typ Ente oder Twingo reloaded mit guten 100km/h Vmax....nun ja, ich schweife ab.

       

      Mein Tipp: kleinere Brötchen backen, auf Effizienz setzen und die EE im Rahmen ihres Potentials mit Augenmaß ausbauen und sinnstiftend integrieren. Möglichst viele Kohlekraftwerke ersetzen und dafür einige AKW erst mal länger laufen lassen.

  • 1) na ja, eventuell kommt die GF ja noch einmal zu einer Neubewertung.

     

    2)ich hatte ja auch den "so ziemlich größten Einzelstromversorger" gesagt. Das schließ nicht aus, dass es noch größere gibt.

     

    3) den Flächenverbrauch kann man so und so berechnen. Mir genügt es, dass die neuen WKA mit einer monströsen Nabenhöhe von über 100m brutal hässlich sind. Zu den früheren kleineren Anlagen, so sie nicht ganz so geballt auftraten, hatte/habe ich eine andere Meinung.

     

    4) Eine 8kW PV (passt auf fast jedes Dach) liefert ca. 7,2kWh/Jahr. Reicht bilanziell für jeden Haushalt. Zu niedriger Wirkungsgrad und zu wenig Sonnenlicht in D sind also kein Totschlagargument.

     

    Na, warten wir einfach mal ab wie es mit der "substituierenden" PV in D und weltweit weitergeht. Nach meiner Ansicht liegt hier ein riesiges Potential, wer das trickreich mit GuD oder Dieselgeneratoren zu nutzen weiß kommt eventuell auch so schon mal ne Kategorie höher.

     

    5) Komplett aus der Atomkraft auszusteigen war auch noch nie mein Ansinnen. 5-10GW Atomkraft zu behalten und jeweils auf dem aktuellen Stand zu halten ist sinnvoll allein aus Forschungsgründen und dem Erhalt des Know Hows zum weiteren Umgang mit unseren Atommüllbeständen.

     

    Profitieren von einem Komplettausstieg würde vor allem die Verstromung von Braun- und Importsteinkohle. Zudem die USA und China, für die Deutschland durch den gänzlichen und endgültigen Verzicht auf die Option Atomkraft machtpolitisch auf den Stand einer Bananenrepublik zurückfallen würde.

     

    Allerdings muss diese Diskussion erst zu 2022 geführt werden, wenn es den AKW Isar Block II, Neckarwestheim Block II und Emsland an den Kragen gehen soll.

     

    In der Zwischenzeit sollte schon noch weiter an einer möglichst organischen Weiterentwicklung der EE und deren Netzintegration gearbeitet werden.

    • @Waage69:

      Fehler:

      eine 8kW PV liefert ca. 7200kWh/Jahr. Wären es nur 7,2kWh/Jahr bräuchten wir tatsächlich, auch an anderer Stelle, nicht mehr weiterdiskutieren.

  • HS
    Hari Seldon

    @waage69:

     

    1. Der Wert von 25 Quadratkilometer stammt von BASF, und die GF hat schon PV aus diesen Gründen aufgegeben.

     

    2. Bin nicht so sicher wie Sie, dass BASF in Ludwigshafen der grösste Stromverbraucher in der BRD wäre.

     

    3. WKs: Der Flächenbedarf pro Windrad ist 10.000 Quadratmeter

     

    4. Gefällt uns oder nicht, PV ist aus einfachen und natürlichen Gründen keine Lösung für D: D hat nicht genügend Sonnenschein, und die installierten Solarzellen liefern max. 10% der nominalen Kapazität.

     

    5. Last but not least, nochmals Asimov: Was passiert mit den Völkern, welche die nukleare Technologie nicht beherrschen. Es gibt Kategorie A, B, C, usw.... Sollte D in der Kategorie C (mit allen Konsequenzen) bleiben?

  • @Hari Seldon,

     

    da habe Sie sich aber so ziemlich den größten Einzelstromverbraucher in Deutschland herausgesucht.

    Die BASF in Ludwigshafen betreibt deshalb ja drei gut regelbare GuD Kraftwerke in Eigenregie. Diese durch PV auf geeigneten Werksdächern der BASF und Landwirtschafts-/Gewerbe- und Hausdächern im Umland von Ludwigshafen zu ergänzen um Gas aus Russland zu sparen wäre nicht die schlechteste Idee.

     

    Ich denke die Verantwortlichen der BASF stehen solchen Überlegungen offener gegenüber als Sie glauben.

    Solch eine Lösung, obwohl nicht 100% EE, wäre mir sicher sympathischer als ein neues Atomkraftwerk am Rhein.

     

    Wo ich ihnen recht gebe: 10% der Gesamtfläche der BRD mit WKA zuzustellen wäre nicht akzeptabel da pure Landschaftszerstörung.

    Den Windkraftausbau komplett abzuwürgen wäre aber ebenso falsch.

     

    Genau genaugenommen dürfte der Ausbau der WK vom heutigen Stand aus nur noch in einem engen Korridor erfolgen, aber da ist die Regierung ja auf einem guten Weg.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Bitten, kalkulieren Sie nach, wieviele Dächer wären nur in Ludwigshafen erforderlich (25 Quadratkilometer, und 100 qm/Dach).

     

    Flächenbedarf: Der Präsident des Windrädervereins hausiert mit der Aussage, dass sein Verein nur ca. 10% der Gesamtfläche der BRD brauchen würde, dann wäre die Stromversorgung mit EEs in ganz Deutschland sichergestellt. Nun, was würde 10% der BRD kosten?

     

    BTW, wir haben immer noch nichts von Ihrer Wunderlösung gehört. Falls die Lösung so gut wäre, würde auch meine Familie gern bei Ihnen Kunde sein. So bitte, her mit der Lösung...

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: zu 1.) Wieso sollten Energiekonzerne als Betreiber von Erneuerbaren Energien-Anlagen keine Fsetpreissysteme wie das EEG nutzen können? Die hohen Offshore-Wind-Einspeisetarife sind ja nicht umsonst gezielt auf deren Projekte zugeschnitten.

    Zu 3.)Solarthermische Kraftwerke, wie das von Ihnen angeführte, sind Großprojekte für Konzerne und werden in Zukunft nur eine sehr untergeordnete Rolle gegenüber kristalliner und CIS/CIGS-Photovoltaik sowie konzentrierender PV spielen. Flächenverbrauch als Argument gegen PV wird mittlerweile nicht einmal mehr von den Ologopol-Konzernen angeführt, da es anerkanntermaßen kein Flächenproblem bei der PV gibt (allein Dachflächen, Parkflächen und Verkehrsflächen stehen ja ausreichend zur Stromerzeugung Verfügung)!

  • Ich hatte mir schon gedacht, dass unsere Schnittmenge überschaubar sein würde.

    Leider gibt es aber wohl gar keine, außer dem Interesse für alte SciFi Romane.

     

    Trotzdem: Dank für die flotte Antwort!

  • HS
    Hari Seldon

    @waage:

     

    Nun, wenn ich eine "overkill" Lösung (z.B., für die Speicherung) hätte, dann könnte ich mich sogar für den Nobel-Preis melden. Aber die jetzige Lösung ist augenscheinlich ein Holzweg, und warum sollte in einen Holzweg so viel investiert werden. Übrigens, Hari Seldon: Bitte, Sie sollten bei Asimov auch nachlesen, was passiert mit den Völkern, welche das nukleare Know-How vergessen haben.... Obwohl das Buch noch vor dem AKW-Era und vor der Atomhysterie in D geschrieben wurde, hat Asimov die Situation zufälligerweise sehr zutreffend beschrieben.

     

    Übrigens, die erste Frage, welche beantwortet werden müsste: BRAUCHT die Bevölkerung die Energiewende überhaupt, insbesondere im jetzigen Form? WKs: Bitte, wo läuft in D etwas OHNE Widerstand? PV auf vorhandenen und geeigneten Dachflächen? Bitte, was meinen Sie, wieviele PV würden OHNE EXTRAPROFIT (sprich, auf Basis der reinen Herstellkosten) installiert? Nahezu Null komma Nix. Und bitte, wie würden Sie mit PV auf Dachflächen z.B., den Industriebedarf decken? Nur der Chemiwerk in Ludwigshafen würde ca. 25 Quadratkilometer Fläche dafür brauchen. Und wie würden Sie den Strombedarf der Elektromobilität decken? Hier geht es um die Verdoppelung des Strombedarfs. Nun, Forist Stromrealist hat schon erwähnt, dass er/sie eine gute Lösung hätte: Bitte, fragen Sie bei Stromrealist nach.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Ich habe schon früher geschrieben, dass die "Diskussion" sich schon seit längerem auf einer kreisförmigen Laufbahn bewegt. Sie wiederholen olle Kamellen, keine So auch noch ein letztes mal:

     

    1. Die Energiekonzerne können keine EEG-Subventionen erhalten.

     

    2. Über die Aufschrei können Sie selbst und auch in der TAZ lesen: "Bürgerenergiewende in Gefahr" usw. Sie selbst schreien auf, dass Nihilisten wie ich, W. Clemens, S. Gabriel, usw. jetzt die EE und EEG torpedieren wollen, usw.

     

    3. Zu Ihren Beispielen aus den US, als "fortschrittliches Land" auf dem Gebiet EE. Nun, sogar im Spiegel können Sie etwas von einem neuen Solar-KW in der Mojave-Wüste lesen. Dieser Solar-KW liefert 382 MW, 1/3 der kompletten Solarstrom in den US. Auf gut Deutsch, die TOTALE Solarstrom-Erzugung in den US liefert WENIGER als 1,2 GW. Bitte, wieviel Solarstrom wird schon jetzt in D erzeugt, und welches Land ist jetzt fortschrittlicher auf diesem Gebiet? Dieser KW kann nur ca. 140.000 Haushalte mit Strom versoregen, aber dazu braucht 14 Quadratkilometer Fläche. Dann würde nur Stuttgart mindestens 2-3 solche Solar-KWs (ohne der Deckung der Industriebedarf) brauchen mit einem Flächenbedarf von 28-42 Quadratkilometer. Bitte, wie gross ist das Stadtgebiet von Stuttgart? In Stuttgart wäre noch mehr erforderlich, weil die Sonne in der Mojave-Wüste etwas stärker und länger strahlt als in Stuttgart. Bitte, was meinen Sie, wieviele Fläche für die Versorgung von einer Großstadt wie Berlin erforderlich wäre? Haben Sie schon die Kosten des Flächenbedarfs eingerechnet?

     

    Last but not least: Sie schreiben, dass Sie schon eine gute Lösung hätten. Sehr gut, die TAZ-Leser warten fieberhaft auf diese guten Nachrichten und auf die Details. Falls Ihre Lösung so gut wäre, würde sogar meine Familie als Kunde bei Ihnen gern in der Schlange stehen. Bitte, veröffentlichen Sie die Lösung oder das Prospekt in der TAZ: Die TAZ würde ganz sicher darüber gern schreiben.

    • @Hari Seldon:

      Wenn Ihr Name kein Pseudonym wäre würde ich ja jetzt "Herr Seldon" sagen.

       

      nun gut,

       

      erläutern Sie doch ganz einfach mal von der Leber weg, wie Sie sich den Fortgang der Dinge wünschten. So ganz ohne Schere im Kopf...

      ...natürlich nur wenn`s Ihnen nicht zu mühsam ist und nicht nur auf BaWü fixiert.

       

      Nicht unerwähnt lassen sollten sie, welche Rolle Sie denn den EE überhaupt in Zukunft beimessen, z.B. WK an Standorten an denen es keinen Bürgerwiderstand gibt oder PV auf vorhandenen und geeigneten Dachflächen.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Leider wiederholen Sie sich nur noch mit immer derselben Litanei von Ihrer angeblich so hohen Stromrechnung (deshalb ist dies mein letzter Beitrag hier). Warum haben denn die Energiekonzerne nicht in EEG-Anlagen investiert, wenn diese so hoch profitabel für die Anteilseigner sind?

    http://bizzenergytoday.com/vehikel_f%C3%BCr_ver%C3%A4nderung

    Sie widersprechen sich nur ständig selbst und versuchen immer die gleichen Märchen zu verbreiten. Der "Aufschrei" kam übrigens nie von den Bürgern (in keinem europäischen Land, wo man die EE zu killen versucht), sondern immer nach dem selben Muster von einer gut geölten Propagandamaschine der Oligopole unter Zuhilfenahme von selbsternannten "Verbraucherschutz-Politikern", die aber seltsamerweise vorher nie auf den Plan getreten sind, wenn die Energiekosten stiegen.

    • @Stromrealist:

      Hari Seldon glaubt eben ernsthaft(!?), oder will uns nur glauben machen, dass der Haushaltsstrompreis heute ohne EEG signifikant niedriger wäre.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Banken und Zinsen: Nun die meisten Solarstromanlagen werden aus Bankdarlehen finanziert. So die Kohle der Banken ist schon gesichert. Dazu kommen noch die Renditen der Investoren als Aufschlag. Und Otto Normalbürger wird schon zwei mal abgezockt. Sorry, aber Sie haben augenscheinlich keine Ahnung von der Wirtschaft und vom Geschäft.

     

    Verwaltungskosten: Ja, mit staatlich garantierten Monopolpreisen braucht man eigentlich keine Verwaltungskosten, trotzdem sind die Verwaltungskosten des EEGs horrend. Sie können sicher sein, dass die für die Installateure in Rechnung gestellten Preise überhaupt nicht niedrig sind. Natürlich erhalten die Installateure nur einen Bruchteil davon.

     

    Sie erzählen uns, dass mit EEG alle Kosten sind niedriger und Sonnenstrom ist eigentlich kostenlos. Dann bitteschön, warum kostet der Strom jedes Jahr 10+% MEHR? Bitte, haben Sie noch nicht daran gedacht, dass einen grossen Kluft zwischen der Realitäten und Ihren Aussagen gibt?

     

    Die Aufschrei wg. der Drosselung des EEGs ist durchaus verständlich. Jetzt müssen die Stromanbieter Angebote schreiben, die Traumrenditen werden zurückgehen, die Volumen der ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf Rücken der Bevölkerung) werden auch zurückgehen, es werden unnützliche Dinge wieder unverkaufbar (bitte, denken Sie nur daran, dass bei 365x24 sicherer Stromversorgung keine Steuersoftware und Steuergeräte erforderlich sind, usw). Was für ein Angriff gegen die gut geölt funktionierende Abzockemaschinerie. Und natürlich hört man die Litaneien von Ihnen und Ihren Gleichgesinnten: Der Weltuntergang kommt, unsere Kinder werden sterben (übrigens, wir alle werden sterben), die Schöpfung, usw. Wie ein Haustürverkäufer. Nur Energie und Infrastruktur sind keine Waren für Haustürverkauf, und wir kaufen sowieso nichts im Haustürgeschäft.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Mit Verlaub, aber Sie haben leider äußerst wenig Ahnung von Solarenergie und der diesbezüglichen Investitionskosten.

    Natürlich gibt es sonnenreichere Standorte in den USA als in Deutschland (Europa könnte seine sonnenreichen Orte auch besser nutzen, anstatt einseitig auf Offshore zu setzen!). Umso bemerkenswerter ist es, dass Solarstrom hier für den gleichen Preis wie in Kalifornien bereitgestellt wird. Dies liegt übrigens am EEG, welches die Finanzierungskosten (welche bei brennstofffreien Technologien nun einmal aufgrund der einmaligen Anfangs-Investition einen sehr großen Anteil an den Stromgestehungskosten haben)durch Investitionssicherheit außerordentlich gesenkt hat. Das überaus erfolgreiche Grundkonzept des EEG, die Wertschöpfung der Banken (Zinseinnahmen)zugunsten niedrigerer Stromgestehungskosten zu senken, wurde außerdem durch ein hohes Marktvolumen mit niedrigem Verwaltungsaufwand und niedrigen Gemeinkosten für die Installateure ergänzt.

    All dies wird jetzt bewusst zerstört. Unter dem Applaus von Nihilisten wie Ihnen und Herrn Clement. Wo soll denn die Wertschöpfung in Zukunft herkommen, wenn nicht aus sauberen Technologien?

    Abzockerei betreiben hauptsächlich die von Ihnen gelobten Oligopole, die sich mit ihren Monopolgewinnen politische Protektion von Leuten wie Herrn Clemens etc. kaufen können, um skrupellos ihr zerstörerischen Geschäftsmodell auf Kosten des Planeten und zukünftiger Generationen fortführen zu können.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    1. Gibt es auch in D Wüste mit so vielen Sonnenschein wie in Californien?

     

    2. Wie gross ist der Solarstromanteil in den US?

     

    3. Gibt es EEG in den US? --> augenscheinlich geht auch ohne EEG und ähnliche Abzockerei...

     

    4. In den US wird jetzt sogar ein neuer AKW genehmigt und gebaut. Die existierenden AKWs werden nicht panikartig abgeschaltet, usw.

     

    5. Jede Menge neue Jobs im Bereich Solar-Industrien: Ja, in China finanziert durch EEG aus unseren Taschen.

     

    Wir sollten bei den Fakten bleiben.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Zum Glück ist die Realität ja woanders viel weiter als Sie denken oder vielleicht auch nur durch Ihre Propaganda glauben machen wollen. A propos Stromerzeugung in den USA:

    http://breakingenergy.com/2014/02/13/progress-report-advancing-solar-energy-across-america/

     

    Man sieht, dass Sie, Herr Clemens, Herr Öttinger und Herr Gabriel mit Ihren absurden Positionen wohl eher die beschriebenen Falschfahrer sind. Die gern von Ihnen genannten Länder bauen gegenwärtig schlagkräftige Solar-Industrien auf und schaffen jede Menge neue Jobs in dem Bereich, weshalb auch nur die deutschen Solarunternehmen überlebt haben, die im amerikanischen Markt tätig sind. Wir hören uns am besten in ein paar Jahren noch einmal zu dem Thema. Man kennt das Gezetere ja schon von der Einführung des Katalysators. Der sollte ja auch schon den Niedergang der deutschen Auto-Industrie einleiten. Aber der ist ja bekanntlich ausgefallen auch weil diese wohl "too big to fail" (Stichwort Abwrackprämie) ist, wie auch unsere gern im Milliardenmaßstab fehlinvestierenden deutschen Stromkonzerne.

  • HS
    Hari Seldon

    Die Anmerkungen vom ehemaligen Bundeswirtschaftsminister, W. Clemens im Handelsblatt sind sehr zutreffend. Der Text ist mehr als 2000 Characters lang, so kann nicht vollständig zitiert werden. Mit EEG wurde die Politik der Spielzeug von renditeorientierten Lobbygruppen und pseudoreligiösen Gruppierungen. Ergebnis: Der Strompreis in D ist ca. 150% des Strompreises des US-Strompreises. Die Auswirkungen auf die Industrie und Arbeitsplätze in D sind sehr schwerwiegend. Er sieht auch richtig, dass eine Energiewende á la D im Alleingang geht nicht: Wie ein Falschfahrer auf der Autobahn versteht nich, dass alle andere in die falsche Richtung fahren...

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Ihre "Argumenten" wurden schon zig mal vorgetragen und konnten sich in der Realität nicht bewahrheiten. Deswegen---statt Romanen---nur eine kurze Reflexion. Bitte, Sie schreiben:

    "brennstofffreie Technologien erhöht natürlich zunächst für einen gewissen Zeitraum die zu refinanzierenden Investitionen, die dann später zu enormen Einsparungen führen".

     

    Nun, genau wie die Kommunisten damals. Nur einige Jahre die Gürtel enger schallen ("Investitionen für einen gewissen Zeitraum"), dann wird die Paradise auf der Erde kommen, wird alles kostenlos, usw. Der Kommunismus/Sozialismus sind viel fortschrittlicher als der böse Imperialismus, usw. Trotzdem wurde die Waldsiedlung mit Waren aus dem bösen Imperialismus versorgt. Nun, aus den Jahren wurden Jahrzehnte, die Preise wurden immer höher (s. die Stromrechnungen in unserem Fall), und am Ende ging die ganze Sache in die Hose, obwohl auf Papier klappte alles am bestens. Dann haben sich die Menschen entschieden, dass sie jetzt und hier gut leben wollen, und nicht nach Jahrzehten (Jahrhunderten) schon unter der Erde das Leben geniessen wollen. Und plötzlich war der Kommunismus/Sozialismus weg. Für Energiespeicherung in industriellen Maßstäben gibt es noch keine praktikable Lösung, und kein Durchbruch in den nächsten 10 Jahre zu erwarten ist. Übrigens, AKWs sind eher emissionsfrei als Gaskraftwerke (und Gas hat D auch nicht).

     

    Nun, wenn Sie eine "overkill" Lösung (wie im "Raumschiff Orion": Nur, Knopf drücken, dann alles ist von sich erledigt) hätten, dann bitteschön, gründen Sie eine Firma, vermarkten Sie Ihre Lösung (wenn alles stimmt, dann werden die Kunden ganz sicher bei Ihnen in der Schlange stehen), und Sie können in kürzester Zeit Multimillionär werden. Ich wünsche Ihnen dazu viel Erfolg. Vielleicht sollten Sie in der TAZ Ihre Werbungsunterlagen veröffentlichen: Bin der festen Überzeugung, dass TAZ gern einen solchen Wunder sehr gern veröffentlichen würde.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Mein Strombedarf erfolgt auch im 365x24-Modus. Leider muss ich (und meine Kinder) aber zusätzlich über die allgemeinen Steuern noch sehr lange die Altlasten der Atomstromerzeugung und die Verschmutzungsfolgen der Kohleerzeugung tragen, obwohl ich beide gar nicht brauche.

    Die deutsche Autoindustrie wäre übrigens ebenfalls längst pleite, wenn man dafür gesorgt hätte, dass sich Ihr Umsatz innerhalb eines Jahres halbiert hätte. Solarzellen (deren Herstellung durchaus High-Tech ist) werden die bei weitem günstigste Form der Stromerzeugung darstellen und sind damit eine weltweite Schlüsseltechnologie. Das ergibt sich unmittelbar aus ihrer extrem langen Lebensdauer (+40 Jahre), ihrer weitgehenden Wartungsfreiheit, ihrer völligen Skalierbarkeit und ihrer universellen Einsetzbarkeit an jedem Ort der Erde. Natürlich sollte die Infrastruktur (ggfs. in einem Smartgrid) so ausgelegt sein, dass fluktuierende Stromquellen wie Wind und Solar optimal zwischengespeichert und durch automatisierte und wartungsfreie Gas-Turbinen ergänzt werden (Stichwort Power-to-Gas), so dass die heutigen ineffizienten und nicht klimakompatiblen Meiler abgeschaltet werden können. Die Grundfrage habe ich schon mehrmals beantwortet: Konventioneller Strom ist unter Berücksichtigung der auf die Allgemeinheit abgewälzten Kosten eigentlich sehr viel teurer als Grüner Strom. Nicht umsonst klagen die Energiekonzerne ja auch, dass Strom an der Börse zu billig sei, um neue Kraftwerke zu bauen. Die wahren Stromgestehungskosten neuer konventioneller Kraftwerke liegen demnach viel höher als es durch das jetzige unsinnige Marktdesign erscheint. Der Ersatz eines alten obsoleten Kraftwerkparks durch brennstofffreie Technologien erhöht natürlich zunächst für einen gewissen Zeitraum die zu refinanzierenden Investitionen, die dann später zu enormen Einsparungen führen und dauerhaft Brennstoffimporte vermeiden. Eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen, wenn man denn will.

  • HS
    Hari Seldon

    Werte/r Stromrealist,

     

    Gestern abend war Ihr Beitrag noch nicht sichtbar, so ich konnte Ihre Frage nicht beantworten. Nun, unser Strombedarf konnte bis jetzt ohne weiteres mit den zur Verfügung stehenden Stromerzeugungsmethoden sogar in 365x24-Mode befriedigt werden. Vor der EEG und "grüner Vorzeigeindustrie" sogar viel günstiger. Tatsache ist auch, dass EnBW vor dem Auftreten der Grünen in BaWü profitabel war, und erst nach dem Auftreten der Grünen hat EnBW "Herausforderungen".

     

    "grüne Vorzeige-Industrie": Bitte, meinen Sie die pleitegegangenen Solarzellen-Firmen in D? Dann bitte, fragen Sie nach, warum ist die deutsche Solarzellen-Industrie nicht wettbewerbsfähig? Gerade wg. der hohen Strompreise (EEG). Aber aus der Subventionsabsahnung konnte der grüne "Vorzeigeindustrielle" (ehemaliger FDP Spendeneintreiber) schon den nächsten Jagdschloss, den x-ten Luxuskarosse, usw. kaufen. Die Rechnung bezahlt die Bevölkerung... So sieht die "grüne Vorzeigeindustrie" aus. Und China freut sich für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in China finanziert durch EEG in D.

     

    Bitte, Sie haben die Grundfrage immer noch nicht beantwortet: Falls die "grüne Energie" nichts kostet, warum kostet Strom und Energie bei wachsendem Grünenergie-Anteil immer mehr in D? Bitte, haben Sie daran noch nicht gedacht, dass hier um einen grundlegenden Widerspruch geht?

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Sie sind leider völlig unsachlich und haben offensichtlich außerdem das Thema verfehlt (Toll-Collect?). Z.B haben Sie mir bisher noch nicht einleuchtend beantwortet, wie Ihr Atomkraftwerk dem stochstischen Verlauf Ihres persönlichen Verbrauchs folgt(!). Vielleicht ist ja EnBW ja auch fast Pleite, weil es die letzten 10 Jahre auf die falschen Technologien gesetzt hat (Stichwort: Sunk Costs) und außerdem zuviel Geld für Korruption in Russland ausgegeben hat, um an das kostbare Uran zu kommen. So ist halt nunmal die Marktwirtschaft (falls nicht ein Wirtschaftminister daherkommt und rechtzeitig ein paar Fallstricke zur Verteuerung von Ökostrom erfindet). Traumrenditen erzielen jedenfalls wohl unerlässlich vor allem diejenigen (meist sympathischen Regime), von denen wir Uran, Kohle, Erdöl und Gas abkaufen. Unsere Politiker haben es jetzt zum Glück rechtzeitig geschafft, in industriepolitisch einmalig kurzer Zeit die eigene grüne Vorzeige-Industrie in Schutt und Asche zu legen. Aber keine Sorge, inzwischen sind die anderen ja längst dankend an uns vorbeigezogen:

    http://www.sonnenseite.com/Politik,Dank+Gabriel-+Deutschland+wird+abgehaengt,95,a27740.html

  • HS
    Hari Seldon

    @anamolie:

     

    Bitte, Sie schreiben: "Leute wie Sie könnten das EEG verfasst haben."

     

    Nein, ich hätte einen solchen Schrott wie EEG nie genehmigt. EEG stammt 100% von ROT-GRÜN. Sie klopfen auf der falschen Tür.

     

    Genau wie der gute Hofreiter am Wochenende im Fernsehen. Er hat gemeckert, dass der Toll Collect Vertrag (LKW-Maut) ein Schrott ist. Was kann dazu gesagt werden? Der Toll Collect Vertrag stammt auch von ROT-GRÜN. Die Erstellung des Vertragswerkes wurde damals sogar ain eine private Anwaltskanzlei mit sehr engen Kontakten zu den Grünen outgesourced (bitte, denken Sie hier an das Buch von Jutta (Dittfurth) über die Wurzeln der Grünen inklusive die 40+ Juristen im harten Kern des KBWs).

     

    Sowohl EEG als der Toll Collect Vertrag sind typsche Pfutsche und Selbsttore der Grünen Dilettanten, wie auch die Pleite eines Stromversorgers (EnBW) unter der Fittiche der Grünen.

     

    Wissen Sie was das Kernproblem ist? Es ist sehr einfach: Der grosse Unterschied zwischen der Versprechungen der Öko-Weltretter (Strom von Sonne und Wind ist kostenlos, alles ist so schön, die Lösungen sind schon seit langem da, usw.) und der Wirklichkeit (immer höhere Stromrechnungen, Ökostrom ist nur stochastic verfügbar, usw.). Ausserdem ist die ganze EEG-Konstrukt völlig asozial (bitte, vergessen Sie es nicht, dass TAZ eine linksorientierte Zeitung wäre), weil die Traumrenditen aus EEG auch die Armen bezahlen müssen, und diese Traumrenditen nicht bei den Armen sondern bei den Reichen landen. Und diese höchst asoziale Konstrukt stammt ausgerechnet von Rot-Grün: Sollten wir jetzt weinen oder lachen? Wer weiss, wer weiss....

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Alles schon längst Realität: Ich beziehe bereits ausschließlich Strom aus Erneuerbaren Energien (zeitgleich wenn dieser verfügbar ist) und zahle dafür die vollen Kosten. Ich habe kein Problem damit, aber vielleicht Sie, wenn Sie versuchen, die Produktion Ihres Atomkraftwerkes zeitgleich an Ihren persönlichen Verbrauch anzupassen. Dann noch viel Spaß dabei!

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Seit mehr als 2 Jahren haben die Grünen Oberhand bei EnBW. Aber natürlich mit solchem "fachkundigen" Personal wie die grüne Aufsichtsrätin aus der Abfallwirtschaft aus einer Kleinstadt kann nur die Pleite eingeleitet werden. Übrigens, vor den Grünen war EnBW profitabel. So sehen die Fakten aus. Nun, wenn die Erneuerbare Energien technisch so hochentwickelt sind, dann bitteschön, warum muss Otto Normalverbraucher jährlich 10+% mehr für Strom bezahlen? Wenn der 15-20% Öko-Anteil so viel kostet, dann was wird 50% kosten? Die Fakten (die Zahlen in der Stromrechnung) liegen auf dem Tisch. Falls die Technik der Erneuerbaren so hochentwickelt sind, warum können die Strompreise nicht reduziert werden?

     

    Mein Vorschlag wieder für Sie: Die EE-Fans sollten Strom AUSSCHLIESSLICH aus Erneuerbaren Energien erhalten, und zwar dann, wenn Strom aus diesen Energieformen verfügbar sind, und die Fans sollten dafür die vollen Kosten bezahlen. Warum sollte die Bevölkerung für Ihr Hobby und und für die Traumrenditen der EE-Lobbysten bezahlen? Wenn Sie für etwas was Sie für 10 Geldeinheiten bekommen können, 100 Geldeinheiten bezahlen wollen, bitte, Sie können es tun. Aber nicht alle sind so blöd, und sie wollen weiterhin nur 10 Geldeinheiten dafür ausgeben, was eigentlich für 10 Geldeinheiten verfügbar wäre.

    • @Hari Seldon:

      Der größte Teil aus EEG geht nicht an die EE-Betreiber. Da halten andere die Hände auf, aber das rauszufinden, ist offenbar zu viel Zeit investiert. Da geht es schneller, so einen nicht recherchierten Mist zu verzapfen. Leute wie Sie könnten das EEG verfasst haben.

      Anstatt das Kernproblem zu ergründen und ordentlich zu argumentieren, zahlen Sie weiter brav Ihre Stromrechnung, jede Wette.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Man hat den Eindruck, Sie haben einfach panische Angst davor, dass die Technik der Eerneuerbaren Energien inzwischen doch schon so weit ist, dass Ihr atomares Weltbild mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Die Diskussion ist nicht auf einer kreisförmigen Laufbahn, sondern seit längerem in einer Sackgasee: Sie stellen einfach immer wieder dieselben falschen Behauptungen auf, ohne auch nur auf ein einziges Argument konkret einzugehen. Stattdessen verdrehen Sie die Fakten so, dass sogar ein beispielloser Skandal von Geldverschwendung und Korruption wie bei EnBW durch die CDU als Anlass dient, die Grünen zu verunglimpfen. Selten habe ich so einen Nonsense gelesen. Sorry, aber ich habe leider keine Zeit mehr für Sie.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Bitte, Sie wiederholen sich: Unser Diskussion befindet sich schon auf einer kreisförmigen Laufbahn.

     

    1. Was hätte Unrananbau mit Emissionen zu tun? Sogar das Leben ist nicht eimissionsfrei: Alle Mensachen (auch wir beide) und Tiere produzieren CO2 bei der Atmung --> sollten die Menschen und Tieren jetzt mit "fortschrittlichen (emissionsfreien) Lebewesen" ausgetauscht werden?

     

    2. "Fortschrittliche" Stadtwerke: Lsach, Lach, Lach... Der sogenannte "Ökostrom" besteht mindestens zu 85% Kohle- oder Atomstrom.

     

    3. Nun, wenn Atomstrom so unwirtschaftlich ist, warum rollt China den Solarzellenmarkt mit günstigem Atomstrom auf?

     

    4. Extraprofit und Subventionen sehe ich bei der "fortschrittlichen Bürgerenergiewende" (s. EEG). Jetzt will Gabriel die Subventionen kürzen und die Aufschrei ist gross: Ja, das Dasein bestimmt das Bewusstsein, und mit weniger Subventionen würden die Renditen nicht stimmen. Es ist nicht fortschrittlich, ein Attentat gegen die Menscheit, usw.

     

    5. Bitte, Sie schreiben: "Nicht umsonst sind die Energiefirmen unter den profitablelsten Unternehmen der Weltgeschichte". Dann konnten die Grünen in BaWü ein Wunder verwirklichen: Nämlich konnten die Grünen EnBW fast Pleite machen. Profitable Firmen sind gut auch für die Gesellschaft: Statt Subventionen bezahlen diese Firmen Steuer in die Staatskasse. Die profitabelsten Firmen sind nicht in der Energiesektor zu finden (insbesondere nicht in D), sondern zB., in der Elektroniksektor (Apple, Microsoft, usw.) oder in der "fortschrittlichen Energiesektor" wie freiflachige Solaranlagen mit 15+% Rendite aus EEG, usw.

     

    Nochmals mein Vorschlag: Die EE-Fans sollten ausschliesslich EE erhalten und nur dann, wenn EE zur Verfügung steht und die EE-Fans müssten dafür den vollen Preis (ohne Subventionen) bezahlen. Mal sehen, wie lange die Begeisterung dauern würde.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Atomenergie ist keinesfalls emissionsfrei (Uranabbau etc.), monopolistisch organisiert und außerdem völlig unwirtschaftlich, was den Bau neuer Anlagen angeht (siehe Wirtschaflichkeit der Pläne in England,von Proliferations-Gefahren ganz zu schweigen). Es gibt allein in Deutschland ca. 800 Stadtwerke und keines ist identisch, einige sind fortschrittlich, andere sind es nicht. Gigantische Extraprofite und Subventionen streichen gewöhnlich monopolistische Oligopole ein (siehe Subventionen für die Fossil-,Atomindustrie laut IEA). Nicht umsonst sind die Energiefirmen unter den profitablelsten Unternehmen der Weltgeschichte und werden trotzdem weltweit mit über 600 Mrd $ von Regierungen gefördert und dürfen ihren Müll kostenlos in der Atmosphäre abladen.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Unser Stromversorger ist auch eine Stadwerke, aber Stadwerke sind auch keine "Bürgerenergie-Modelle", und Energieversorgung (insbesondere nicht in industriellen Maßstäben) geht nicht wirklich mit "Bürgerenergie-Modellen". Nur zu Ihrer Info: AKWs sind emissionsfrei, und die allermeisten Stadtwerke kaufen bei Kraftwerken ein. Die Preise sind übrigens gleich (wir erhalten regelmäßig Angebote von EnBW: Die Rechnungssumme wäre gleich mit der Endsumme bei den Stadtwerken). Die meisten Stadwerken sind einfach Weiterverkaufsfirmen. Das Problem ist, dass die Bürgerenergie-Modelle auch auf Subventionsabsahnung ausgerichtet (s. den Artikel in dieser Thread ("Öko"): "Die "Bürgerenergiewende" ist in Gefahr", weil die Subventionen und Monopolregelungen für die Stromeinspeisung zurückgefahren werden) sind. Nein, nicht die "Bürgerenergiewende", sondern die RENDITEN und EXTRAPROFIT sind in Gefähr (ohne Subventionen wäre die "Bürgerenergiewende" einfach völlig unwirtschaftlich). Übrigens, über die Konzentration im Geschäft können Sie schon bei Karl (Marx) (Stichwort: "Das Kapital") einiges lesen. Die Konzentration der Produktion ist augenscheinlich wie ein Naturgesetz. Zur Energie- und Wasserversorgung: Am Anfang war alles "dezentralisiert": Jeder konnte Wärme (Energie) mit dem eigenen Feuer erstellen, und später waren die Bauernhöfe mit eigenen Brunnen ausgestattet. Bitte, wünschen Sie diese Zeiten wieder zurück? Energieversorgung in Bürgerhänden: Bitte, dann was sagen Sie zur Hysterie der Grünen, dass Mappus EnBW aus Privathänden zurückgeholt hat? Bitte, meinen Sie auch, dass z.B., Offshore-Windparks auch "Bürgernergie-Modelle" wären?

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Erfolgreiche Bürgerenergie-Modelle gibt es mittlerweile viele (selbst in den USA). Und Stadtwerke, die ihre Bürger mit emissionsfreiem Strom und emissionsfreier Wärme versorgen zu niedrigeren Kosten als die alte Braunkohlen- und Atomkonzerne auch. Also, wo ist eigentlich Ihr Problem?

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Zitat von Ihnen: "durch dezentrale Energieerzeugung in Bürgerhand zu diskreditieren"

     

    Bitte, Strom aus Offshore-Windparks für BaWü/Bayern mit x hundert km Stromleitungen wirklich die Leistungsmerkmale von "dezentralen Energieerzeugung" wäre?

     

    "Energieerzegung in Bürgerhand": Wie "die Stahlproduktion in Bürgerhand" in China damals (Stichwort: "Der grosse Sprung"). Die Pleite ist bekannt. Unter dem Titel "Energieerzeugung in Bürgerhand" läuft nichts anderes als ein Versuch von gewissen Lobbygruppen einen Zugriff auf industrielle Fleischtöpfe zu bekommen. Eine Umweltaspekte der "dezentralen Energieerzeugung". Einige Firmen (wie VW auch) hausieren mit Dieselblock-KWs als "Grundeinheit" von "dezentraler Energieerzeugung in Bürgerhand". Die Container können dann im Keller von Häusern aufgestellt und betrieben werden. Der Staat garantiert 20 Jahre Stromeinspeisung (Monopolpreis). Nun, diese "Block-KWs" benutzen ein Dieselmotor wie in einem VW-Transporter. Wie sehen die Umweltvorschriften dann für solche Motoren aus? Die sind viel "gemäßigter" als für grosse KWs. Auf gut Deutsch, wird die Umweltverschmutzung durch Abgase auch "dezentralisiert", und in Summe wird die Umweltbelastung viel höher als durch einen grossen KW. Dazu kommt noch die Lärm- und Vibrationsbelästigung.

     

    Forschungsergebnisse und Praxis (Industrialisierung): Nun, Forschungsergebnisse sollten erst in kleinerem Maßstäben ausprobiert werden (PoC: Proof-of-Concept), und mal sehen, wie die Forschungsergebnisse in der Praxis funktionieren. Werden die erwarteten Ergebnisse geliefert? Nun, solche PoCs laufen gerade in Rahmen z.B., von EEG. Aber die Ergebnisse (z.B., die verursachten Stromrechnungen) zeigen ganz klar, dass die Lieferungen in der Praxis leider ganz anders aussehen als in den Forschungsberichten. Niemand kämpft gegen Forscher, aber Papier ist geduldig, und die Realität kann ganz anders sein als in den Forschungsberichten, genau wie beim EEG.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Die Forschung hat längst ihren Dienst getan. Die Lösungen stehen heute weitgehend bereit, werden aber nach jahrerlanger und erfolgreicher Forschung plötzlich mit allen Mitteln und gegen den breiten Willen der Bevölkerung bekämpft und verunglimpft (die Akteure solcher Desinformationskampagnen werden Sie selbt gut kennen ...) Wenn den Menschen das wirklich alles egal wäre, würden wir hier nicht diskutieren und Sie nicht versuchen, dieses Aufbrechen oligopolistischer Strukturen durch dezentrale Energieerzeugung in Bürgerhand zu diskreditieren.

  • HS
    Hari Seldon

    @michael:

     

    Bitte, was hätte EE und EEG in D mit Tschenobyl und Fukushima zu tun? Bitte, wieviele Reaktoren von Typ Tschernobil in D gibt (keine)? Bitte, wo können 25+ Meter hohe Tsunamiwellen in D in den nächsten 100 Jahren zu erwarten (wie in Fukushima)? Und in Ihrem Stil: Herr Geissler (Schlichtung, S21) hat die Situation sehr zutreffend zusammengefasst : "Die Dummheit kann auch weh tun".... Wie wahr, wie wahr... Übrigens, es gibt mehr Sachverhalte, welche keine Versicherungsgesellschaft versichert, als Sachverhalte welche Versicherungsgesellschaften versichern. Bitte, sollten dann alle nicht versicherte Sachverhalte verboten werden? Bitte, machen Sie sich nicht lächerlich.

    • M
      Michael
      @Hari Seldon:

      DNFTT

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Die allermeisten Bürgern fordern STROM in 7x24 Mode und bezahlbar. Die Etiketten (Grün-, Atom-, Kohle-, usw. Strom) sind für die allermeisten Mitmenschen völlig egal. Forschungsstudien und Praxis: Die Entfernung beträgt mindestens 10-20 Jahre, und aus weniger als 1% der Forschungsberichten werden praxisorientierte und funktionierende Ergebnisse. Was, wenn Ihr zitierte Studie gerade zu den 99% gehören? Bitte, seien Sie ein Realist.... Mein Rat: "seeing and believing", zum Beispiel bei der Stromrechnung.

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Schon verstanden: Pleite-Kommunisten und geldgierige Kapitalisten haben sich gegen die Bürger verschworen und wollen ihnen mit aller Macht Solar- und Windenergie aufdrängen. Die Bürger jedoch fordern dagegen Atom- und Braunkohlestrom ... (Übrigens zu Ihrer Information: bei den Fraunhofer-Studien zum Energiesystem geht es nicht um die Industrialisierung von irgendwelchen Produkten, sondern um die Transformation des Energiesystems mit bereits bekannter Technologie und die damit verbundenen Investitionen und Kosten! Wenn Sie so sicher sind, dass das alles falsch ist, können sie ja sicher die Studieninhalte sofort falsifizieren)

  • HS
    Hari Seldon

    @michael:

     

    Dann bitteschön, warum konnte China den Solarzellenmarkt durch auf billigen Atomstrom basierende Solarzellenhertellung aufrollen? Die Versicherungsgeschichte ist nicht wirklich verständlich: Warum sollten Kraftwerke (oder alles) versichert werden? Gibt es gesetzliche Vorschriften oder nur in Ihrem Kopf? Natürlich können "was wäre wenn" Spielchen gespielt werden, aber dann sollten Sie vielleicht 1000 m unter der Erde in einem Betonbunker mit 50 m dicken Wänden (übrigens, dort gibt es auch auch Neutrinos (Strahlung)) verstecken...

    • M
      Michael
      @Hari Seldon:

      ***seufz***

      Falsch: China stellt Strom hauptsächlich aus Kohle her.

      und wenn es nach mir ginge, müssten Solarzellen zertifiziert mit erneuerbarer Energie hergestellt werden, sonst Importstopp.

      Und was Versicherung von AKWs anbelangt: Sie werden doch sicherlich von Three Mile island, Harrisburgh, Tchernobyl und Fukushima gehört haben - allein die hier enstandenen und noch entstehenden Kosten sind unermesslich: Deswegen findet man auch keinen Versicherer, der bereit wäre, AKWs (GAUs) angemessen zu versichern.

      Würde man allein die Kosten für Tchernobyl und Fukushima weltweit auf jede Atomstromkilowattstunde umlegen: aus wär's mit Atomstrom!

      Ach ja, und Neutrinos sind keine "Strahlung" sondern masselose Teilchen.

      Wenn Sie mich fragen, was schlimmer ist, Dummheit oder Ignoranz - ich weiss es wirklich nicht...

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Bitte, erlauben Sie mir noch einen Nachtrag. Ihre Argumentationshilfen von Finanzinstitutione zeigen deutlich, aus welcher Richtung der Wind bezüglich Energiewende weht. Es sieht so aus, dass EE nicht unbeding im Interesse der Bevölkerung (Otto Normalbürger) wäre, sondern sehr sehr greifbare (Extra)Profitinteressen hinter der Idee EE stehen. Jeder Grundkurs "verkaufs- und Marketingtechniken" beinhaltet den "Overkill"-Teil: Wenn der Kunde/&Opfer immer noch nicht auf dem Leim gehen will, dann kommt "zeig den Sarg". Auf gut Deutsch, dann kommt die Argumentation: Wenn Du jetzt und sofort nicht kaufst, dann kommt der Weltuntergang, Dein Kind wird sterben, Du steuerst zu einem unverantwortlichen Crash, diese und jene grossen Namen haben das Produkt schon gekauft oder empfehlen das Produkt, usw. So die Hysterie rund um EE ist eigentlich ein professionelles Marketingtool und sollte auch entsprechend bewertet werden.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Als Schlusswort.

     

    Bitte, nehmen Sie nicht persönlich, aber ich kann Ihre Referenzen nicht ganz ernst nehmen. Die Finanzintitutionen habern eine ganz andere Interessenlage (Renditen) als Otto Normalbürger, und die Banken/Finanzinvestoren sind keine Energieexperte. Fraunhofer: Habe schon unzählige Forschungsberichte gesehen, aber nur ein Bruchteil davon konnten industrialisiert werden. NRG: Nur EINE Stromfirma, spezialisiert auf diesem Gebiet --> Werbung in eigener Sache ist wohl verständlich. Den unverantwortlichen Crash sehe ich eher im EEG und in den unrealistischen Lösaungsvorschlägen wie Solar in D (wieviele Sonnenstunden haben wir in D?), und Wind weht auch nicht immer. Eine 7x24 Stromversorgung ist aber im XXI. Jahrhundert schon eine Selbsverständlichkeit und Minimalanforderung sowohl seitens der Bevölkerung als seitens der Industrie. AKWs wären eine gute Lösung, aber aus politischen Gründen darf D keine eigene nukleare Industrie haben, und das Riesenkuchen Ausrüstung für die Energierzeugung würde grössenteils nach Ausland gehen (wie jetzt die Solarzellenherstellung nach China). Neue Wege müssen her, aber die technischen Voraussetzungen (zB., Speicherlösungen) existieren hauptsächlich nur auf Papier. Aber egal welche Lösung kommt, ohne gesamtgesellschaftlichen Konsensus wird die Lösung nicht akzeptiert. Nun, ein solcher Konsensus mit von Jahr zu Jahr um 10+% höher Stromrechnungen ist ganz klar NICHT zu erreichen. Bitte, denken Sie darüber nach.

    • M
      Michael
      @Hari Seldon:

      Schön, dass Hari Seldon mal die Hosen herunterlässt und sich als Atomlobbyist outet.

      Klassische psychologische Problemlage: Das, was man Anderen vorwirft, macht man selbst.

      Aber, Herr Seldon, der von Ihnen propagierte Atomstrom wäre unverzüglich am Ende, wenn auf jede Kilowattstunde Atomstrom alle Kosten (auch angemessene Versicherungen sowie die von zukünftigen Generationen aufzuwendenden Mittel) umgelegt würde - das fordern Sie ja auch bei den Erneuerbaren, nicht wahr?

  • P
    Pekunia

    Ja, ich finde auch, dass die strengen Umweltauflagen die deutsche Wirtschaft über kurz oder lang in den Ruin treiben.

    Warum müssen wir Altöl kostenintensiv entsorgen und können es nicht einfach in den Garten kippen? Ich bin dafür, dass wir alles im Garten verscharren, Altbatterien, Restmüll, ... das ist alle viel billiger und das ist doch das Einzige, was zählt? Wen interessiert schon, dass wir riskieren, weite Gebiete zu verstrahlen und die Einwohner gleich mit, wenn wir billigen Strom haben können?

  • S
    Stromrealist

    @Hari Seldon: Die Welt ist wohl doch etwas komplizierter und dynamischer, als Ihre Stromrechnung vermuten lässt.

    Realist ist für mich dann auch eher jemand, der versucht, eine realistische Lösung für ein reales Problem zu entwickeln und umzusetzen, anstatt völlig irrational auf einen unverantwortlichen Crash zuzusteuern. Versuchen Sie doch einmal, die Studien der Fraunhofer-Gesellschaften zu einem auf 100% Erneuerbaren Energien basierendem Energiesystem wissenschaftlich zu falsifizieren. Da wäre ich einmal sehr gespannt.

    In den von mir geposteten Artikeln zu den Entwicklungen in anderen Teilen der Welt äußern sich übrigens Vertreter der Deutschen Bank, Bloomberg, Goldman Sachs sowie des amerikanischen Stromkonzerns NRG Energy. Niemand würde wohl auf die Idee kommen, diese als "Kommunisten" zu bezeichnen.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    Es ist sehr schön, dass Sie alle mögliche Literature zitieren. Aber ich bin ein REALIST, und ich beurteile die Lage auf Basis von Fakten. Diese Fakten liefert meine Stromrechnung von Jahr zu Jahr. Und diese Fakten (Zahlen) in der Stromrechnung zeigen ein ganz anderes Bild als Ihre Zitaten. Falls alles so schön wäre wie Sie zitieren, dann würde unsere Stromrechnung jährlich mindestens um 15% niedriger sein. Stattdessen ist die Rechnung jährlich um 10+% höher. Ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich Ihre Zitate nicht wirklich ernst nehmen kann: Das Papier ist wirlich sehr geduldig. Hier stimmt etwas einfach nicht. Übrigens die Kommunisten agierten genau so: Noch einige Jahre (Jahrzente) Ausharren, dann wird alles gut, alles kostenlos, und die Paradise selbst wird zu uns kommen. Und die bösen Imperialisten werden Pleite gehen. Nun, es passierte genau umgekehrt. Wie das EE-Märchen.

  • HS
    Hari Seldon

    @stromrealist:

     

    1. Bitte, nehmen Sie es nicht persönlich, aber Ihr Satz "dass der Tunnelblick auf Deutschland und seine Energiepreisposse offensichtlich die Beurteilungskraft hinsichtlich der überragenden Bedeutung der EE für die Zukunft der globalen Energieversorgung (inkl. Mobilität und Wärme- und Kälteversorgung) vollständig vernebelt hat" praktisch 1:1 aus einem SED-Politkurs, nur statt EE wurde damals noch "Kommunismus mit überragender Bedeutung für die Zukunft" geschrieben. Das Endergenbnis (Pleite) ist wohl bekannt. Und vergessen Sie es auch nicht, dass wir in der GEGENWART leben, und wir wollen in der GEGENWART irgendwie gut leben.

     

    2. China, USA bauen neue AKWs, es gibt keine Atomhysterie wie in D.

     

    3. Speichertechnologien: Laut Fraunhofer kann kein Durchbruch mindestens in den nächsten 10 Jahren erwartet werden.

     

    4. Klimawandel: Bitte, Sie sollten N24/NTV-Sendungen (N24/NTV sind keine AKW-Freunde!!!) sehen, und Sie werden lernen, dass unser Erde schon sehr viele Klimawandel (sogar vor der Menscheit, aber auch in der Geschichte der Menscheit) erlebt hat. Trotzdem ist die Menscheit immer noch da, und die zig mal prophezeiten Weltuntergänge sind immer noch ausgeblieben sind.

  • S
    Stromrealist

    @HARI SELDON:

     

    Kristallklar ist nur, dass grundlegende Zusammenhänge und Anhängigkeiten in der Strompreiszusammensetzung von Ihnen nicht nicht verstanden werden. Die einzelnen von Ihnen genannten Strompreiselemente sind größtenteils das Ergebnis von (teilweise widersprüchlichen und höchst umstrittenen) festgelegten Berechnungskonventionen, welche z.B. alle sog. "externen" (auf die Öffentlichkeit abgewälzten)aber sehr realen Kosten (Stichwort Luftverschmutzung, Gewässerbelastung, desaströser und irreversibler Klimawandel) weitgehend ausblenden.

    Tatsache ist, dass selbst zu den heutigen Systemkosten ein klimneutrales System auf der Basis 100% Erneuerbarer Energien möglich ist. Dies ist Stand der Wissenschaft (vgl. Studien Der Fraunhofer-Gesellschaften)auch wenn die veröffentlichte Meinung die geflissentlich übersieht!

    Dazu kommt, dass der Tunnelblick auf Deutschland und seine Energiepreisposse offensichtlich die Beurteilungskraft hinsichtlich der überragenden Bedeutung der EE für die Zukunft der globalen Energieversorgung (inkl. Mobilität und Wärme- und Kälteversorgung) vollständig vernebelt hat. Ein Blick über den Tellerrand über den boomenden EE-Markt in der Welt (China, USA, Japan, Malaysia etc.), den Deutschland gerade verschläft und außerdem gerade dabei ist, seine zwischenzeitliche technologische Vorreiterrolle vollständig zu verlieren, könnte vielleicht die Augen öffnen. Als "Pseudoreligion" könnte man allenfalls die ostentative Realitätsverweigerung angesichts des atemberaubenden technologischen Fortschritts im EE-Technologiebereich (inkl. Speichertechnologie)und der Bedrohung eines apokalyptischen Klimawandels bezeichnen, der angesichts der bereits (fast vollständig)vorliegenden Lösungen als völlig sinnlos und irrational erscheint.

  • HS
    Hari Seldon

    @anemolie

     

    Ausnahmsweise und erst mal bin ich mit Ihnen einverstanden: EEG selbst ist ein Fehlkonstrukt.Übrigens, ich habe nicht gesagt, dass die Anlegenbetreiber kassieren. Die Nutznießer sind der Staat selbst (erhöhte Steuereinnahmen) und die EEG-"Investoren", welche den gesetzlich gesicherten Extraprofit abschöpfen. Nur zu Ihrer Info: Bei Festgeldkonten (min. 3 Monate Bindungszeit) können Zinsen nicht höher als 1% erreicht werden, und mit unnützlichen Freiflachanlagen ("Solarparks")---dank dere EEG-Abzockerei---über 15% (fünzehn). Es ist kein Zufall, dass die CSU(!!!) so vehement gegen die Änderung von EEG ist: Die Reichen in Bayern haben die exzellente Abzockemöglichkeit schon seit langem entdeckt.... Übrigens, der Strompreis selbst (ohne Angaben und Steuer) ist weniger als die Hälfte des Bruttopreises (eigentlich dürfte der Bruttopreis nur um 19% (MWst) höher sein als der Nettopreis). Unser Haushalt wurde energetisch als "gut" eingestuft (am Ende der Rechnung gibt es die Einstufungsgrafikon). Die Stufe "fantastich" konnten wir nicht erreichen. Wir müssen 350 € mehr bezahlen als in 2012 (inklusive auch Gas). Und in 2012 mussten wir wieder ca. 320 € mehr bezahlen als in 2011. So läuft es schon seit Jahren. Ich habe eine gute Datenbasis: Die Strom-/Gasrechnungen für die letzten 20 Jahren. Der Trend ist eindeutig: Nicht der Basispreis für Strom/KWh selbst, sondern die Abgaben/Steuer unter der verschiedensten Titeln erhöhen sich rasant.

  • HS
    Hari Seldon

    @michael:

     

    Wir haben gerade heute die Jahresabrechnung (Strom) 2013 von unserem Stromlieferant (Stadtwerke) erhalten. Die Rechnung ist sehr detailliert und alle Kostenfaktoren sind separat ausgewiesen. Nun, was zeigen die Zahlen. Der Endpreis ist um 12% höher als in 2012, aber wir konnten unser Verbrauch nur um 9% reduzieren, so wir konnten den Preisanstieg nicht voll kompensieren. Die Analyse der Zahlen zeigt ein interessantes Bild. Der Grundpreis (Preis für die Stromkonzerne) hat sich nicht erhöht, aber dafür haben die verschiedenen Abgaben (sprich Steuer) sich wesentlich erhöht! So wenn die EEs so günstig sind (eigentlich kostenlos), warum werden die Strompreise jährlich um 10+% erhöht? Dann bitteschönn, keine kostenlose EE, und ich (die Bevölkerung) kann 10+% Strompreiserhöhung pro Jahr ersparen. Die Zahlen zeigen kristalklar, dass die ganze EE-Hysterie ist nicht anderes, als eine Abzokerei. Die ganze Bevölkerung muss die Traumrenditen von einigen wenigen bezahlen. Sorry, aber ich persönlich (und noch viele anderen Mitmenschen) fühle mich nicht geschmeichelt, dass ich das Steckenferd und die Pseudoreligion von einigen EE-Fans bezahlen darf. Falls jemand wie Sie ein Hobby (wie EE) hat, dann sollte der Hobby-Genießer für das eigene Hobby bezahlen und nicht die anderen.

    • @Hari Seldon:

      Die Umlage kommt in der Mehrheit nicht denen zu, die die Anlagen betreiben. Das Gro kassieren andere, doch ich denke das wissen Sie selbst.

      Das EEG ist Grundlage der Abzocke, nicht die EE ansich.

  • S
    Stromrealist

    "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du": Inzwischen kann eine Familie in Europa durch den Erwerb von Solarmodulen (und dem einmaligen Einsatz von ca. 5000 Euro) ihren gesamten elektrischen Energieverbrauch und einen Teil ihrer Elektromobilität für die nächsten 30-40 Jahre abdecken: eine revolutionäre Technologie! Wir sind also zweifellos in Phase 3, allerdings kann diese noch lange anhalten, wenn sich in Europa eine Clique reaktionärer Politiker und ihre Claqueure in der veröffentlichten Meinung durchsetzen. In den USA erkennen inzwischen sogar die ersten unter den größten Stromversorgern (z.B. NRG Energy) an, dass die Photovoltaik in naher Zukunft die günstigste Form der Stromerzeugung sein wird (und wahrscheinlich gegenwärtig schon ist bei einer realistischen und langfristigen Vollkostenrechnung). Speichertechnik für den Nacht-Tag-Ausgleich ist Stand der Technik und bei Massenfertigung wirtschaftlich einsetzbar. Winter-/Sommerausgleich und Überbrückung wind- und sonnenarmer Wochen ist günstig machbar, wenn geographische Vernetzung, Power-to-gas und Biogas aus Reststoffen weiterentwicklet und optimal kombiniert wird.

    Das einzige wahre Hindernis für eine globale Energiewende sind die Fehlinvestments der letzten 10 Jahre der Energieoligopole.

  • AF
    Achim Fahnenschild

    Der Autor sollte sich endlich mal mit den physikalischen und ökomomischen Realitäten auseinandersetzen z.B. anhand des Vortrags von H-W Sinn.

    http://www.youtube.com/watch?v=m2eVYWVLtwE

    Hier wird eindeutig, nachvollziehbar und anhand belastbarer Zahlen bewiesen, daß die EE nie in der Lage sein werden ein Industrieland mit Energie zu versorgen und auch keinen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten können.

    Es ist unverantwortlich von Politik, Medien und Verbänden dem Volk vorzugaukeln die Energiewende sei in irgendeiner Form realisierbar. Dies nützt nur den wenigen Profiteuren auf Kosten der Wirtschaft und Bürger und führt unausweichlich in die Katastrophe...

  • M
    Michael

    @Hari Seldon

    Warum das so ist, habe ich Ihnen schon an anderer Stelle ausführlich erklärt.

    Aber sie können oder wollen ja wohl nicht dazulernen!

    Verkriechen Sie sich doch einfach , und hoffen Sie, dass der Klimawandel Sie verschont...

  • HS
    Hari Seldon

    @michael,

     

    Bitte, wenn die Energiewende so günstig ist, dann warum explodieren die Strompreise? Nur zu Ihrer Info: NICHT WEGEN DER STROMKONZERNE!!!! Der staatliche Anteil (wg. der Erneuerbaren) ist immer höher im Strompreis. Wir sollten bei den Fakten bleiben.

  • G
    Gast

    Herr Kreutzfeldt, Physik und Naturwissenschaften sind wohl nicht ihre Stärke...

  • M
    Michael

    Es kann gar nicht oft genug wiederholt werden, dass die Prämisse, Gas-, Kohle- und Atomenergie seien billig während die Energiewende teuer sei, falsch ist!

    Wer das Gegenteil behauptet, so wie Herr Gabriel es tut, weigert sich, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen, oder er verfolgt Partikularinteressen.

    Deutschland gibt inzwischen jedes Jahr über 100 Milliarden für den Import fossiler Energie aus.

    bis Ende der 30er Jahre würden das also 3 Billionen sein, wenn die Preise gleich blieben.

    Tatsächlich haben sich die Importkosten im letzten Jahrzehnt fast verdreifacht, diese Tendenz wird sich eher noch verstärken.

    Im letzten Jahr machte dazu ein Papier aus Herrn Oettinger Entourage Schlagzeilen, wonach in Europa Gas-, Kohle- und Atomenergie jedes Jahr mit 120 Milliarden direkt subventioniert werden. Jedes Jahr!

    Die unermesslichen Folgekosten von Umweltverschmutzung, Gesundheitskosten wegen Verschmutzung, Klimaerwärmung, und SuperGAUs sind da gar nicht mit eingerechnet.

    All dieses ausgegebene Geld ist weg, ohne noch irgendeinen volkswirtschaftlichen Nutzen zu vollbringen.

    Bei der Energiewende nimmt man hingegen die Milliarden in die Hand, baut die benötigten Anlagen - und dann kann geerntet werden

    Richtig ist allerdings, dass die Energiewende gestaltet werden muss:

    Es ist ein Schildbürgerstreich, Milliarden in Offshorewindkraft zu stecken und nicht gleichzeitig dafür Sorge zu traten, dass die Energie auch aufs Festland transportiert werden kann.

    Es ist ein Schildbürgerstreich, seit Jahren Notwendigkeit der Speicherung von Wind- und Solarstrom zu ignorieren.

    Und es ist ein Schildbürgerstreich, seit Jahren von einer Million Elektroautos bis 2020 zu faseln, so wie die Kanzlerin es tut, aber praktisch nichts für den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zu tun.

    Die Energiewende wird von den Profiteuren des alten Systems torpediert, und jeder Politiker, der einen Amtseid geleistet hat, müsste das unterbinden, um nicht eidbrüchig zu werden.

  • HS
    Hari Seldon

    @m. müller:

     

    Bitte, meinen Sie, dass die Atommächte (die Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat) die nukleare Technologie aufgeben würden, und z.B., die US die Flugzeugträger auf Solarzellenbetrieb umstellen würde? Oder die Russen die U-Boote auf Solarbetrieb umrüsten würden (unter dem Wasser 500 m tief gibt es praktisch kein Solarlicht mehr)? Ich wünsche Ihnen weitere schöne Träumereien.

    • @Hari Seldon:

      Ich frage mich, ob Sie die Flinte gern ins Korn werfen oder mit Wehmut, noch bevor der Hase etwas zu weit für den Abschuss ist.

      Lieber einem Traum folgen, als deillusioniert den Kopf einziehen !

  • H
    Herbert

    Der Journalist als Lobbyist oder Glaubenskrieger: Keine Anmerkung zu volatiler Windeinspeisung, oft zur falschen Zeit, Netzdestabilisierung, keine Speichermöglichkeit, keine ausreichenden Nord-Süd Leitungen etc. Vorwärts immer, langsamer nimmer!

  • G
    gast

    Bevor man die sogenannte "Energiewende" fortsetzt, sollte man sich mal deren Zwischenstand anschauen: Die Emissionen aus der Kohleverfeuerung sind gestiegen und mit ihnen die Luftverschmutzung, die bislang mehr Menschenleben gefordert hat als die Kernenergie. Ganz zu schweigen von dem Umstand, dass die Privathaushalte die "Energiewende" bezahlen dürfen, während zahlreiche Grossverbraucher der Industrie davon befreit sind. Aber die Antwort auf diese Probleme ist ja das deutsche Grundrezept der letzten 100 Jahre, das da lautet: Weiter so!

  • Eine geglückte Energiewende,in einem Land wie Deutschland,wäre das Todesurteil für die Atomindustrie weltweit.

    Allein das genügt um zu begreifen,dass diese Atomindustrie alle Hebel in Bewegung setzen würde,um das zu verhindern.Und das geschieht jeden Tag.

    • O
      ostzone
      @Markus Müller:

      yes, not all, not all, are so stupid. danke.

  • R
    Rudolfs

    Wer cool ist, leiht sich bei der EZB 100 oder 200 MRD Euro zu 0,25%

     

    und baut einfach Deutschland zu 100 % auf und um.

     

    Die Bürger können auch eine über die Kosten hinausgehende Rendite von 0,5% über der Inflationsrate leben.

     

    Jedenfalls besser als mit den 8% bis 15% Renditen, die die Kapitalsauger uns abzwacken.

     

    Aber für so etwas sind Merkel und Gabriel zu Blöd und Blasiert.

  • A
    AnmerkungVonMir

    Wie wäre es mal die simple Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, dass Windstrom und Sonnenstrom nur mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit zu einem gegeben Zeitpunkt ausreichend zur Verfügung stehen.

    Polen baut im Moment an der Grenze Stromsperren, damit die Belastung ihrer Netze begrenzt wird. Pöse pöse Polen.

    Der Autor sollte sich mal unvoreingenommen folgendes Video anschauen:

    http://www.youtube.com/watch?v=m2eVYWVLtwE

     

    Mich hat der Vortrag nicht vom Atomstrom überzeugt, aber eventuell würde dem Autor auffallen, dass die Phrase die Energiewende muss beschleunigt werden schlicht Realitätsverweigerung ist.

  • TL
    Tim Leuther

    Wahnsinn. Bei der Überschrift hab ich noch gedacht der Autor will sagen, das nicht jeder der einen maximalschnellen Ausbau ablehnt ein Egoist ist.

     

    Im Artikel steht das genaue gegenteil.

     

    Krass. Unglaublich wie wenig hier Leute aus ihrem Narrativ rauskommen.

     

    Harscharf an der Selbstkarrikatur.