Das Phänomen Trump ist das erschrockene und anregende Staunen über einen zivilisatorischen Totalschaden. „Reality TV“ in der Realität.
Es ist, als würden die Geissens aus dem Fernseher steigen und eine Bedeutung in der Welt bekommen
Foto:
dpa
Jeder bekommt den Präsidenten, den er verdient. So viel steht fest. Dumm nur, dass noch keine Mauer um die Vereinigten Staaten steht, die den Rest der Welt vor ihrem Staatsoberhaupt schützt. Deren Unheil wird auch unser Unheil, das scheint sicher.
Wollen wir also auf das Positive gucken, das die kommende Präsidentschaft von Donald Trump schon im Vorfeld mit sich gebracht hat und das uns wie ein LSD-Rausch durch den Alltag tragen wird: der Unterhaltungswert.
Natürlich kann das basse Staunen, die Faszination am Grusel, das Sichergötzen am Gefühl der Ungläubigkeit den Schrecken und die Abscheu nicht ausgleichen, die Worten und Taten dieses Mannes folgen werden. Aber ein wenig gespannte Erwartung dessen, was kommt, darf schon sein.
Denn immerhin liefern dieser 70-Jährige, seine Familie und das politische Kabinett des Schreckens, das er formiert hat, genau das, was Millionen von Menschen zum Assi-TV von RTL treibt: die Möglichkeit, Menschen zuzuschauen, wenn niemand sie vor sich selbst schützt.
Faszinierender Grusel
Donald Trump und seine Familie sind „Dschungelcamp“ und „Die Geissens“ in einem. Sie sind „Frauentausch“ und „Schwiegertochter gesucht“ und „Berlin Tag und Nacht“. Was sonst mühsam von Leuten, die sich den Kopf am Grenzzaun von Köln-Deutz verletzt haben und nun mit auslaufender Hirnflüssigkeit „Reality-Formate“ scripten, ausgedacht wird, schüttelt der Meister der Entgleisung aus dem maßgeschneiderten Ärmel.
Müssen im „Reality TV“ F-Promis erst durch Nahrungsentzug und Krabbeltier dahin gebracht werden, ihre tiefe innere Verwahrlosung den Zuschauern zu offenbaren, reicht bei Trump ein Mikro. Ein Mikrofon auf einem Podest oder eingebettet in ein kleines Gerät, und der Mann lässt vom Stapel, was die Schlüpferscripter von RTL sich nicht auszudenken trauen.
Worst Of Trump – Extended
Am Freitag, 20. Januar, wird Donald Trump als 45. Präsidenten der USA vereidigt. Was soll man dazu sagen? Lassen wir „The Donald“ doch selber reden. Hier ein „Worst Of“ seiner schlimmsten Sprüche.
reuters
Zuletzt boten die „Bild“-Zeitung und die britische „Times“ Trump eine Plattform für seine verbalen Rundumschläge. Dort sagte Trump: „Schauen Sie, ich bin kein Politiker, ich gehe nicht raus und sage: 'Ich werde dies tun, ich werde das tun'. Ich muss tun, was ich tun muss. Wer spielt Karten schon so, dass er jedem zeigt, was er auf der Hand hat, bevor er ausspielt.“
dpa
Trump sagte „Bild“ und „Times“ über Twitter: „Und das Twittern? Ich dachte, ich würde es zurückschrauben, aber die Presse berichtet so unehrlich über mich – so unehrlich –, dass ich mich über Twitter äußere. Und es sind nicht 140 Zeichen, es sind jetzt 140, 280 – ich kann bing, bing, bing machen und mache einfach weiter, und sie veröffentlichen es, sobald ich es twittere.“
dpa
In der US-Fernsehsendung „Saturday Night Live“ verarschte Alec Baldwin vor kurzem Trumps Vorliebe für den schnellen Tweet. Vielleicht auch als Reaktion auf diesen Trump-Post: „Habe gerade versucht Saturday Night Live zu schauen – unguckbar! Total einseitig, nicht lustig und dieser Baldwin-Auftritt könnte nicht schlechter sein. Traurig.“
ap
Mit ihrer Golden-Globe-Rede erzürnte Meryl Streep den künftigen US-Präsidenten. 2015 war Streep noch eine von Trumps Lieblingsschauspielerinnen, nun tippte er: „Meryl Streep, ist eine der überschätztesten Schauspielerinnen in Hollywood, sie kennt mich nicht, hat mich aber gestern bei den Golden Globes attakiert. Sie ist eine ....“
dpa
Gehen wir weiter zurück in die Vergangenheit und sehen, was der US-Präsident von sich gab. Im Jahr 1987 sagte er beispielsweise: „Ich habe nicht die Absicht, Präsident zu werden.”
imago/ZUMA Press
Trump über sich selbst 1980-2017: „Ich bin wirklich reich.“
imago/UPI Photo
„Mein IQ ist einer der höchsten – und ihr alle wisst das! Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld.“ (@realDonaldTrump auf Twitter, Mai 2013)
reuters
„Ein Mann wurde in einer Polizeistation in Paris erschossen. Sie haben gerade die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. In Deutschland ist jetzt die Hölle los!“ (Trump glaubt, Paris liegt in Deutschland, Januar 2016)
reuters
„Wenn Mexiko seine Leute schickt, schicken sie nicht ihre besten. Sie schicken nicht dich. Und sie schicken nicht dich. Sie schicken Leute mit vielen Problemen und die bringen ihre Probleme zu uns. Sie bringen Drogen mit. Sie bringen Kriminalität mit. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, nehme ich an, sind gute Menschen.“ (Trump im Juni 2015)
reuters
„Die besten Tacos gibt es im Trump Tower Grill. Ich liebe Hispanics!“ (@realDonaldTrump auf Twitter, Mai 2016)
reuters
„Hier im Publikum haben vielleicht einige Tomaten dabei. Wenn ihr jemanden seht, der im Begriff ist, eine Tomate zu werfen, prügelt ihm die Scheiße aus dem Leib. Ernsthaft. Ich versprech's euch, ich zahle für das Anwaltshonorar.“ (Donald Trump ermutigt seine Anhänger auf einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa, Gewalt anzuwenden, Februar 2016)
ap
„Schaut euch diese Hände an, sind das kleine Hände? Und (der republikanische Kontrahent, Anm. d. Red.) Marco Rubio sagte zu meinen Händen: 'Wenn sie klein sind, muss auch etwas anderes klein sein.' Ich garantiere euch, da gibt es kein Problem. Das garantiere ich euch.“ (Donald Trump über seinen Penis, März 2016)
reuters
„Sie fängt an, mir alle möglichen absurden Fragen zu stellen. Da tropfte Blut aus ihren Augen, Blut aus ihrer ... wo auch immer.“ (Trump über Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly, August 2015)
ap
„Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen. Alles.“ (Donald Trump über Frauen, 2005 auf einer Busfahrt für die Unterhaltungsshow „Access Hollywood“, im Bild: Pussy-Power-Protest vorm „Trump Tower“)
reuters
„Wenn Hillary Clinton nicht ihren Ehemann befriedigen kann, warum glaubt sie dann, sie könne Amerika befriedigen?“ (@realDonaldTrump auf Twitter, 2015, wurde gelöscht)
reuters
„Die einzige Karte, die Hillary Clinton spielen kann, ist die 'Frauenkarte'. Sie hat nichts anderes zu bieten und sicher, wenn Hillary Clinton ein Mann wäre, würde sie nicht mal fünf Prozent der Stimmen bekommen. Sie hat nur die 'Frauenkarte'. Das Schöne ist, Frauen mögen sie nicht.“ (Trump über Hillary Clinton, April 2016)
reuters
„Russland, wenn du zuhörst. Ich hoffe, ihr könnt die 30.000 Mails finden, die noch fehlen. Ich denke, unsere Presse wäre euch extrem dankbar.“ (Trump bittet russische Spionagedienste um Hilfe bei der Suche nach Clinton-Mails, die als „persönlich“ eingestuft werden, Juli 2016)
reuters
„Ich kenne Hillary und ich denke, sie wird eine großartige Präsidentin oder Vizepräsidentin.“ (Donald Trump zur Präsidentschaftswahl 2008)
ap
„Keine Gruppe in den USA wurde mehr von der Politik Hillary Clintons vernachlässigt als die Afroamerikaner. Keine Gruppe. Wenn es Hillary Clintons Ziel war, der afroamerikanischen Community zu schaden, hat sie einen guten Job gemacht. Ich will die Stimme jedes einzelnen Afroamerikaners in diesem Land, der sich eine bessere Zukunft wünscht.“
ap
„Faulheit ist ein Wesenzug der Schwarzen.“ (1991)
reuters
„Ich würde Waterboarding wieder einführen, und ich würde zur Hölle noch mal Schlimmeres als Waterboarding wieder einführen.“ (Republikanische Debatte, 2016)
reuters
„Präsident Obama ist der Gründer des IS.“ Den Präsidenten nannte er zudem bei seinem vollen Namen Barack Hussein Obama. (Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Florida, August 2016)
ap
„Ich glaube nicht, dass ich verlieren werde. Aber wenn doch, werdet ihr mich wohl niemals wiedersehen, Leute. Ich denke, ich gehe nach Turnberry (Luxus Golf Club in Schottland) und spiele Golf oder so.“ (Trump über die Wahl im April 2016)
imago/Zuma Press
Trump – das ist der faszinierende Grusel eines schlimmen Unfalls. Es ist das erschrockene, aber doch anregende Staunen über einen zivilisatorischen Totalschaden. Es ist die Unmöglichkeit, sich abzuwenden von etwas, das zu sehen einem nicht guttut. Weil es schmerzt – schlimmer noch: weil es das eigene Empfinden in die Empfindungslosigkeit überführt.
Trump und seine Familie sind Dschungelcamp und „Die Geissens“ in einem
Und doch ist das Phänomen Donald Trump wirklich einmalig. Es fühlt sich an, als würden die Geissens aus dem Fernseher steigen und wirklich eine Bedeutung in dieser Welt bekommen. Als wäre ihre Inszenierung von Reichtum nicht bedeutungslos, sondern als wären diese Leute wirklich „reich“. Reich an irgendetwas jenseits von Geld, das ihnen ermöglicht, so zu tun, als seien sie wer.
First-Class-Entertainment
In gewisser Weise ist Donald Trump, diese real gewordene Trash-Fantasie einer Unterhaltungsindustrie, eine rettende Figur: Man muss nicht länger das „Dschungelcamp“ anschauen, man muss nicht darauf warten, dass bei „Bauer sucht Frau“ Menschen in ihrer Einfalt vorgeführt werden. Nein, dafür gibt es jetzt den 45. US-amerikanischen Präsidenten.
Aber dieser Präsident kann noch mehr: Er kommt zum Frühstück. Müssen die Amerikaner den Tag über einen Burger nach dem anderen verzehren und darauf hoffen, dass irgendwann eine Entgleisung stattfindet, schlagen wir, die wir in Old Europe zu Hause sind, die Augen auf und schauen auf dem Computer, was es Neues gibt.
Trumps Hire and Fire
Wer sitzt an Trumps Regierungstafel und trifft politische Entscheidungen, während der Herr des Weißen Hauses gerade über sein Smartphone gebeugt ist und die nächste Tirade auf Twitter raushaut? Und wer ist schon wieder nicht mehr dabei? Ein Überblick über das sich stetig wandelnde Kabinett des Schreckens:
dpa
Verteidigungsminister James Mattis trat Ende 2018 zurück. Einen Tag nachdem Trump ankündigte, dass die USA aus den Kurdengebieten in Syrien abziehen werde, reichte Mattis seinen Rücktritt ein. Bis Mitte 2019 wurde der Posten dann kommissarisch vom früheren stellvertretenden Verteidigungsminister Patrick M. Shanahan besetzt. Seit dem 23. Juli 2019 ist Mark Thomas Esper US-Verteidigungsminister.
reuters
Justizminister Jeff Sessions wurde im November 2018 hingegen gefeuert. Im Zuge der Russland-Ermittlungen war der Vier-Sterne-General in Ungnade gefallen.
ap
Sessions' Nachfolger als Justizminister wurde im Februar 2019 William Barr, der das Amt schon unter George H. W. Bush ausübte.
ap
Reince Priebus, zuvor Chef der Republikaner, war bis Juli 2017 Trumps Stabschef im Weißen Haus. Über die Monate war Priebus immer wieder nachgesagt worden, Interna aus dem Weißen Haus an die Presse durchzustechen. Ende Juli 2017 trat er ohne Begründung zurück.
reuters
Auf ihn folgte John Kelly, der bis Januar 2019 durchhielt. Der zweitwichtigste Mann im Weißen Haus soll über Trump gesagt haben: „Er ist ein Idiot.“ Da es keinen Nachfolger gibt, wird der Posten kommissarisch vom Verwaltungsamtschef Mick Mulvaney besetzt.
ap
Ein Opfer von Kellys neuer Umstrukturierung war im Juli 2017 Trumps Chefstratege Steve Bannon. Medien zufolge wollte Kelly Bannon feuern, Bannon selbst sagte, er habe nie vorgehabt, so lange in der Regierung zu arbeiten. Zuvor war Bannon Chef der rassistischen und antisemitischen Nachrichtenseite Breitbart gewesen.
reuters
John Kelly war davor Heimatschutzminister – auf ihn folgte 2017 Kirstjen Nielsen. Vom 6. Dezember 2017 bis April 2019 war sie Ministerin für Innere Sicherheit. Zwischen Nielsen und dem Weißen Haus hat es praktisch seit ihrer Ernennung zur Ministerin Spannungen gegeben. Der Posten wird derzeit von Kevin McAleenan kommissarisch besetzt.
Sie war die UN-Botschafterin der USA und sollte Donald Trumps „America first“ im Weltmaßstab durchsetzen – nun will sie nicht mehr. Nikki Haley macht Ende des Jahres 2018 Schluss. Im Juli 2019 übernahm die Geschäftsfrau Kelly Dawn Knight Craft den Job.
ap
Klimawandel? Not his cup of tea. Scott Pruitt war Chef der US-Umweltbehörde (EPA). An die schickte er als Justizminister von Oklahoma einst einen Brief mit der Kritik, die Behörde überschätze die von Energieunternehmen verursachte Luftverschmutzung. Was er ausließ: Geschrieben wurde er von Devon Energy, einer großen Öl- und Gasfirma. Nach zahlreichen Korruptionsskandalen trat er im Juli 2018 zurück.
reuters
Andrew Wheeler folgte bereits im Juli 2018 auf Pruitt als EPA-Chef – auch er ist eher zurückhaltend bei der Einschätzung, was die Schäden durch den Klimawandel sein könnten.
ap
Besonders oft hat Trump seine nationalen Sicherheitsberater ausgewechselt. Der Erste auf dem Posten war Michael Flynn. Gehen musste er im Februar 2017, weil er vor seiner Amtsübernahme mit dem russischen Botschafter in Washington gequatscht hatte.
ap
Danach war der Offizier Herbert Raymond McMaster über ein Jahr lang Trumps nationaler Sicherheitsberater. Dem US-Präsidenten gefiel nicht so ganz, was McMaster in Sachen Russland zu sagen hatte – nämlich dass es unbestreitbare Beweise für eine russische Einflussnahme bei der US-Wahl gebe. Im März 2018 feuerte er ihn per Twitter.
reuters
Auf McMaster folgte im April 2018 John Bolton. Bolton ist ein besonders sympathischer Zeitgenosse. Diplomatie ist nicht sein Ding. Er setzt auf die militärische Macht der USA. Das ging selbst Trump zu weit. Er feuerte ihn, so Trump, am 10. September 2019. Bolton selbst sagt, er habe seinen Rücktritt eingereicht.
reuters
2017 hatte es bereits immer wieder Spekulationen über einen Rücktritt Rex Tillersons gegeben. Im März 2018 erfuhr der Außenminister anscheinend durch einen Tweet von Trump, dass er seinen Posten los ist.
ap
Tillersons Nachfolger im Außernministerium ist seit April 2018 Mike Pompeo, der bisherige CIA-Chef. Er ist mit den Republikanern gut vernetzt und gehört zum erzkonservativen Flügel der Tea-Party. Der Ex-Army-Panzeroffizier ist für die Nutzung von Geheimgefängnissen – das ist jedoch kaum verwunderlich, denn er ist auch ein Befürworter des Waterboardings.
ap
Sean Spicer war der erste Pressesprecher des Weißen Hauses. Bekannt wurde er, weil er über Trumps Einweihung log und behauptete, die Zuschauerzahl sei die bislang größte für eine solche Feier gewesen. Im Juli 2017 trat er zurück.
reuters
Sarah Huckabee Sanders, Spicers Nachfolgern, verließ im Juni 2019 überraschend das Weiße Haus. Beliebt bei JournalistInnen war sie nicht: Sie strich das tägliche Pressebriefing und wurde wegen ihrer bedingungslosen Loyalität Trump gegenüber kritisiert. Der Präsident fand sie umso toller: „Sie ist eine sehr spezielle Person mit außergewöhnlichen Talenten, die einen großartigen Job gemacht hat. Sarah, danke für deine Arbeit, gut gemacht!“, twitterte er.
ap
Trumps neue Pressesprecherin: Stephanie Grisham. Sie gilt als ähnlich loyal wie Sarah Sanders, nur eine Prise machtbewusster. Gut vorstellbar, dass Trump das super findet. Ob sie den Job, der so fordernd ist, dass zwei Verantwortliche ihn innerhalb von drei Jahren schmissen, länger aushalten kann?
reuters
Trump machte Tom Price, einen entschiedenen Gegner des „Affordable Care Act“ (Obamacare), zum Gesundheitsminister. Ende September 2017 geriet Price in die Kritik, weil er für Dienstreisen stets Charterjets benutzte und dafür 400.000 Dollar ausgegeben hatte, für Auslandsreisen nutzte er Militärflieger für insgesamt 500.000 Dollar. Er trat am 29. September 2017 zurück.
reuters
Auf Price folgte im Januar 2018 Alex Azar, ein früherer Pharmalobbyist, womit der Bock zum Gärtner gemacht wurde.
reuters
Alexander Acosta war Arbeitsminister. Im Juli 2019 tritt er zurück. Hintergrund ist der Fall um den US-Finanzberater Jeffrey Epstein, der Dutzende Minderjährige missbrauchte und zur Prostitution anstiftete. 2008 war Epstein einem Bundesverfahren entgangen, weil er einen Deal mit der Staatsanwaltschaft einging. Acosta stimmte dem Deal damals als Staatsanwalt in Florida zu. Trump sagte, Acosta sei ein „sehr guter Arbeitsminister“ gewesen.
ap
Pünktlich zum Frühstück wird uns First-Class-Entertainment à la Trump vor Augen und Ohren gespült, mitsamt dem entsprechenden Reaktionskanon. Das ist kein Start in den Tag, wie man ihn sich wünscht. Aber auch keiner, den man von der Bettkante stößt, wenn er schon mal da ist.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei!
Jetzt unterstützen
Silke Burmester war über 25 Jahre schreibende Journalistin. Von Anfang an auch für die taz.
Hier hat sie u.a. Carla Brunis geheimes Tagebuch veröffentlicht und als „Die Kriegsreporterin“ von der Medienfront berichtet.
Jetzt hat sie beschlossen, Anführerin einer Jugendbewegung zu werden und www.palais-fluxx.de für Frauen ab 47 gegründet, das
"Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre“.
Für die taz wird sie dennoch ab und zu schreiben, logo!
Kommt davon,wenn ein Kandidat wie Sanders rigoros verhindert wird, und das mit kräftiger Hilfe aus Europa. Nun muss die Welt damit zurecht kommen. Ich denke auch, dass das bloß eine Übergangsphase sein wird (mit ungewissen Opfern) und inzwischen Neues reifen kann, was an unzähligen Einzelinitiativen zu einer sozial gerechten Welt im Gange ist. ( oder es kommt auch bei den Etablierten zu einem Umdenken, was jedoch nicht so einfach zu erwarten ist)
Germany is great, fantastic, Belgium is a beautiful town.
BRD ist doch schon ganz auf Linie: Die Heute-Show erscheint erst nach Trumps Amtseinführung, Wagenknecht lobt den Milliardär T. ganz weise, der Teutone aus Thüringen tobt, die AfD schließt die Presse aus, während sich ihr Mob mit den Nafros aus Frankreich trifft.
Und was den Terror angeht, stellen wir keine Betonpoller hin, es könnte ja Leute vom Konsum abhalten. Verdrängung wie nach der Finanzkrise, weitermachen wie immer. Augen zu und durch, Faulheit maskiert als große Gelassenheit.
Ich befinde mich in diesen Tagen im Übersetzungsmodus AmEnglish - Deutsch. So dass RheinPlatt (?) derzeit für mich unverständlich ist wie nachgerad das böhmisch Idiom. Need your support, okay ?
Frau Burmester, stehen wir nun vor der Offenbarung, dem Gottesgericht, dem Weltuntergang, der Zeitenwende, dem Ende der Geschichte, ... gar der Apokalypse ?
Ich denke nicht. Trump wird sich zuerst einmal um das Wohl seines Landes kümmern. Das hat er unmissverständlich deutlich gemacht. Sollte er es tatsächlich schaffen, die vom Establishment vernachlässigten Landesteile ('Flyover States') wieder stärker am Wohlstand der Ost- und Westküste teilhaben zu lassen, hat er schon viel erreicht. Was spricht dagegen, in Billiglohnländer verloren gegangene Industriearbeitsplätze wieder in das Land zurück zu holen ? Ebenso kann ein moderater Rückzug der US Army aus den Krisen- und Kriegsregionen wohl eher hilfreich sein, denn schaden. Es ist gute Tradition, ihn die ersten 100 Tage agieren zu lassen, um dann eine erste objektive Bewertung seiner Arbeit vorzunehmen.
Billiglohnarbeit kann man nicht "zurückholen", das funktioniert überhaupt nicht, denn ein Ami arbeitet nicht für 5 Cent die Stunde.
Der umfassende Rückzug von Obama hat uns ein Syrien mit etwa 13 Millionen Flüchtlingen beschert. Die im eigenen Komfort erstickten Deutschen sind außenpolitische Zwerge und völlig machtlos, ihre Waffen stumpf. Mal sehen, was Trumps Spezis so alles vorschlagen. Bullshit von oben, dadrunter Empire, denke ich.
Eine postindustrielle, solidarische Ökonomie aufbauen dauert eben etwas länger als ein Spruch der US-Faschisten, die jetzt an der Macht sind, höflich begleitet vom mainstream. The roaring Twenties are back.
Verehrter Kapilavastu, ich sprach nicht davon Billiglohnarbeit zurück zu holen, sondern verloren gegangene Industriearbeitsplätze, idealerweise für Gering-, Mittel- und Höherqualifizierte Arbeitnehmer. Die durch die Globalisierung verursachte Lohndumpingspirale mit offenem Ende nach unten ist sicherlich keine zivilisatorische Errungenschaft. Diese ist nachhaltig zu stoppen.
Sehr geehrter Herr Klaus Sieger, als ob wir die Herren des Verfahrens wären und jemals die Macht gehabt hätten, die Staatenlenker eine urze Zeit lang machen zu lassen und dann korrigierend eingreifen zu können. Hätte sich Frau Kardorff-Oheimb, geb. van Endert gegen den auch heutzutage vielgelobten Stresemann durchgesetzt, wäre nicht Hindenburg, sondern Otto Geßler Reichspräsident geworden und hätte der Bevölkerung vielleicht den Rücken frei gehalten, solche Erscheinungen wie Hitler souverän ins Abseits zu stellen...
Trump - und im Grunde der Zustand des ganzen von Menschen befallenen Planeten - kann nur noch mit einer gehörigen Portion Galgenhumor ertragen werden
Chips bereitstellen, Füße hoch .... und hoffen, daß er die Codes für den Atomkoffer ganz schnell verschlampt. Zumindest diesbzgl. wäre er ja in guter Gesellschafft, wie man inzwischen weiß.
Die Welt hat viele üble Herrscher überlebt, ohne unterzugehen. Z.B. Nero, Caligula, Dschingis Khan, Stalin, Hitler, Pol Pot, Idi Amin usw.
Allerdings wurde von ihnen viel Leid, Not und Tod verursacht. Es hat sich nicht immer alles zum Besten gekehrt. Ich hoffe, dass der Schaden, den Trump anrichtet sich in Grenzen hält, auch wenn die Geschichte nicht unbedingt Anlass zu Optimismus gibt.
Wieso kommt in den Anti-Trump-Artikeln nie vor, was er den Menschen im Rustbelt und anderswo verspricht, nämlich die Arbeitsplätze nach Amerika zurück zu bringen?
Warum kommt sein Versprechen nicht vor, endlich mit den regime-changes und den Einmischungen in andere Länder und den ewigen Kriegen aufzuhören? Darüber könnte man doch wenigstens aufhorchen! Und diese Versprechen immer und immer wieder einfordern.
Warum kommt nie vor, dass er versprochen hat, die verlotterte Infrastruktur wieder aufzubauen?
Daran muss er doch künftig gemessen werden! Wie wollt ihr MSM-Verhetzten das denn tun, wenn ihr diese Versprechen noch nicht mal als solche kennt?
Seht doch wenigstens mal die oben genannten Ziele als etwas Positives, was sich gegenüber der Politik der Neocons abhebt. Und hört mit dem ewigen bashen auf! Nicht nur Trump ständig wird gebasht. Alle, die nicht mit dem Mainstream heulen, werden gebasht.
Und fragt euch mal, ob ihr euch wirklich gut informiert fühlt.
5G
571 (Profil gelöscht)
@Bernhard Meyer:
"Und fragt euch mal, ob ihr euch wirklich gut informiert fühlt."
Ja, klar, taz lesen reicht vollkommen.
Was Sie da aufzählen, ist schon ziemlich kalter Kaffee.
Mich wundert das alles schon lange nicht mehr. Hat man uns hier nicht immer schon von klein auf erzählt, Amerika wäre das Land der unbegrenzten Möglichkeiten?
So ist es. Bin ja mal gespannt, wie lang es noch dauert, bis beim ganzen großen Rest der Groschen fällt.
Ein weltweites Grundeinkommen und dauerhafter Frieden können dem Kapitalismus einen Zahn ziehen. Dass versucht der aber mit allen Mitteln zu verhindern.
1G
10236 (Profil gelöscht)
Was haben der heilige Paulus und Silke Burmeister gemeinsam?
Beide sahen das Ende kommen. Dumm bloß, wenn das Ende nicht kam und dann fragten besorgte Neukonvertiten in Pauls Gemeinden: Hey Paul, Esther is gerade gestorben. Wo ist das versprochene Ende? Wo verbleibt das Armageddon? Der Paul, so schlau wie der war, hat sich dann, wo das Versprochene doch nicht eingetreten ist, das andere Narrativ ausgedacht. Daran sollte Frau Burmeister schon lieber jetzt arbeiten.
meistkommentiert
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Wirtschaftsminister bei Klimakonferenz
Habeck, naiv in Baku
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin